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Autor Thema: Kapitel III - Söhne des Gruumsh  (Gelesen 33941 mal)

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Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #45 am: 14.08.2011, 17:35:21 »
"Das ist doch absurd," knurrt Kâdir missmutig als er versucht, den Löffel in der dafür vorgesehenen Position zu halten. Nicht nur dass sich der Südländer darin schwer tut, eine elegante Präsenz beim Essen auszustrahlen, allein sein Äußeres und der unruhige Blick verraten schnell, dass der Soldat nicht zu einem Adelshaus gelangen könnte. Und das ist Kâdir auch voll und ganz klar.

"Reicht es nicht, wenn Ihr Euch als Adelssohn ausgebt, Helsang? Die Erklärung will ich hören, die unseren Hünen, Halbling und mich an den Wohlstand bindet. Haltet Ihr es nicht für sinnvoller, wenn wir Söldner zu Eurem Schutz darstellen? Schließlich ist jede Lüge, die näher an der Wahrheit, die glaubhaftere."

Von seinen Bemühungen satt wirft Kâdir das Besteck auf den Tisch und greift sich die Schüssel mit beiden Händen, ehe er anfängt zu schlürfen.
« Letzte Änderung: 14.08.2011, 21:48:31 von Kâdir Zinopolous »

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #46 am: 20.08.2011, 10:29:51 »
Noch ehe Kâxir ausgetrunken hat, tritt Nat Wyler an den Tisch.
"Guten Morgen, ich hoffe es hat geschmeckt. Sagt, sind das eure Pferde im Stall? Hättet mir ja sagen können, dass ihr euch welche gekauft habt, dann hätte ich mich früher drum gekümmert. Naja, hab sie mal eben mit frischem Heu versorgt.
Übrigens, dass wurde gerade von einem Botenjungen gebracht."

Nat greift in eine Tasche seines Wams und zieht einen versiegelten Umschlag hervor.

Kâdir nimmt den Umschlag entgegen und bricht ohne zu zögern das Siegel. In dem Umschlag befinden sich vier Blatt Pergament.
Der Waldläufer zieht eines der Pergamente aus dem Umschlag und liest es durch.

Diese Papiere weisen uns aus als

Lord Kâdir Zinopolous
Protektor des Hauses Ledonyr
Ritter der Pupurdrachen
Diener der Krone und Verteidiger Cormyrs


Darunter steht eine kurze Beschreibung Kâdirs und am Ende des Pergamentbogens prangt ein purpurfarbenes Siegel in dem ein sich aufbäumender Drache abgebildet ist. Das Dokument sieht hochoffiziell aus.

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #47 am: 20.08.2011, 11:10:12 »
MIt einem unverständnisvollen Entsetzen liest Kâdir das Dokumt ein zweites und noch ein drittes Mal, ehe er den Mund öffnet - doch ihm keine richtigen Worte einfallen. Stirnrunzelnd schließt er den Mund wieder und zieht die anderen drei Papiere aus dem Umschlag.

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #48 am: 20.08.2011, 12:37:36 »
Die anderen drei Dokumente enthalten im Prinzip diesselben Informationen, nur betreffen sie Bolmur, Kalokin und Vaêl.
Ihnen ist zu entnehmen, dass Kâdir mit Lord Kalokin Mondwanderer, Erstgeborener des Hauses Mondwanderer, Lord Vaêl Helsang, Morgenlord des Lathander, sowie Berater der Krone und Lord Bolmur Schwarzmähne, Dragoner der Stahlregentin an einem Tisch sitzt.
Nat Wyler zieht eine Augenbraue hoch, als er einen Blick auf die gewichtig wirkenden Dokumente wirft, tritt dann jedoch diskret zurück und kehrt wieder hinter den Tresen des Schanktisches zurück.

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #49 am: 20.08.2011, 13:57:52 »
Ungläubig packt Bolmur, das ihn betreffende Dokument und schüttelt den Kopf.

" Lord? Ich? Ein machtvoller Feldherr oder ein Held auf dem Schlachtfeld hätte ich ja akzeptiert, doch ein verweichlichter Adliger ist zu viel!"
« Letzte Änderung: 20.08.2011, 14:27:20 von Bolmur »

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #50 am: 20.08.2011, 14:24:18 »
Vaêl verzieht seinen Mundwinkel zu einem Strich.

"Es reicht, Bolmur. Diese Dokumente werden ihren Zweck erfüllen, auch wenn es eine Schande ist, dass wir gezwungen sind, zu solchen Mitteln zu greifen. "

Der Kleriker geht nach oben, um seine Sachen zu packen.

