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Autor Thema: Die Zeit des großen Jägers  (Gelesen 17556 mal)

Beschreibung: Einstiegskapitel für Dok‘Hae

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Sternenblut

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #90 am: 06.10.2011, 20:18:31 »
Der Blick Elvarils verfinsterte sich, und er sah Dok'Hae missmutig an. "Das ist doch kein Zufall..." murmelte er, mehr zu sich als zu irgendwem sonst.

Der Mensch mit der düster-melancholischen Ausstrahlung mischte sich ein. "Nein, das ist es in der Tat nicht. Ich denke, ihr solltet wissen, dass ihr in eine sehr große Sache hineingeraten seid... oder vielleicht, unwissentlich, schon immer daran beteiligt wart. Die Welt steht vor einer großen Gefahr, einem Feind... und die Stimme, die ihr hört, ist... gewissermaßen eine Verbindung zu diesem Feind. Die Frage, die sich uns stellt, ist nun, auf welcher Seite ihr stehen werdet."

Aimerelle, die Vogelfrau, trat einen Schritt nach vorne, und warf Dok'Hae ein entwaffnendes Lächeln zu. "Nicht so schnell, meine Freunde. Ich denke, unser Gast hat nicht mit derartigen Offenbarungen gerechnet, und wir sollten ihm erst einige Dinge erklären, bevor er sich weiter äußert."

Dann wandte sie sich an den Wandler. "Die Stimme, die ihr hört, ist eine Seele, die mit der euren verschmolzen ist. Vielleicht auch nur ein Bruchteil einer Seele, das lässt sich noch nicht sagen. Das, was diese Seele einst war, kann man getrost als durch und durch böse bezeichnen, doch die Verschmelzung mit eurer Seele mag diese ursprüngliche Wesenheit verändert haben. Früher hat dieses Wesen, sagen wir einmal, in eurem Inneren geschlafen. Doch die Ereignisse in der Welt, das Auftauchen des großen Feindes, von dem wir sprachen, hat es erweckt."

Für einen Moment herrschte Schweigen, bevor die Stimme in Dok'Haes Kopf zu ihm sprach. "Hey, Moment mal, das sind wilde Unterstellungen. Ich weiß nichts von einem großen Feind, und ich bin ganz bestimmt nicht böse. Und überhaupt, woher wissen diese Leute angeblich so viel? Entweder sie sind Spinner, was mich bei dem Aussehen nicht überraschen würde, oder sie stecken selber tief in irgendwas drin... ich würde mir an deiner Stelle gut überlegen, ob ich denen traue."

Die Verteidigungsrede war noch nicht ganz vorbei, als Aimerelle schon wieder sprach. "Die Frage ist nun also, was wollt ihr? Was sind eure Ziele? Ihr seid sicherlich nicht hierher gekommen, nur weil euch irgendjemand darum gebeten hat, eine Frau zu warnen, die ihr nicht einmal kennt. Was war euer eigener Antrieb, uns aufzusuchen?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Amani

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« Antwort #91 am: 10.10.2011, 12:40:05 »
"Man kann mit einer Seele eines anderen Wesens verschmelzen." fragte der Wandler verdutzt. Ein plötzlicher, stechender Schmerz setzte sich hinter seiner Stirn fest.

"Das soll heißen ich kann einen Toten hören?." - "Und nur weil sie es behaupten glaube ich ihnen nicht, du bist vielleicht nervig, aber nicht böse."

Dok'Hae fasste sich an die Stirn und massierte sich die Schläfen: "Ich wollte nur schnell raus aus diesem Menschenhort und die Frau bot mir einen Weg schnell dort wegzukommen, und nun scheint es als ob ich in einem größerem gelandet wäre und wenn ich ehrlich bin will ich so schnell es geht hier raus." Fast sehnsuchtsvoll schaute Dok'Hae in Richtung Eingang.

"Aber wenn diese Arue hier ist will ich meine Warnung überbringen und dann so schnell es geht weiterziehen."

Sternenblut

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« Antwort #92 am: 19.10.2011, 21:27:02 »
Aimerelle blickte kurz zu dem Löwenmann, und schien sich irgendeine Form von Bestätigung von ihm zu holen, bevor sie wieder mit Dok'Hae sprach.

"Das muss alles sehr verwirrend für euch sein. Aber ich denke, wir können euch helfen, zu verstehen. Zunächst einmal..."

Sie setzte sich hin und sah Dok'Hae aufmerksam an. Die Vogelfrau war auf ihre Weise wunderschön und exotisch, doch hatte sie eine solch starke Präsenz, dass ihr Äußeres kaum noch auffiel, wenn sie zu sprechen begann.

