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Autor Thema: Kapitel II: Der Norden ruft  (Gelesen 19794 mal)

Beschreibung: Eine Reise in die Wildnis

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Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #45 am: 28.08.2012, 16:24:55 »
Als Aiwëtaurnís einige Zeit später wieder aus dem Waldstück auftauchte wirkte sie nachdenklich. "Eine Gruppe von mehreren Reitern ist diesen Pfad vor einigen Tagen entlang geritten, dass kann ich mit Sicherheit sagen. Ob es die Gesuchten sind hingegen, kann ich nicht sagen." Es blitze kurz in ihren Augen auf. "Versuchen wir unser Glück! Wieviele Reitergruppen werden hier draussen wohl unterwegs sein?" Und ein Waldpfad ist noch besser als eine Strasse.

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #46 am: 28.08.2012, 17:15:25 »
Die Worte der Elfe gefielen Jurij nicht wirklich. Es war schon etwas anderes einen Waldpfad entlang zureiten. Auch diese Unsicherheit ob es jetzt wirklich die Gesuchten sind oder eine andere Gruppe mochte Jurij ganz und gar nicht. Aber, damit musste er leben. Schließlich hatte er ja bis jetzt Befehle gegeben, also warum vor einer Entscheidung scheuen, wenn sie gut bedacht ist.

So ließ er sich noch einmal kurz die Worte des Zwerges und die Meinungen der beiden Waldläufer durch den Kopf gehen. Am Ende fand er, hatten sie keine Wahl. „Ich stimme zu.“ sagte er und brummte. „Wir können erst mit Sicherheit sagen, dass dieser Weg der falsche ist, wenn wir ihn gegangen sind. Wenn Herr Eisenhammer recht hat, hat der andere Zwerg die Adligen dort entlang geführt, denn er scheint ihm ja nicht immer die Wahrheit zu sagen. Also aufsitzen und ab in den Waldpfad.“ Er blickte besorgt den neuen Weg entlang. „Fächern können wir uns nicht. Der Weg scheint zu eng. Von daher bleiben wir so wie wir jetzt sind und ziehen uns einfach in die Länge. Thokk reite immer ruhig ein Stück vor raus. Ich habe keine Lust auf dieser Schneise überrascht zu werden. Besonders bei der Länge unseres Zuges.“

Während er wartete, dass Thokk als erster in den Wald ritt, überprüfte Jurij sein Schwert. Er hatte es zwar auch am Abend überprüft aber sicher war sicher. Schließlich kämpfte er nicht allzu oft damit und hier im Wald könnte er wohl nur selten seine Glefe einsetzen. Mit etwas Glück, bräuchten sie aber auch nicht kämpfen.
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Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #47 am: 29.08.2012, 00:23:37 »
Während sie noch überlegten, ob dies der Weg sein könnte, den die Adligen eingeschlagen hatten, begann es wieder zu regnen. Erst nieselte es nur ein wenig, doch dann prasselten immer dicker werdende Tropfen auf die Abenteurer herab. Ein Blick in den Himmel verhieß nichts Gutes. Dunkle Wolken ließen sie erkennen, dass es vorerst nicht besser werden würde. Aiwetaurnis hatte mit ihrer Wettervorhersage augenscheinlich richtig gelegen. Die Reisenden ritten daher die nächsten Stunden im Regen durch den Wald und auch wenn die Bäume zumindest etwas Schutz boten waren sie bald alle durchnässt. Einige der Pferde begannen bereits zu niesen und und schüttelten sich, um das Wasser in ihrem Fell loszuwerden. Da die Abenteurer sich nicht einmal vernünftig unterhalten konnten, weil der schmale Waldweg es die meiste Zeit über unmöglich machte nebeneinander zu reiten und ein permanentes Umdrehen wegen den oft in Kopfhöhe hängenden Ästen nicht ratsam gewesen wäre, breitete sich eine missmutige Stimmung unter ihnen aus. Als sich der Tag dem Ende zuneigte, hatte niemand mehr Lust sich noch länger den Unbillen des Wetters auszusetzen. Thokk fand nach kurzer Suche eine gute Stelle zum Übernachten. Es handelte sich um eine Tannengruppe, die so dicht gewachsen war, dass es darunter relativ trocken geblieben war.

