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Autor Thema: Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!  (Gelesen 30387 mal)

Beschreibung: [Uhrwerk 39, Teil 2 ~ In einer Stadt, am Ende der Zeit...]

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Isamu Tanaka

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #45 am: 19.08.2014, 01:05:49 »
Im Grunde hatte Lavinia Recht. Sie konnten sich nicht trauen, und denn noch war sie die erste, die sich Abraham anschloss, etwas von der Art eines Zweckbündnisses einging. Immer noch die Hände in den eigenen Haaren vergraben, blickte Tanaka auf. Er blickte zu Lavinia und Abraham, dann zu dein beiden Koboldbrüdern , zur Frau mit den Eisenhänden und zu Wellby. Es gab keine große Wahl die er hatte. Auch er wollte zurück nach Hause, auch wenn ihn in der Stadt nichts Gutes erwartete, oder? Er nahm die linke Hand vom Kopf und betrachtete das Symbol erneut. Auch er fragte sich ob das Uhrwerk richtig gewählt hatte, doch hatte er nun das Mal.

Er blieb unten, blickte aber zu Lavinia hinüber. „Ich habe keine Waffe wie ihr beide, doch ich will nach Hause. Sprachen und andere Dinge fallen mir leicht.“ beim Sprechen nahm er auch die zweite Hand vom Kopf und stützte sich nun mit beiden ab. „Sollte es einen Text geben oder jemanden der Überzeugt werden muss, kann ich sicher helfen. Denn auch ich will nach Hause.“ Er blickte Lavinia an, dann Abraham und zum Schluss Wellby. Zu diesem gewannt sprach er weiter „Doch ich befürchte ein paar Punks umlegen wird nicht reichen. Nicht war. Wie war das mit einer anderen Welt?“ Im Blick des Barden sah man noch immer die Unsicherheit und Angst aber er hatte wenigstens den Schluss gefasst weiter zu machen um nach Hause zu kommen.
« Letzte Änderung: 22.08.2014, 13:42:31 von Isamu Tanaka »
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Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #46 am: 19.08.2014, 08:36:53 »
Irene blickte von den beiden Koboldbrüdern über den gefesselten Barden - den sie trotz des Einwurfes Wellbys lieber gefesselt sehen würde, denn für sie war der Bold einfach nur verrückt und redete Blödsinn - bishin zu Lavinia, die seine Fesseln öffnete und vor allem zu Harker. "Acquisitor? Auf der Flucht vor Thors?" Die Faust war zwar brutal aber nicht dumm. Dieser Mann war einer aus der Gruppe der Freiheitsläufer, die sich zum Berthonn Felsenkamm begeben und dort einen nicht autorisierten Run vollzogen hatten. Es war ihre Mission gewesen ihn in Gewahrsam zu nehmen und genau das würde sie auch tun. Allerdings nicht jetzt. Ob es nun stimmte was Wellby sagte und sie sich wirklich in Aradan befanden und sich ihr Leben komplett geändert hatte - was Irene wirklich bezweifelte - war egal. Momentan mussten sie dafür sorgen, dass sie zurück nach Mechanika kamen. Dann gab es immer noch genügend Zeit, den Mann zu verhaften. Je weniger er von ihrer Mission wusste, umso besser.

Die Worte Wellbys rissen Irene wieder aus ihren Gedanken und sie folgte seiner Erzählung mit dem Blick auf den Handrücken ihrer mechanischen Faust, bishin zu den Türmen, die Zähnen glichen. Das war also Aradan. Sie fing an, dem Kobold zu glauben. Das Zeichen sollte schon Beweis genug sein aber gerade dieser Ort war es, der Irene überzeugte. Es sah tatsächlich so aus, wie sich das dunkle Drüben vorgestellt hatte. Unwillkürlich rutschte sie näher ans Feuer und trank einen ordentlichen Schluck Bier - nicht aus Angst, sondern um sich zu wärmen. Die Kälte dieses Ortes war unglaublich penetrant. Sie erinnerte sich daran, wie sie auf der Himmelsschwert von einem Blitz erfasst worden war und Schmerzen im Gelenk gehabt hatte. War das der Moment gewesen, in dem sie auserwählt worden war? Konnte es tatsächlich wahr sein?

Anscheinend hatte zumindest eine Person hier bereits eine Entscheidung getroffen. Livinia Crankrats, eine Frau mit Biss. Sie erinnerte Irene an sich selbst, als sie noch in Downtown gelebt, als "Die Faust" bekannt gewesen war und mit ihrer Gang, den blutroten Hunden, das Viertel aufgemischt und regiert hatte. Das war vor dem Tag gewesen, an dem sich alles geändert und sie ihr Leben ihrer Königin und Göttin verschrieben hatte. Sie wusste wie es war, plötzlich jemandem gehorchen zu müssen und von jemandem abhängig zu sein. Die Frau hatte Angst. Angst davor die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren und als Puppe zu enden, an deren Fäden nur ein paar Mal gezogen werden musste, um gefügig gemacht zu werden.

"Harker hat Recht. Das hier ist nicht Mechanika und selbst wenn es nicht das dunkle Drüben ist, wird es nicht einfach, in unsere Stadt zurückzukommen, wenn man alleine unterwegs ist. Brigade oder nicht, jedes Kind weiß, das man in einer Gruppe stärker ist." Sie trank ihr Bier aus und warf die leere Flasche über ihre Schulter ins Wasser. "Bisher gab es niemanden, der diesen beiden Argumenten widerstehen konnte." Sie hob ihre Fäuste und küsste sie. Dabei wurde im Schein des Feuers deutlich, dass ihre Linke mit Zauberrunen versehen war. Jeder, der die Königin und ihre Priester kannte, wusste, dass dies die eiserne Faust Mechanikas war. Das Symbol der Kleriker der Königin, auch Worte der Hoffnung genannt. "Also Schätzchen." sagte sie genüsslich an die Gruppe gewandt. "Wer will Dämonen ein paar Schädel einschlagen?"

