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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 107988 mal)

Beschreibung: Inplay

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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1290 am: 08.04.2014, 19:46:13 »
"Unterschätzt niemals einen Ritter, welcher sich in seiner Ehre verletzt und in seinem Besitz angegriffen oder bestohlen fühlt...", begann Sir Luis leise mahnend zu antworten, nachdem er erst Nicolas Seek mit dessen Antwort aufmerksam und schweigsam und dann Iomine mit ihren Ausführungen und ihrer Frage zu Ende gelauscht hatte.
"...denn auch so ein Weibsstück und Eheweib ist nicht mehr als Besitz, wenn man es streng genommen sieht...", wobei der Adelige in Sachen zweites Geschlecht und Ehe sowieso seine (dank seinem Orden) vorgeprägte eiserne Meinung hatte.
"...und für so manchen Ritter sein Pferd treuer und wichtiger...", und konnte sich ein schiefes Grinsen und ein Zwinkern nicht verkneifen, denn seine Worte tropften nur voller Hohn gegenüber solcher Ritter.
Doch die Frage der Hexe nahm der Antipaladin gleich auf, um einige Dinge klar zu stellen:
"Aber Höllenritter vertrauen beiden eher weniger, weshalb nur wenige ein Eheweib oder gar ein Streitross besitzen.
Und um eine lange Erklärung kurz zu halten und um dennoch Eure Frage zu beantworten, selbst wenn das Flüstern langsam auf meine Stimmbänder geht:
Ja, in meiner Heimat gibt es Duelle - selbst welche bis zum Tode.
Doch wie alles in meiner Heimat hat auch dies strenge Regeln, wird durch Gesetze und Tradition geregelt und es gibt etliche Pakte und Verordnungen, welche zu befolgen und zu beachten sind.
Aber hierbei beziehe ich mich nur nun auf die Adelshäuser und Edelmänner wie Höllenritter, Inquisitoren oder die Priesterschaft.
Niedere Blutlinien, einfache Leute, Soldaten, Sklaven und vorallem Halblingen kann man ohne größere Umstände gleich richten, sollten sie sich zum Beispiel der Ketzerei oder dem Verrat am Vaterland schuldig gemacht haben, wobei sie meist stattdessen öffentlich hingerichtet oder zuvor verurteilt werden.
Doch auch diesen Niederen steht es zu sich zu verteidigen oder in einem Arenakampf ihre Unschuld zu beweisen, aber ich komme wirklich weit von Thema weg und hole zu weit aus.
Alles, wirklich alles hat seine Ordnung in meiner Heimat und für alles gibt es Gesetze und selbst ein Amt- und Würdenträger aus einem der höchsten Häuser kann sofort von Häschern gerichtet werden, wenn er dem Chaos verfällt oder vielleicht sich nur von Asmodeus an einen anderen Höllenfürsten öffentlich abwendet.
Aber es geht Euch ja um die Duelle:
Niemals würde ein höheres Haus ein anderes höheres Haus angreifen oder gar ein Duell ohne die Zustimmung von beiden Seiten als auch durch die Kirche zulassen.
Stimmen diese zu und es gibt ein Urteil ist alles erlaubt und alles möglich.
Zumal in der Kirche immer das Gebot des Stärkeren gilt, welches unser Herr schließlich gnadenlos von uns verlangt und welches selbst das Haus Thrune befolgen muss, auch wenn die Hölle ihnen dient und nicht umgekehrt - wenn Ihr versteht, was ich damit sagen möchte."
, und schaute kurz Luft holend die Tieflingdame musternd und stechend in die Augen.
"Bedenkt dabei immer, dass Cheliax der Ort ist, wo der letzte Azlanti gestorben ist und das wir allein das Erbe dieser Menschennation in unserem Blute tragen.
Diese Tradition verpflichtet, verbindet und hebt uns vom Rest ab.
Und es ist eben dieses Erbe, welches man auch in unserer Magie wieder entdeckt - vorallem in Westkrone - und viele Duelle durch Vorkämpfer entscheiden lässt, statt das man selbst zur Waffe greifen muss.
Aber dies alles führt wie schon gesagt zu weit.
Ich kann Euch gerne zu einem anderen Zeitpunkt mehr erzählen und erklären...und vielleicht sollte ich Euch vorallem ersteinmal die Lehren unseres Herrn erklären, damit Ihr versteht was in meiner Heimat das höchste Gesetz ist."
, wobei Wiscrani noch stechender Iomine auf ihre Reaktion wartend musterte.
Auch Arkil's Antwort wartete der Adelige dennoch und hatte dessen Unzufriedenheit nicht vergessen.

