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Autor Thema: Kapitel II - Die Schattenschmiede  (Gelesen 50468 mal)

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Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #60 am: 02.12.2013, 16:44:22 »
Gerade, als die Gefährten weiter wollen, entdecken sie einen Mann, der etwa fünfzig Meter entfernt hinter einem hüfthohen Mauerrest steht und winkt. Er muss gerade erst aufgestanden sein, denn ihr habt ihn vorher nicht bemerkt. Als der Mann sieht, dass ihr ihn entdeckt habt, kommt er langsam näher. Er trägt eine Lederrüstung, auf dem das Wappen Cormyrs prangt und hält einen großen Langbogen schussbereit in der Hand, auch wenn der aufgelegte Pfeil zu Boden zeigt und euch nicht bedroht.

Ungefähr zwölf Meter entfernt, erhebt er die Stimme.

"Seid ihr Freunde oder Feinde Cormyrs?"

Alea Risdan

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #61 am: 02.12.2013, 21:13:09 »
Alea hatte bei Thorwalds Frage angestrengt nachgedacht, doch dann nur stumm den Kopf geschüttelt. Es gab zwar Priester, die Energien und Mächte herbeirufen konnten, um Untote zu heilen. Doch die Fähigkeit, dem Land das Leben zu entziehen...wer - außer vielleicht den Göttern- sollte solch eine Macht besitzen?
Sie war ihren Gefährten stumm gefolgt. Sie war ein wenig enttäuscht, dass sie den Gehängten nicht Helms Segen auf ihre letzte Reise geben konnte, doch wollte sie sich nicht damit aufhalten, das Seil zu durchtrennen. Früher hatte man die Gehängten losgeschnitten und sie hatte mit den anderen Priesterinnen die Totenmessen abgehalten. Doch hier gab es keine anderen Kleriker und keiner ihrer Gefährten machte Anstalten, die Gehängten loszuschneiden.
Dann traf sie mit ihren Gefährten auf einen Mann. Freund oder Feind? Innerlich bereitete sie sich darauf vor, erneut ihr Schwert zu ziehen. Doch sie wäre froh, wenn es sich vermeiden ließe.
Bastardschwert:
Nahkampf+5
1w10+1 Schaden

Mimir

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #62 am: 04.12.2013, 07:08:08 »
Mimir befielt Tyrfing zu sitzen und zeigt dann dem Fremden seine Handflächen.

"Wir dienen Cormyr, guter Mann. Unser Weg führt uns vorbei an dieser Stadt und wir herausfinden was hier vorgefallen ist. In Schwarzwall hörten wir nur Gerüchte, niemand weiß wie es um Tilverton steht.
Wir wussten nicht das es Überlebende gibt. Seid ihr Teil der Streitkräfte Tilvertons? Bringt uns zu eurem Kommandanten, wir würden uns gerne einen Überblick der Lage machen!"

Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #63 am: 04.12.2013, 11:11:27 »
Der Mann lauscht Mimirs Worten und kommt erst dann näher. Er ist groß, muskulös und hat seinen Mantel sowie seine Lederrüstung geschwärzt, um sich in dieser düsteren Umgebung besser tarnen zu können. Seine Kapuze zurück schlagend, erkennt ihr sein Gesicht, als er sich an euch wendet.



Seine Stimme ist rau und tief und in ihr schwingt Verbitterung mit.

"Endlich Lebende! Dieses Stadt ist zu einem Friedhof verkommen."

Er schaut sich kurz wachsam um und mustert euch dann aufmerksam, während er sich vorstellt.

"Wir sind hier nicht sicher und haben daher wenig Zeit für Formalitäten. Ich bin Brann, ehemals königlicher Protektor Tilvertons. Ihr seid Söldner, oder? Ihr tragt nicht das Wappen der Krone, deshalb frage ich. Würdet ihr mir helfen? Wenn ihr den Platz kurz sichert, würde ich den Statthalter und seine Frau losschneiden. Sie verdienen besseres, als hier dem Verfall überlassen zu werden."

Xanxus Sel'Feyren

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #64 am: 04.12.2013, 14:37:06 »
Xanxus hebt die Augenbrauen.