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #48 am: 29.08.2012, 08:14:04 »
Während die anderen damit begannen, unter den Tannen die Zelte aufzuschlagen, meldete sich AIwe heute kurz zu einem Erkundungsgang rund um die Lagerstätte ab. Sie ging in einem weiten Bogen um das Lager[1], und präparierte dabei einige kleine Schlingen. Vielleicht hatte sie ja Glück und es fand sich ein Hase des morgends in selbigen.[2] Auch lagte sie an drei verschiedenen, gut gangbaren Stellen Reisig aus. Zwar hatte der Regen es durchnässt, doch es würde immer noch kancken, so sich jemand hindurch bewegte.
Zurück im Lager half sie weiter bei den Pferden und sorgte dafür dass sie so trocken wie möglich unter ihren Wetterdecken standen. Auch wenn sie wußte das Pferde den Verbund der Herde brauchten hobelte sie sie erneut rund um das Lager herum an, wobei sie, dem Wetter geschuldet, Immer zwei beieinander anband. Zugleich sorgte sie dafür das die Pferde immer einen Rückzugsort hatten, um trocken zu stehen. Schließlich Verteilte sie noch extra Haferrationen, und nahm sich die Zeit mit jedem Pferd zu reden.[3]
 1. Wahrnehmung: 30 +5 vs Orks
 2. Survival: 25
 3. Handle Animal 17, Heilkunde 22
« Letzte Änderung: 29.08.2012, 08:19:09 von Aiwëtaurnís »

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #49 am: 29.08.2012, 08:31:29 »
Thokk hielt bei den Tannen und stieg von seinem Pferd. Die knappen trockenen Plätze unter den Tannen sollten sie für sich beanspruchen. Die Pferde würden wohl im Regen bleiben würden. Abgedeckt und dicht beieinander dürfte dies allerdings für die Tiere weit weniger gefährlich sein, als für die Abendteurer. Er strich sich mit seiner Hand die Haare glatt nach hinten. Als der Zwerg nah genug ist, meint er zu ihm: "Wir sollten hier rasten. Einen trockeneren Platz werden wir nicht finden. Ich gehe mich etwas umsehen und versuche Fererholz zu finden.", denn diese Nacht für nun da sie alle so durchnässt waren unverhältnissmäßig kälter werden.
So schlägt sich der Halbork in den Wald, um das Gelände kennenzulernen, macht sich auf die Suche nach Spuren und nach Holz[1]. Immer, wenn er soviel Holz gefunden hat, dass er mehr nicht mehr tragen kann kehrte er zum Lager zurück und legte das Holz ins trockene, nur um gleich wieder aufzubrechen. Glücklicher Weise waren sie im Wald, wodurch das Holzsammeln, auch ohne Glück halbwegs erträglich war, denn viel von dem Holz war nass und verfault, unbrauchbar zum Feuermachen. Als er schließlich genug Holz gefunden hatte, war eine gute Stunde vergangen.
Er kehrte zurück und begann damit unter den Bäumen eine Stelle auszumachen an der ein kleiner Feuer keinen Schaden anrichten würde, dennoch halbwegs trocken wäre und der Rauch abziehen konnte. Er baute aus dem trockenerem Holz das Lagerfeuer auf, schnitzte aus dem Inneren eines der größeren Äste, die er gefunden hatte Späne heraus. Mit diesen Spänen und einigen größeren Holzstücken entzündet er forsichtig ein Feuer. Er war erleichtert, als er es endlich zum Brennen gebracht hatte und verteilte das nasse Holz um das Feuer herum, damit es zumindest etwas trocknen würde.
 1. Wahrnehung: 27, Überlebenskunst: 9
« Letzte Änderung: 29.08.2012, 08:34:11 von Thokk Ruokhren »

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #50 am: 29.08.2012, 08:53:19 »
Es war eine stille Reise durch den Wald gewesen. Wie den Anderen war Lorim wenig nach Reden. Zwar half dem Zwergen seine Größe, nicht all zu viele Äste ins Gesicht zu kommen, aber immer wieder musste er die Hände heben, um größere Äste aus dem Weg zu schieben. Was ihm Sorgen machte, war die Ruhe im Wald. Aber vielleicht trieb der Regen Tiere und Orks tiefer in den Wald und die Gruppe traf auf niemanden.

Er war froh, als Thokk schließlich einen Ort zur Rast ausgewählt hatte. Auf dem Waldweg waren sie zwar nicht so gut vorangekommen, wie auf der Straße, aber sie hatten eine gute Strecke zurück gelegt. Diesmal wollte Lorim die anderen nicht zum Weiterritt treiben. Die Menschen würden die Kraft für die nächsten Tage brauchen.

