Brandis antwortete er auf Milhalyis Frage: "Ich weiß nicht viel. Ich war lediglich zum Waisenhaus gegangen, da ich wusste, dass es ohne Schutz war. Gal war ja nirgendwo aufzufinden. Ein Glück, dass Ihr noch rechtzeitig gekommen seid. Alleine hätte ich es mit den Orks nicht aufnehmen können. Wobei ich das mit der Münze immer noch nicht ganz begreife. Ich meine, nur weil hier eine Münze auf der Kante stehen blieb, so selten das passiert, sollen hier die Götter gesprochen haben? Ich weiß nicht.
Nun jedenfalls, ich habe mitbekommen, dass sich die Helmiten und die Ritter des Tyr zusammengetan haben und nun den Gegenschlag planen. Vielleicht wollt Ihr Euch anschließen? Es sind ohnehin zu wenige Krieger gegen zu wenige Feinde. Am besten Ihr geht zu den Heiligen Hallen und sprecht dort mit dem Kommandanten."
Etwas nachdenklich fügte er hinzu: "Andererseits, was geschieht nun mit den Kindern? Ich wäre dann wieder alleine hier."
Zu aller Überraschung antwortete Katharsion. "Ich bleibe!", sagte er mit fester Stimme. "Ich glaube daran, dass die Götter hier gesprochen haben. Diese Kinder können ihr Schicksal frei bestimmen und ich glaube, dass mindestens einer für etwas höheres bestimmt ist. Ja, ich bin mir sicher, dass dieser eine vom Herrn des Feuers auserwählt wurde. Gal, ich bleibe hier und werde die Kinder beschützen." Am Klang seiner Stimme konnten die anderen erkennen, wie ernst es Katharsion war. So ließen sie das Waisenhaus in der Obhut von Brandis und Katharsion. Gal war es nicht so recht, doch wenn alles gut verlief, würde er bald zurück sein.
Gal führte sie schnell durch die Straßen und es dauerte nicht lange, bis sie die Heiligen Hallen erreicht hatten. Doch diese waren leer, bis auf die Verwundeten, welche leise vor sich hin stöhnten. Ein einzelner Kleriker, der sich um die dringlichsten bedürfnisse kümmerte, informierte die Gefährten darüber, dass die Ritter von helm und Tyr bereits zum Schloss Niewinter aufgebrochen seien. Sie würden dort den Fein schlagen, der das Schloss belagerte.
Die Gefährten machten sich also zum Schloss auf. Auf dem Weg sahen sie einige Patroullien von Goblins und Orks. Gal hielt Bär zurück, diese sofort anzugreifen. Wir brauchen unsere Kraft für später, sagte er und Bär gab murrend nach.
Am Schloss angekommen, fanden sie schnell die Ritter und Leichen von Orks. Die Schlacht war bereits geschlagen. Der Kommandant beriet sich vor dem Tor mit Fürst Nasher. Tiefe Sorgenfalten hatten sich in Nashers Gesicht gegraben. Als er die Gefährten bemerkte, winkte er sie zügig zu sich heran und erklärte ihnen in wenigen Sätzen die Situation: Sie hatten Botschaft erhalten von den Verbündeten des Grafenbündnisses. Sie würden binnen zwei Tagen Niewinter erreicht haben, vielleicht etwas früher. "Ich weiß nicht, wie viele Soldaten wir erwarten können. Auch habe ich keinen Überblick darüber, wie viele Soldaten hier in Niewinter verblieben sind, wie viele geflohen oder gefallen sind. Wenn ich mir nur einiger weiterer Schwertarme sicher sein könnte. Zwar gibt es weitere Bündnisse, doch diese sind sehr lange Zeit nicht aktiviert worden. Ich kann auch keine weiteren Männer entbehren, um Herolde auszusenden. Aber vielleicht, wenn es Euch gefällt, könntet Ihr es tun. Ja, ich halte es für eine gute Idee, wenn Ihr weitere Verbündete gewinnen könntet. Bietet Ihnen, was sie wollen, doch nicht mehr als nötig. Ich vertraue Euch, wenn Ihr nur Niewinter rettet. Wir hatten Verbündete bei den Zwergen, bei den Elfen und sogar bei den Echsenmenschen in den Sümpfen. Was sagt Ihr?"