"Glaubt mir Meerthan, ich habe genug Gründe, die Obrigkeit zu verabscheuen...", knurrt Kâdir mit zusammengebissenen Zähnen.
"Aber Ihr versteht mich offenbar falsch, Harfner. Ich will Eure Beweggründe verstehen, jeden einzelnen Funken der in Eurem großen Plan auftaucht. Und wenn wir Euch helfen sollen, so erwarte ich von Euch, dass Ihr uns Eure Beweggründe vollständig verständlich macht. Gleichheit und Freiheit eines jeden ist ein schönes Konzept, aber schaut Euch selbst Melvaunt an. Offenbar sind da die Familien bereits gleicher als die einfachen Bewohner. Und eine Sicherung der Handelswege wird ihnen diese Position nur stärken. Der Überfall der Orks ist ein versteckter Segen für das korrupte Melvaunt, denn nur so verlieren die Herrscher ihre - "
Plötzlich stockt Kâdir der Atem, und er unterbricht seinen erregten Redefluss selbst. In den dunklen Augen des Südländers funkelt es schelmisch, als hätte er eine unvorhergesehene Idee.
"Vielleicht habt Ihr Recht, Harfner...", murmelt Ihr leise, "Vielleicht ist es an der Zeit, die alten Strukturen niederzureißen..."
Für einen kurzen Moment verliert sich Kâdir in seinen Gedanken, schiebt sie jedoch schnell zur Seite. Wenn Meerthans Absichten tatsächlich so gutmütig sind, dann wird der Harfnert bestimmt noch Antworten auf einige andere Fragen haben.
"Sagt, Meerthan, in unseren wenigen Tagen hier sind wir auf Druiden vom Zirkel des Weißen Sterns, Dienern des Stahlherzogs und die Gaukler gestoßen. Und nun steht auch noch Ihr Harfner vor uns. Was könnt Ihr uns über diese Banden erzählen?"