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Autor Thema: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis  (Gelesen 28236 mal)

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Kyra

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #210 am: 23.05.2011, 22:14:44 »
Nun war es an Kyra Skraching verwundert anzuschauen. Was sollte sie den sonst meinen? Mit einem Nicken bestätigte sie seine fragende Vermutung.
"A wise man can see more from the bottom of a well, than a fool from the top of a mountain."

Skraching

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #211 am: 23.05.2011, 22:22:45 »
Skraching nickte Kyra zur Bestätigung zu. Dann wandte er sich an Galian. "Und du?"
Es ist die Kälte in meinen Adern, die mich führt und leitet...

Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #212 am: 24.05.2011, 19:40:01 »
Galian blickte Skraching eine Weile an. Sein Blick hatte etwas von jemanden die Flugbahn eines Pfeiles zu erahnen suchte und war mit einer gewissen Feindseligkeit gespickt. Erst nach einigen Augenblicken sprach er.

"Das Träumen überlasse ich denen die zu viel Zeit und zu wenig Ehrgeiz haben. Aber ansonsten hat Kyra recht. Am wichtigsten ist, dass wir uns erstmal in Sicherheit bringen und dann dafür sorgen, dass es niemanden mehr gibt der uns verfolgen könnte oder wahlweise ein Mittel finden, mit dem wir eine Verfolgung für unsere Häscher sehr unattraktiv machen."

Er zuckte mit den Schultern. Handfeste Pläne könnten sie schmieden, wenn es soweit war.

Skraching

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #213 am: 05.06.2011, 11:11:47 »
Skraching nickte nachdenklich. Dann sah er von einem zum anderen.

"Fassen wir zusammen. Wir alle sind daran interessiert, der Notwendigkeit, zu fliehen, ein Ende zu setzen. Einigen von uns ist es dazu noch wichtig, den bevorstehenden Krieg zu verhindern. Beide Ziele passen gut zusammen: Halten wir die Kriegstreiber auf, endet auch der Grund für unsere Flucht. Ich schlage also vor, dass wir dies zu unserem obersten Ziel machen: Die Leute, die hierfür verantwortlich sind, zur Strecke zu bringen."

Sein Blick wanderte zu der Hütte. "Außerdem wollen wir, wenn eben möglich, Jill retten, vor allem aber verhindern, dass das Wesen, das von ihr Besitz ergriffen hat, in diese Welt eindringt. Für mich stellen sich zwei Fragen. Erstens, ob man Jill nicht auch auf anderem Wege retten kann. Selamin wollte sich als neues Gefäß sozusagen opfern. Gibt es hierzu Alternativen? Könnte man das Wesen nicht auch zum Beispiel in den Körper eines Tieres zwingen, und dies danach töten? Außerdem: Was passiert mit dem Wesen, wenn Jill tot ist? Wird es freigesetzt, kann es trotzdem noch irgendwie mit der Welt interagieren? Kann es sich einen neuen Körper suchen? Oder wären wir es mit Jills Tod endgültig los?"

"Wir sollten keine Entscheidung über sie fällen, solange wir diese Fragen nicht beantworten können, weil wir es ansonsten vielleicht noch schlimmer machen als es ohnehin schon ist. Und noch etwas, was wir dabei bedenken sollten: Das Wesen könnte auch eine Informationsquelle über unsere Feinde sein. Wenn wir wissen, wer es zu welchem Zweck beschworen hat, können wir unser Hauptziel vielleicht eher erreichen. "

"Und ein letztes Problem. Was machen wir mit Raika? Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Selamin sie vorschnell in alles eingeweiht, was unsere Gruppe angeht. Das sehe ich als ernstes Problem. "
Es ist die Kälte in meinen Adern, die mich führt und leitet...

Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #214 am: 10.06.2011, 23:35:34 »
Galian hörte Skraching zu und dachte über sein Argument nach. Er war nicht so optimistisch, dass dieses Ding, dass der Kleinen inne wohnte so ohne weiteres Informationen mit ihnen teilen würde. Er nahm viel mehr an, dass es ihnen weniger zugeneigt sein würde und das Risiko an einen zu starken Gegner zu geraten unverhältnismäßig höher war, als die Chance einen Nutzen aus der Rettung des Kindes zu ziehen. Aber dennoch war dies eine Möglichkeit die man nicht ohne Weiteres von der Hand weisen konnte und so entschied er sich nicht zu widersprechen. Schlussendlich wurde die Gewichtigkeit dieses Arguments durch die Opfer bestimmt, die sie bringen mussten, um das Mädchen zu retten.

