Salve!
Normalerweise würdet ihr hier eine lange und schwielige, ja, im Idealfall pathetische und historisch-angehauchte Einleitung vorfinden, die keine weitere Absicht verfolgt als euch in meine Legion der Spieler aufzunehmen, mit der vielleicht als angenehm empfundenen Chance in meine persönliche Prätorianergarde aufgenommen zu werden. Stattdessen findet ihr einen Spielleiter irgendwo lebendig begraben zwischen einer wunderbar-gesättigten Ideenerde und der undankbaren Mudde der verzweifelten Planlosigkeit. Und diese Planlosigkeit soll durch euch, die ihr vielleicht meine Spieler werden wollt, durchbrochen werden. Ihr sollt mich also ausbuddeln wie eine niedergefallener Keimling und ordentlich einpflanzen und gießen, auf dass etwas aus diesen Ideen werden mag.
Um was geht es denn im Groben?Ich habe im Mai 2012 schon einmal
halböffentlich bekundet, dass mir die Lust nach einem römischen Szenario stünde und ich eine große Lust verspüren würde, eben das alte Rom im Rahmen dieses Forums zu einem künstlichen und gleichwohl kunstvollen Leben wiederzuerwecken. Wer sich der Mühe macht, aus Neugier oder welchen Gründen auch immer, mir nachzustellen, wird sehen, dass ich auch im
Januar 2011 bereits mit dem Gedanken gespielt habe, obwohl das damalige Szenario, welches auch zur Auswahl hätte stehen können, bereits das Ende (West-)Roms ins Auge gefasst hatte. Und wer die letzten Jahre in diesem Forum den Lauf beobachtet hat, weiß, dass im
Mai 2010 beinahe eine Romrunde entstanden wäre. Dieses Thema begleitet dieses Forum also bereits eine ganze Weile und zurecht kann gefragt werden, warum sowas nie zustande gekommen ist.
Ich habe vor, dieses Thema nochmals anzupacken und durchaus ernsthaft anzupacken. Und ich frage mich, ob die Stimmung auch zum Jahr 2014 so geartet sein mag, dass es noch mehr Faszinierte gibt, die sich gerne mit dieser Grundthematik beschäftigen würden. Sollte dies so sein, stellen sich mir folgende, problematische Fragen, die ich nur ganz kurz nennen möchte und bei Bedarf genauer erläutern werde.
Wenn eine Runde also zustande käme, weil genügend Interessenten da wären......welches System würde denn bevorzugt werden? [Ich selbst bin bereit mich in andere Systeme einzuarbeiten, bin aber zuhause bei Fate (Malmsturm), Pathfinder und D&D. Macht Vorschläge und wir finden einen Konsens.
]
...sollte es eine (alternativ-)historische Runde mit oder ohne Phantasieelementen werden? Oder gar eine, die nur die römische Ästhetik übernimmt?
...welche Zeitstellung/welches Setting innerhalb der römischen Zeit soll es sein? [Ich gebe nachher meine Vorschläge, möchte aber auch bei Interesse sammeln]
...welcher Machtgrad soll angepackt werden und welche Art von Kampagne wird gewünscht werden? [Ich selbst bin für eine politische Kampagne oder eine religiös-politische Kampagne.]
...wann soll mit einer solchen Kampagne begonnen werden? [Ich brauche mindestens einen Monat, um mich vorzubereiten. Habe aber die nächsten Monate wohl wieder mehr Zeit.
]
Das sind die Grundfragen für mich, die ich gerne aus der Hand geben möchte und euch somit ein Mitspracherecht in der Bestimmung dieses Szenarios einräumen möchte. Wer dieses Prinzip nicht kennt, sollte sich meinen Startbeitrag zu
Call of History durchlesen.
