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Autor Thema: Akt 1: Das Erwachen  (Gelesen 46485 mal)

Beschreibung: Ingame-Thread 1

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Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #45 am: 15.09.2011, 17:23:23 »
"Die Frau dort ist doppelt so alt wie er. In manchen Ländern steht darauf eine Gefängnisstrafe, bei deren Antritt die Wachen den Zellenschlüssel in das tiefste verfügbare Gewässer werfen. Und jetzt sollten wir aufhören, von Hennen in der dritten Person zu sprechen."
Agus wendet sich zum Jungen namens Hennen und nickt ihm aufmunternd zu, bevor er den letzten Schluck aus dem Weinkelch nimmt, das Gefäß auf dem Tisch abstellt und sich zurücklehnt. "Das Gleiche gilt für unsere Musikantin. Ihr wollt sie nicht zufällig zum Objekt Eures Handels machen? Ich habe Erfahrung damit, dass Menschen zu Objekten gemacht werden, und es sind keine Guten. Lasst uns das Thema wechseln."

Hennen

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #46 am: 15.09.2011, 19:09:44 »
Hennen seufzt traurig; das tat weh.  Immerhin war er es, der sich so überwunden hat. Und das kommt dabei heraus? "Was tu ich hier noch!?" Agus' Beistand entlastet die Situation etwas. Er antwortet seinerseits mit einem stummen Nicken, starrt aber weiter bedrückt ins Leere. Dabei wollte die alte Frau sicher nur ein Geschäft durchbringen. Aber was glaubte sie denn, von ihm erwarten zu können? Er wird ja nichteinmal für den Küchendienst bezahlt. "Alte Frauen sind nunmal so; ich sollte Verständnis haben. Aber wie?" Unwillkürlich blickt er in die Richtung der Musikerin. War sie tatsächlich so alt, wie der kleine Mann neben ihm annahm? "Ob sie über mich auch so denkt?"
« Letzte Änderung: 15.09.2011, 19:13:01 von Hennen »

Faol

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #47 am: 15.09.2011, 23:33:24 »
„Dann machen wir doch mit der Vorstellungsrunde weiter, und als kurze Zusammenfassung für unseren neuen Gast: Dies  ist Agus, er arbeitet  Wache bei einem Händlerzug und das ist sein Freund Brok, der wie ich vermute der selben Beschäftigung nachgeht und dieser junge Mann hat sich als Hennen vorgestellt und wird uns vielleicht auch noch ein wenig über sich verraten,“ erklärt Faol, darum bemüht den Themenwechsel auch gleich zu forcieren. Dabei nicht er bei jeden Namen dem entsprechenden zu, bei Hennen von einem freundlichen Lächeln begleitet. “Mein Name ist Faol, mit einem Familiennamen kann ich leider nicht dienen, da dies mein Ordensname ist, ich gehöre zum Orden des geflügelten Wolfs und habe vor ein paar Monaten meine lange Reise angetreten.“

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #48 am: 16.09.2011, 10:04:42 »
"Das klingt gut. Wozu braucht ein Wolf Schwingen? Um darauf die Welt zu bereisen." Agus lächelt. "Wohin tragen sie dich, Wolf? Zu einem bestimmten Ort, oder geht es dir auch wie uns anderen, und du verlässt dich darauf, dass der Wind dir deine Richtung vorgibt?"

Faol

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #49 am: 16.09.2011, 13:03:42 »
"Eindeutig letzteres, die Angehörigen meines Reisen nach Abschluss ihres Noviziats fast ihr ganzes Leben herum um so neue Erkenntnisse zu sammeln und durch das Verständnis über die Welt zu lernen sich selbst  zu erkennen. Dabei widmen wir  uns jedoch nicht nur dem erlangen von neuem Wissen sonder auch der Erhaltung von Bestehenden, daher gibt es auch kaum einen Bruder, der einer wohlsortierten Bibliothek oder den Zeugnissen einer vergangenen Kultur wiederstehen könnte" Den letzten Teil der Aussage begleitet ein Schmunzeln über den Eifer den er selbst und seine Ordensbrüder dabei an den Tag legen.

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #50 am: 16.09.2011, 16:21:25 »
"Womit wir wieder beim Thema der eintausend Weisheiten wären. Was ist die größte Weisheit, die euch das Leben gelehrt hat?" Agus blickt in die Runde. "Ich sehe so viele interessante Gesichter, von denen ich bisher nur die Namen kenne."

Hennen

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #51 am: 16.09.2011, 19:53:46 »
"Weisheiten..  seit dem Auszug von Zuhause war ich einfach zu viel allein, um alten Menschen beim Reden zuhören zu können, und zu saumselig, um irgendeiner Religionsgemeinschaft zu folgen." Grübelnd blickt Hennen an die Decke, den Kopf auf die Tischplatte gestützt. "Und zuhause, da gab es nicht viel Weisheit. Nur harte Arbeit und das Beweisen von körperlicher Stärke. Etwas anderes kannten sie nicht."