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1291 am: 09.04.2014, 01:55:29 »
"Oh, das höre ich mir gerne an, wenn wir einmal etwas mehr Zeit haben. Besonders etwas über eure Magie, das einzige, was ich von der Magie von Cheliax weiß, außer Teufelsbeschwörerei natürlich, ist, dass ihr eine Gnomenstadt habt, mit vielen Magiern und Alchemisten. Muss sicher auch ein sehr interessanter Anblick sein, Gnome sieht man hier in Talingrad nicht so oft. Hier ist ja alles eher gemäßigt... vielleicht reisen ja ein paar hierher, wenn wir die Sache aufmischen und interessanter gestalten." fügt sie noch grinsend an, vielleicht nicht unbedingt die erwartete Reaktion, vor allem, dass bei dem Gedanken an die wundersamen Gnome die Augen der Hexe fast schon wie in kindlicher, unschuldiger Fantasie und Vorfreude aufleuchten.

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1292 am: 09.04.2014, 10:49:27 »
Luis Gesicht verfinsterte sich und wurde von der gesamten Gesichtmimik wieder mal grimmiger.
"Ich kenne die Gnome von Bras...", doch der fanatische Mann aus Cheliax ließ schnaufend seinen Satz vorzeitig enden.
Sir Luis holte erneut Luft:
"Es sind dennoch niedere nervige und vorallem halblinggroße Humanoide, selbst wenn sie im Gegensatz zur Sklavenrasse der Orks und Halblinge von Nutzen sind!
Außerdem sind sie mit Feengeistern und Geschöpfen des Chaos verbunden.
Kein Höllenritterorden arbeitet mit solche Kreaturen deswegen zusammen, selbst wenn ihre Magie und ihre Allianz mit der Krone nützlich ist.
Und  immerhin arbeiten sie nicht für die Mutter der Fliegen und machen weniger Ärger als diese dreimal verfluchten Strix mit ihren Shamanen."
, begann der Chelaxianer seinen Unmut erstaunlich offen und ehrlich Luft zu verschaffen (wobei er die Vorfälle und die Niederlangen seines Ordens gegen diese geflügelten Humanoiden unterschluckte) und setzte eine schlechte Lüge hinterher:
"Die Magie der Gnome und der Strix solltet Ihr vergessen, denn sie ist schwach im Vergleich zur Paktmagie des Hauses Thrune, welchen wir sogar warmes Wasser und magische Heizungen in Westkrone verdanken...schwach gegen die diabolische Magie des Hauses Leroung...schwach im Vergleich zur Magie unserer Hohepriester...und schwach im Vergleich zu der bardischen Magie aus meiner Heimat, welche die chelischen Opern überhaupt erst möglich machen."
Doch es ist fraglich, ob der Adelige absichtlich schlecht lügt, denn schließlich waren die besten Lügner die, welche man für schlechte Lüger hielt, und Luis beabsichtigte vielleicht etwas mit seinen Aussagen.
Umso klarer war in diesen Zusammenhang, dass der Wiscrani daraufhin schlecht das Thema wechselte:
"Wie sehen ansonsten unsere weiteren Pläne aus?
Wollen wir vielleicht wieder hinunter in die Schankstube gehen und nach den Zwergen schauen oder was machen wir mit dem noch jungen Abend?"
, denn der Asmodeusanhänger hatte lange genug auf eine Reaktion von Arkil gewartet und ließ sich nicht unnötig hinhalten.
Und auch das Ignad sich fein raushielt ging dem ehemaligen Höllenritteranwärter deutlich gegen den Strich, aber da der Imp seinen Nutzen mehrfach bewiesen hatte, beließ er es bei diesem kurzen Gedanken.

Ansonsten würde der chelische finstere Streiter in den Schankraum zurück gehen, sollte niemand etwas mehr zu sagen haben.

Arkil

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« Antwort #1293 am: 09.04.2014, 16:51:01 »
Grade setzte Arkil zu einer Antwort an, als sich Luis Aufmerksamkeit schon wieder Ignad und dann Iomine zuwendete. Er verfolgte das Gespräch der beiden nur mäßig interessiert, denn mal wieder zeigte Luis seine Unhöflichkeit, in dem er nicht auf eine Antwort wartet. Aber langsam gewöhnte sich Arkil daran und würde sich dementsprechend verhalten. Wer sich nicht für eine Antwort interessierte, war auch keiner wert. Also schwieg er weiter. 
Er war sowieso über die Reaktion überrascht. War es nicht der Plan gewesen, daß sich die beiden gleich an Ort und Stelle bekämpften? Und Arkil ihnen und eventuellen Zuschauern dann den Rest gab?
Es schien nicht zu den anderen Knotenmitgliedern zu passen, ihre Rachegelüste nicht selbst ausleben zu wollen.
Arkil selbst war auch nur deshalb so unzufrieden, weil Shadal nach seiner Ankündigung, sie dürfe mindestens einen der Männer zerreißen und dies eben nicht der Fall gewesen war, gemault hatte. Er mochte es nicht, wenn sie unglücklich war.
Und hätte der Kayal von den Gedanken Luis über Heimlichkeit gewußt, er hätte sich ein Lachen kaum verkneifen können. Gerade Luis, der mit seinem Überfall auf den Hauptmann erst gänzlich auf die Gruppe aufmerksam gemacht hatte.
Arkil schaute wieder in die Runde, die inzwischen dabei war, über unwichtige Dinge wie die Heimat des Chelaxianers zu reden. Ja, wirklich sehr unhöflich, nicht auf seine Antwort zu warten.
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Saraid Eara

