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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 103445 mal)

Beschreibung: Inplay

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Birisera Stiarad

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #675 am: 03.07.2013, 08:01:36 »
Einige Mitglieder des Knotens schienen von einer gewissen Euphorie ob ihres Sieges erfüllt zu sein. Doch Birisera konnte nicht in diese Freude einstimmen. Sie rechnete nicht damit, dass jemand ihre Leistungen positiv zur Kenntnis nehmen würde, denn was hatte sie in diesem Kampf geschafft? Sie hatte einen wichtigen Zauber katastrophal schiefgehen lassen, ihren Schutzzauber zu spät gewirkt, wäre beinahe durch zwei Bolzen gestorben und hatte sich dann, mit ihrem Schutzzauber ausgestattet, hinter die Kiste geduckt und gewartet, bis alles vorbei war. Dieser Kampf war nicht vergleichbar mit den Kämpfen gewesen, die sie in den Kammern des Kardinals bestritten hatte. Der Raum, den sie hier zum Kämpfen hatte, war sogar kleiner als die Arena in der ersten Kammer gewesen und hier war fast keiner ihrer Gegner auf das Schiff gekommen. Durch die auf dem Schiff liegenden Kisten hatte sie zwar eine gute Deckung erhalten, doch war sie in ihrer Bewegungsfreiheit zu eingeschränkt gewesen, um schnell auf Positionsveränderungen der Gegner zu reagieren.
Sie würde auf den nächsten Kampf warten. Vielleicht würde dieser nächste Kampf auf einer etwas größeren Fläche mit festem Boden unter den Füßen stattfinden.

Sie holte zuerst ihre Schriftrolle, mit dem Zauber des Magischen Geschosses, dann ihre Armbrust heraus. Beide Gegenstände betrachtete sie mit einem finsteren Blick.
Magische Geschosse... Man sagte, sie seinen unfehlbar und mit genügend Macht könnte man fast ein halbes Dutzend von ihnen erzeugen. Doch Birisera verließ sich eher darauf, dass ihr Großvater ihr den richtigen Zauber schon zum richtigen Zeitpunkt vermitteln würde.
War sie doch noch nicht für den Kampf geschaffen? Hatte sie die Kammern etwa nur durch Glück und nicht durch Können überlebt? Wenn dem wirklich so sein sollte, hätte sie die Kugel überrollen sollen und ihre Gefährtin sollte hier auf dem Schiff stehen, denn sie hatte sich stets furchtlos in den Kampf gestürtzt, statt sich hinter Säulen zu verstecken und irgendwelche Formeln zu murmeln. Sie hatte das meiste Blut an der Klinge.
Dann wanderte ihr Blick über die Armbrust, nachdem sie ihre Schriftrolle wieder sorgfältig verstaut hatte. Man konnte damit auf jeden Fall den einen oder anderen Treffer landen, aber es ist stets eine andere Sache, ob ein so gelandeter Treffer auch wirkungsvoll war.
Dann verstaute sie ihre Armbrust wieder. Ein dunkler Schleier hatte sich auf ihr Gemüt gelegt, da sie sich ihrer unzureichenden Kampffähigkeiten bewusst war.

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #676 am: 03.07.2013, 08:09:56 »
Iomine versorgte den Ulfen, ließ sich nicht anmerken, ob ihr die Kritik schmeckte oder nicht. In wirklichkeit gefiel ihr jedes Wort. Ein Ulfe schon mal tot, um den sie sich nicht mehr kümmern brauchten, und wenn die Idioten dachten, die Gruppe hatte außer ein paar schwachen Tricks nichts zu bieten, waren sie offensichtlich noch dümmer, als sie aussahen. Um so besser für sie. "Mir fällt übrigends kein Sohn ein. Nach allem, was ich hörte, hatte Iomedea keine Kinder, noch nicht mal irgendwas mit Männern an sich. Vielleicht gehts um irgendwas anderes? Ist ja auch egal, wenn dieser Sohn auftaucht, bringen wir ihn eben um. Können wir uns jetzt wieder hinlegen?"