Und was Raika anging...

"Es ist ein ernsthaftes Problem. Wenn es Leute gibt, die nach uns suchen, werden so eine Person sicherlich nach uns fragen und wie könnten wir uns darauf verlassen, dass sie uns dann nicht verraten wird? Gar nicht. Wir müssen ihr Handeln kontrollieren, daran führt kein Weg vorbei. Über die Wahl der Mittel solltet ihr Euch lieber Gedanken machen, ich bin da weniger zaghaft und hab keine Probleme die Fehler eines Kameraden auszubügeln."


Selamin

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #215 am: 11.06.2011, 00:44:40 »
"Die Entscheidung bezüglich Jill ist die wichtigere, und sollte zuerst getroffen werden. Das Mädchen leidet Schmerzen und Qualen, was ihr sicher nicht gut heißen könnt. Ich kenne keinen anderen Weg Jill zu retten, und ihr scheinbar auch nicht. Selbst die Person die hier Vorort diejenige mit dem größten Wissen über Heilungen und der gleichen ist kennt keinen Weg sie zu retten, wie ihr wissen würdet hättet ihr die Geduld aufgebracht zu bleiben und ihr zuzuhören. Und ihr habt meinen Plan scheinbar mißverstanden. Der Plan war das Wesen anzugreifen, auf der einzigen Ebene wo es möglich ist, nämlich in Jills Geist. Ich wollte versuchen es zurück zu drängen, in seinen Stein. Es besteht halt nur die Gefahr das die Entität beschließt mein Geist sei der attraktivere, oder das sonst etwas schief geht. Ich denke mit Jills Tot würde es sich wieder in den Stein zurückziehen, daher wäre dies der einfache Weg. Ich glaube nicht das einer von uns die Macht hat eine solche Wesenheit endgültig zu vernichten." Seine Stimme blieb ruhig, lediglich ein leichter Tadel schwang mit, als er das Verhalten Skrachings kritisierte. Ansonsten schien er mittlerweile wirklich nicht mehr darauf aus zu sein Jill zu retten, irgendwie blieb er emotional distanziert und rational kühl. "Was Raika angeht so würde ich ihre Gefährtenschaft begrüßen, wenn ihr aber der Meinung seid das meine Worte zu ihr, ihr Todesurteil sein sollen, so ist dies wohl eine weitere Schuld mit der ich Leben muß."
« Letzte Änderung: 11.06.2011, 00:45:06 von Selamin »

Skraching

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #216 am: 11.06.2011, 14:23:33 »
Skraching schüttelte den Kopf. "Unsere Situation ist dramatisch genug, ich finde nicht, dass wir sie zusätzlich dramatischer machen müssen. Hier wird niemand umgebracht, wenn wir es vermeiden können. Das heißt aber, dass wir versuchen müssen, Raika davon zu überzeugen, uns zu begleiten. Wenn wir sie zwingen, wird sie versuchen, bei der ersten Gelegenheit zu fliehen. Nur wenn sie von sich aus mitkommt, können wir uns ihrer sicher sein."

Dann wanderte sein Blick wieder zu der Hütte. "Wenn wir das Wesen nicht töten können, bedeutet das aber, dass die Gefahr bestehen bleibt. Fällt der Stein in die falschen Hände, kann alles wieder von vorne los gehen."

Sein Blick traf den von Galian, und er sah sehr unglücklich aus. "Es gefällt mir nicht, aber ich denke ernsthaft darüber nach, ob es nicht doch eine Option ist, dieses Wesen... heraus zu fordern. Die Frage ist, ob wir das Risiko eingehen, die Gefahr durch diese Kreatur immer wieder aufkommen zu lassen, oder das Risiko eingehen, das Wesen jetzt auf der Stelle herauszufordern. Dabei sollten wir auch bedenken, dass ich den Stein niemand anderem als uns anvertrauen würde, solange dass Wesen darin gefangen ist - was uns aber für unsere Feinde zu einem noch viel wichtigeren Ziel macht."