Lorim nickte Thokk zustimmend zu: "Ich werde mit dem Zeltaufbau beginnen", sagte er und setzte seine Worte in die Tat um. Während die Elfe und der Halbork im Wald verschwanden, begann Lorim mit dem kreisförmigen Aufbau der Zelt. Er wollte nicht zu viel Platz zwischen ihnen lassen, gleichzeitig aber die Bäume ausnutzen. Als Thokk mit der ersten Ladung Holz ankam, ließ er Raum für eine Feuerstelle. Feuer lockt Tiere und Gesindel an, aber den Anderen wird etwas Wärme gut tun. Bei der Einteilung der Wache würde er sich in dieser Nacht nach dem Rest der Gruppe richten. Aber erst mal würde er etwas Essen und Trinken.

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #51 am: 29.08.2012, 12:15:01 »
Jurij half Lorim beim Aufbau der Zelte. Hierbei redete er nicht, wenn es nicht sein musste. Dass er die ganze Zeit auf dem Waldweg nicht reden konnte, schien ihm nicht zu stören. Er hatte sich damit begnügt die anderen zu beobachten. Besonders den gealterten Ritter.

Er und der Zwerg waren ja neu in der Gruppe aber irgendwie traute er dem alten Sir viel weniger als Lorim. Jetzt wo der gröbste Groll gegen Belat langsam verschwand, hatte er Zeit sich darum zu kümmern. Natürlich traute er dem Sir so einiges zu aber das er ein Trinker war, war offensichtlich. Im Gegensatz zu Aiwëtaurnís interessierte sich Jurij vorerst nicht für den Grund warum der Sir trank. Er sah dieses Verhalten aber genauso als Risiko wie die Elfe. Denn ein benebelter Geist ist nie gut und leicht abschütteln, wie Müdigkeit, konnte man ihn erst recht nicht.
So hatte Jurij beobachtet wie der Sir den tief hängenden Ästen auswich und wie er sich auf dem Pferd machte. Natürlich hinderte dem Mann bestimmt seine Rüstung doch als Ritter musste er daran gewöhnt sein. Auch überdachte er die wenigen Sätze, die die beiden gewechselt hatten. Von daher war natürlich nicht auf den Charakter zu schließen, doch überdachte Jurij so seinen ersten Eindruck.
Am Ende blieb er jedoch bei seinem ersten Eindruck. Er empfand den Sir Leonhard Nobalt als selbstherrlich, wie wohl jeden Ritter, und eher unsympathisch. Solang es aber der Ritter das einstecken konnte was er austeilte, war aber alles gut. Denn Jurij sah den alten Mann nicht als Respektsperson an. Für ihn hatte der Ritter kaum eine Ausstrahlung wie sie ein Ritter haben musste. Ja, er war älter, ja er hatte dadurch sicher mehr Erfahrung aber er war ein Trinker. Ein Mann der sich aufgegeben hatte. Der im Suff sein heil suchte. Anders konnte sich Jurij nicht erklären warum der Mann trank. So an Mann, gleich ob Adlig oder nicht, beeindruckte Jurij nicht. Denn gleich was war, am Ende musste jeder vor Hel treten und ihr, der ewig gerechten Göttin, Rede und Antwort stehen. Über sein Leben erzählen und die Frage beantworten: Hast du gelebt? Um wirklich zu leben, so hatte er es gelernt, gab es nur eine Möglichkeit. Keine Angst vor dem unausweichlichen zu haben, denn am Ende gab es nur Hel. Das war auch der Grund warum er selbst nur sehr wenig Alkohol trank. Warum er nicht seinen Geist benebelte, denn er wollte mit seinen Schwierigkeiten selber fertig werden und nicht fliehen, nicht wieder.

So war es wohl auch gut, dass die gesamte Gruppe nur wenig Zeit hatte. Denn um zusammenzuwachsen war es zu wenig Zeit. Aus anderen Söldnergruppen war er es natürlich gewöhnt. Hier scherte sich jeder um seinen Dreck und auch wenn er das Verhalten des anderen nicht billigte, so vertraute man im Kampf auf die Fähigkeiten. Nun, wie Söldner, so glaubte Jurij, konnte er das eh nicht ausfechten. Denn er würde mit dem Ritter nicht trinken und dieser würde sich wohl auch nicht dazu herablassen mit Jurij, wenn es sein musste, die Kräfte zu messen.