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #51 am: 20.08.2011, 14:28:22 »
"Sagt, was ist überhaupt ein Dragoner und wer ist die Stahlregentin?"
« Letzte Änderung: 20.08.2011, 14:28:37 von Bolmur »

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #52 am: 20.08.2011, 21:39:49 »
Vaêl schaut dem Nordmann genau in die Augen.

“Prinzessin Alusair Obaskyr von Cormyr bekam den Namen Stahlprinzessin durch ihre zahllosen Waffengänge mit den Klingen, einer elitären Gruppe von jungen Rittern, die unter ihrem Befehl die Unruhen im Norden des Waldkönigreichs niederschlugen und auch jetzt noch gegen marodierende Monster vorgehen. Und ein Dragoner ist ein Schlachtenkavallerist, in Cormyr allerdings der ursprünglichen Bedeutung des Wortes nach, welches auf das drakonische draco, also Drache, zurückgeht, die Bezeichnung für einen Ritter des Ordens der Purpurdrachen hohen Ranges, erkennbar daran, dass nur den Dragonern bei Prozessionen des Königs die Würde zukommt, das Banner Cormyrs zu tragen. Den purpurnen Drachen auf schwarzem Grund. Kurzum, dieses Dokument weist euch als ehrenhaften Krieger aus.

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #53 am: 20.08.2011, 22:12:54 »
"Ha! Also doch kein Schwächling, das gefällt mir schon besser. Aber ich muss doch nicht diese Geschichte über diese Frau auswendig lernen , oder? Es reicht doch, dass ich dieses Stück Papier vorreiche?"
« Letzte Änderung: 22.08.2011, 14:49:59 von Bolmur »

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #54 am: 21.08.2011, 21:40:25 »
"Nein, es wäre sogar eher unüblich, wenn sich ein Ritter der Königin über Angelegenheiten der Krone äußert. Ihr seid als solcher absolut loyaler Befehlsempfänger und redet einzig und allein über eure Taten. Vielleicht könntet ihr euch etwas mit Herrn Zinopolous ausdenken, dass Kalokin die Möglichkeit gibt, sich ein wenig fernab des üblichen Trubels umzuhören? Ich würde mich als Gesandter des Morgenfürsten mit den Obrigkeiten Melvaunts unterhalten. Vielleicht ergibt sich ja etwas".

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #55 am: 22.08.2011, 15:38:18 »
"Wenn wir wirklich diese Scharade durchspielen wollen, dann bleibt Ihr hier unten bei uns, Helsang," knurrt der Soldat mit unverstecktem Unbehagen. "Ihr seid offensichtlich der einzige, der diesem Gesellsaftsspielchen etwas abgewinnen kann!"

Nachdenklich runzelt Kâdir mit einer Grimasse die Stirn.

"Protektor des Hauses Ledonyr... ist das eine tatsächliche Familie? Ich weiß ja noch nicht mal, wo Cormyr liegt. Und was ein Ritter des Purpurdrachens zu sein vermag... Warum habe ich das dumpfe Gefühl, dass wir uns mit diesen Lügen nur in große Schwierigkeit bringen werden?"

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #56 am: 23.08.2011, 22:22:13 »
Trotz Kâdirs Murren beschließt die Gruppe den von Meerthan vorgeschlagenen Plan vorerst zu verfolgen.
Nach dem Frühstück und dem Packen der Habseligkeiten verabschieden sich die Gefährten von Nat Wyler per Handschlag und schauen dann im Stall nach ihren Pferden.
Die Harfner haben sich wahrlich nicht lumpen lassen und Kâdir stößt einen leisen Pfiff aus, als er die Tiere sieht. Auch wenn der Südländer wenig Reiterfahrung hat, lehrte ihn die Zeit beim Militär jedoch den Umgang mit diesen Tieren und er weiß worauf er zu achten hat.
Zwei der Tiere scheinen vom Schlag der Wildpferde zu stammen, wie sie scharenweise im Norden vorkommen. Die Tiere sind stark und ausdauernd, dabei genügsam und fast unverwüstlich. Beide Tiere sind Stuten, das eine von dunklem braun mit hellen Markierungen an den Fesseln, dass andere ein fast schneeweißer Schimmel.
Zwischen den Beiden steht ein lebhaftes, graublaues Pony, dass offensichtlich für Kalokins zierlichen Körperbau vorgesehen ist.
In einigem Abstand zu den drei Tieren schnaubt ein gewaltiger, schwarzer Hengst. Das Tier überragt die beiden Wildpferde um einige Handbreit und scheint vom Temperament deutlich wilder zu sein.