Er seufzte. "Mir gefallen beide Optionen nicht."
« Letzte Änderung: 11.06.2011, 14:24:34 von Skraching »
Es ist die Kälte in meinen Adern, die mich führt und leitet...

Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #217 am: 14.06.2011, 13:27:38 »
"Gut, wenn sie einwilligt mit uns zukommen, wäre das eine Möglichkeit. Das heißt dann aber nicht, dass wir ihr deshalb bedingungslos vertrauen können. Aber wenn sie ablehnt, stehen wir immer noch vor dem Problem und ich warne dich davor ihr etwas anzudrohen, ich habe kein Verlangen nach einem ehrlichen Kampf." Galian blickte Skraching ernst an. Seine Arme hielt er vor seinem Körper verschränkt und seine Miene kündete von weitläufigen Gedankengängen, die Augenbrauen stirnrunzelnd zusammen gezogen.

"Wieviel Gold haben wir, dass wir für ihr Schweigen zahlen könnten? Habt ihr im Gespräch mit Raika etwas erfahren, womit man sie erpressen könnte?... Familie oder so etwas?"

Er schwieg einige Augenblicke lang und zuckte dann mit den Schultern.

"Was dieses Wesen angeht: Ich sehe keine Notwendigkeit, dass wir uns jetzt darum kümmern. Sicherlich ist es eine Möglichkeit an Informationen zu kommen, aber wenn Selamins Einschätzungen richtig sind, dann können wir uns mit diesem Ding immer noch auseinandersetzen, auch wenn das Mädchen schon das Zeitliche gesegnet hat. Ich bin nicht der Meinung, dass wir alles dafür geben müssen um das Kind zu retten, denn das würde unsere eigene Rettung gefährden. Und was ist eigentlich wenn alles glatt geht und sie gerettet ist? Schleppen wir sie dann bis nach Wolkenheim? Das Kind ist ein Klotz am Bein und durch einen Rettungsversuch riskieren wir unsere Chancen auf Erfolg, nur um unsere Möglichkeiten dann weiter zu beschneiden."

Galian winkte lässig ab "Aber was soll's, ich sehe ja jetzt schon, dass Euch gleich die Tränen kommen, also lasse ich es lieber sein. Ihr wollt gar keine Vernünftige Entscheidung, ihr wollt lediglich eine Erlaubnis dafür, euch euren trügerischen Gefühlen hinzugeben. Bitte merkt Euch das Gefühl, wenn ihr euch so richtig heldenhaft vorkommt und denkt wieder daran wenn wir auf einem Schafott oder in einer finsteren Kerkerzelle zu Grunde gehen. Dann könnt ihr mir ja sagen ob es das wert war."

Galian zuckte mit den Schulter, während Stimme und Mimik ebenfalls Teilnahmslosigkeit ausdrückten.

Selamin

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #218 am: 16.06.2011, 16:49:30 »
"Ich denke wenn wir sie retten können, und von dem Stein trennen können, dann wird sie hier friedlicher und sicherer aufwachsen als sonst irgendwo in diesem Land." Das er jetzt die Zustimmung von zweien seiner Mistreiter bekam, schien ihn nicht wirklich aufzuheitern, ja er schien selbst zu zweifeln ob es das richtige war. "Wer soll sich dem Wesen stellen?"

Robin Brighthide

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #219 am: 19.06.2011, 23:23:00 »
"Das Betreten ihrer Gedankenwelt ist nicht auf eine Person limitiert, was eure Erfolgsaussichten deutlich steigern könnte." Mischte sich eine Stimme von etwas weiter weg ein und als die Gefährte zum Ursprung sahen, stand dort Lailo. "Verzeiht wenn ich mich einfach so einmische, es war bestimmt nicht meine Absicht euch zu belauschen. Aber ich kam nicht umher zumindest den letzten teil eurer Unterhaltung zu überhören."

Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #220 am: 19.06.2011, 23:57:52 »
Galian sah das Mädchen eher iritiert als feindseelig an. "Eine tolle Weise..." Er setzte ein Lächeln auf, dass eher weniger als freundlich zu bezeichnen war, sondern viel mehr das eines großen Raubfisches war, der seine Beute gleich verschlucken würde. "Ihr habt die werte Dame gehört meine Freunde. Ein jeder dem das Schicksal des Kindes am Herzen liegt, der kann nun hier eintreten und sich heldenhaft benehmen."

Er wies mit einer Geste auf den Eingang der Hütte, doch war Höflichkeit das Letzte was er damit ausdrückte. "Tut Euch keinen Zwang an. Beweist mir wie edel es ist für die gerechte Sache drauf zu gehen. Und solltet Ihr von diesem Wesen besessen werden, werde ich Euch mit großer Freude am Leben lassen, denn vielleicht ist ja ein kleiner Teil von Euch noch immer dadrin und sieht welcher Torheit er anheim gefallen ist. Oder aber lasst es sein und gesteht Euch ein, dass der Preis dieser einzigen Möglichkeit zu hoch ist um ihn zu zahlen."

Auch wenn er wohl beabsichtigte höhnisch zu klingen, war durchaus zu erkennen, was in Galian vorging. Es war deutlich, dass er ganz und gar nicht damit einverstanden war wie sich die DInge derzeit entwickelten, aber schien gleichsam zu erkennen, dass er sich nicht gegen sie stellen konnte und so versteckte er seine Ohnmacht in Hohn und Spott. Die Unruhe war ihm anzusehen, noch vor kurzem war er drauf und dran gewesen das Mädchen zu töten, um die Sache zu besiegeln, doch erschien ihm das nun nicht mehr ratsam. Wer konnte ihm garantieren, dass die Gruppe sich dadurch nicht von ihm trennen würde und darüber hinaus hegte er keinen Wunsch ein unschuldiges Kind zu töten, auch wenn es notwendig war.

Wütend sah er Lailo an "Was um Aerons Willen qualifiziert Euch eigentlich dazu eine Weise zu sein? Weil Ihr alles komplizieren könnt und bessere Ohren habt als Euch gut tut?" Verärgert schnaubte er und wandte sich abermals ab, um - allen Blicken ausweichend - zur Seite zu schauen.
« Letzte Änderung: 20.06.2011, 00:04:13 von Galian »

Skraching

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #221 am: 20.06.2011, 12:21:45 »
Kopfschüttelnd wandte sich Skraching an Galian. "Es geht nicht darum, heldenhaft das Mädchen zu retten. Es geht darum, dass wir einen übermächtigen Gegner haben, und wir uns eben gemeinsam entschieden haben, gegen diesen Feind anzukämpfen. Und es geht darum, abzuwägen, ob der Nutzen, den wir aus einem eingegangenen Risiko ziehen können, das Risiko wert ist. In diesem Fall ist die Entscheidung schwierig, aber ich glaube, dass wir uns die Chance, mehr über das Wesen und seine Verknüpfung mit unseren Feinden herauszufinden, nicht entgehen lassen sollten. Wenn wir Jill dabei noch das Leben retten können, ist das willkommen, aber nicht der Grund unseres Handelns. Oder zumindest nicht meines Handelns. Nicht mehr."

An Lailo gewandt, nickte Skraching ihr zu. "Wenn ihr euch diesmal besser vorbereitet, und nicht wieder verantwortungslos Dinge überseht, die uns in den Wahnsinn treiben oder sonstwie die Handlungsfähigkeit oder das Leben kosten, dann will ich es versuchen."

Dann sah er zu Selamin. "Du solltest dir überlegen, ob du dich überhaupt in der Lage siehst, einem solchen Gegner entgegen zu treten. Im Moment machst du eher den Eindruck, als wäre es dir willkommen, wenn du scheiterst und stirbst."