Arkil

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #677 am: 03.07.2013, 18:45:34 »
Als Nicolas das Wasserelementar vernichtete, atmete Arkil erleichtert auf.
Auch die Worte der Tritonin beunruhigten ihn nicht sonderlich. Sollten die Gegner nur kommen. Nicolas und Luis hatten deutlich gezeigt, wie schlagkräftig sie waren. Und zusammen mit Iomines und seiner eigenen Unterstützung würden sie wohl vielen Gefahren trotzen können.
Da störte es ihn auch nicht, daß der Kapitän das anders sah.
Fast hätte er sich noch zu einem Komentar diesbezüglich hinreissen lassen. Aber wozu? Bald wären die Seeleute eh so tot wie der Halbbruder Odenkirks.
Leicht vor sich hinlächelnd steckte er seinen Streitkolben wieder weg und suchte erneut seinen Ruheplatz auf.
Er hatte nicht vor die Tritonen zu essen. Jedenfalls nicht solange es noch normale Nahrung gab. In den Straßen der Stadt hatte er sich schon von so manchem ernährt; Arkil wußte, wozu der Hunger einen treiben konnte.
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Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Grollhannes

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #678 am: 03.07.2013, 19:17:12 »
Grollhannes hatte noch garnicht angefangen zu essen als Luis damit begiann ihm das Essen madig zu machen. Seine Mundwinkel fielen nach unten. Wie ein Kind das man mit der Hand in einem ihm verbotenen Topf mit Naschereien erwischt hatte, blickte er betreten drein und  rechtfertigte sich unbeholfen. "Wollt ja nurn Stückl probiern. Ich tu ihn ma hier rein..." womit er seinen großen Rucksack öffnete "... für den Notfall. Wollt ihn eh nich roh essn."
Er klappte den Tritonen in der Mitte durch und mit einem lauten Knacken brach seine Wirbelsäule und vermutlich diverese andere Knochen. Dann war Grollhannes mit der Größe zufrieden und steckte ihn in den Rucksack, der nun ziemlich gefüllt war.
« Letzte Änderung: 03.07.2013, 19:18:19 von Grollhannes »

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #679 am: 03.07.2013, 20:09:19 »
Doch Luis schüttelte nur mit dem Kopf, während er weiter auf eine Antwort des Kapitäns warten und sich anschließend schlafen legen würde.
Das Grollhannes Probleme machen würde, war ihm schon immer klar gewesen.
Aber das der Oger schlimmer als ein Halblingrotzlöffel war, damit hatte selbst der Antipaladin nicht gerechnet.

Man würde ihn bei den Grottenschraten zurücklassen müssen, denn sonst würde es mit ihm nur Probleme und Ärger geben.

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #680 am: 03.07.2013, 23:15:56 »
Nachdem alles geklärt war und Luis seinen Bogen, eine neue Sehne um diesen zu bespannen und eine geringe Anzahl an Pfeilen bekommen hatte wurde alles wieder ruhiger. Die Aufregung die der Kampf verursacht hatte ließ nach und wurde durch Müdigkeit ersetzt. Alle außer die Nachtwachen traten ihren wohlverdienten Schlaf an.

Am nächsten Morgen wurde der Anker gelichtet und die Fahrt gen Norden fortgesetzt. Der Wind stand günstig und das Schiff kam gut voran. Nichts konnte euch nun noch aufhalten. Die Küstenlandschaft welche sich gerade eben so in Sichtweite befand war felsig und von Geröll übersäht. Doch von der berühmten Lebensfeindlichkeit war hier noch keine Spur zu sehen - es handelte sich zwar um eine ungezähmte wilde Tundra, doch von einer eisbedeckten leeren Einöde wie in man sich in Talingard erzählte war dieses Land weit entfernt.

