Ohne sich aufzurichten flüstert Naomi: "Ich danke euch für euren Großmut und fühle mich ganz im Gegenteil geehrt, das ihr trotz allem Interesse an meiner Person habt." Erst als der Magistrat seine Verbeugung zu ihr beendet hat, richtet sie sich ebenfalls auf. Sie wartet mit dem Hinknien, bis Masato Platz genommen hat, und schiebt mit einer unauffälligen Bewegung ihr Kleid zurecht. Nun erst setzt Shun sich in Bewegung, schiebt die gehaltenen Gegenstände zurück und bezieht hinter ihrer Herrin Stellung.
Während der Mahlzeit sind beide Frauen still, Shun bewegt sich ncht einmal. Würden sich ihre Augen nicht bewegen, könnte man sie für eine Puppe halten. Naomi lässt sich immer wieder nachfüllen. Ihre Verletzungen scheinen ihr einen gesunden Appetit verschafft zu haben. Erst als sie die eine der letzten ist, leert sie zügig ihre Schüssel.
Nach der Aufforderung, zu sprechen, entsteht eine weitere kleine Pause, bevor sich Naomi in Bewegung setzt. Sie achtet darauf, ob er seine Maske wieder anlegt, rutscht zurück und neigt sich vor, ihre Hände auf dem Schoß zusammengelegt: "Ehrenwerter Bayushi-sama, wir haben einen Passierschein und möchten euch mit diesem auch eine Kleinigkeit überreichen, auch wenn diese nicht im Mindesten unseren Respekt euch gegenüber zum Ausdruck bringt." Shun ist bis jetzt wie angewurzelt stehengeblieben, nun zieht sie zwei Dinge aus ihrem Ärmeln: Eine Schriftrolle, an deren Ende man mehrere große Siegel erahnen kann, und ein gefalteter, täuschend naturfarben bemalter Skorpion, der in einer stilisierten weißen Blüte sitzt. Nach einem bestätigenden Nicken überreicht die Dienerin beides dem nächststehenden der beiden Gehilfen. Es folgt das übliche mehrmalige Ablehnen und darauf Bestehen der Übergabe des Geschenkes, bevor beides kurz untersucht wird und an Masato weitergereicht wird.
Naomi, weiterhin in geneigter Haltung, bietet an: "Ist es euch recht, wenn ich den Inhalt und die nicht darin enthaltenen Details vortrage?" Nachdem sie Zustimmung erhalten hat, beginnt sie: "Ich reise mit dem Ziel, Kyuden Bayushi zu erreichen, und meine Freundin Kitsune Hiromi begleitet mich, um mich ehrenwerter Weise zu unterstützen. Der Grund für die Reise ist, dass meine Verlobung mit dem geehrten Bayushi Kenyo beschlossen und besiegelt worden ist, und ich mich vor der Fortsetzung der Verhandlungen meiner zukünftigen Familie vorstellen werde." Sie redet leise und in gleichmäßigem Tempo, den Blick stets höchstens auf Masatos Hände gerichtet, nicht höher. Nun senkt sie ihren geneigten Körper weiter, ihre Worte so mit den passenden Gesten unterstreichend: "Es ist mir außerordentlich unangenehm und belastend, doch muss ich euch von einer Begebenheit berichten, die kurz vor meinem Eintreffen hier geschehen ist: In der Ruine des alten Wachturms gab es einen Zusammenstoß mit einigen Nezumi. Zunächst waren Shosuro Masome-san und seine Begleiter darin verwickelt, einer der beiden bereits schwer verletzt, dann kam ich, von den meinen getrennt, dazu. Einer der Nezumi erwies sich als zauberfähig und ich gehörte nicht zu denen, die die Oberhand behielten. Masome-san hat mich vor einem schlimmen Schicksal bewahrt, doch haben die Nezumi mir etwas wertvolles abgenommen und sind geflohen." Sie hebt ihren Körper, sucht kurz sich nonverbal entschuldigend den Blick des Magistraten, um sich dann so tief niederzuwerfen, das es über ihren Stand hinausgeht. Die letzten Worte hatten sie Mühe gekostet und die nächsten tun es nicht weniger: "Oh verehrter Bayushi-sama! Ich bedaure zutiefst, dies vorbringen zu müssen und zugleich eine unverschämte Bitte an euch zu richten, aber es ist eine Angelegenheit von großer Bedeutung für mich: Erlaubt mir und meiner Begleitung, die Jagd auf die Nezumi aufzunehmen und das gestohlene Gut zurückzuholen, ich flehe euch an!" Sie verharrt in ihrer erniedrigten Position und wer genau hinsieht, konnte ein schwaches Zittern wahrnehmen.