Die Gesichtszüge des Jungen hatten sich die ganze Zeit über verhärtet, und er sprach mit kalter, fast seelenloser Stimme. Nur das schwache Leuchten in seinen Augen zeugte noch von dem Jungen, der er vor kurzer Zeit noch gewesen war.
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Robin Brighthide

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #222 am: 21.06.2011, 19:01:40 »
Galians spöttische Bemerkungen ignorierend wandt sich Lailo wieder an die Gruppe und anscheinend im besonderen an Selamin."Die Vorbereitung sind so gut wie sie nur sein können, besonders im Bereich des Schutzes. Doch hätte euer Begleiter hier nicht das überhastete und Vorschnelle Wesen seines Meister geerbt, dann wüsstet ihr bereits das einige der Sorgen die ihr habt vollkommen unnötig sind. Deshalb will ich versuchen so gut es geht zu erklären und hoffe das man mir dieses mal bis zum Schluss genau zuhört. "

Kurz pausierte Lailo und schaute ob von den Gefährten irgendwelche Widerworte kamen und begann dann nach einiger Zeit zu erklären. "Fangen wir zuerst einmal mit den möglichen Gefahren an. Was ich Galians spöttischen Worten entnehmen kann ist das ihr befürchtet von der Wesenheit übernommen werden zu können. ... Dies ist nicht möglich. Das Wesen ist an den Stein gebunden und kann nur in den Geist des Trägers eindringen. Um einen Körper aber dauerhaft zu besetzen vermute ich muss dieser aber so angepasst werden das er für das Wesen geeignet ist. Ich denke das Ritual ist dazu da um den Körper des Mädchens in der Weise zu verändern ihn für den Stein empfänglicher zu machen. Ihr die ihr diesem Ritual nicht unterzogen wurdet lauft also nicht Gefahr dass die Wesenheit in euch übergeht."

Langsam trat Lailo zur Gruppe heran um nicht so laut sprechen zu müssen. "Das zweite Risiko das ihr fürchtet ist der durch einen Konflikt mit der Wesenheit mögliche Tod ... bzw. eine geistige Verstümmlung. Dazu gibt es zwei Dinge die für euch interessant sein sollten. Erstens ..." Lailo Hob ihre Hand und streckte dabei nur einen Finger empor. "Habe ich eine Schutzmaßnahme die es euch erlaubt jederzeit die Gedankenwelt zu verlassen. Wenn es also gefährlich werden sollte, dann seid ihr sofort in der Lage den Rückzug anzutreten. Ihr müsst also nicht fürchten euch auf Gedeih und Verderb mit dem Wesen messen zu müssen. Und zweitens ..." Nun schnellte noch ein weiterer Finger nach oben. "Verfügt ihr in der Gedankenwelt über mehr Macht als hier. So sollte es zumindest sein wenn ihr selbstbewusst und Zielsicher nach vorne blickt. Doch können euch negative Gefühle wie zweifel ... oder der glaube daran sowieso zu sterben ... schwach machen. Was ich sagen will ... wenn ihr mit positiven Gedanken an die Sache herangeht, dann wird es nichts geben was euch aufhalten kann.  "

Nun nahm Lailo ihre Hände herunter und ein spitzbübisches Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. "Und zuletzt will ich euch noch ein paar Denkanstöße geben. Skraching hat es ja schon angesprochen, schon kleine Hinweise über die Natur der Wesenheit können euch helfen eure Ziele zu erreichen. Und vielleicht sogar einen anderen Weg zu finden die kleine zu befreien, ohne überhaupt einen Konflikt mit dem Wesen austragen zu müssen. Und bitte, geht nicht gleich davon aus dass die Wesenheit von Grund auf Böse ist. Glaubt mir wenn ich euch sage das es kaum etwas auf dieser Welt gibt das Wahrhaftig böse ist."