Alle paar Stunden treiben große Brocken Treibeis an der Froshamar vorbei und in jenen Momenten seid ihr froh in Kapitän Odenkirk einen so erfahrenen Seebären dabei zu haben. Nach ein paar Stunden der Fahrt, es durfte beinahe Mittag sein nach dem Stand der Sonne, trat Kargeld Odenkirk zu dem mehr oder weniger versammelten Nessusknoten oder zumindest zur größten Gruppe. "Wir sind etwas knapp mit unseren Wasservorräten. Bald werden wir aber am Robbeneiland vorbeisegeln. Ich weiß daß dort ein kleiner Süßwasserbach existiert - dort könnten wir wieder Trinkwasser aufnehmen. Ich habe vor eine kleine Gruppe von meinen Männern dort hin zu schicken. Was bedeutet das wir einen ganzen Tag in den reichsten Robbenjagdgründen entlang dieser Küste festsitzen. Wir könnten ein paar Robben jagen - die Pelze sind wertvoll im Süden. Habt ihr Interesse?" Seine Augen funkelten und er grinste die Gruppe an.

"Wäre das nichts für dich Biri? Ein Umhang aus Baby-Robben?" Er lachte ebenso grimmig wie bösartig bei dem Gedanken daran.

To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #681 am: 04.07.2013, 00:02:56 »
Wieder einmal knirschte der Chelaxianer mit den Zähnen.

Luis konnte seinen Ohren nicht trauen.
Ihm war es an Bord eines Schiffes voller erfahrener Seefahrer noch nie vorgekommen, dass das Trinkwasser ausging.
Für so etwas würde ein Kapitän der chelaxianischen Flotte standrechtlich ausgepeitscht werden oder müsste Kielholen.
Trinkwasser nach so einer kurzen Reise wieder auffüllen zu müssen.
Und dies ausgerechnet im wie der Kapitän selbst feststellte "reichsten Robbenjagdgründen entlang dieser Küste".
Gerade das machte ihn stutzig.

War da etwa Gier im Spiel?
Oder die primitive Lust zu jagen?
Zumindest dies würde sein bösartiges Lachen erklären.
Oder waren es noch düstere Beweggründe den Knoten zu trennen, um gar einen Anschlag zu verüben.

Luis traute dem Ulfenpack jedenfalls weiterhin nicht über den Weg.
Es waren und werden immer Ulfen bleiben.
Sie dienten nur dem Mittel zum Zweck und würden am Ende der Reise sterben.

Anderseits konnte es gut sein, dass hier wirklich der beste Ort wäre, Trinkwasservorräte wieder aufzufüllen, wobei ein ganzer Tag schon sehr lang für diese Aufgabe klang.
Ein Tag, welcher vergeudet wäre und wahrscheinlich den Kardinal wütend machen würde, würde er davon erfahren, was Luis bezweifelte, auch wenn Luis es lieb und teuer wäre dem Kardinal diesen Vorfall sofort zu melden.

Denn am Ende wäre es der Knoten, welcher dafür gerade stehen müsste, sollte die Ladung nicht rechtzeitig oder gar nicht ankommen.

Und Luis konnte schwer abschätzen, ob die Vorräte wirklich zu Ende gingen.
Von Bord würde er sich aber nicht locken lassen, selbst wenn das Festland so nahe wäre.

Er hatte keine Lust in einen Hinterhalt gelockt zu werden oder gar dem fortschwimmenden Schiff am Ende hinterher zu schauen - zurückgelassen in der Wildnis.

Stattdessen wäre dies vielleicht die beste Situation zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Und so entgegnete der Antipaladin als hätte er Kreide gefressen:
"In meiner schweren Rüstung und selbst ohne diese bin ich zur Robbenjagd nicht zu gebrauchen.
Genauso wenig denke ich mal wie Grollhannes.
Wir zwei werden auf jeden Fall das Schiff weiter beschützen, falls die Seehexe zurück kommt.
Für den Rest kann ich aber nicht sprechen."
, und blickte zum restlichen Knoten.
"Ihr solltet uns nur zwei bis drei von Euren Männern hier zurück lassen, denn zehn Pfeile werden auf meinem Köcher nicht reichen, sollten wir erneut angegriffen werden...", setzte der adelige Fürst der Finsternis des Götterteufels hinterher, womit zumindest die erste Fliege geschlagen wäre.