"Ihr seid der Oberkommandierende? Mit Verlaub, aber das hier wird sich nicht gut machen in eurem Lebenslauf.
Wollt ihr uns nicht aufklären vor was wir den Platz sichern sollen? Ich bin sicher für einen Protektor ist das Sichern von Plätzen eine rudimentäre Tätigkeit, doch wir sind gerade erst angekommen, haben einen langen Marsch hinter uns und konnten noch nicht umfassend verifizieren in welcher Situation wir uns aktuell befinden.

Ich verlange ja nicht unbedingt, dass ihr mir einen mehrseitigen Bericht aushändigt oder kommentiere Skizzen unserer Widersacher verteilt, aber vielleicht könntet ihr irgendetwas intelligentes über die Natur unseres Feindes verlieren, bevor wir unseren Kopf für euch hinhalten."


Der Elf hält kurz Inne und holt Luft.
Die Idee mit den Skizzen ist gut. Eine kleine anatomische Studie kommt immer gelegen und meine Zeichenkunst ist doch stark vernachlässigt worden in letzter Zeit.

"Ferner sind lediglich diese Herrschaften Söldner, ich selbst bin Wissenschaftler."
« Letzte Änderung: 04.12.2013, 14:38:34 von Xanxus Sel'Feyren »

Thorwald Felsenblut

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #65 am: 04.12.2013, 21:26:35 »
Es gibt anscheinend doch noch Leben an diesem Ort, realisiert Thorwald Felsenblut, als sich der fremde Mann zu erkennen gibt. Natürlich ein Mensch und nach seinen eigenen Aussagen ein Anhänger des Königreiches. Dies erklärt aber nicht, warum er die beiden Leichen hier wochenlang hängen ließ.

Doch bevor der Zwerg fragen konnte, äußerte sich bereits Xanxus in seiner unnachahmlichen Art. "Bis auf diesen Wissenschaftler hier sind wir dem Kommando der Purpurdrachen folgend in den Norden Cormyrs gereist. Zuletzt hatten wir mit Hauptmann Samuel Coates zu tun", sagt Thorwald, während seine Augen nach weiteren Überraschungen suchen. Der Name der Adeligen will dem Krieger nicht einfallen.

"Dann beeilt euch, wenn ihr die beiden los schneiden wollt", fordert der Zwerg Brann auf.

Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #66 am: 05.12.2013, 11:46:24 »
"Schatten. Ich wünschte, ich könnte es besser beschreiben, aber sie sehen aus wie Schatten und ihre Klauen schneiden wie Eis. Nicht Magisch verzauberte Waffen schneiden einfach durch sie hindurch, also seid vorsichtig."

Dann schüttelt Brann traurig den Kopf und blickt dann zur gehängten männlichen Leiche.

Und nein, ich bin nicht der Oberkommandierende. Das war Fürst Erevan." Nach einer Pause ergänzt der Mann. "Mein Vater.

Geschickt klettert der Mann den Galgen hinauf und schneidet beide Leichen los. Dann kommt er wieder herunter und wickelt die beiden in Tücher, die er in seinen Rucksack bei sich trug. Danach blickt er Thorwald an.

"Würdet ihr mir helfen? Nicht weit von hier befindet sich eines meiner provisorischen Lager. Es liegt am Rande Tilvertons und die Schatten sind noch nicht bis dorthin durchgedrungen. Ich würde meine Eltern gerne dem alten Boden meiner Heimat übergeben, nicht dem verpesteten Überrest, den Vandergahast uns zurückließ.

Mimir

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #67 am: 05.12.2013, 13:48:28 »
Mimir nickt.

"Wir sind mit Schatten vertraut und wissen um die Gefahr die von diesen Kreaturen ausgeht.
Es tut mir Leid um euren Verlust. Wir sichern den Platz bis ihr die Toten geborgen habt.

Wer ist dieser Vandergahast von dem ihr sprecht? Ist er für diese Katastrophe verantwortlich zu machen?

Thorwald Felsenblut

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #68 am: 05.12.2013, 16:18:39 »
"Lasst uns einen anderen Ort wählen, um Fragen zu beantworten. Dies ist zu offen, als dass es sich gut verteidigen lässt." Thorwald sieht wenig Sinn darin, ausgerechnet an dieser Stelle zu diskutieren. Doch Fragen drängen sich auch dem Krieger auf. Die Schatten hatten bestimmt nicht Fürst Erevan aufgehangen. Hier mussten noch andere Dinge im Spiel sein.