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« Antwort #1294 am: 10.04.2014, 20:42:05 »
Je dichter sich die Leute drängten desto wohler fühlte sich Saraid. Dies war der Hauptgrund warum sie Märkte liebte oder vielgenutzte Straßen mit vielen Händlern. Im Moment waren sie ihre Haupteinnahmequelle. Seit sie in Altenkreuz angekommen war versuchte sie Pläne zu schmieden. Pläne um wieder nach Hause zu können. Sie musste ihren Auftrag ausführen. Hatte sie zuerst wieder zu Kräften kommen müssen war diese Ausrede inzwischen nicht mehr gültig. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte waren die mentalen Verletzungen um einiges schlimmer als die paar Kratzer, die sie abbekommen hatte.
Gedankenverloren schlich sie durch die Menschenansammlungen, diesmal ohne ihre Finger links und rechts auszustrecken um den einen oder anderen Beutel mitgehen zu lassen. Als ihr selbst bewusst wurde was sie tat oder besser nicht tat blieb die zierliche, manche sagten dürre, Frau stehen und seufzte kurz. Gemessenen Schrittes begab sie sich zum Fürstlichen Techtelmechtel, in der Hoffnung, dass ein Becher Wein sie aus ihrer nachdenklichen Stimmung riss.
Wenige Minuten später öffnete sie die leicht knarrende Tür und betrat den Schankraum. Am Tresen ließ sie sich einen Becher Wein geben und suchte sich dann einen freien Platz. Dem geneigten Beobachter mochte auffallen, dass die blonde Frau immer wieder an ihren Ärmeln herum zupfte. Die Ärmel bedeckten jeweils ihre halben Unterarme, vielleicht handelte es sich einfach nur um eine alte Marotte.
Nachdem sie einen großen Schluck genommen hatte, glitt ihr Blick durch den Raum. Kurz verweilte er auf jedem Anwesenden ohne etwas Bestimmtes zu suchen.

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1295 am: 11.04.2014, 08:26:31 »
Sir Luis war in der Zwischenzeit ebenfalls weiterhin getarnt im Schankraum wieder angelangt und kurz etwas zum Abendbrot geordert.
Bier, etwas Schwarzbrot mit Schmalz und Räucherfisch sollten ihm reichen, selbst wenn sein chelischer Gaumen eigentlich exotische Dinge wie Schlangeneier von infernalen Exemplaren und selbst Drachenfleisch gewohnt war und bevorzugte, und war bereits an seinem Tisch angekommen.
Doch als Mitglied des fahrenden Künstlervolkes war dieses Essen schon ein reiner Gaumenschmaus und der Antipaladin spielte seine Rolle, weshalb der genüsslich speiste und trank.
Hierbei hielt er weiterhin nach den Zwergen Ausschau, aber beobachtete auch den Wirt, ob dieser schon Reaktionen bezüglich des verschwundenen Bruders zeigte.
Jedoch auch so schaute sich der Wiscrani entspannt im restlichen Schankraum um und beobachtete die übrigen Gäste.
Das Arkil ihm wieder mal eine Antwort schuldig blieb war ihm wohl völlig egal, denn Luis wusste dies zu bewerten und war damit zu einem Urteil und einen Entschluss gekommen.
Sein musternder und sich gelangweilt umschauender Blick fiel hierbei auch die fremde Frau.
Ihre Zupfeln bewertete er als Nervosität - vielleicht wartete sich jemand oder es fehlte ihr an Selbstbewusstsein in der Öffentlichkeit und in der Gesellschaft.
So lächelte der Antipaladin in seiner varisianischen Tarnung die Frau auch kurz schelmisch und charmant an, als sich ihre Blicke kreuzten, um anschließend sich seinem Bier und Essen wieder zu widmen und sich weiter umzuschauen.

Arkil

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« Antwort #1296 am: 11.04.2014, 12:59:35 »
Arkil war Luis in den sich langsam füllenden Schankraum gefolgt, hatte aber nicht vergessen seine Tarnung zu erneuern, und hatte sich ebenfalls ein leichtes Mahl bestellt. Eine einfache Gemüsesuppe und etwas leichten Weiswein, nach mehr verlangte es den Kayal nicht.
Die Gedanken des ehemaligen Höllenritteranwärters hätten Arkil wohl wieder zu einer Lachattacke verleitet.
Er selbst hatte ja bereits für sich entschieden, Luis auf Grund dessen zur Schau gestellten Desinteresses an Antworten eben diese schuldig zu bleiben. Nun also dem Kayal für diesen Umstand verantwortlich zu machen, wäre einfach nur belustigend und verdrehte die Tatsachen.
Er folgte dem Blick des Chelaxianers.
Die Anwesenden waren für ihn nicht wirklich bemerkenswert. Einfaches Volk, das bald genug die Macht der Hölle kennenlernen würde.