Beim Zeltaufbauen ließ er gedanklich vom Ritter ab. Die nächste Nacht war zu planen. Der Wald war gefährlich und er glaubte, dass immer einer der mit Nachtsicht begabten bei einem Menschen bleiben sollte. So ähnlich schien Lorim auch zu denken, denn er redete mit ihm, nachdem die meisten Zelte standen über die Wacheinteilung. Am Ende stand es fest. Thokk und der Ritter sollten den ersten Abschnitt bekommen, dann Mival und Lorim und zum Schluss er selbst und Aiwëtaurnís. Dies schien ihm am vernünftigsten.

Beim Essen erinnerte er Mival an die Gefahren im Wald. Das Feuer würde zwar größere Tiere erst einmal auf Abstand halten, aber Orks, Räuber und Andere würden von dem Feuer wohl eher angelockt werden. Von daher sollte es in der Nacht auch nicht all zu hell brennen.

Kurz vor dem zur Ruhe begeben, rollte Jurij einen Stein aus der Feuerstelle. Diesen hatte er vor dem Abendessen an den Rand der Flammen gerollt. Der Stein war etwas kleiner als er es mochte aber hier im Wald war nichts anderes zu holen. Während der Stein langsam abkühlte, kümmerte sich Jurij wieder um seine Ausrüstung. Wegen des Regens beließ er es dieses Mal beim kontrollieren der Fettschichten und der Schärfe der Schneiden. Es hatte momentan keinen Sinn nach zu fetten, denn ganz trocken würde er weder Waffen noch Rüstung bekommen und dann läge unter der neuen Fettschicht Wasser. Am Ende, als der Stein abgekühlt war, verschwand er mit ihm in seinem Zelt. Für die Nacht sollte der Stein ihm als zusätzliche Wärmequelle dienen und bis er etwas besseres finden würde, würde er ihn mitschläppen.
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Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #52 am: 29.08.2012, 20:07:37 »
Innerlich hatte Leonhard Himmel und Hölle verflucht, als sie die Hauptstraße verlassen hatten. Er hatte sich gewünscht einfach die Stadt nicht verlassen zu haben. Zu allererst war er erschöpft von dem vielen Regen und seiner ständig nassen Kleidung und nun sollte er auch noch in voller Rüstung einen Weg langreiten, den er unter normalen Bedingungen schon kaum geritten wäre? Nach einigen Minuten ging er dazu über Ästen die in seinem Weg waren nicht mehr auszuweichen, es sei denn sie hätten ihm vom Pferd gestoßen oder ihn genau ins Gesicht getroffen. So ließ der alte Ritter den Ritt mehr über sich ergehen, als alles andere.

Erst als sie einen Platz zum Rasten gefunden hatten schien wieder leben in die Gruppe zu kommen. Insgeheim war er froh, dass die Elfe sich um die Pferde kümmerte. Erstens war das nicht gerade Leonhards Lieblingsaufgabe und es gab ihm Zeit sich aus seiner stählernen Haut zu pellen. Es war komisch, er hatte noch nie einen elfischen Knappen gehabt, geschweige denn eine elfische Knappin, dachte er innerlich grinsend.

Nachdem er ohne Rüstung dastand machte er sich daran sein Zelt aufzustellen und wichtige Vorräte so gut es ging trocken zu stellen. Sein erster Griff ging wieder in seine Satteltasche um einen Schlauch Wein zu Tage zu fördern. Nach dem ersten tiefen Schluck verschloss er den Schlauch wieder und suchte in seinen Taschen nach Fett um seine Rüstung einzufetten, damit sie ihm morgen nicht vom Körper rostete.

