Runde 2
"Na, hat Euer Geld die Monster nicht beeindruckt oder warum verkriecht Ihr Euch feige und unehrenhaft ausgerechnet hinter der Frau, über welche Ihr so schlecht geredet habt, Horgus Gwerm?", fragt Emir Ali Ismail ibn Dscha'far al-Kadhim mit spöttischen Unterton den Adeligen und kann seine Abneigung diesem gegenüber nicht mehr verbergen und auch nicht mehr im Zaum halten.
"Schlimmer, mein Freund: Der stattliche Mann versperrt uns dabei auch noch den Weg nach vorne!", pflichtet der Chelaxianer seinem Glaubensbruder mit kühler Stimme bei, wobei Sir Alexite Wadroxan sich besorgt wundert, dass der sonst so besonnene Keleshite sich so wenig nur noch beherrschen kann gegenüber die respeklosen Mann.
Der dicke Adelige muss seinen Freund wahrlich in seiner Ehre verletzt haben.
Doch da grollt auch der blinde Elf erneut in die Gespräche mitten im Kampf hinein:
"Ich habe gefragt, was los ist? Hört auch Euch zu zanken und übergeht mich nicht weiter!"
"Ich bin Kaufmann, ihr Klugscheißer, kein Dämonenjäger", knurrt Horgus Gwerm als Antwort.
"Soll ich unbewaffnet und ungerüstet gegen diese Biester antreten, heh? Nur zu!", fügt er nun ebenfalls spottend an,
"Ich lasse Euch vorbei, wenn Ihr Euch beteiligen wollt, anstatt Euch selbst hier zu verkriechen.
Und Du, halt den Mund, Elf!"
Nur um dann aber schnell die restlichen Kämpfer zu fixieren.
"Nehmt sie in die Zange!", kommandiert er, obwohl es bereits offensichtlich ist, dass die anderen dies vorhaben.
"Beschäftigt sie beide!"Schon wieder streiten sich der Emir und Horgus. Eine Entwicklung, die Anevia freuen sollte, ihr aber angesichts der derzeitigen Kampfsituation auf die Nerven geht.
Männer. Reden aber Handeln nicht oder handeln, aber denken nicht. Die Schurkin hingegen macht einen Schritt zur Seite, um den Durchgang frei zu machen und schiesst zwei Pfeile ab, die in der gegenüberliegenden Wand landen. Immerhin verletzt sie keinen der Ritter, Adeligen und sonstigen Streiter des Rechts.
Uther vollendet seinen Bogen und bringt nun die seltsame Unterreichskreatur genau zwischen sich und Ka´Orth. Er hat seine volle Aufmerksamkeit auf dieses Monster gelegt und bekommt außerhalb des Kampfes nichts mit. In dieser vorteilhaften Lage greift er erneut an. Sein Schlag trifft zwar, doch er hat die Zähigkeit der Haut der Kreatur unterschätzt und nicht genug Kraft in diesen Schlag gelegt. So schafft er es nur eine oberflächliche Verletzung bei der Kreatur anzurichten. "Zurück mit euch in die Finsterniss Kreaturen!"
Auch der Schamane nutzt die neue Lage voll aus und stößt mit seinem Speer in die Richtung der Kreatur. Die scharfe Spitze der Waffe bohrt sich durch die lederartige, schwarze Haut der Kreatur und spießt diese auf. Mit einem lauten triumphalen Brüllen, das dem eines wilden Bären nachempfunden ist und sehr nahe kommt, schmettert er die Kreatur auf den Boden und wendet sich dem zweiten Gegner zu. Selbst wenn Ka'Orth etwas von dem erneuten Streit mitbekommen hätte, hätte er sich wohl erst weiterhin um die Kreatur gekümmert - vorallem da er jetzt die ersten Opfer forderte.
Und so stirbt die erste fliegende Kreatur aus dem Höhlengewölbe durch die nächsten Angriffe des Paladins und des Druidens, welcher endlich trifft und damit das Monstrum richtet, wobei Anevia Tirabade als einzige Überlebende arkanen Silben einer männlichen Stimme hören kann, welche die Schurkin aus dem hinausführenden Gang aus der Höhle wahrnimmt.
Arkane Silben. Die Bedeutung des Höreindrucks manifestiert sich schnell im Kopf von Anevia Tirabade. Seit ihrer Kindheit kennt sie die Laute und Silben, wenn gleich die Bedeutung ihr wenig sagt:
"Ein Magier zaubert im Gang voraus!", ruft sie lauthals durch die Höhle.
Knurrend nimmt er das Verschwinden des Adeligen wahr, nur um seine Aufmerksamkeit danach wieder auf die Worte von Fräulein Tirabade zu lenken.
Ein Fehler wie er feststellt, als er reflexartig seinen Kopf nach rechts dreht und der Schuss seiner Armbrust fehl geht.
Aber nicht so weit wie er sollte.
Geschockt stellt Barakhin fest, dass sein Bolzen Sir Stallard trifft, der gerade eine der Bestien entzweit.
"Dreck!"Doch jetzt zu dem Ritter zu laufen würde es auch nicht wieder gut machen, daher entscheidet sich der Zwerg dem Fingerzeig Anevia's zu folgen.
Nur leise hört Peter etwas von einem Magier, sein Hauptaugenmerk gilt dem merkwürdigen Wesen vor ihm.
Eines nach dem anderen.
Seine Blicke sind wie immer auf die Bewegungen seines Gegners gerichtet und so findet er den fast perfekten Moment, um einen mächtigen Hieb gegen seinen Gegenüber auszuführen.
Er spürt wie sein Schwert zumindest teilweise durch das Wesen glitt, ohne die Wirkung seines Schlages ab zu warten bewegt er sich in Richtung des gegenüberliegenden Ganges weiter.
Und so richtet der Ritter binnen zweier Schwerthiebe die zweite Kreatur völlig allein.
Doch da stellt sich auch schon ein neuer Feind der Gruppe entgegen.
Ein wütender rothaariger Zwerg mit sonderbarer Hautfarbe, welcher hasserfüllt auf Zwergisch knurrt:
"Meine kostbaren Haustiere - das sollt Ihr mir büßen!", und wirkt dabei einen Zauber auf sich, welcher nicht nur erklärt, dass er die Quelle der arkanen Worte ist, sondern ihn auch im selben Moment verschwimmen lässt.