Bär schaute sich den Riesen genau an, als hätte er sich entschieden nickt er kurz. Mit seiner linken Hand fährt er immer wieder vor seinem Körper auf und ab und auf und ab während er langsam vor sich hin murmelt. Je länger er murmelt desto bräunlicher wird seine Haut und knorkig. Als er absetzt ähnelt seine Haut der Borke eines Baumes.[1]
Dann bewegt er sich vorsichtig auf den Riesen zu. So schnell ihn seine kurzen Beine trugen. Katze folgte Bär gehorsam, zwar ging sie geduckt und ließ den Riesen keinen Augenblick aus den Augen doch sie wartete ersteinmal ab, bis Bär ihr den Befehl zum Angriff geben würde.
Der Riese gab ein wütendes Brüllen von sich und griff nach einer weiteren Felsnadel, die er auf Bär warf. Der Fels kam einige Meter vor Bär auf, überschlug sich und traf den Zwerg hart.
"Auffächern!" Die fliegenden Felsen machten Gal klar, das sowohl der Riese als auch sein Katapult eine Bedrohung für die Stadt waren, und zumindest der Riese für sie selbst unmittelbar. Sie würden beide zerstören müssen. "Der Riese zuerst." rief er noch bevor er begann in Richtungd es Riesen zu rennen. Dabei wählte er allerdings keinen direkten Kurs sondern peilte ein Ziel links des Riesen an. Grazil, und ohne einen unsicheren Schritt zu machen rannte er über Steine und Wurzeln.
Katharsion bewegte sich nicht vom Fleck sondern blickte in die Ferne zu dem Riesen und hob langsam seine freie Hand. Dazu sprach er ein Gebet: "Tyrann in den Flammen, leihe mir einen deiner Funken. Lass diesen funken zur Flamme werden und verbrenne mit ihr die Feinde deines Dieners." Daraufhin wuchs direkt vor den Füßen des Riesen eine glühende Kugel aus Erde und Gestein aus dem Boden, die nur Augenblicke später in Flammen aufging und auf ihr Ziel zurollte.
Alaric sagte nichts. Einen Plan gab es nicht, aber das Ziel war klar. Er gönnte sich nur ein anerkennendes Nicken in Richtung Katharsions, dessen Feuerspektakel tatsächlich imposant war, und preschte los. Dabei näherte er sich dem Riesen von der gegenüberliegenden Seite wie der Mann, dessen Namen er noch immer nicht kannte und der sich ein drittes Mal als Tatmensch erwies.
Vor Alaric ragte nun der Riese auf. Der Knüppel, den dieser schwang, war so groß wie Alaric und ein gutes Stück breiter, zumindest an dem Ende, mit dem er gleich nähere Bekanntschaft machen würde.
Vianesca schaut eher wenig begeistert, als alle begannen, auf den Riesen zuzustürmen. Wäre es nicht klüger, ihn herankommen zu lassen und ihn vorher mit Fernkampfangriffen zu beharken? Nun gut, sie würde wohl auch folgen müssen, aber dieses mal wollte die Dienerin Liiras nicht diejenige sein, die zuerst angegriffen wurde, diese Keule sah sehr schmerzhaft aus. Stattdessen macht sie ein paar ruhige, ausholende Tanzschritte, betet dabei leise zu ihrer Göttin um Beistand und Kraft. Erst dann folgt sie, etwas langsamer und vorsichtig, wobei sie ihr Schwert noch in der Scheide lässt.
Allein stand die Gruppe in der Weite des Feldes. Die Stadt Niewinter verschwand für den Moment aus den Augen des Klerikers und stattdessen erblickte Manus ein Wesen beachtlicher Größe und Ausmaßes. Welch Bedrohung erwartete die Stadt, wenn solche Wesen auf sie zustürmten. Doch der Kampfgeschrei der anderen riss Manus aus seinen Gedanken, denn eins war auch ihm klar, sowohl der Riese als auch das Holzkatapult mussten zerstört werden. Der geworfene Felsbrocken zeigte überdeutlich, welche Bedrohung dieses Ungetüm von Gegner darstellte und so lief Manus zwar, aber nicht in voller Stärke sondern sammelte Kräfte und summte Worte, die sich ineinander verwoben. In der Luft zwischen ihm und dem Riesen, der noch eine ganze Reihe von Schritten entfernt war, erschien ein kleines leuchtendes Wesen. Ein reines und gerechtes Geschöpf einer anderen Ebene erschien, flog grazil in der Luft und erkannte die Gefahr. Licht erstrahlte in ihm und aus ihm heraus. Zwei Strahlen aus gleißendem Licht bewegten sich mit rasender Geschwindigkeit auf den Riesen zu.
Bär schrie auf, ob Schmerzen oder einfacherer Verwunderung blieb unklar. Doch während er den Mund aufriss schien sein Körper zu wachsen, zuerst die Arme und die Beine und sein schon mächtiger Brustkorb wuchs weiter. Zusätzliche Haare sproßen überall auf seinem Körper. Sein Schrei glich immer mehr einem wütendenden Fauchen.
Wenige Augenblicke später stand anstelle des Zwerges ein riesiger Schneeleopard an der Stelle. Die mächtigen Muskeln der riesigen Katze, die fast die doppelte Größe von Katze hatte, bewegte sich mit fließenden Bewegungen auf den Riesen zu. Katze trippelte neben Bär her.