Diesmal hatte ihn die erste Wache getroffen, den Göttern sei Dank, es war sowieso seine Lieblingswache und so hatte er Zeit einen Schlaftrunk zu sich zu nehmen. Leonhard betrank sich nicht, aber dazu war bei ihm auch schon mehr Alkohol nötig, als er auf seinem Esel verstauen konnte um einige Tage zu reichen.
« Letzte Änderung: 29.08.2012, 20:07:58 von Ser Leonhard von Noblat »
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #53 am: 29.08.2012, 21:30:34 »
Thokk bedankte sich knapp beim Zwerg und Jurij für das aufbauen seines Zeltes bereitete seinen Schlafplatz vor. Anschließend holte er sich aus seinen Vorräten Essen und Trinken. Unter anderem spießte er einen Apfel auf einen Stock und begann ihn am Feuer zu wärmen. Als schließlich seine Wache zusammen mit dem Ritter begann öffnete der Halbork hin und wieder den Mund, um etwas zu sagen entschied sich dann aber doch dagegen und verbrachte stattdessen die Zeit damit das Feuer an laufen zu halten, ohne es zu groß werden zu lassen. Außerdem versuchte er sich durch Bewegung warm zu halten und seine Kleidung am Körper zu trocknen. Als seine Wache schließlich vorüber war ging er den Zwerg wecken und begab sich dann zu seinem Zelt. Er entledigte sich, so weit es vertretbar war, der nicht getrockneten Kleidung, hing sie in seinem Zelt auf, schlüpfte in seine Decken und schlief. "Wenn wir die Ruine gefunden haben und sie tatsächlich von Orks besetzt ist sollten wir uns, wenn das Wetter so bleibt, einen richtigen Unterschlupf als Basis bauen oder suchen.", waren seine letzten Gedanken.

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #54 am: 30.08.2012, 07:55:34 »
Lorim grummelte, als Thokk ihn aus dem Schlaf riss. Die Wache mitten in der Nacht war eine undankbare Aufgabe, aber sie musste getan werden. Der Zwerg trat aus dem Zelt und streckte und schüttelte seine Körper. Er wollte schnell wach werden. Als erstes schaute er, dass auch Mival auf war, aber Ser Leonhard hatte sich schon darum gekümmert. Anschließend sah er nach seiner Rüstung. Er hatte sie nach dem Essen trocken gerieben und legte sie nun an. Lorim fühlte sich einfach wohler mit ihr. Menschen schienen das oft nicht zu verstehen, aber sie war für ihn wie eine zweite Haut. Aber drin schlafen, dass würde er nur in größter Not.

Die Wache mit Mival bot ihm Gelegenheit den Menschen zu beobachten. Tagsüber ritt er immer vor ihm, so dass er bisher wenig von ihm gesehen hatte. Der Mensch interessierte sich für Geschichte. Machen das die Menschen? Lorim betrachtete ihn wieder näher. Viel reden wollte er mitten in der Nacht nicht. Klar, es gab auch Geschichtsschreiber in seinem Clan, aber seine Brüder und er schätzten die praktische Arbeit. Seine Hände brauchten etwas zu tun.

Lorim legte immer wieder ein einzelnes Stück Holz nach. Er wollte das Feuer erhalten, aber nicht groß brennen lassen. Kleine Flammen züngelten und ihre Schatten machten die Zelte, auch für Mival sichtbar. Der kleine Zwerg blickte in den dunklen Wald. Wenig Wildtiere schienen sich in der Nähe aufzuhalten, er sah nur manchmal Bewegungen im Unterholz, aber lediglich ein Eichhörnchen geriet in sein Blickfeld.

Den ganzen Tag waren ihm die Orks nicht aus dem Kopf gegangen. Aber da sie bisher keine gesehen hatten, hielt er einen Moment inne. Sie waren nicht die einzigen Gefahren, ging es ihm durch den Kopf. Wildtiere fürchtete er wenig. Es müsste schon ein ganzes Rudel Wölfe kommen, um der Gruppe gefährlich zu werden. Aber nun achtete er mehr auf die Geräusche im Wald.
« Letzte Änderung: 30.08.2012, 08:28:46 von Lorim Eisenhammer »