"Zwei Seelen verschmelzen nicht einfach so miteinander. Wenn so etwas passiert, dann muss etwas Gewaltiges, etwas Schreckliches passiert sein. Ich vermute, dass die Seele des Wesens, das sich euren Körper mit euch teilt, durch ein Ereignis unvorstellbarer mystischer Gewalt zerrissen wurde. Würde die vollständige Seele in euch wohnen, würde sie euch beherrschen. Ihr müsst also nun herausfinden, was dies für ein Teil ist, der noch in euch ist. Er mag böse sein, aber er muss es nicht - es mag sogar sein, dass er sich durch die Verschmelzung mit euch verändert hat. Auch wenn ihr im Ursprung zwei Seelen wart, so ist durch dieses Ereignis gewissermaßen ein Wesen aus euch geworden."

"Die Frau namens Arue wird heute abend hierher zurück kehren, dann könnt ihr mit ihr sprechen. Und vielleicht können wir euch helfen, mehr über euch selbst und das, was geschehen sein mag, herauszufinden. Aber eines kann ich euch schon jetzt sagen... ihr werdet euer Leben nicht einfach so weiterführen können."

Sie ließ die Worte ein wenig sacken, bevor sie weiter sprach.

"Ihr seid mit eurem Schicksal nicht alleine, und es gibt jemanden, der Leute wie euch jagt. Wir nennen ihn den 'Großen Jäger'. Wenn ihr alleine reist, wird er euch finden und... nun, er will die Kontrolle über den Seelenteil in euch. Ihr könnt euch sicher denken, dass das für euch nicht besonders angenehm werden würde."
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Amani

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #93 am: 01.11.2011, 11:43:41 »
"Das heißt, dass ein anderer mit einem anderen Teil meiner Stimme herumläuft?" fragte der Wandler, dessen Stirn sich während des Gesprächs immer mehr in Falten legte.

"Glaubst du mir gefällt es in Stücke geschlagen geworden zu sein?" - "Ich du wirst wohl kaum etwas davon mitbekommen haben."

"Wie findet man heraus welcher Teil einer Seele verschmlozen wurde?" Irgendwie hatte er das Gefühl er kam mit Fragen und bekam nochmehr Fragen egal wo er hinging. Ein leicht stechender Schmerz in seinem Kopf meldete sich.

Sternenblut

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« Antwort #94 am: 10.11.2011, 21:17:06 »
Aimerelle schüttelte den Kopf. "Das denke ich nicht. Der Andere in euch wurde zerrissen, doch was von ihm verloren ist, ist entweder für immer zerstört, oder im ewigen Nimbus verloren, unerreichbar für jede Körperlichkeit."

Sie dachte kurz über Dok'Haes andere Frage nach. "Es gibt eine Möglichkeit, dass ihr einen tieferen Einblick in euch selbst und euren Begleiter erhaltet. Doch werdet ihr dazu die Unterstützung vier weiterer Personen benötigen, zusätzlich zu uns. Aber das sollten wir heute abend besprechen. Vielleicht ergibt sich dann schon vieles. Bis dahin... ich schlage vor, ihr sucht euch eine Unterkunft, in der ihr möglichst nicht weiter auffallt. Diese Stadt ist sehr offen und sehr tolerant, aber das heißt nicht, dass es nicht viele gibt, die euch für eine Kuriosität halten werden. Und manch einer reagiert auf Fremdartigkeit mit Feindseligkeit."

"Ich empfehle euch, bei Jacqueline unterzukommen. Sie ist eine Halbelfe, und ihr Zelt ist nur gut zwei Minuten von hier entfernt. Sie nimmt neben Geld auch Tauschware oder gute, ehrliche Arbeit als Bezahlung an, und kann euch neben einer Unterkunft auch mit Nahrung versorgen. Bei ihr solltet ihr weitgehend sicher unterkommen können."

Aimerelle gab Dok'Hae die genaue Wegbeschreibung, dann verabschiedeten sich die drei merkwürdigen Gefährten von dem Wandler - offenbar gab es noch andere Dinge, um die sie sich nun kümmern mussten.

Der Weg zu Jacquelines Zelt war leicht zu finden. Nach Aimerelles Warnung achtete Dok'Hae nun genauer auf die Bewohner der Stadt, und tatsächlich schenkten ihm viele seltsame Blicke, von leichter Neugier über Faszination bis zu offener Abscheu. Nur die wenigsten ignorierten ihn völlig.