Birisera Stiarad

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #682 am: 04.07.2013, 00:11:10 »
Birisera beobachtete die Landschaft stumm, auch wenn ihr Blick von Zeit zu Zeit immer wieder in die Leere wanderte und ihre gedanken wieder um zukünftige Konfrontationen und ihre persönliche Rolle im Kampf zu kreisen begannen.
bei den Worten des Kaptäns nickte sie deutlich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen: "Ja, so ein Pelz wäre wahrhaftig eine Verschönerung und eine weitere Wohltat gegen die Kälte." Und auch ihr entfuhr ein leises Lachen, doch waren ihre Gedanken in den letzten Stunden so dunkel gewesen, dass sie sich nur unter etwas Mühe zu einem Lachen durchringen konnte.

Dann wandte sie sich an Luis "Mir wäre es lieber, wenn mir diese verdammte Harpyie, die Ihr Seehexe schimpft, aus den Augen bliebe. Sie hat schon genug Chaos angerichtet. Es waren Ihre Untergebenen, die mich beinahe in Asmodeus' Reich geschickt hätten, oder habt Ihr das schon vergessen?" Kurzzeitig offenbart sie die Wunden an ihrer Brust, die von den Bolzen der Seemenschen verursacht wurden. Natürlich sahen diese Wunden nach der Versorgung durch Iomine nicht mehr so schlimm aus wie zu dem Zeitpunkt, als sich die Projektile in ihren Körper gebohrt hatten, doch waren sie immer noch deutlich genug, um auch einem Unbeteiligten zeigen zu können, dass sie nicht nur einen Streifschuss durch ein verirrtes Projektil erhalten hatte.
Ihre Gute Laune, die der Kapitän in ihr ausgelöst hatte, als er von dem Mantel erzählt hatte, war wieder verflogen, ihr Gemüt wurde wieder so schwer wie in den Stunden zuvor, als erneut Bilder ihres Kampfes, in dem sie nichts zustande gebracht hatte, vor ihrem inneren Auge vorbeihuschten. In ihren Blick, der kurzzeitig so etwas wie Freunde gezeigt hatte, kehrte wieder die alte Finsternis zurück und der dunkle Schleier lag wieder auf ihrem Gemüt.
"Hoffentlich stellt sich die Andeutung des Kapitäns mit dem Mantel als das heraus, was ich vermute."
« Letzte Änderung: 04.07.2013, 01:01:55 von Birisera Stiarad »

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #683 am: 04.07.2013, 08:30:04 »
"Also, ich hätte nichts dagegen, mir ein bischen die Beine zu vertreten und Robbenbabys zu töten." meint Iomine gut gelaunt und lehnt sich auf einem Fass sitzend ein wenig vor. "Das heißt, natürlich nur, wenn wir auch einen Anteil an der Beute bekommen, soviel ist mal klar, nicht wahr? Und wenn wir irgendwo sicher sind vor den Tritonen, dann doch wohl an Land." Sie selber hatte auch ihre Zweifel an den Motiven des Kapitäns, war er doch als gierig beschrieben worden, und selbst sie sah diese Gier aufblitzen. Andererseits, wieso nicht die Idioten ein wenig für sie jagen lassen? Letzten Endes würden sie eh ihre Beute auch einsacken. Sie verbringt den Morgen damit, die Verbände der Verwundeten zu wechseln und sie auch ansonsten zu versorgen mit wenig sympatischer, aber doch ruhiger Effizienz.[1]
 1. Long Time Care: Heal 15