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #55 am: 30.08.2012, 13:27:04 »
Die Stunden der Nacht zogen sich ebenso hin wie der Tag zuvor. Es regnete und regnete und schien kein Ende zu nehmen. Dunkle Wolken verhüllten den Mond und die Sterne und die hohen Tannen und Nadelhölzer des Waldes taten ihr übriges, fast sämtliches Licht von den wachenden Abenteurern fernzuhalten. Thokk und Lorim machte das nicht viel aus, aber die anderen mussten sich bei ihrer Wache ans Feuer halten, um überhaupt etwas sehen zu können. Zwischen dem niederprasselnden Regen konnte man nicht viel hören, aber ab und zu konnten die Abenteurer das Geheul von Wölfen in der Ferne oder den Schrei einer Eule vernehmen. Es war bereits nach Mitternacht als Aiwetaurnis und Jurij ihre Wache übernahmen. Zunächst geschah nichts ungewöhnliches, aber dann - mit einem Mal - hört die Elfe etwas im Regen: ein Schnauben, das Knacken von Ästen. Etwas war in der Nähe und bemühte sich nicht einmal leise zu sein. Bevor sie reagieren konnte, hörte sie ein Pferd aufschreien. Es kam von dort, wo sie Mivals Pferd und Packesel angebunden hatten.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #56 am: 02.09.2012, 22:20:31 »
Jurij hatte recht viel Zeit der Wache in die Glut gestarrt. Es brachte nicht viel in das Dunkel zu blicken. Schließlich konnte er gerade soweit sehen, wie die Glut leuchtete. Für das Sehen war gerade Aiwëtaurnís verantwortlich und Jurij vertraute ihr. Er registrierte nicht, dass sie zu lauschen schien. Das war in dieser Situation zu normal aber als das Pferd aufwieherte, sprang er schlagartig auf. Wuchtige Hiebe durchschnitten die Luft, ein tiefes Brüllen ertönte und das Reitier ihres Begleiters Mival schrie vor Schmerzen auf. Kurz darauf verstummte das Tier wieder. Lorim wurde vom Aufschrei des Pferdes aus dem Schlaf gerissen. Die Jahre des Trainings mit seinen Brüdern machten sich bezahlt, ohne nachzudenken griff seine Hand zum Hammer und er erhob sich. Mit der linken Hand schob er die Zeltplane zur Seite und trat hinaus.
"Weckt die anderen. Wenn es ein Tier ist werde ich versuchen es zu beruhigen. Aber es kann auch schlimmeres sein," rief die Elfin derweil. Sie hoffte, dass Jurij und der Zwerg nicht widersprechen würden, immerhin war dies hier ihre Domäne. Ein Sonnenzepter aus ihrem Rucksack nehmend, tauchte sie die Umgebung in helleres Licht. Jurij blickte ins Dunkel. Ohne etwas zu sehen wendete er sich ab und hob sein Schild auf. „Gut, mach es und ruf zurück ob es ein Tier ist, dann braucht hier Wache halten.“ Erwiderte er als Aiwëtaurnís losging. Dabei wendete er sich schon zu den ersten Zelten hin. „AUFWACHEN SCHNARCHNASEN, UNSERE TIERE WERDEN ANGEGRIFFEN.“ brüllte er. Das der Zwerg so schnell auf den Beinen war überraschte ihn etwas aber um so besser. So war Aiwëtaurnís nicht alleine.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #57 am: 02.09.2012, 22:23:21 »
Jurij schrie den ganzen Wald zusammen und Mival müsste trotz Schlaf schon ziemlich taub sein, wenn er ihn überhört hätte. Mival stand auf und schlug den Zelteingang auf. Er musste ansonsten wieder etwas wach werden und würde erst einige Augenblicken später aus dem Zelt herauskommen. Thokk wurde ebenso jäh geweckt und er schlug die Augen auf. Er hatte etwas gehört, dessen war er sich sicher. Er blieb erstmal ruhig liegen um sich entsprechend seines Gehörs zu orientieren und sich gedanklich zu sortieren. Nachdem er zweimal tief eingeatmet hatte griff er nach seinem Köcher und krabbelte aus dem Zelt. Auch Leonhard riss es plötzlich aus dem Schlaf als er die Geräusche hörte. Sofort war er hellwach als Adrenalin durch seinen Körper gepumpt wurde. "Was ist los?" fragte er sich verwirrt, während er in der Dunkelheit seines Zeltes nach seinem Schwert und Schild tastete.
Aus der Baumecke hörten die Abenteurer währenddessen weitere Geräusche. Etwas Schweres fiel zu Boden und kurz darauf drang ein hastiges Schmatzen zu ihnen hinüber. Es gab ein erneutes Wiehern und dann stoben die Bäume auseinander. Mivals Pony hatte sich losgerissen und rannte von rechts nach links an Aiwetaurnis vorbei, die es nur für einen Augenblick zu Gesicht bekam. Das Tier verschwand mit rasendem Galopp im Wald. Die anderen Pferde gaben ebenfalls unruhige Geräusche von sich. Die Elfin überlegte hastig. "Ein Raubtier. Die Frage ist nur welches.", dessen war sie sich ob des Kauens ziemlich sicher. Jetzt galt es festzustellen ob die Verluste auf ein Pferd reduziert werden konnten. Vorsichtig näherte sie sich dem Geräusch, bereit jederzeit stehen zu bleiben sobald sie den Angreifer ausmachen konnte.