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Iomine

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« Antwort #1297 am: 11.04.2014, 13:46:19 »
Auch Iomine hatte sich zu den anderen in den Schankraum gesetzt, in eine möglichst abgeschiedene Ecke, um so wenig wie möglich aufzufallen. Mit wachem Geist betrachtet, war ihre Sylphenverkleidung doch recht auffällig mit den zahlreichen Wirbeln auf der Haut, aber sie würde wohl für den Zweck ausreichen. Ihre Flügel ständig unter einem Mantel zu tragen, wurde jedoch ein wenig unangenehm.. Das Planen des nächsten Überfalles und das Umhören nach den Zwergen überließ sie den anderen, beschäftigte sich stattdessen damit, sich die Gesichter der Anwesenden einzuprägen. Zu schade, dass auch viele von ihnen bald tot sein würden, aber manche Opfer mussten gebracht werden.

Nicolas Seek

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« Antwort #1298 am: 13.04.2014, 19:45:22 »
Wie auch der Rest des Knotens, war Nicolas in den Schankraum gekommen. Seine Verkleidung war die gleiche, die er auch schon vorher gewählt hatte. Ein junger, freundlich aussehender Mann mit braunen - fast roten - langen Haaren. Das Brandmal war natürlich verschwunden und seine Robe hatte viele bunte Farben angenommen. Als Schausteller verkleidet, setzte er sich zu Luis und widmete sich seinem Mahl. Für ihn war das Essen nur eine Notwendigkeit, um am Leben zu bleiben und kein Genuss. Es war ihm eigentlich egal was er aß und so hatte er sich das Billigste bestellt.
Schließlich ließ er aber seinen Blick durch den Raum gleiten und hielt seine Augen und Ohren nach interessanten Neuigkeiten aus. Keiner der Besucher schien besonders interessant zu sein - bis er die Frau entdeckte. Sie schien nervös zu sein und zupfte an ihren Ärmeln herum, was den Alchemisten etwas neugieriger und angestrengter in ihre Richtung blicken ließ. Genau in diesem Moment entdeckte er auch den Grund dafür und konnte sich ein kurzes, scharfes Einatmen nicht verkneifen. Unwillkürlich umfasste er die Stelle seines Unterarmes, an der das V eingebrannt wurde - wie bei der blonden Frau.

Der Alchemist wusste nur zu gut was das bedeutete. Verräter. Verbannter. Verlorener und Verdammter. Es war das Zeichen, das ihm in Brandmark auf den Arm gebrannt wurde und dessen Bedeutung er nie vergessen würde. Damit hatte sein persönlicher Rachefeldzug angefangen und jedes mal wenn er dieses Zeichen sah, erinnerte es ihn daran, wofür und warum er für den Niedergang dieses Landes kämpfte.
Die Frage war nur, ob diese Frau ebenfalls aus Brandmark entkommen war - was unwahrscheinlich war, denn auch ihre Gruppe hatte das nur mit einem Oger geschafft und bei diesem Versuch waren fast alle gestorben - oder ob es sich bei ihr vielleicht um eine Falle handelte. Vielleicht war sie im Auftrag dieser Schwachköpfe unterwegs, um das Vertrauen der Flüchtigen zu gewinnen und sie dann auszuliefern. Das war allerdings auch unwahrscheinlich, denn das würde bedeuten, das man über sie Bescheid wusste.
Unwillkürlich und etwas nervös sah sich der Alchemist um. Auch wenn er nicht sicher war, ob man der Frau trauen konnte, würde man sie zumindest beobachten und vielleicht sogar befragen müssen.

Er lehnte sich zu Luis und danach auch zu Arkil herüber - Iomine war ja zu weit weg und es wäre zu auffällig gewesen, sich jetzt zu ihr zu setzen - und flüsterte ihnen seine Beobachtungen zu. "Habt Ihr die Blondine gesehen, die die ganze Zeit an ihren Ärmeln herumzupft? Ich bin mir sicher, das sie ein Brandmal trägt. Das "V" aus Brandmark. Ich weiß nicht ob sie ebenfalls von dort geflohen ist oder ob das eine Falle ist aber wir müssen uns darum kümmern."
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Arkil