Der Zwerg packt mit an und hilft, die Leichen zu bewegen. Dafür muss er allerdings seine Waffe an den Gürtel hängen. Aber vielleicht kann dieser Brann Antworten liefern, was in Tilverton geschah.

"Schatten sind uns schon an anderen Stelle begegnet, da hat Mimir recht. Aber an diesem Ort scheinen sie eine besondere Stellung einzunehmen. Was hat sich hier zu getragen?", fragt Thorwald Felsenblut schließlich den Mann.

Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #69 am: 06.12.2013, 08:33:48 »
Der Mann nickt Thorwald zu und schultert die Leiche seiner Mutter.

"Ja, folgt mir, ich werde euch zu Nanrik führen, einem Priester des Lathander, dort sind wir sicher und ich werde euch eure Fragen beantworten."

Nachdem die Gefährten eingewilligt haben, führt Brann euch vorsichtig durch die dunklen Gassen ostwärts bis an die Ausläufer der Stadt. Hier, kurz vor dem Wald, werden die Farben wieder intensiver und die bedrückende Leere fällt von euch ab. Der ehemalige Protektor dieses Landstrichs hält an einer kleinen Kapelle, auf deren Fassade ihr das Symbol Lathanders, des Fürsten des Morgens erkennen könnt. Die ehemals großen Fenster aus Buntglas liegen zwar in Scherben am Boden, doch von drinnen dringt warmes Licht nach außen.

Brann atmet erschöpft aus, legt Bogen und Schwertgürtel ab und greift nach einer Schaufel, die an der Kapellenwand lehnt. Dann wendet er sich an euch.

"Danke, dass ihr mir geholfen habt. Seht mir nach, dass ich euch Nanrik nicht persönlich vorstelle, aber ich würde meine Eltern gerne so schnell wie möglich unter die Erde bringen. Ich warte schon viel zu lange darauf, dies endlich tun zu können. Geht nur schon hinein. Nanrik mag alt und ein bisschen schwerhörig sein, aber er hat ein gutes Herz und vermag es, ein wenig wärmendes Licht in diese trostlose Ruine zu bringen."

Mit diesen Worte geht er hinter die Kapelle und beginnt ohne weitere Worte zu verlieren, zu graben.
« Letzte Änderung: 06.12.2013, 11:44:09 von Demiurg »

Xanxus Sel'Feyren

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #70 am: 06.12.2013, 15:02:41 »
"Falls jemand Gewissensbisse hat: Nur zu! Ich bin sicherer er weiß eine helfende Hand zu schätzen. Ich werde mir derweil mal diesen Priester vorknöpfen. Lathanderiten sind konservative Geschöpfe, häufig gepaart mit selektiver Wahrnehmungsstörung.
Man denke nur zurück an das Jahr 1345 als sich die Anhänger Shars, Tempus, Selunes und Tempus gegenseitig die Häupter einschlugen. Die Lathanderiten waren ganz vorne dabei ihre Widersacher als bösartige und verblendete Irrgläubige zu bezeichnen und ihre Heilsbotschaft mit dem Schwert zu verkünden."


Xanxus blinzelt.

"Eine erheiternde Anekdote aus einer Zeit die wohl keines von euch kurzlebigen Geschöpfen miterlebt habt. Thorwald hier vielleicht. Wie alt seid ihr eigentlich? Unter all den Haaren ist das kaum auszumachen.

Sei es drum, ich werde mich mit diesem sogenannten Gelehrten befassen und berichte euch dann wie es weiter geht. Unterhaltet doch solange unseren protektiven Freund, er wirkt ein wenig blass um die Nase und freut sich sicher über Gesellschaft."


Mit diesen Worten betritt der Elf die Kapelle.

Thorwald Felsenblut

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #71 am: 06.12.2013, 15:45:21 »
"Wer glaubt ihr eigentlich wer ihr seid, Elf!" Thorwald platzt fast der Kragen, ob der Dreistigkeit des Elfen ihn, einen Zwergen des Felsenblutclans in eine Reihe mit Menschen zu stellen. Dabei war der Krieger schon über 60. Auch wenn dies jung war, hielt er den Magier für einen übereifrigen Buben, der kaum die Welt gesehen, dafür aber jede Menge Bücher gelesen hatte.

