Sir Luis Almansor horchte auf und zog selbst in seiner Tarnung wie für ihn üblich seine Augenbraue hoch, als Nicolas ihn auf das Brandmal des fremden Weibes aufmerksam gemacht hatte, welches dem eher dürftig wachsamen Antipaladin (denn er war eigentlich gewohnt das Ausspähen und des Beobachten des Feindes anderen chelischen Soldaten zu überlassen und selbst eher immer direkt zu agieren) aus Westkrone genauso wenig aufgefallen war wie das der von ihm so wertgeschätzte Feuerteufel ebenfalls unwillkürlich zu seinem versteckten Mal gegriffen hatte.
Der Adelige selbst hatte sich dieses eigene Brandzeichen gewaltsam und unter unterdrückten Schmerzen mit seinem heiß gemachten Dolch entfernt, auch wenn er damit bis zum Ende seines Lebens eine große (in seinen Augen hässliche) Narbe am Unterarm davon tragen würde, was jedoch dank der Dornenkrone nicht zu sehen war.
Doch nun hatte die blonde Fremde die ungeteilte Aufmerksamkeit des fanantischen Asmodeusanhängers sicher, denn Luis stierte teilweise zum Mitglied des zweiten Geschlechtes, wie die teufelsanbetenden Chelaxianer das schwache weibliche Geschlecht auch nannten, hinüber als würde der verhasste Farmer - der namenslose und gesichtlose Halbling aus seiner Heimat - höchstpersönlich dort sitzen und seine Identität Preis geben.
Für einige Sekunden konzentierte sich der Fürst der Finsternis des Asmodeus, selbst wenn es eher zu wirkte, dass er aus sein fast leeren Trinkbecher starren würde
[1], um die fremde Frau nach guten Auren zu untersuchen
[2], auch wenn sein Schauspiel eigentlich nicht nötig wäre
[3], denn im Gegensatz zu Arkil, welcher nach magischen Auren Ausschau hielt, wollte Luis keine Aufmerksamkeit riskieren.
Denn auch Sir Luis traute der Sache nicht und sah in der ganzen Sache eine Falle der Ritterdirnen-Anhänger.
Schließlich wussten ihre Feinde nun durch Ochnar's Gefangenname, dass die Gefängnisausbrecher sich wohl in dieser Gegend befanden.
Anderseits hatte der Nessusknoten die letzten Tage mehr Mitglieder verloren als der Orden der Folter jährlich Mitglieder verlor durch die Schattenbestien von Westkrone und man würde dringend Unterstützung brauchen gegen den stark in der Überzahl seienden Feind.
Zumal der Chelaxianer keine gute Aura entdecken konnte und deswegen schon einmal nicht von einem Inquisitor des Ritterdirne ausging.
Dennoch war der Wiscrani aus der Hut und raunte zu Nicolas:
"Ja, lasst uns der Sache mal auf den Grund gehen und etwas auf den Zahn fühlen...", und wand sich auch erstaunlich für seine Verhältnisse freundlich an Iomine:
"Möchtet Ihr uns begleiten?"Arkil jedoch würdigte der finstere Streiter weiterhin keines Blickes, denn so wie es in den Wald hinein rief, so schallte es auch hinaus.
Und so erhob sich der Antipaladin - unabhängig davon, ob ihn jemand begleiten würde oder nicht - getarnt als varisianischer Künstler elegant von seinem Stuhl und ging mit einem charmanten Lächeln zum Tisch der fremden Gebrandmarkten, um sich mit einer galanten Verneigung und zweideutigen Worten
[4] und gedämpfter Stimme vorzustellen:
"Guten Abend, meine Schönheit.
Wäre es erlaubt sich zu setzen und Euch Gesellschaft zu leisten?
Keine Sorge - ich möchte nicht Euer Herz gewinnen und auch nicht Euch bezirsen, sondern brenne eher darauf mich etwas mit Euch zu unterhalten, denn scheinbar brennt dies Euch auch auf der Seele wie mir und man sollte damit nicht alleine sein..., und setzte dabei sein charismatisches Lächeln auf, während er gedanklich - sollte es zu einem Hinterhalt kommen - seine kräftigen Hände blitzschnell um den Hals des Weibes legen würde, um sie mit der Energien seines Gottes zu töten.
Aufmerksam musterte Luis die Fremde und wartete auf ihre Reaktion, wobei er gespannt war, ob sie verstand.