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« Antwort #1299 am: 14.04.2014, 11:07:13 »
Nicolas Beobachtung machten jetzt auch den Kayal aufmerksam. Auch er nahm sie jetzt etwas genauer in Augenschein und sprach einen kurzen Satz in der Sprache der Schattenebene aus, während er unter dem Tisch verborgen, mit der Linken einige Gesten vollführte. Dabei senkte er instinktiv den Kopf, um das kurze Aufleuchten in seinen Augen zu verbergen. Jeder der dieser Sprache nicht mächtig war, könnte dies für alles Mögliche halten, wie zum Beispiel ein Tischgebet.[1]Mit gesenktem Kopf beobachtete er die blonde Frau und ihre Umgebung.
Das Entdeckte behielt er noch für sich. Schließlich wußte er nicht, ob sie belauscht wurden. Deshalb schaute er sich noch einmal unauffällig genauer im Schankraum um.[2] Wie sehr wünschte er, sich gut versteckt in einer dunklen Ecke zu hocken und Shadal solche Dinge erledigen lassen zu können. Schließlich war sie viel Aufmerksamer als Arkil. Überhaupt war ihm dieses schreckliche Sonnenlicht zuwider, jedenfalls wenn es direkt auf ihn fiel.
Dann sagte er, da er sich nicht sicherr war, halblaut wie bei einer Unterhaltung zwischen Bekannten, die eine private Unterhaltung führen: "Wißt ihr, es gibt hier in Altenkreuz einiges höchst Bemerkenswertes zu entdecken, wenn man sich danach umschaut. Bei Gelegenheit könnte ich euch davon berichten, was man so alles finden kann."
 1. "Magie entdecken" auf die Umgebung von und auf Seraid
 2. Wahrnehmung: 4
« Letzte Änderung: 14.04.2014, 16:00:52 von Arkil »
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Luis Almansor

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« Antwort #1300 am: 14.04.2014, 11:23:48 »
Sir Luis Almansor horchte auf und zog selbst in seiner Tarnung wie für ihn üblich seine Augenbraue hoch, als Nicolas ihn auf das Brandmal des fremden Weibes aufmerksam gemacht hatte, welches dem eher dürftig wachsamen Antipaladin (denn er war eigentlich gewohnt das Ausspähen und des Beobachten des Feindes anderen chelischen Soldaten zu überlassen und selbst eher immer direkt zu agieren) aus Westkrone genauso wenig aufgefallen war wie das der von ihm so wertgeschätzte Feuerteufel ebenfalls unwillkürlich zu seinem versteckten Mal gegriffen hatte.
Der Adelige selbst hatte sich dieses eigene Brandzeichen gewaltsam und unter unterdrückten Schmerzen mit seinem heiß gemachten Dolch entfernt, auch wenn er damit bis zum Ende seines Lebens eine große (in seinen Augen hässliche) Narbe am Unterarm davon tragen würde, was jedoch dank der Dornenkrone nicht zu sehen war.
Doch nun hatte die blonde Fremde die ungeteilte Aufmerksamkeit des fanantischen Asmodeusanhängers sicher, denn Luis stierte teilweise zum Mitglied des zweiten Geschlechtes, wie die teufelsanbetenden Chelaxianer das schwache weibliche Geschlecht auch nannten, hinüber als würde der verhasste Farmer - der namenslose und gesichtlose Halbling aus seiner Heimat - höchstpersönlich dort sitzen und seine Identität Preis geben.
Für einige Sekunden konzentierte sich der Fürst der Finsternis des Asmodeus, selbst wenn es eher zu wirkte, dass er aus sein fast leeren Trinkbecher starren würde[1], um die fremde Frau nach guten Auren zu untersuchen[2], auch wenn sein Schauspiel eigentlich nicht nötig wäre[3], denn im Gegensatz zu Arkil, welcher nach magischen Auren Ausschau hielt, wollte Luis keine Aufmerksamkeit riskieren.
Denn auch Sir Luis traute der Sache nicht und sah in der ganzen Sache eine Falle der Ritterdirnen-Anhänger.
Schließlich wussten ihre Feinde nun durch Ochnar's Gefangenname, dass die Gefängnisausbrecher sich wohl in dieser Gegend befanden.
Anderseits hatte der Nessusknoten die letzten Tage mehr Mitglieder verloren als der Orden der Folter jährlich Mitglieder verlor durch die Schattenbestien von Westkrone und man würde dringend Unterstützung brauchen gegen den stark in der Überzahl seienden Feind.
Zumal der Chelaxianer keine gute Aura entdecken konnte und deswegen schon einmal nicht von einem Inquisitor des Ritterdirne ausging.
Dennoch war der Wiscrani aus der Hut und raunte zu Nicolas:
"Ja, lasst uns der Sache mal auf den Grund gehen und etwas auf den Zahn fühlen...", und wand sich auch erstaunlich für seine Verhältnisse freundlich an Iomine:
"Möchtet Ihr uns begleiten?"
Arkil jedoch würdigte der finstere Streiter weiterhin keines Blickes, denn so wie es in den Wald hinein rief, so schallte es auch hinaus.