Taris

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« Antwort #58 am: 02.09.2012, 22:32:24 »
Noch ganz benommen vor Schlaf öffnete Ser Leonard sein Zelt und krabbelte ins Freie. Es war nass und er konnte kaum etwas sehen als Lorim an ihm vorbeirannte.
Thokk fluchte innerlich und rappelte sich auf. Seinen Köcher schwang er sich über die Schulter und schnallte ihn fest. Da er aufgrund des schlechten Wetters und dem ganzen Wald nur wenig erkennen konnte, stapfte er zu Jurij hinüber. Grade als er Jurij fragen wollte, was denn los sei, konnte er die Elfe ausmachen, die mit ihrem Stecken ihre Ungebung erläuchtete. Und am Rande dieses Lichtes, dort wo die Pferde sein sollte, schien zumindest irgendetwas zu sein. "Scheiße Jurij, was ist denn los?"
Mival lief- immer noch mit seiner leichten Rüstung bekleidet- aus dem Zelt heraus, ging zu Jurij und zauberte auf seine Rüstung einen Lichtzauber. Er sagte vor allem an Jurij gerichtet: "Ich werde wohl dieses mal in den Nahkampf gehen müssen, denn die Sichtverhältnisse sind für den Fernkampf zu schlecht. Geht voran!"
„Die Pferde werden angegriffen. Von was weiß ich nicht“ antwortete Jurij und drehte sich in die Richtung, in welche die Tiere standen. Das Mival einen Lichtzauber auf seine Rüstung gewirkt hatte, erfreute ihn nur teils. Einerseits machte ihn das zur Zielscheibe aber andererseits wurde das Licht benötigt. „Mival, sorg dafür das einer im Lager wache hält.“ meinte er zum Priester und stapfte in Richtung der Pferde los.

Etwas macht sich über unsere Pferde her, ging Lorim durch den Kopf, als er in Richtung des Geräusches stürmte. Was es auch war, es würde seinen Hammer spüren. Dass der Zwerg mit nacktem Oberkörper und wehendem Haar durch den Wald lief, störte ihn wenig. Er hatte ein Ziel. Kurz darauf sah er und auch wenn es durch die Bäume teilweise verdeckt, war ihm sofort klar, dass es um einen gefährlichen Gegner handeln musste. Aiwetaurnis hatte einen noch besseren Blick und erkannte im Halbdunkeln ein Wesen, das sie erschrecken ließ. Schemenhaft hob sich eine große, massige Kreatur aus dem Regen ab. Sie stand aufrecht, aber stark nach vorne über gebeugt und wirkte als würde sie humpeln. Ihre langen Arme hingen herunter und baumeln bei jedem Schritt. Die Kreatur zerrte an dem Pferd, das sie soeben getötet hatte und riss gerade ein Vorderbein des Tieres heraus. "Ein Torogtoqar! Schwer zu verletzten und noch schwerer zu töten, aber mit großem Hunger. Feuer könnte helfen gegen seine Heilkräfte. Greift koordiniert an, und hütet euch vor seinen Pranken," rief Aiwëtaurnís hinter sich ins Dunkel hinein. Die Elfin wich einen Schritt zurück, steckte das Sonnenzepter in den Gürtel und macht ihren Bogen bereit. An eine friedliche Lösung dachte sie nicht mehr. Torogtoqar, was auch immer das bedeutet, es ist eine Gefahr. Auch Lorim Eisenhammer schloss seine Hände fest um den Griff seines Hammers. Er wunderte sich, wo der Rest der Gruppe blieb. Der Zwerg verlagerte sein Gewicht auf sein vorderes linkes Bein und wartete auf einen Angriff. Das Monster schaute jedoch nur Aiwetaurnis mit wildem Blick an und stieß ein paar tiefe Geräusche aus. Dann brüllte es laut auf und versuchte den Pferdekadaver ein Stück fortzuziehen.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #59 am: 04.09.2012, 16:02:09 »
Jurij hatte nicht gehört was Aiwëtaurnís sagte. Für ihn waren ihre normal ausgesprochenen Worte hier im Wald viel zu leise. Aber nun langsam, je näher er kam,  konnte er dank dem Sonnenzepter und Mivals Zauber das Wesen erkennen. Was es war, wusste er dadurch immer noch nicht jedoch sah es nicht so aus als ließe es mit sich reden und Aiwëtaurnís auch nicht als wolle sie dies. So beeilte er sich zwischen dem Ding und Aiwëtaurnís sowie Thokk zu kommen. Beim Laufen zog er sein Schwert aus der Scheide. Mit diesem klopfte er auf seinen Schild, als er zwischen den beiden Bäumen stand. Wenn das Wesen jemanden angreifen sollte, dann ihn. Auf keinen Fall Aiwëtaurnís, Thokk oder Mival. Denn um an sie zu kommen, musste es nun an ihm vorbei.