Das Zelt, vor dem er nun stand, war aus schlichtem, ungefärbtem Wildleder, und nur ein einfaches Holzschild, das jemand an einem Pfahl in den Boden gerammt hatte, zeugte von den Angeboten der Besitzerin: Ein Bett, ein Becher und ein Teller waren darauf gemalt. Dok'Hae brauchte ein wenig, bis er diese Dinge in seinem Buch gefunden hatte, aber allmählich schaffte er es, die alltäglichen Dinge im Leben der Menschen zu erlernen...
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Sternenblut

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« Antwort #95 am: 23.11.2011, 00:45:47 »
Eine junge Frau trat aus dem Zelt und sah den Wandler mit freundlichem Blick an. Sie lächelte kurz, nickte ihm zu und fragte dann: "Sucht ihr eine Unterkunft? Etwas Ruhe und Zurückgezogenheit?"
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Amani

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« Antwort #96 am: 27.11.2011, 10:44:53 »
"Ich suche ein.." der Wandler musste kurz nach dem richtigen Wort suchen: "... Zimmer und etwas zu trinken wäre nett."

Vom ganzen Reden war seine Zunge schon ganz ausgetrocknet. Nicht das ihn die Gespräche mit dem Dreiergespann nicht weitergebracht hätten, aber sie warfen genauso viele, wenn nicht mehr Fragen auf, als sie beantwortet hatten.

"Etwas Ruhe tut mir jetzt bestimmt nicht schlecht." dachte er bei sich. "Und dann glotzt mich wenigstens nicht jeder an."[/i] kommentierte sein unsichtbarer Begleiter.

"Dich sieht doch eh niemand also sei ruhig." - "Es fühlt sich aber so an."[/i] antwortetet die Stimme schnippisch.

Sternenblut

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« Antwort #97 am: 27.11.2011, 11:07:26 »
"Gern", erwiderte die Frau mit einem Lächeln. "Wie wollt ihr bezahlen? Habt ihr Geld oder Tauschgüter? Oder wollt ihr mir bei meinen Arbeiten zur Hand gehen?"

Während sie auf seine Antwort wartete, kam ein kleiner Junge - ein Menschenkind von vielleicht acht oder zehn Jahren - auf sie zu. Er blieb in respektvollem Abstand stehen, trippelte dann aber von einem Fuß auf den anderen. Es war offensichtlich, dass er der Frau etwas - aus seiner Sicht - sehr wichtiges und dringendes sagen musste.
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Amani

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Die Zeit des großen Jägers
« Antwort #98 am: 27.11.2011, 11:55:25 »
"Geld." sagte der Wandler während er mit seiner Hand in einem Beutel herumkramte den er sicherheitshalber um den Hals trug, nachdem er in dem geschenkten Buch von Shilaila das Konzept des Diebes gelesen hatte.

Er reichte ihr eine Goldmünze und schaute interessiert zu dem kleinen Jungen, der anscheinend pinkeln musste oder dringend Aufmerksamkeit bedurfte.

Sternenblut

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« Antwort #99 am: 29.11.2011, 20:38:13 »
"Danke. Ich bin übrigens Jacqueline."

Sie lächelte Dok'Hae weiterhin an, als sie die Münze nahm, in eine kunstvoll gefertigte Ledertasche an ihrer Seite griff, und ihm neun Silbermünzen zurück gab. "Damit könnt ihr die nächsten fünf Tage bei mir unterkommen und erhaltet Verpflegung von mir."


Dann wandte sie sich an den Jungen, und sogleich wich das Lächeln einem sorgenvollen Gesicht. "Marik, was ist? Hast du etwas neues gehört?"

Der Junge nickte heftig. "Sie ist... jemand hat sie gesehen. Einige Männer haben..."

Unsicher warf er einen Blick zu Dok'Hae, doch offenbar musste er seine Information so dringend los werden, dass auch die Anwesenheit des Wandlers ihn nicht davon abhielt, weiter zu sprechen. "Sie haben ihr einen Sack über gestülpt und sie einfach mitgenommen. Sie hat sich gewehrt und um sich getreten, aber das hat sie nicht gestört. Die Männer haben sie mitgenommen, als wäre sie ein Sack voll Gemüse."

Der Junge hatte noch nicht ganz zuende gesprochen, als sich Dok'Haes unsichtbarer Begleiter meldete. "Ach nein, eine Entführung. Bitte, bitte sag mir, dass du nicht vor hast, irgendwelche Heldentaten zu vollbringen. Du kennst diese Leute nicht und du willst so schnell wie möglich wieder hier raus. Das hast du noch vor Augen, oder?"
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Amani

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« Antwort #100 am: 04.12.2011, 11:01:00 »
"Nein ich möchte hier so schnell es geht wieder raus. Und ich wäre hier sowieso keine Hilfe..." - "Wo du Recht hast, hast du Recht." - "...,weil ich von den Geflogenheiten einfach keine Ahnung habe. Du Hornochse."