Und so erhob sich der Antipaladin - unabhängig davon, ob ihn jemand begleiten würde oder nicht - getarnt als varisianischer Künstler elegant von seinem Stuhl und ging mit einem charmanten Lächeln zum Tisch der fremden Gebrandmarkten, um sich mit einer galanten Verneigung und zweideutigen Worten[4] und gedämpfter Stimme vorzustellen:
"Guten Abend, meine Schönheit.
Wäre es erlaubt sich zu setzen und Euch Gesellschaft zu leisten?
Keine Sorge - ich möchte nicht Euer Herz gewinnen und auch nicht Euch bezirsen, sondern brenne eher darauf mich etwas mit Euch zu unterhalten, denn scheinbar brennt dies Euch auch auf der Seele wie mir und man sollte damit nicht alleine sein...
, und setzte dabei sein charismatisches Lächeln auf, während er gedanklich - sollte es zu einem Hinterhalt kommen - seine kräftigen Hände blitzschnell um den Hals des Weibes legen würde, um sie mit der Energien seines Gottes zu töten.

Aufmerksam musterte Luis die Fremde und wartete auf ihre Reaktion, wobei er gespannt war, ob sie verstand.
 1. Bluff 23
 2. Detect Good
 3. A spell-like ability has no verbal, somatic, or material component, nor does it require a focus. The user activates it mentally.
 4. Bluff 18 für versteckte Andeutungen

Saraid Eara

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« Antwort #1301 am: 14.04.2014, 17:12:50 »
Ein wenig erstaunt schaute Saraid auf. Zwar hatte sie den Mann auch wahrgenommen und gemerkt wie sich ihre Blicke einen Moment lang kreuzten doch hatte sie ihm kein Signal gegeben, dass es ihr gelüstete sich mit ihm zu unterhalten.
Leicht nickte sie dem Fremden zu und deutete mit ihrer linken Hand auf den Stuhl gegenüber: “Aber bitte Hübscher.“, antwortete und setzte gleich nach: “Wobei es eine interessante Eröffnung ist mich nicht erobern zu wollen und im gleichen Satz von dem brennenden Verlangen zu sprechen eine Konversation zu führen.“

Aufmerksam betrachtete sie ihren neuen Gegenüber, ihr Blick glitt von seinem Kopf bis zu seinen Zehen und wieder zurück. Saraid war es durchaus gewöhnt angesprochen zu werden, aber irgendetwas ließ sie vorsichtig werden. Wie er bereits gesagt hatte schien es ihm wirklich nicht um ihre Gunst zu gehen. Wie von selbst legte sie ihre linke Hand auf ihren rechten Unterarm. Durch den leichten Stoff fühlte sie die noch relativ frischen, und damit wulstigen, Narben ihrer Brandmarkung.

Unwillkürlich schaute sie zu den anderen, welche an seinem Tisch gesessen hatten. Blieben sie an ihren Plätzen? Sollten sie ihm folgen würde sich Saraid ihre Gedanken machen müssen.  “Ihr seht mir nur bedingt wie jemand aus, der Seelen zu löschen vermag, aber  was soll es schaden?“, antwortete sie weiter ausweichend.

“Nun denn wer seid ihr und was führt euch in den hohen Norden?“, fragte sie den Fremden um etwas Zeit zu gewinnen.

Luis Almansor

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« Antwort #1302 am: 15.04.2014, 13:58:47 »
Sir Luis behielt sein gespieltes Lächeln bei, auch wenn es drohte etwas schiefer zu werden, denn dem Wiscrani missfiel, dass das fremde Weib ihre Stimme nicht senkte und sah darin noch mehr die Gefahr einer Falle.
Dennoch setzte sich der Antipaladin des Asmodeus mit einem deutlichen Nicken, auch wenn er merklich seinen Stuhl und damit seinen Platz zum Tisch nicht näher ranrückte, um bei Gefahr oder gar einem Kampfgeplänkel ohne große Probleme wieder aufstehen zu können und wieder auf den Beinen zu sein.
Die Blicke der Frau hatte getarnte chelische Adelige über sich ergehen lassen und auch eine Antwort blieb er nicht lange schuldig:
"Immerhin habe ich mit meiner interessanten Eröffnung den Sitzplatz an Eurem Tische erobert und mehr war bis jetzt nicht mein Ziel!", und begann nach dieser Antwort, welche von einem spitzbübischen Zwinkern begleitet wurde, um weiter den Varisianer zu mimen, etwas leiser zu weiter zu antworten:
"Ich könnte ein Freund sein oder zumindest kein Feind, der Buchstaben aus Büchern sucht..., begann der Chelaxianer bedeutungsschwanger zu antworten und malte dabei gelangweilt ein V mit dem Fett- und Schweißfilm seines rechten Zeigefingers auf die Tischplatte - auf dem Kopfe, damit die Frau dieses sehen konnte, bevor er dieses wieder wegwischte.
...wenn Ihr versteht, was ich meine?
Ich möchte ersteinmal nur ein gutes Gespräch führen - sollen wir hierzu vielleicht ein gutes Glas Wein bestellen, denn wie sagt man so schön in meiner Heimat Varisia: Kein Wein - kein gutes Gespräch, nicht wahr?"
, und winkte dabei den Wirt bereits herbei, um für für die Frau und sich, aber auch für seine Gefährten - sofern sie ihm gefolgt waren - Wein zu ordern.