Ganz kurz zu meiner Person hier im Forum. Wer mich nicht kennt, dem sei gesagt, dass ich ein eher gemächlich leitender Spielleiter bin, der die Schraubzwingen nicht sehr fest anzieht, aber einiges an Hirnschmalz von seinen Spielern erwartet im Laufe der von ihn bespielten Szenarios. Dass ich langsame Runden spiele, heißt jedoch nicht, dass sie sich grundsätzlich in Luft auflösen. So kann ich immerhin auf zwei abgeschlossene Runden (
Des Kaisers Schwarzes Vermächtnis und
Kampf um Glorie und Vaterland) verweisen (2 von 4 Runden habe ich beendet.). Ich bin vom Handwerk her Historiker, Archäologe und Philosoph und zudem im Leben abseits des Boards ein kommunaler Politiker. Das soll nicht abschrecken, doch wer in meinen Runden mitspielt, darf sich nicht wundern, wenn er eben Themen aus diesen Komplexen wiederfindet.
Um in meinen Runden mitzuspielen ist es jedoch nicht nötig, stundenlang in historischen Werken zu blättern oder ein Geschichtsstudium genossen zu haben. Ich stelle alle notwendigen Informationen zur Verfügung. Historische Korrektheit ist nicht notwendig, ebenso muss niemand seine Beiträge in Latein (dazu wäre ich auch nicht in der Lage) verfassen. Ich achte auf eine grobe historische Authentizität, bin jedoch nicht überstreng damit, schließlich ist es nur für das Spielgefühl und kein Kurs, sondern ein gemeinsames Spiel.
Grundsätzlich möchte ich betonen, dass wir in meinen Runden, obwohl sie historisch inspiriert sind seit einiger Zeit, niemals die Geschichte, wie sie die Historiker (oder Pseudohistoriker) sehen, nachspielen:
Wir spielen die Geschichte eurer Charaktere! Und diese werden in die jeweilige Zeit eingebettet. Das hat den Vorteil, dass ich als Spielleiter nicht nur alleine Zugriff auf die Informationen habe, sondern ihr Quellen wie Wikipedia oder Geschichtsbücher nutzen könnt, um euch auch außerhalb zu informieren und so euch in der Spielwelt zurechtfinden könnt, ohne dass ihr auf meine Antworten und meine Interpretation stets angewiesen seid. Meine Runden sind stets eine Kollektivarbeit, in der ich keine größere Rolle als ihr Spieler spiele. Ich kann euch versprechen, dass euch, wie wir uns auch entscheiden mögen, eine Geschichte erwartet, die auf eure Charaktere geschneidert wird.
Trotz allem ist es übrigens möglich, in die Rolle wirklicher Gestalten der Geschichte zu schlüpfen. In einer meiner Runden hat es ein Spieler gewagt und einen hervorragenden
Alfred Nobel gespielt.
Wenn ansonsten Fragen zu meiner Person sind oder wie ich Rollenspiel wahrnehme, könnt ihr sie gerne jederzeit stellen. Doch an einer Stelle muss ich vor ein paar Dingen warnen:
- Ich neige zu Experimenten und mache die Spieler wissentlich und manchmal unwissentlich zu einem Teil meiner Spielexperiment.
- Ich leite Szenarien. Es sind keine Kampagnen. Meine Runden werden keine Reiseabenteuer a la Herr der Ringe, sie umfassen keine Dungeon Crawl ala Tomb of Horrors und sie gehen nicht über viele ingame-Jahre. Ich bin ein Anhänger der klassischen Theatherlehre. Es gibt einen Hauptplot, jeder Sideplot trägt zum Hauptplot bei und spielt eine Rolle für die Gesamtgeschichte (im Idealfall wird auch das Element namens Chekov's Gun beherzigt). Es gibt eine relative Ortseinheit (maximal ein kleines Gebiet oder in diesem Fall ganz Rom oder ein Ort oder eine Gebiet im römischen Reich), und auch eine relative, wenn auch nicht theatralisch-strenge Zeiteinheit. Das Szenario wird maximal eine Zeit von wenigen Tagen bis Wochen überbrücken. Meine Szenarien sind darauf angelegt, dass sie in etwa 24 Monaten Realzeit (im Idealfall) beendet sind.