Der Riese brüllte vor Schmerz auf, als ihn Katharsions Flammensphäre traf. Das Feuer der Sphäre verbrannte seine Beine und leckte an dessen Felsmantel. Kurz darauf trafen zwei Lichtstrahlen den Riesen, die der Archon abgefeuert hatte. Der Riese tobte und stürmte fast blind auf das nächste Ziel in seiner Reichweite zu. Ein heftiger Schlag mit der großen Keule traf Galumaw und trieb ihm die Luft aus der Lunge.
Kaum hatte der Riese sich in Bewegung gesetzt, stürmte Alaric ihm hinterher. Schon dachte er, sein Gegner sei derart abgelenkt, dass er ihn vielleicht nicht kommen sah, doch im letzten Augenblick schwang der Riese seine Keule herum, und zwar mit einer Wucht, die einen Baum entwurzelt hätte. Obwohl Alaric noch versuchte, sich zur Seite zu werfen und mit dem Schlag zu rollen, riss ihn die verbliebene Wucht von den Beinen und schleuderte ihn zur Seite, wo er sofort wieder aufsprang und seinen Nunchaku in Richtung Keulengriff sausen ließ. Tatsächlich schlang sich die Kette einmal darum, doch so gänzlich um Schwung und Überraschungsmoment betrogen und zudem vor Schmerz halb von Sinnen, gelang es Alaric nicht, seinem Gegner die Waffe aus der Hand zu reißen. Immerhin hatte er so viel Glück, dass ein weiteres Ruck des Riesen an der Keule die Kette des Nunchaku löste und Alaric nicht selbst seine Waffe verlor.
Katharsion lässt seine Flammensphäre auf das Katapult zurollen, sodass das Kriegsgerät bald von den Flammen seines Herren verzerrt werden würde. Gleichzeitig bewegt er sich langsam näher an das Kampfgeschehen heran, um im Zweifel eher in Reichweite zu sein.
Es war wahrlich keine Überraschung für den Kleriker des Ilmater, wie unvorsichtig sich sein ehemaliger Schüler in diesem Kampf verhielt. Aber vielleicht suchte dieser Alaric das Leid, um sich von seiner eigenen Pein zu befreien. Feuer loderte am Katapult und so bewegte sich Manus stetig vorwärts, allerdings gewahr der großen grobschlächtigen Keule, die der Gegner mit hartem Schlag führte. Das Wesen aus Licht hingegen pulsierte in der Luft. Erneut schlugen zwei Strahlen dem Riesen entgegen, doch es traf nur einer und dieser schien kaum eine Wunde zu hinterlassen.
Gal taumelt unter dem wuchtigen Schlag der Keule, dennoch nutzt er den Moment als der Riese sich nach dem anstürmenden Alaric umdreht, und macht einen Schritt in die Deckung des Riesen hinein. Er weiß, das er den Riesen aufhalten muß bis seine Gefährten ihn niederringen müssen. Eine Rolle um die er sich nie gestritten hat, aber die ihm automatisch zugefallen ist. Die Nerven zum zerreissen gespannt, bereit jeder Zeit zurück zu springen und der Keule auszuweiche führt er seine Klinge gegen die Kniekehle des Riesen.
Dem Riesen wurde durch die zahlreichen Schläge und Angriffszauber schwer zugesetzt. Nun begann auch er zu wanken und zu taumeln. Unkoordiniert schlug er mit der Keule um sich, um sich seiner Angreifer zu entledigen. Galumaw konnte gerade noch zurückspringen, während Alaric erneut schwer von der Keule getroffen wurde.
Als Bär nah genug an dem Riesen dran war startete er einen kurzen Spurt. Mit unglaublicher Kraft stießen sich seine muskulösen Beine vom Boden ab während den Riesen anspringt. Er verbeißt sich in die Schulter des Riesen und spürt das wame Blut zwischen seinen Kiefern, während er mit beiden Pranken nach ihrem Widersacher schlägt.
Derweil läuft Katze gegen den Uhrzeigersinn um den Riesen herum um ihn zu flankieren. Zwar ist Katze deutlich kleiner als der verwandelte Zwerg doch auch sie schlägt ihre Zähne in die Waden des Riesen.
Das in der Luft pulsierende Wesen hatte den Riesen etwas aus der Konzentration geworfen. Das strahlende Gute flatterte über dem Kopf des Frostriesens und schoss erneut zwei Strahlen ab. Beide hinterließen Brandlöcher in der Haut des Gegners.
Abermals schwang der Riese seine Keule, welche Alarics Kopf um ein Haar verfehlte und dafür auf seine Schulter krachte. Alaric taumelte, während der Riese, seinen Rundumschlag fortsetzte, doch der zweite Gegner wich dem Schlag mit einer Gewandtheit aus, wie Alaric sie in seinem Leben erst einmal beobachten durfte—bei einem Mann, der inzwischen tot war. Als weniger gewandter Mensch biss er selbst die Zähne zusammen und sprang den Riesen an, Füße voraus, während dieser noch abgelenkt war. Gleich der erste Tritt traf und ließ den Riesen wanken; der zweite, heftigere, entlockte ihm kaum mehr ein Grunzen.
Bär, welcher sich in eine Wildkatze verwandelt hatte, stürmte auf den Riesen zu und biss ihm ins Bein. Der Riese beugte sich nach unten, um sich die blutende Wunde zu halten. Diese Chance nutzte Alaric sofort, um dem Riesen zwei letzte Treffer zu versetzen. Der Riese wankte und stürzte dann hart zu Boden.