Als der Wirt die Bestellung aufgenommen und den Tisch wieder verlassen hatte, begann Sir Luis die Frau weiter in ein Gespräch zu verwickeln, welches nun jedoch eher einem Kreuzverhör glich:
"Ich bin wie meine Freunde ein reisender Künstler aus Varisia und freue mich auf die Festlichkeit, welche bald hier stattfindet.
Aber genug: Soviel zu mir ersteinmal.
Wie sieht es mit Euch aus?
Was führt Euch hierher?
Seid Ihr etwa alleine?"
, wobei Luis weder der Frau einen falschen Namen auftischte noch verlangte, dass sie sich vorstellte, denn Namen waren in solchen Momenten unnötig und sowieso nur Lug und Trug.
Und auch seine letzte Frage konnte er sich schon selbst beantworten, denn ein Flüchtling aus Brandmark konnte nicht alleine sein, wenn man es schaffen sollte zu fliehen, und außerdem wirkte die Frau gut im Futter und nicht wie eine Bettlerin mit nichts am Leib.
Dankend nahm der ehemalige Höllenritteranwärter den Wein des Wirtes entgegen und beglich großzügig wie immer in seiner neuen Rolle die Rechnung.
Als der Wirt daraufhin wieder den Tisch verlassen hatte, erhob Luis sein Glas.
Allerdings nicht um dem Mitglied des zweiten Geschlechtes zu zuprosten, sondern um im Licht der Tischkerz den flüssigen Inhalt sich anzuschauen und kryptisch zu fragen:
"Seid Ihr eigentlich auch der Meinung, dass die schwärzesten Trauben die süßeste Frucht sind und vorallem im Licht des Feuers ihre wahre Schönheit zeigen?", und war gespannt auf die Antworten des Frau.
Denn eben diese nächsten Antworten würden seiner Meinung nach alles entscheiden - zumindest für ihn - weshalb Luis seinen musternden Blick von seinem Glas aus tief in die Augen des Weibes wechseln ließ und nur für eine oder zwei Sekunden das Höllenfeuer im Inneren seiner Augen preis gab, welches ihm als chelischen Fürst der Finsternis des Asmodeus dank seiner teuflischen Aura innewohnte, und daraufhin die Fremde auf deren Reaktion musterte, denn er wollte sie nicht einschüchtern, sondern nur zu verstehen geben.

Das Risiko enttarnt zu werden war ihm dabei durchaus bewusst, aber dieses war er bereits eingegangen, als er sich dem Tisch genähert hatte, denn sehr leicht könnte ein getarnter Inquisitor im Schankraum seine böse Aura sowie seine getarnte magische Aura erkennen und damit ihn als Feind entdecken.
Umso mehr machte sich Luis mental bereit, dass es nun zum Kampf kommen könnte, weshalb er wieder jeder erfahrene Soldat im Kopf immer und immer wieder bereits seine Waffe zog und außerdem schon über Fluchtwege und eine Kampftaktik nachdachte.

Das Glas Wein in seiner Hand würde dabei auf jeden Fall das Gesicht der Frau treffen, noch bevor Luis aufspringen würde.

Saraid Eara

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« Antwort #1303 am: 15.04.2014, 16:12:24 »
Unkonzentriert hörte sie den Ausführungen ihres Gegenübers zu. Doch ihre volle Aufmerksamkeit hatte er als sie erkannte, was er auf den Tisch gezeichnet hatte. Ihr Gesicht hatte sie unter Kontrolle, doch die Finger ihrer linken Hand versteiften den Griff um ihren rechten Arm. Als sie sich dessen gewahr wurde lockerte sie ihren Griff und ließ dann ihre linke Hand unter den Tisch fallen. Sie musste sich konzentrieren nicht nach ihrer Waffe zu greifen. Es würde ihr nichts bringen jetzt einen Tumulut anzufangen.
Dies alles passierte in Bruchteilen von Sekunden. Sie schaute den Künstler aus Varisia lange an. Natürlich war ihr bewusst, dass es sich dabei wahrscheinlich um eine Lüge handelte, aber sie konnte nicht verleugnen, dass etwas von diesem Mann ausging. Eine fast greifbare Aura.