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #684 am: 04.07.2013, 10:04:28 »
"Habe ich irgendwie den Wunsch geäußert, dass ich mir die Rückkehr des Seehexe wünsche?
Mitnichten!"
, entgegnete Luis der Hexenmeisterin sichtlich amüsiert über ihre Aussage eine Frage stellend und diese auch gleich beantwortend.
Wobei seine Stimme bei der Antwort schon ernster wurde und beim zweiten Teil seiner Antwort kalt und wieder sehr nüchtern klang:
"Außerdem müsst Ihr mich nicht an den Kampfverlauf erinnern. Ich habe schon mitbekommen, wie Ihr Euch geschlagen habt...", wobei er sein Urteil darüber unausgesprochen ließ und nur gedanklich hinzu fügte:
"Ich frage mich immernoch wie ausgerechnet Du den Kammern überstehen konntest, denn außer zum Fallen auslösen oder um Bolzen wie ein Magnet anziehen bist Du nur zum Luft wegatmen zu gebrauchen..."

Doch da meldete sich auch Iomine zu Wort, was Luis in Richtung des Kapitäns kommentierte:
"Wie es aussieht könnt Ihr Euch zumindest der weiblichen Gesellschaft sicher sein.
Eure teuerste Gespielin Birisera wird bestimmt Iomine nicht alleine Eure Gesellschaft genießen lassen..."
, frötzelte er teuflisch grinsend und hoffte, dass seine provozierenden Worte die Hexenmeisterin auch dazu brachten die Robbenjagd zu begleiten.

Denn sollte dies wahrlich Hinterhalt sein, so könnte er damit gar eine dritte Fliege mit einer Klappe vielleicht schlagen.
Zumindest in seiner Theorie.
Denn mehr Pfeile für sich rausschlagen, die Hexenmeisterin und die Hexe vielleicht loswerden und selbst ein paar Ulfen an Bord verunfallen lassen, während der Rest sich auf Robbenjagd befindet, klang für ihn nach einem gelungenen Plan.

Ein gelungener Plan zumindest in seinen Augen.
Aber was verlangte man auch mehr von einem sehr charismatischen und recht intelligenten Fanatiker, welche nur über eine durchschnittliche Schläue und Weisheit verfügte.

Birisera Stiarad

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« Antwort #685 am: 04.07.2013, 11:48:56 »
Birisera hörte Luis nur mit halben Ohr zu. Sie wusste selbst, dass sie nicht viel im Kampf geschafft hatte. Sie wandte sich stattdessen an den Kapitän: "Ich hätte auch keine Scheu, mich der Jagd anzuschließen und auch selbst das eine oder andere Robbenjunge zu schießen." leise kichernd zog sie ihre Armbrust.

Nicolas Seek

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« Antwort #686 am: 04.07.2013, 19:52:07 »
Nachdem der Alchemist durch das Extrakt in einen tiefen traumlosen Schlaf gefallen war, schlief er bis zum morgen durch, da der Kampf ihm einiges abverlangt hatte und sein Körper und Geist Ruhe brauchten. Früh am nächsten morgen, bevor die anderen Mitglieder des Knotens wach waren, fing er an die Extrakte, Bomben und das Mutagen, die er an diesem Tag hoffentlich nicht nutzen würde, zusammenzumischen, damit sie bei einem erneuten Angriff - der nicht ausgeschlossen war - Einsatzbereit waren. Doch nicht nur das, denn Nicolas hatte in den letzten Tagen genug Zeit gehabt, seine aktuellen Forschungen voranzutreiben und ein Projekt zu entwickeln. Es würde einige Zeit in Anspruch nehmen aber er war sich sicher, das es am Ende von Erfolg gekrönt sein würde.

Er nahm sich eines seiner Wurfmesser und schnitt seine Haut schräg über dem rechten Schulterblatt auf, nur um anschließend eine dicke schwarze Masse in die Wunde zu schmieren. Auch wenn der Schnitt nicht tief war, schmerzte er, also biss er die Zähne vor Schmerzen zusammen und ließ sich nichts anmerken. Wenn er alles richtig berechnet hatte, würde die Masse sich mit seinem Fleisch und seiner magischen Aura verbinden und einen Tumor bilden. Er war schon gespannt und konnte es kaum erwarten, das seine Kreation ihre ersten Schritte unternehmen würde. Anschließend versuchte er so gut es ging, das Messer zu reinigen und stellte sich dabei vor, was er alles mit seinem lebenden Tumor anfangen konnte.