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #57 am: 26.08.2011, 15:43:51 »
Fasziniert von der gewaltigen Kraft und Masse des schwarzen Hengstes, nähert Bolmur sich dem Tier, welcher aufgebracht schnaubt. Der Krieger fährt mit seiner Hand über den Kopf des Reittieres und dessen Hals entlang und klopft anschließend auf seine Schulter.

"Und die sind wirklich uns? Es war anscheinend keine schlechte Idee den Harfnern zu helfen."

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #58 am: 27.08.2011, 18:12:46 »
"Vermutlich sind die Tiere verwunschen und verwandeln sich in horrende Monster, sobald wir Phlan verlassen. Ich warte ja immer noch darauf, dass uns die Harfner in den Rücken fallen," knurrt Kâdir halbherzig und rückt den Sattel seines zugewiesenen Pferdes zurecht. Sowohl das Tier als auch das Zaumzeug machen auf den südländischen Soldaten einen sehr guten Eindruck, um so mehr ist Kâdir auch überrascht, dass die Organisation der Harfner keine Kosten gescheut haben, den Abenteureren diese Mittel zu verschaffen.

Nach seiner Inspektion besieht sich Kâdir auch die restlichen Tiere und wendet sich schließlich an seine Begleiter. Wenn sie diese Farce schon durchmachen müssen, um an die Obrigkeit Melvaunts zu kommen, dann ist der Südländer nur froh, wenn sie die Sache schnell hinter sich bringen. Seinen alten geflickten Rucksack geschultert wischt sich Kâdir die fettigen Haare von der Stirn, fährt sich mit der Hand über den verwilderten Bart und zieht seine zerschlissene Rüstung zurecht.

"Wir brechen auf, nicht wahr?"

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #59 am: 30.08.2011, 22:16:08 »
Als die vier Gefährten das Stadttor passieren weht ihnen ein eisiger Wind entgegen. Einzelne Schneeflocken tanzen auf den Böen und die Wache am Tor hebt kurz die Hand zum Gruße, bevor der Arm wieder unter dem dicken Wollmantel verschwindet.
Obwohl der beißende Wind euch in die Knochen fährt, scheint er die Pferde nur geringfügig zu stören. Die Tiere wirken stark und ausgeruht und auf der gepflasterten Straße nach Melvaunt kommen sie gut vorran. Kalokins Pony gibt das Tempo vor, doch scheint es mit den größeren Pferden gut mithalten zu können.

Ob des eisigen Windes der über die Ebenen pfeift und dem Klappern der Pferdehufe auf dem Pflaster ist es schwierig eine Unterhaltung zu führen, weswegen die ungleichen Gefährten den größten Teil des Tages in Schweigen verbringen.
Am Ende des ersten Tages findet sich eine Raststätte nahe der Straße und müde von dem langen Ritt fällt es den Abenteurern schwer noch ein Lagerfeuer zu entzünden. Als es schließlich doch gelingt ein kleines Feuer zu entfachen, sitzt die kleine Gruppe stillschweigend um den kleinen Flecken Wärme in der winterlichen Stille.

Während Kâdir stillschweigend seine tauben Finger massiert, sieht sich Vaêl noch einmal die gefälschten Dokumente an die Meerthan für sie vorbereitet hat. Dem Kleriker gefällt der Plan des Harfners nicht, doch muss er auch zugeben, dass sie auf anderem Weg wahrscheinlich niemals in die adeligen Kreise Melvaunts vordringen würden können. Allerdings fürchtet Vaêl das selbst diese Dokumente nicht ausreichen würden, wenn es der Gruppe nicht gelingen würde sich entsprechend zu präsentieren.
Ihr abgerissenes Äußeres würde auf der Straße vielleicht noch als Exzentrik durchgehen, aber bei einer Festlichkeit wie dem Ball des Mondes, wird man höchst wahrscheinlich eine etwas elegantere Aufmachung erwarten. Darüber hinaus sollte man vielleicht etwas daran arbeiten, die die Gefährten weniger wie ein zusammengewürfelter Haufen wirken zu lassen. Vielleicht würde ein gemeinsames Wappen oder Symbol schon ausreichen? Zumindest ein griffiger Name wäre ratsam, sie würden sich schlecht als "die vier Abenteurer aus Cormyr" vorstellen können.

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