Der Elf verzog seinen Mund zu einem schrägen Lächeln. "Das hoffe ich. Ansonsten war alles umsonst."
Er holte tief Luft, während Radjesha das Gesprochene für Areo übersetzte. Durch die intensive Anwendung während der letzten Tage lernte der Druide immer besser, mit der neuen Sprache umzugehen.
"Mein Name ist Ajuri. Ich komme aus den Wäldern südlich von hier. Mein Stamm lebt dort, weitgehend abgeschottet von den Menschen. Vor..." Er überlegte, schüttelte dann den Kopf. "Ich weiß nicht, wie lange ich gefangen war. Die Toten kamen in unseren Wald. Viele starben, aber einige konnten sich in die Bäume retten. Ich habe mich nach Aradan durchgeschlagen, um Hilfe zu holen. In der Nacht meiner Ankunft fiel die Stadt."
Er lachte bitter. "Das nenne ich mal eine gescheiterte Aufgabe."
Der Elf ließ sich von dem Tisch gleiten, und blieb dann etwas unsicher stehen. "Ist es in Ordnung, wenn ich aufstehe? Es tut gut, sich frei bewegen zu können." Er lief zum Fenster, wandte der kleinen Gruppe dabei den Rücken zu. Es war offensichtlich, dass es ihm schwer fiel, zu laufen, dass seine Beine fast zu schwach dafür waren.
"Ich flüchtete durch die Straßen, als... es war eine riesige Horde der Untoten, fünfhundert oder tausend von ihnen. Sie umzingelten mich, griffen aber nicht an. Dann trat diese Frau hervor. Ihr Gesicht war... sie war nicht einfach eine von ihnen, sie war wie... das Zerrbild eines Menschen. Sie sah die Kreaturen nur an, und sie wichen vor ihr zurück. Und dann sah sie zu mir."
Die Gefährten konnten sein abgewandtes Gesicht nicht sehen, aber dass er sich in diesem Moment hilfesuchend an der Wand abstützte, sprach für sich. Sein Tonfall war gesenkt, als er weitersprach. "'Ein Geschenk, nur für mich allein', so hat sie mich angesprochen. Das werde ich nie vergessen. Und dann haben mich die Kreaturen festgehalten, damit sie mich niederschlagen konnte."
Er drehte sich wieder um. Seine Hände zitterten, und er war bleich geworden. "Bitte zwingt mich nicht dazu, zu erzählen, was sie mit mir getan hat. Ich möchte das nicht noch einmal durchleben."