Kyra

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #223 am: 21.06.2011, 20:42:09 »
Zunehmend mehr und mehr beunruhigt verfolgt Kyra die Unterhaltung der Gruppe. Zunächst die Diskussion um die Frau, die sie getroffen hatten, Raika, bei der es Galian doch tatsächlich in Erwägung zog, sie zu töten!  Bestürzt atmete sie ein und blickte auf ihre Gefährten. Sie würden das doch wohl nicht zulassen, oder? Immerhin schien Skraching dagegen zu sein, bei Selamin wusste sie nicht so recht, eigentlich hätte sie erwartet, dass er sich mehr für Raika einsetzen würde! Zum Glück war Galian auch bereit andere Methoden in Erwägung zu ziehen, auch wenn Bestechung und Erpressung nicht gerade die besten waren, so würde doch zumindest Raikas Leben geschont werden.
Auch bei der Diskussion um die Rettung des Mädchens hielt sie sich im Hintergrund und hörte nur zu. Was sollte sie auch großartig dazu sagen? Jeder der anderen schien sich schon eine feste Meinung gebildet zu haben, einen Plan was sie tun sollten. Sie waren so frei von Zweifel, so sicher bei dem was sie sagten. Auch wenn sie mit viel Magie aufgewachsen war, so war das alles für sie doch noch so unglaublich, so surreal, dass sie keine wirkliche Vorstellung von all dem fassen konnte. Es kam ihr wieder so vor, als sei sie noch ein kleines Mädchen, das am Rande einer Gruppe Erwachsener stand die sich unterhielten. Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen, hoffentlich würde sie keiner nach ihrer Ansicht fragen! Was würde sie darauf nur antworten?
Als Lailo ihnen erklärte wie es in der Gedankenwelt sein würde,  keimte ein Funken Hoffnung in ihr auf, der jedoch gleich wieder zunichte gemacht wurde, als Lailo die negativen Gefühle erwähnte. Fast erschien es Kyra so, als ob sie ihre Gedanken gelesen hatte. Vielleicht war es ein subtiler Hinweis, dass sie besser nicht mit in die Gedankenwelt gehen sollte. Vielleicht war es für alle Beteiligten das Beste so.
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Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #224 am: 21.06.2011, 21:59:31 »
Galian hörte Lailo aufmerksam zu und ärgerte sich nun nur noch mehr. Allerdings eher über sich selbst, in Zukunft würde er solchen Besprechungen nicht fern bleiben und sollten sie ihn noch so wenig interessieren.
Nach dem Stille eingekehrt war blickte er seine Gefährten an, wobei sein Blick an Kyra hängen blieb[1]. Die junge Frau strahlte eine gewisse Nervosität aus, wie sie sich so umblickte und ihr Gewicht von einen auf den anderen Fuß verlagerte und wieder zurück. Sie hatte gar nichts zu diesen Themen geäußert und nur auf Anfrage gesprochen, fiel es dem Assassinen wieder ein. War es immer noch ihre eigene Vision in dem Steinkreis, die Kyras Gedanken gefangen hielt? Galian konnte nicht erahnen was in der schweigsamen Frau vor sich ging, aber sie könnte etwas glücklicher aussehen fand er.

"Aber wenn es stimmt was Lailo sagt, dann hat sie in dieser Traumwelt nichts verloren, so unsicher wie sie wirkt." Innerlich rollte Galian mit den Augen und seufzte betont laut auf. Äußerlich zeigte er natürlich keine Regung, als er zu sprechen begann.

"Nun gut. Mit diesen Informationen sieht die Sache natürlich ganz anders aus und niemand kann den Nutzen für uns bestreiten, der daraus entstehen könnte, wenn wir uns mit diesem Wesen auseinandersetzen. Ich schlage also folgendes vor:

Wir drei -"
er sah zu Skraching und Selamin "- gehen in diese Traumwelt und kümmern uns um den Steingeist. Wenn ich das richtig verstanden habe, werden wir in dieser Zeit schutzlos herumliegen und deshalb muss jemand über uns wachen, dem wir alle gleichsam vertrauen können."

Galian schritt zu Kyra herüber und blieb direkt vor ihr stehen. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und seine grauen Augen blickten in die Ihrigen. "Dir vertraut jeder von uns. Niemand hat Streit mit dir und alle mögen dich. Ich möchte nicht, dass einer von den beiden über mich wacht, ich möchte das du es tust. Wirst du uns beschützen?"

Auch wenn Galian diese Worte nicht gerne aussprach trafen sie doch alle zu. Lieber würde er nicht in die Traumwelt gehen, als das er zulassen würde, dass Skraching oder Selamin über ihn wachten. Er hatte sich einmal zu viel mit ihnen gestritten.
Obwohl sie so zerbrechlich und unsicher war, mochte er Kyra irgendwie. Und so stahl sich der Anflug eines Lächelns in sein Gesicht ohne dass er es selbst merkte, während er die junge Frau immer noch ansah.
 1. Sense Motive: 25
« Letzte Änderung: 21.06.2011, 22:11:56 von Galian »

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