Verwirrt steckte der Wandler die neun Silbermünzen wieder ein. Dieses Geld hatte für ihn keinen Gegenwert. Er hätte nicht damit gerechnet etwas wieder zu bekommen.

Wahrscheinlich sollte die Frau einfach zu ihrem Rudelführer gehen und sich bei ihm an Hilfe wenden, dass jedenfalls würde Dok'Hae tun. Dazu waren Alphas ja schließlich da.
« Letzte Änderung: 13.12.2011, 15:08:17 von Dok'Hae »

Sternenblut

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« Antwort #101 am: 09.12.2011, 07:09:06 »
Die junge Frau seufzte und schüttelte leicht verzweifelt den Kopf. Sie war mit einem Mal bleich geworden. "Sil... oh Geister des Himmels, meine kleine Sil... ich..."

Dann schien sie sich - zumindest ein wenig - zu fassen und reckte leicht das Kinn hervor. "Hast du mehr herausgefunden? Weißt du, wer die Männer waren? Ich werde sie mir zurückholen..."

Ihre Stimme wurde beim letzten Satz leiser, und das leicht zitternde Kinn sowie die aufsteigenden Tränen verrieten, dass sie keineswegs so sicher und mutig war, wie sie sich gerade zu geben versuchte.

"Ich glaube, es waren Karak und seine Männer. Die Beschreibungen passten."

Jacqueline wurde, wenn das überhaupt möglich war, noch bleicher, und ihre Augen weiteten sich. "Karak... aber dann... hat jemand ihn beauftragt. Aber wer sollte sich schon für meine Sil interessieren? Sie ist doch... sie hat niemandem etwas getan... oh Teriyac, ich wünschte, du wärst hier..."

Plötzlich schnellte sie herum, und sprach Dok'Hae direkt an. "Ich fürchte, ich muss euch gleich zu Beginn ein wenig allein lassen. Aber meine Gehilfing Cilia erwartet euch hinter dem Zelt, sie macht gerade die Wäsche. Wenn ihr etwas braucht, wird sie euch helfen. Ich muss meine Tochter..."

Sie schluckte, und sprach nicht mehr weiter. Dann lief sie, ohne eine Antwort abzuwarten, in ihr Zelt.

Der Junge blieb stehen, wo er war, schaute Dok'Hae unsicher an, und wippte wie zuvor nervös von einem Fuß auf den anderen.
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« Antwort #102 am: 13.12.2011, 15:12:49 »
"Warum sollte jemand einem einen Sack über den Kopf stülpen?" fragte Dok'Hae sichtlich verwirrt den Jungen. "Bei allen guten Geistern ich wusste es, du kannst es einfach nicht lassen."

"Vielleicht zeigst du mir meinen Raum, kannst du das machen?" sprach er den Jungen an. Irgendwie wusste der Wandler nicht wie er sich in dieser Situation verhalten sollte. Er fand es merkwürdig ein Kind einfach mit einem Wildfremden alleine zu lassen.

Sternenblut

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« Antwort #103 am: 13.12.2011, 20:45:49 »
Der Junge erschrak leicht, als Dok'Hae ihn ansprach. Immer noch hin- und her trippelnd, sah er weiter der Besitzerin des Gast-Zeltes hinterher. "Sil ist... sie ist eine Verlorene. Jacqueline hat es damals mitbekommen. Sie weiß, dass... Sil ist eigentlich gar nicht mehr da, aber sie ist ihre Tochter, und Jacqueline wird alles tun, um sie zu beschützen. Aber ich weiß nicht, ob sie gegen Karak und seine Leute ankommt. Das sind hundsgemeine Verbrecher."

In der Stimme des Jungen schwang eine unausgesprochene Bitte mit. Dok'Haes Frage schien er einfach zu ignorieren.
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Amani

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« Antwort #104 am: 23.12.2011, 11:09:59 »
"Warum sollte jemand eine Verlorene entführen?" wunderte sich Dok'Hae: "Ein krnakes Tier wird den Wölfen als erstes zum Opfer fallen von daher wird keine Energie mehr in es investiert."

Als sich die Augen des kleinen Jungens mit Tränen füllten bereute der Wandler was er soeben gesprochen hatte: "Hast du sehr gut gemacht." Er machte einen Schritt auf den Jungen zu und legte einen Arm um ihn.

"Es wird schon wieder alles in Ordnung kommen."

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