Scotia

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #52 am: 17.09.2011, 13:35:03 »
Scotia wiegt unruhig auf ihrem Stab hin und her. Dieser Agus geht ihr gehörig auf die Nerven und außerdem sind ihr Verwachsene seit jenher ungeheuer. "Sie tragen stets den Keim des Üblen in sich...", geht es ihr durch den Kopf. Der Grund, warum sie dennoch bleibt, ist Hennen. Scotia kennt die zumeist durchweg einfache, kopfologische Struktur der Männer. Meist waren es nur wenige Interessen, die sie antrieb. Hennen dahingegen war jung und schüchtern und unverdorben. Und kann sie sich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Junge mehr ist, als er zu sein scheint. "Wie ein scharlachrote Dreitäubling. Man sieht nur den Körper und weiß nicht, was in ihm steckt..."

Scotia wird sich bewusst, dass sie Hennen schon eine gewisse Weile mit misstrauisch heruntergezogenen Augenbrauen beobachtet hatte. "Ihr begeht einen fatalen Fehler, Agus," sagt sie, den Blick nicht von Hennen lenkend, "wenn Ihr glaubt, dass nur das Weisheit bedeutet, was die Gelehrten und Priester von sich geben. Weisheit bedeutet, sich seines eigenen Verhältnisses zum Universums bewusst zu sein, Einsicht in den Natur der Dinge zu nehmen und in Gleichklang sein Leben zu gestalten. Das Streben nach Weisheit artikuliert sich weniger in Sprache denn mehr in Gefühlen und Erfahrung. Doch nur die wenigsten finden einen Zugang.", belehrt sie die Gruppe. "Ich kenne Bauern, die als sehr weise zu bezeichnend sind.", fügt sie hinzu.

Dann widmet sie sich wieder Hennen. "Was ist mit Dir? Was machst Du hier, so weit von Deinem Zuhause entfernt?", fragt sie mit unverholener Neugierde.
« Letzte Änderung: 17.09.2011, 13:48:20 von Scotia »
"And sin, young man, is when you treat people like things, including yourself. That's what sin is." - Terry Pratchett

Hennen

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #53 am: 17.09.2011, 13:57:52 »
Hennen zuckt mit den Achseln. "Zuhause bin ich nicht mehr erwünscht, aus verschiedenen Gründen. Deshalb versuche ich hier mein Glück. Bislang fühle ich mich hier ganz wohl. Abgesehen von meinem Arbeitgeber.." Wehmütig schaut er zurück in Richtung  des Thresens. Auch wenn dieser Mann jähzorniger als jeder einzelne Stammeskrieger war, so behandelte er ihn immernoch besser als jeder andere Mensch, dem er begegnete. "Ja.", setzt er entschlossen an die Tischrunde gewand fort, "Irgendwo muss es einen Ort geben, an dem man bleiben kann. Schätze, dieser Gedanke hat mich hierher geführt."
« Letzte Änderung: 17.09.2011, 13:59:04 von Hennen »

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #54 am: 18.09.2011, 11:28:40 »
Agus runzelt die Stirn. "Ich bin nicht hier, um mir die Lehren von Priestern und Gelehrten anzuhören, vom Gleichklang irgendwessen mit irgendwem. Diese Lehren stehen in Büchern. Ich will wissen, was das Leben die Menschen an diesem Tisch gelehrt hat. So hat unser junger Freund..." Er klopft Hennen auf die Schulter. "...wohl gelernt, dass er an keinem Ort der Welt willkommen ist. Umso besser, dass er sich die Hoffnung bewahrt hat." Er zieht den Jungen ein Stück zu sich. "Lass mich dir einen Rat geben: Geh fort von hier. Finde heraus, was deine Fähigkeiten sind, und finde einen Ort, an dem die Menschen diese Fähigkeiten schätzen. Tellerwaschen in einer Kneipe zählt nicht."

Scotia

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #55 am: 18.09.2011, 14:01:48 »
Scotia hebt die Augenbraue. Genau genommen machte Agus es sehr geschickt, die anderen in ein Gespräch zu verwickeln und Informationen aus ihnen herauszubringen ohne etwas von sich selbst zu erzählen. Er brachte eine gewisse Grundfähigkeit mit, die einer Hexe stehen würde, musste sie mit gewissem Zähneknirschen zugestehen. Sie nimmt sich vor, den Spieß herumzudrehen: "Und was sind Eure Fähigkeiten, Agus? Biertrinken und Philosophieren in der Kneipe zählt nicht.", fragt sie.
"And sin, young man, is when you treat people like things, including yourself. That's what sin is." - Terry Pratchett

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #56 am: 18.09.2011, 15:20:50 »
"Ihr seid wirklich eine Hexe." Agus stützt seinen Kopf an der Schläfe mit einer Hand. "Ich wollte immer ein Ritter sein, mit goldenem Haar, mächtigem Ross und schillernder Rüstung. Eines Morgens habe ich dann in den Spiegel gesehen, gemerkt, dass ich ein Krüppel bin, und meinen Traum aufgegeben. Ich glaube, damals war ich sechzehn. Die nächsten fünfzehn Jahre  habe ich damit verbracht, nach meinen Fähigkeiten zu suchen. Jemand muss sie im tiefsten Wald in einem Eichenstumpf versteckt haben, denn ich habe sie nie entdeckt. Aber siehe da, auf meiner Suche habe ich irgendwann festgestellt, dass ich recht gut darin bin, wildfremde Leute um meinen Kneipentisch zu versammeln." Wieder einmal läuft sein Blick über die Gesichter. "Das ist meine Fähigkeit."
Er legt beide Hände um seinen Humpen und schweigt.