"Der Neid der Elfen auf die schönen Bärte ist wohl bekannt", versucht sich Thorwald an einer Entgegnung, deren inhaltliche Kraft nicht mal ihn selbst überzeugen kann. Doch immerhin hat Xanxus etwas erreicht, statt beim Ausheben der Gräber zu helfen, stapft Thorwald Felsenblut in die Kapelle. Von einem unwissenden Elfen wird er sich nicht zurechtweisen lassen, grollt es in ihm.

Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #72 am: 11.12.2013, 12:00:29 »
Als die Gefährten die Kapelle betreten, fällt die bedrückende Kälte ab und weicht einer wohlig gemütlichen Wärme. Auch wenn es sich um einen Altarraum handelt, wurde dieser Ort farbenfroh dekoriert und einladend gestaltet. Der Boden ist mit dicken roten Teppichen ausgelegt, die Kirchenbänke sind aus Holz und mit Kissen versehen, über dem Altar prangt ein leuchtendes Mosaik des heiligen Symbols des Morgenfürsten und der Altar selbst ist aus weichem Alabaster gefertigt und mit Blumen geschmückt. Überall wurden Kerzen entzündet und in die Ostwand wurde ein Kamin eingelassen, in dem momentan ein Feuer prasselt und die Kälte vertreibt.

Hinter euch räuspert sich jemand und ein alter Mann mit eingefallenem Gesicht und schlohweißem Haar begrüßt euch mit einer formellen Verbeugung.

"Seid willkommen und gesegnet im Namen Lathanders. Tretet ein. Hier hat die Finsternis der Dunkelheit keine Macht. Hier ist es sicher."

Dann drückt sein Gesicht Besorgnis aus.

"Hat Fürst Erevan euch hierher geleitet? Lange ist er bereits fort."

Alea Risdan

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #73 am: 12.12.2013, 08:58:39 »
Alea schritt nicht ein, als Thorwald dem Elfen seine wütenden Worte entgegenschleuderte. Hätte sie in seiner Haut gesteckt, hätte sie nicht anders reagiert. Wie konnte der Elf es wagen, das Volk der Zwerge auf eine Stufe mit dem Volk der Menschen zu stellen?
Sie vermutete nicht, dass Xanxus einen ungewollten Fehler gemacht hatte, dafür erschien er ihr zu klug ,auch wenn sein Wissen schon einige Male zu Zwist geführt hatte. Er hatte den Zwerg provoziert und erntete nun mit Thorwalds Ausbruch genüsslich die Früchte seiner Arbeit.
Auch die Klerikerin war bereits zum Ziel von Xanxus' Spott geworden. Er hatte ihr gesagt, dass sie Rüstung, die sie trug, ihren Körper verunstalten würde. Doch nach wie vor war es Alea egal. Sie trug die Rüstung, um sich zu schützen. Wollte sie ihren Körper betonen, trug sie ihre Robe.

Als sie den Tempel Latahanders betraten, verbeugte sich auch Alea vor dem weißhaarigen Mann und sprach: "Ich grüße Euch im Namen Helms.", doch dann trat sie zunächst zu ihren Gefährten zurück, um ihnen das Wort zu überlassen. Insgeheim hoffte sie, dass es nicht Xanxus sein würde, welcher das Wort ergriff.
Immer noch klang Thorwalds Ausbruch in Aleas Ohren.
Bastardschwert:
Nahkampf+5
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Thorwald Felsenblut

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #74 am: 13.12.2013, 11:22:03 »
"Fürst Erevan?" Thorwald Felsenblut runzelt die Stirn ob der Frage des Lathanderpriesters. Sind den hier alle durchgeknallt? Aber diesen Gedanken will der Krieger dann doch nicht in Worte formulieren, sondern sagt stattdessen: "Seid gegrüßt. Der Sohn des Fürsten hat uns zu Euch gebracht. Wir haben Tilverton nur kurz betreten. Was ist passiert an diesem Ort, an dem das Leben und die Farben verschwunden sind?

Der Zwerg ist sich unsicher, ob er es hier mit einem Schwerhörigen oder einem Menschen zu tun hat, der angesichts des großen Ausmaßes der Zerstörungen seinen verstand verloren hat.

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