Die Augenpaare des so ungleichen Paares folgten den hitzigen Bewegungen ihrer zornigen Anführerin, welche diese adeligen Schnösel aus Magnimar, welche auch gebürtige Taldan von ihrer Art sein könnten, während sie den Ausführungen und der entfachten hitzigen Debatte lauschten - und dies stumm seit bereits fünf Minuten und seit ihrer Ankunft mit dem brennenden Pegasuswagen von Ollysta Zadrian.
Den Wagen selbst hatte der berühmte weibliche
Paladin als Geschenk von
Sarenrae höchstpersönlich für ihre Dienste von dem Sonnenfürsten
Thalachos überreicht bekommen, dessen Blut auch Siriel in sich trug, aber dies alles spielte nun keine Rolle, denn es gab wahrlich gute Gründe, warum diese charismatische und gutherzige Dienerin der Sonnengöttin die Heidmarchs so in den Scheffel stellte und außersich war:
Magnimar war zum größten Teil zerstört worden durch eine Unachtsamkeit und dem Irrsinn den zerstörten
Sihedron wieder zu vereinen.
Das dadurch jedoch die Stadt von Xin aus der Tiefe des Meeres wieder auferstanden ist und wiedererwacht war, hatte man wohl nicht ahnen können - zumindest laut der Ausreden und Ausflüchte der laut heulenden
Lady Sheila Heidmarch, während ihr erster Diener (etwas anderes konnte ihre Ehemann von seinem Auftreten in Jarec's Augen nicht sein) sich brav zum größten Teil zurück hielt und von selten gegen die Vorwürfe rebellierte und demonstrierte.
Wie auch?
Denn sollte die Bannersführerin des silbernen Kreuzzuges Recht haben, wäre durch diese Unüberlegtheit und Gier nach Ruhm nicht nur Magnimar, sondern wahrscheinlich die halbe Innere See dem Untergang geweiht.
Aus diesem Grund ist ihre Anführerin zusammen mit den beiden Helden auch sofort hierher geflogen, auch wenn Jarec mit diesem Sihedron und diesem Xin nichts anfangen konnte, denn er Kundschafter kannte sich nicht in der Geschichte aus und war eher ein Monsterjäger als ein Bücherwurm.
Denn mit Büchern könnte man in Ustalav keine Monster vertreiben - dies ging nur bisher hoch einen guten Schwertarm und Mut.
Trotzdem klingt dieses Unterfangen hier nach der Mission, welche Jarec so lange gesucht hat: Seine letzte Mission als Kundschafter in diesem Leben.
Denn es ging für den Varisianer nicht nur um Magnimar, sondern auch um den Schutz seiner Hassliebe und Heimat Ustalav, welche immernoch Angst vor der Rückkehr des flüsternden Tyrannen hat und diesen Xin jetzt nicht auch noch gebrauchen könnte.
Anders ging es Siriel, welcher nicht nur mit den Begriffen Xin - dem König und Urvater der Runenherrscher und Runenfürsten - und Sihedron etwas anfangen konnte, sondern mit Magnimar seine Geburtsstadt und Heimat verband.
Wie würde es wohl seiner Familie gehen?
Seine Eltern waren in der Zwischenzeit ja schon aufgrund des hohen Alters wahrscheinlich auf den Schoss von Pharasma zurückgekehrt, sollte Ihr Engelsblut sie nicht wie ihn länger leben lassen.
Beide Abenteurer wussten trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe jedoch eine Sache schon jetzt: Es würde mit diesem heutigen Tag der größte Auftrag und das gefährlichste Abenteuer ihres Lebens vor ihnen stehen.
Denn dieses Unterfangen brauchte laut ihrer Anführerin zwei erfahrene und fähige Leute wie die beiden Helden.
Auch wenn der aktuelle Streit zwischen den beiden Frauen dies noch nicht erwarten lässt, denn bisher geht es immernoch nur darum, warum Lady Heidmarch sich nicht den Rat der Götter geholt hat, nachdem sie in Büchern nicht über die Gefahren fündig geworden ist.
Sarenrae hätte sie gewarnt.
Sarenrae - den höchste Patrongöttin von Siriel, dem Mystiker und Orakel des Himmels, während Jarec nur an die Kundschafter Vereinigung glaubt und den Göttern auf ihren anderen Ebenen wenig Beduetung schenkt.
Für ihn war Götter nichts anderes als andere externare Wesen, welche sich um die Belangen der Menschen wenig kümmerten.
Denn sonst wäre Ustalav nicht das Ustalav, welches es ist.
Doch dann werden die beiden Helden aus ihren Gedanken gerissen, als plötzlich im Streitgespräch von einer Armee die Rede ist.
Eine Armee aus mächtigen Konstrukten, welche niemand aufhalten wird und das Königreich von Xin wieder erwecken wird, zumindest laut Lady Heidmarch.
Nach Gegenargumenten suchend blickt Ollysta Zadrian hilfesuchend zu den beiden Helden, wohl nicht ohne Hintergedanken