Hennen

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #57 am: 18.09.2011, 15:47:09 »
"Ich weiß noch nicht, wo mich die Pfade als nächstes hinführen. Lang bin ich ja auch noch nicht hier. Aber für's Erste ist es eine ruhige Arbeit unter Menschen, die mich nicht hassen." "Noch nicht." "Das ist schonmal viel wert.", antwortet Hennen im Flüsterton auf den Rat von Agus. Sicher war dieser Rat gut gemeint, aber letztendlich war dem Jungen von vorn herein klar, wie seine Zukunft aussehen wird.

"Eine Fähigkeit, um die euch gewiss viele Menschen beneiden. Ich für meinen Teil hätte jedenfalls sehr gern etwas davon gehabt.",setzt Hennen etwas lauter fort. Ihm behagte nicht, dass die Hexe so sehr und, vor allem, wegen Nichtigkeiten auf Konfrontationskurs mit ihnen ging. Immerhin war dies sein freier Abend, und den wollte er nicht im Streit verbringen.
« Letzte Änderung: 18.09.2011, 16:32:53 von Hennen »

Jana Baral

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #58 am: 19.09.2011, 14:32:24 »
Nachdem der Wirt ihr angeboten hat, ob ihrer Worte kostenlos zu Speisen, will Jana schon fast sofort mit dem Spielen aufhören. Mit einem Blick auf ihr Sammelgefäß entscheidet sie sich dann jedoch dagegen und zumindest das jetztige Spiel zu beenden. Jetzt da sie weiß, dass es bald etwas zu Essen geben würde spürt sie wieder die Anstrengung des heutigen Tages.
Mit dem beenden ihres Flöten Spiels, verneigt sie sich und richtet nocheinmals ihre Worte an die Leute im Inneren des Schankraums :"Mein Tag war lang und meine Reise länger. Lange trugen mich meine Beine durch die Kälte und spät erst kam ich hier an. In seiner Weisheit bot der Wirt mir an schon jetz mein Mahl zu mir zunehmen um mich zu stärken und dann später, wenn die Götter es so wollen, um so besser spielen zu können. Bisdahin möchte ich euch für das zuhören danken." Mit einer leichten Verbeugung packte sie die Flöte weg, beendete den schwachen Lichtzauber im Inneren, sammelte und zählte ihren Gewinn und begab sich dann mit federnden Gang zum Tresen. Mit einem dankbaren Lächeln sagt sie zum Wirt: "Ich wäre über eine Schüssel Suppe, ein bisschen Gemüse und ein Stück eures köstlichen Brotes überaus dankbar. Wenn eines eurer Mädchen es mir gleich zusammen mit ein wenig verdünnten Wein an den Tisch bringen könnte, wäre das wirklich sehr freundlich von euch."
Dann wendet sie sich dem überfüllten Schankraum zu und versucht eine Sitzmöglichkeit auszumachen. Seufzend begibt sie sich zu den vermeintlichen Artisten. "Meine Herren, meine Dame. Habt ihr etwas dagegen wenn ich mich zu euch setze? Ihr scheint zu mehr als nur den Gesprächen über die harte Arbeit eines Farmers fähig zu sein und ein interessantes Gespräch wäre jetzt genau das Richtige für mich. Außerdem" sie schaut den Hünen an "wüßte ich zu gern, was es eben mit euch und dem Wirt auf sich hatte."
Das sie die bisherige Unterhaltung unterbricht, ist Jana durchaus bewußt. Aber bisher hatdas Leute nur selten gegen sie aufgebracht.
« Letzte Änderung: 19.09.2011, 14:35:55 von Jana Baral »

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #59 am: 19.09.2011, 17:39:48 »
Als die Frau an den Tisch kommt, schiebt Agus geistesabwesend seinen Humpen zwischen den Händen hin und her über den Tisch. Er rückt beiseite, sodass eine Lücke zwischen ihm und Hennen frei wird.
"Ja, was hatte es damit auf sich? Es ging um Bier, Silberstücke und zwei Männer. Wie Ihr wahrscheinlich wisst, neigen Männer dazu, zu stolz zu sein, einer Gelegenheit zum Streit aus dem Weg zu gehen." Er blickt auf seine Hände und hält sie abrupt still. "Jedenfalls kann mein junger Freund mit den roten Haaren nun für ein Silberstück von mir heute Abend so viel trinken, wie er will. Wenn Ihr Euch mit ihm den Krug teilt und der Bedienung nichts verratet, müsst Ihr auch nicht zahlen."

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