Bevor sie auf die Fragen antwortete ließ sie sich etwas Zeit. Sie lies den Fremden nicht aus den Augen. Es war eine merkwürdige Art von Tanz den sie hier tanzten. Sie war sich der Gefahr durchaus bewusst, doch sollte es sich bei ihm um einen ihrer Häscher handeln würde er ihrer Erfahrung nach anders handeln. Er und seine Begleiter wären zu ihr herüber gekommen und hätten sie direkt nach ihrem Arm gefragt. Wenn sie sich geweigerte hätte ihn zu zeigen hätten einer oder zwei sie festgehalten und der Verbleibende hätte nachgeschaut, im Namen von Iomedae natürlich...

So entschied sie sich, dass sie den Tanz vorerst zu führen gedachte. Kurz überlegte sie, welcher der schnellste Weg nach draußen war. Sie würde wohl den Direktesten nehmen sollte es zum Äußersten kommen. Es sah nicht so aus, als würde ihr Gegenüber ihr über die Tische folgen können.
"Oh, ich reise aus Prinzip nur alleine. Wisst ihr es gibt niemanden auf den man Rücksicht nehmen müsste oder um den man sich kümmern braucht. Es macht so vieles einfacher.
Nun und was mich in diesen entlegenen Zipfel der Zivilisation führt fragt ihr? Ich bin geschäftlich hier. Ein Mann wie ihr versteht sicherlich, dass es Verträge gibt, die man besser nicht brechen sollte."


Als der Mann sein Glas hob, tat Saraid es ihm nach für einen winzigen Augenblick senkte sie leicht den Kopf. "Nun was wären wir ohne das Licht des Feuers? Nur Barbaren, ohne jeglichen Recht und Orndung. Doch ungeachtet dessen, verleiht es allem was man betrachtet einen neuen Schein."
Wenn etwas passieren sollte, würde es jetzt passieren. Innerlich machte sie sich darauf gefasst sich rückwärts von ihrem Stuhl fallen zu lassen, sich abzurollen und sofort wieder aufzuspringen, wenn...

Luis Almansor

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« Antwort #1304 am: 15.04.2014, 16:47:27 »
Einige Sekunden, welche für sein Gegenüber wahrscheinlich sich wie eine Ewigkeit anfühlen, ließ Sir Luis die Worte der Frau auf sich wirken, denn ganz zufrieden stimmten diese ihn als Antwort nicht.
Sicherlich war dies kein Hinterhalt, denn dann hätte die Reaktion auf seine Augen und seine Andeutungen anders ausgesehen, aber befriedigt war die Antwort trotzdem nicht.
Denn das die Frau völlig alleine und ohne Schutz mit diesem Werdegang sich ausgerechnet hier aufhalten würde widersprach seiner Meinung und musste deswegen einer Lüge.

Dennoch waren Andeutungen dabei gewesen, welche ihn aufhorchen ließen.
Konnte es wirklich sein, dass dieses Weib auf Asmodeus anspielte?
Luis roch darin eine Falle, selbst wenn es bei einer Falle oder Hinterhalt bereits zum Angriff auf ihn beziehungsweise dem neunten Knoten gekommen wäre.
Aber vielleicht wollte man nicht nur an den Knoten, sondern auch an die Hintermänner ran?
Vielleicht hatte Ochnar sie doch verraten?
Und vielleicht war dies das Spiel einer dritten Fraktion, welches nach Ränken und Macht dürstet?
Oder vielleicht war dies aber auch nur eine Prüfung oder ein weiterer Test durch den Kardinal?

Nachdenklich, vorsichtig und umso knapper war Luis Antwort, nachdem er nach langer Stille sein Glas unbenutzt wieder absetzt:
"Dann repräsentiert ihr Macht...jedoch: Sprechen wir hier von der bekannten Ordnung?", und war gespannt auf die Antwort.
Denn nur ein Asmodeus Anhänger kannte die Antwort auf diese Fangfrage.

Das seine Antworten und Fragen knapper wurden, sprach Bände.
Der Adelige spielte gern mit falschen Identitäten.
Dies hier war dem Wiscrani zu viel Offenbarung und Ehrlichkeit.
Denn er musste zu viel andeuten und Preis geben.

Und noch immer lag ein Kampf in der Luft.
Trotzdem setzte er alles mit einer weiteren Frage auf eine Karte:
"Und wenn wir gerade dabei sind: Nennt mir Eure Lieblingszahl mit zehn Fingern!
Oder sind Euch alle gleich?"

Denn für jemanden wie ihn aus Cheliax gab es nur den Einen und die anderen Acht anzubeten und nicht als Diener zu sehen war Blasphemie - und wurde wie ein Dämonen-Anhänger mit dem Tode bestraft.
Aber so wählerisch dürfte der Antipaladin fern der Heimat eigentlich nicht sein.

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