- Ich lasse gerne mit mir diskutieren und bin in meinem Fach nicht allwissend (ist bei Geschichte schwerlich möglich), dementsprechend dürft ihr euch soviel einbringen, wie ihr mögt. Ich bin sehr offen für Feedback aller Art. Wenn ihr eure Fachbereiche einbringen könnt, oder mich in einer Sache gar belehren könnt, umso schöner.
- In meinen Runden kommen Kampffanatiker seltener auf ihre Kosten. Doch ich schließe Kämpfe nicht aus, wenn sie jedoch stattfinden, sind sie meist knackig und können das Ableben von Charakteren bedeuten.
- Wie vielleicht schon an diesem Beitrag deutlich wird, muss ein Spieler sich darauf einstellen, dass ich gerne auch mal einen Beitrag schreibe, der zumindest die Länge eines normalen Schulaufsatzes der Oberstufe hat.
- Meine einzigen Erwartungen an mögliche Spieler sind, dass sie nicht nur die Rolle von Konsumenten übernehmen und dass sie kantige Charaktere bauen, sich aber als Spieler zusammenraufen! Ich bin kein Spielleitungsdienstleister, sondern möchte, dass die Spieler die Kampagne auch proaktiv mitgestalten. Das bedeutet nicht, dass ihr Spielinhalte zu generieren braucht, aber schon, dass ihr nicht nur auf Situationen reagiert, sondern auch ingame wirkliche Entscheidungen trefft und euch mit euren Mitspieler positiv und negativ austauscht. Ingame darf rauh miteinander umgegangen werden, aber immer im Rahmen des Verträglichen und in Absprache mit den Spielern, wenn es sehr rauh wird. OoC wird ein freundlicher Ton gewünscht, sofern möglich. Ansonsten stelle ich keine Anforderungen. Dass ich zum Beispiel viel schreibe, muss euch nicht dazu verpflichten, viel zu schreiben. Ich bin allerdings sehr an der Gedankenwelt eurer Charaktere interessiert, es ist aber nicht verpflichtend, das zu offenbaren.
Das war jetzt bereits eine Menge Text, dennoch möchte ich zumindest kurz beschreiben, welche Szenarien ich mir persönlich vorstellen kann. Wenn sich genügend Freiwillige finden, wird es wie folgt ablaufen. Ich werde eine Abstimmung eröffnen und Kurzbeschreibungen der Szenarios schreiben (hier findet ihr, wie das aussieht:
*click*). Dann dürfen die Interessenten wählen und dieses Szenario wird dann gespielt. Mir ist bewusst, dass dann manche Spieler wieder abspringen werden. Dennoch ermutige ich euch, eure Meinung und eure Vorschläge beizutragen, sowohl zum Setting als auch zum System (hier doch noch eine kleine Warnung: Ich spiele gerne mit den Grenzen von Systemen
).
Folgende Vorschläge sind nur Namensnennungen und Wikipediaverweise, damit jeder sich ein schnelles Bild machen kann, Ausarbeitungen folgen später, da sie viel Arbeit sind.
Ich werde zu gegebener Zeit oder bei Nachfragen gerne mehr zu den einzelnen Dingen sagen. Bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich mir Wünsche, dass eine solche Idee regen Anklang findet und dass euch die weitere Wahl gegeben ist.
Beste Grüße
Menthir
Postskriptum: Ich lasse meist bis zu 7 Spieler in meine Runden. Sollte es wider Erwarten mehr werden, werde ich mir vorbehalten, die Spieler zu wählen. Zu diesem Zwecke kann es ratsam sein, ein oder zwei Beispielrunden zu verlinken, damit ich mich über euch am Schriftbilde informieren kann.