Mit schmerzender Schulter aber gut gelaunt betrachtete er die Landschaft, die er sich ganz anders vorgestellt hatte, als sie hier zu sehen war. Die Ulfen schienen zwar dumm wie Brot in den Augen des Alchemisten zu sein aber wenigstens konnte der Kapitän das Schiff steuern und sie so sicher durch das Eis bringen. Als Kargeld das Wort ergriff und einlud Robben zu jagen, musste der Alchemist ablehnen.
"Wenn ihr die Pelze verkaufen wollt, bin ich nicht euer Mann. Ich kann nicht jagen und wenn ich meine Brandbomben nicht einsetzen kann, macht das ganze keinen Spaß. Wenn ihr mit den Pelzen Geld verdienen wollt, lasst mich lieber hier mit Luis und Grollhannes das Schiff beschützen."
Die Gier des Kapitäns war Nicolas bekannt und so machte er sich keine Sorgen um eine mögliche Falle. Vielleicht konnte er so mit Luis oder Grollhannes das ein oder andere Wort wechseln und sich ein bisschen austauschen, denn er bezweifelte, das sie nochmals von den Tritonen angegriffen werden würden.
« Letzte Änderung: 05.07.2013, 18:02:35 von Nicolas Seek »
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Pestbeule

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« Antwort #687 am: 04.07.2013, 23:33:07 »
Kargeld lachte herzhaft auf Biriseras Worte. "Schießen? Und dann tauchen die Robben einfach ab - mit einem Bolzen im Rücken. Nein Weib - dafür haben wir ein paar Harpunen dabei. Wir werden mit den beiden Beibooten auf dem Meer jagen. Am besten kommt du auf mein Boot - ich zeig dir wie ein Ulfe seine Beute erlegt."

Auf Luis und Nicolas Ablehnung reagierte der Kapitän spöttisch. "War nur ein Angebot. Mehr Robben für mich und meiner Männer. Beschwert euch aber hinterher nicht wenn wir die Felle teuer verkaufen. Die Felle bringen bis zu 50 Goldtaler in Talingard. Ohne Fleiß kein ... oh da seht. Das Robbeneiland! Kargeld trat zum Bug des Schiffes und deutete auf eine spärlich bewachsene Felseninsel welche am Horizont aufgetaucht war. Seemöwen kreisten darüber und schwammen in den Wellen, die sich an den gefährlich aussehenden Felsen brachen. Auf den Felsen sonnten sich mehrere dutzend Seehunde, andere schwammen spielerisch durch das Meer und jagdten Fische. Die Frosthamar ging in Sichtweite zur Insel vor Anker und Kargeld und drei seiner Männer machten die beiden Beiboote klar, beestückten es mit Harpunen und Wasserfässern und ließen das eine zu Wasser. "Was ist mit dir Halbork? Keine Lust etwas zu jagen? Bisher haben nur eure Weiber Interesse an der Jagd gezeigt. Ist die Jagd keine Aufgabe für Männer?"

Für eine Abwesenheit erteilte er Fargrim die Befehlsgewalt über die Frosthamar und als Schiffswache blieben Ragnar, der immer noch verletzt war und zahlreiche Prellungen von den Delfinen hatte und den schweigsamen Eirik zurück. Dann schickte er sich an Richtung Insel zu Rudern, nicht jedoch ohne noch einmal abzuwarten wer ihn denn nun begleiten würde oder gar das zweite Jagdboot übernehmen würde. "Stellt mir ja keine Dummheiten an. Wenn ihr versucht mein Schiff zu stehlen verfolge ich euch bis in die Neun Höllen und darüber hinaus!" Wenn es im Leben dieses Mannes etwas gab das er mehr schätzte als Gold war es wohl sein Schiff. Nach diesen beiden Dingen kam offensichtlich lange nichts.