"Ser Leonard, passt bitte auf das Lager auf! Ich gehe als Heiler mit nach vorne," rief Mival hinter sich. Er eilte nach vorne bis er das Wesen im Halbdunkel sehen konnte. Der Kleriker war sich nicht sicher, ob dieses wilde Wesen sie angreifen würde oder nicht. Furcheinflössend sah es ja irgendwie aus. In Gedanken betete er zu Myrr, damit sie ihm beim Kampf gegen dieses Wesen beistünde. Mit einer raschen Bewegung zauberte er einen dunklen Strahl auf das Wesen, der es schwächen sollte. Mivals Strahl war wenig plaziert und wurde fast durch einen im Weg stehenden Baum abgelenkt, fand aber doch sein Ziel. Das Monster zuckte kurz und ließ das Pferdebein aus der Hand fallen. Zornig stapfte es auf den Boden auf.
Verwirrt schaute sich der alte Ritter um als er aus dem Zelt trat. Er knurrte nur als er eine Anweisung von dem Kleriker bekam. Schnell bewegte er sich in Richtung der Quelle des Lärm. Nur kurz fragte er sich wovon genau er die Umrisse sah, bevor ein "Lasst euch zurück fallen." seine Lippen verließ. Ihm war bewusst, dass anscheinend Jurij die Befehlsgewalt über die Gruppe besaß, aber es machte keinen Sinn dort zu kämpfen wo die Sicht schlecht war, außerdem war eine Verteidigung einfacher in der Hektik zu organisieren als ein Angriff. Es war jedoch bereits zu spät.

Mivals Zauber hatte das Wesen aufgeschreckt, jetzt würde es kämpfen, da war sich Aiwëtaurnís sicher. Und auch Jurij schien dies so zu sehen. Also schoß sie in schneller Folge zwei Pfeile auf das Ungetüm ab. Auch Lorim sah wie das Wesen von einem Strahl getroffen wurde. Endlich, der Kampf konnte beginnen, dachte er, sah aber noch nichts weiteres von seinen Mitstreitern. Der kleine Zwerg bewegte sich weiter nach vorne, um seine Ausgangslage zu verbessern, achtete dabei aber auch auf einen Angriff des Feindes. Er spürte eine Rastlosigkeit in sich.
Einer von Aiwetaurnis Pfeilen traf das Ungeheuer und blieb im Fleisch stecken. Für einen Moment sprudelte Blut aus der Wunde, aber dann schloss sie sich sofort wieder. Das Muskelfleisch des Monsters regenerierte sich so schnell, dass es den Pfeil von sich aus wieder freigab. Lorim wollte diese Ablenkung nutzen, um sich dem Monster zu nähern, um in Schlagreichweite zu gelangen. Dazu musste er unter dessen langen Armen hindurchtauchen. Dies gelang ihm allerdings nicht, da das Wesen, das Aiwetaurnis auf Elfisch als Torogtoqar bezeichnet hatte, nicht nur groß und zäh, sondern auch erstaunlich schnell war. Mit beiden Armen versuchte es den Zwerg zu erfassen und auseinzureißen. Es packte ihn und zerrte solange an ihm bis er leblos zusammensackte. Zu allem Überfluss versenkte es auch noch seine Hauer im Fleisch des rüstungslosen Schlachtenschmieds. Als das Wesen Lorim in seine Fänge riss, schien Lorims Lebensfaden bereits abgeschnitten. Doch bevor sich seine Augen vielleicht für immer schlossen und er in die Ewige Schmiede einkehren würde, hob der kräftige Zwerg noch einmal seinen Hammer und schlug mit voller Macht zu. Die Attacke brach dem grünlichen Monster den Brustkorb, Knochen knirschten und durchstießen seine Haut. Außer Atem ließ es den Zwerg fallen und knickte für einen Moment ein.

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