Pellius hatte an diesem Tag wirklich Pech. Dabei hatte zunächst alles so gut angefangen. Er hatte vor den Stadttoren gesessen, den direkten Einfall des Sonnenlichts genossen und den Blick auf die Natur. Eigentlich machte er so etwas nicht oft, aber irgendetwas hatte ihn heute nach draußen gezogen. Und dann war ihm dieser Fremde begegnet. Ein reisender Halbling, der sich als Tekata Arenu vorgestellt hatte. Er kam aus Grenzheim, hatte einen Botenauftrag übernommen und sollte hier einige Briefe abliefern. Aber er war spät dran und musste noch "weiter zur Küste", wie er es ausdrückte. Und so bot er Pellius ein ordentliches Sümmchen dafür, dass er für Tekata die Briefe in der Stadt verteilte.
Es klang nach einer einfachen Aufgabe, und das war es anfangs auch. Eine alte Dame, deren Enkel in Grenzheim wohnte und ihr einen Brief geschrieben hatte, ein kleines Paket von einem Liebenden an seine Verlobte ("Er ist nur noch einen Monat dort, dann kommt er endlich zu mir zurück!"), und schließlich noch dieser Priester... und da begann sein Problem.
Silivros hieß der Mann, Pellius kannte ihn sogar vom Sehen - ein Halbelf und Anhänger der Himmelsgeister. Also sollte man annehmen, dass er im Tempel der Himmelsgeister zu finden war. Doch als Pellius dort ankam, war Silivros gerade in einer Taverne, und kaum war Pellius dort angekommen, erzählte ihm der Wirt etwas von einem seltsamen Vorfall, der den Halbelfen zum Nebeltempel geführt hatte. Aber auch hier hatte er Silivros wieder knapp verpasst: Der geschäftige Priester hatte sich bereits auf den Weg gemacht, um zur Wahl zu gehen.
Also entschloss sich Pellius, dass er dem Priester nicht mehr länger hinterher rennen wollte, und ging geradewegs wieder zum Tempel der Himmelsgeister, um dort vor den Toren auf Silivros zu warten.
Und tatsächlich, nach einer ganzen Weile des Wartens tauchte der Halbelf endlich auf, lief geradewegs auf den Tempeleingang zu und Pellius würde ihm endlich das kleine Paket übergeben können, dessen Übergabe Tekata ihm aufgetragen hatte. "Er muss es nicht nur in Empfang nehmen, sondern auch öffnen, das musst du sicherstellen", hatte der Halblingsbote ihn angewiesen. "Erst dann ist der Auftrag erledigt."