« Letzte Änderung: 04.07.2013, 23:36:17 von Pestbeule »
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Birisera Stiarad

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« Antwort #688 am: 05.07.2013, 08:36:54 »
Birisera nickte, als der Kapitän ihr die Nachteile bei der Jagd mit der Armbust aufzeigte. Sie hatte allerdings noch nie eine Harpune verwendet. Sie nahm sich vor, die Jagd genau zu beobachten. Aber vielleicht war sie einfach nur als Zuschauerin eingeladen. Falls dem so wäre hoffte sie, dass der Funke des Jagdfiebers trotzdem auf sie überspringen und ihre Gedanken endlich wieder auf die Gegenwart lenken würde.

Pestbeule

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« Antwort #689 am: 07.07.2013, 23:55:59 »
Birisera ging an Bord des Beibootes und sprang auf Aufforderung des kräftigen Kapitäns einfach von der Reling hinunter, wo Kargeld schon mit offenen Armen stand und sie auffing. "Prächtig Weib. Man könnte meinen du hättest ulfisches Blut in deinen Adern fließen. Komm nimm Platz." Die beiden anderen Ulfen lachten vor Vorfreude auf die Jagd und legten ihr Handwerkszeug und die Harpunen bereit. Dann begannen sie zu Richtung Insel zu rudern bis sie nahe genug waren und zogen die Ruder ein um auf dem relativ ruhigen Meer zu treiben. Sie blieben sitzen, alle außer Kargeld und ließen ihren wachsamen Blick über die See streifen. Sie hielten Ausschau nach Beute. Kargeld erklärte Birisera:"Sei vollkommen ruhig. Wenn die Robbe wieder abtaucht begeben wir uns an die Stelle an der sie wieder auftaucht. Hierbei spielt die Robbenart, der Wind, die Strömung und der Stand der Sonne eine wichtige Rolle. Wenn du es öfter auf der Jagd warst bekommst du ein Gefühl dafür. Sobald sie dann in der Nähe des Bootes auftaucht harpuniere ich sie. Wenn ich richtig getroffen habe wird die Harpune tief im Fleisch sitzen - unter der dicken Fettschicht. Die Robbe wird in Panik abtauchen um unter der Wasseroberfläche zu flüchten und die Harpune abzuschütteln. Dadurch löst sich der Schaft der Harpune von der Spitze die im Fleisch steckt. Diese stellt sich in der Wunde quer und wird sich ohne sie herauszuschneiden nicht mehr aus der Wunde lösen. Er untermalte seine Beschreibungen indem er ihr die tödliche Spitze der Harpune unter die Nase hielt und mittels Gesten zeigte wie sie sich in der Wunde quer stellen würde. Die Spitze ist mit einem Seil verbunden, an welchem dieses große Treibholz hängt. Es dient als Schwimmboje und die Robbe wird es nur mit große Mühe unter Wasser ziehen - ihre Flucht wird gebremst. Dann machen wir unsere Beute müde. Wir schlagen mit den Paddeln auf die Wasseroberfläche und treiben die Robbe so in Panik bis sie vollkommen erschöpft ist. Wenn sie schließlich am Ende ihre Kräfte auftaucht werden wir bereit sein sie zu erlegen. Verstanden?"

Und so war es dann auch. Die Jäger gingen ihrem blutigen Handwerk nach und fingen im Laufe von Stunden eine Robbe nach der anderen. Die letzte durfte Birisera sogar selbt aufspießen, als sie voller Panik, aber erschöpft nach Atemluft ringend, neben dem Boot auftauchte. Als es langsam dunkel wurde lag das kleine Beiboot der Frosthamar voller Robbenkadaver. Insgesamt hatten sie fünf Robben erlegt. Keine schlechte Ausbeute. Zufrieden kehrten die "Jäger" zurück zur Frosthamar und waren begierig darauf ihre Beute mit dem zweiten Fangboot zu vergleichen.
« Letzte Änderung: 08.07.2013, 20:51:06 von Pestbeule »
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