Razhan

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« Antwort #47 am: 19.08.2014, 11:17:38 »
"Ich kann dem nur zustimmen. Auch wenn wir nicht mit Sicherheit sagen können was hier überhaupt los ist, außer wir schenken Wellbys Worten glauben, so stecken wir doch alle bis zum Hals in der Scheiße wie es aussieht. Wir sollten dem Beispiel von Isamu Tanaka folge leisten und erstmal schauen wozu wir im Stande sind und wozu nicht. Nur so können wir unsere Fähigkeiten optimal nutzen und unsere Chance hier rauszukommen erhöhen.", sagte Razhan und blickte in die Runde. Oh man das kann ja heiter werden. Das sind alles richtige Hitzköpfe hier vielleicht kann ich sie ja beschwichtigen.
"Mein Name ist Razhan. Ich bin Alchemist und arbeite in Chemie Noria. Ich kenne mich dementsprechend mit Alchemie aus und werde so gut es geht mit Rat und Tat zur Seite stehen."
"UND MEINE NAME IST GR... HUST HUST HUST" Bevor noch ein weiteres Wort aus seinem Mund kommen konnte, fing er an laut zu husten. Für einen ganz kurzen Augenblick flackerte etwas in seinen Augen auf. Etwas ungestümes...
« Letzte Änderung: 19.08.2014, 11:24:24 von Razhan »
Wir sind zu allem bereit, aber zu nichts nutze.

Flinkhand

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« Antwort #48 am: 19.08.2014, 11:49:38 »
Flinkhand schien neuen Mut zu fassen, als er sah, mit welcher Energie sein Bruder dastand.

"Ja Haze, Du hast Recht. Wir sollten nicht verzagen und uns hier ein wenig nützlich machen. Der Irre Ned wird gegen uns alt aussehen, wenn wir von unseren Abenteuern in der Totenstadt berichten." An die Anderen gewandt sagte er: "Nun, vielleicht kann ich ja das eine oder andere mit einer meiner Erfindungen bewirken. Und ansonsten habe ich noch diese." Dabei strich er mit seiner Hand über den Griff seiner Pistole. Er holte noch zwei Blätter mit wirren Zeichnungen darauf heraus, studierte sie kurz und murmelte: "Das müsste so reichen."
« Letzte Änderung: 19.08.2014, 11:51:17 von Flinkhand »

Wellby

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #49 am: 20.08.2014, 18:18:57 »
Protokoll 88 - 15 / Argylle; Mechanika.


"RUHE! Meine Herren, ich bitte um sofortige RUHE!"

Der Hammer des Obersten Richters hämmerte so stark auf das kleine Holzpodest, dass die heftige, ruckartige Bewegung seine schneeweiße Justizperücke verrückte. Nur durch diesen leidenschaftlichen Elan und der magisch verstärkten Stimme schaffte der alte Mann es, sich in dem wütendenden Mob aus Senatoren, Bezirksbürgermeistern und Stadtsoberhäuptern endlich Gehör zu verschaffen. Szenen spielten sich hier, im höchsten Gerichtshof Argylles, vor seinen Weisheits-gegerbten Augen ab, welche er sonst nur ein einziges Mal in seiner Karriere als Amtsvorsitzender erlebt hatte. Damals, '48, als er in jungen Jahren alle vierhundertundneunundneunzig Mitglieder der Bowerstone Basterds verurteilen musste.

Doch an diesem Tag, genauer gesagt am 23. Tage im zweiten Vikentori, war der marmorene Saal nicht mit Banditen, Halsabschneidern und Mördern gefüllt. Wobei er resignierend feststellten musste, dass sich die Obrigkeit Mechanikas in ihrer gesamten, aufgeschäumten Wut nicht sonderlich von dem damaligen Pack unterschied.

"Meine Herren! Ich bitte sie, bewahren sie ihre Würde! Lasst Senatorin Ornstein ihren Augenzeugen nennen! Ich warne sie, der Nächste, der unaufgerufen das Wort in den Raum wirft wird das Wochenende in Flintstone[1] schmoren!" Seine pergamentartigen, vom Alter gefleckten Wangen erröteten vor Zorn. Er ließ sich einen Augenblick Zeit, seine Fassung wiederzufinden, bevor er die gewohnt eiserne, nicht unfreundliche Miene an den Tag legte und sich erneut an die Frau in Uniform wandte, welche auf dem Debattierpodest in der Mitte des riesigen, runden Forumsaals stand.

"Beatrice - bitte fahren sie nun fort."

Die Senatorin regte keinen einzigen Muskel ihrer ernsten Mimik, drehte sich leicht in die Runde und hob dabei ihren Debattierstab. Von einem lautlosen Leuchten am Ende des Stockes begleitet, verstärkte, die dem Gerät innewohnende Energie, die Akustik ihrer Stimme, wodurch jene laut und deutlich, bis in den hintersten Winkel des Saals hallte.

"Hohes Gericht, ich rufe Billybob Bubbleburn als Augenzeugen auf, Besitzer eines Schnellimbisses auf Kromdale Ebene Null-Vier!"



Unendlich nervös; sein einziges, stattliches Kragenhemd bis zur Gänze durchgeschwitzt zitterte der Grillmeister Billybob am gesamten Körper, als duzende, für ihn unendlich erreichbar-wichtige Augenpaare auf ihn herunter starrten, deren Besitzer er wenn überhaupt nur aus Zeitungen und Reklameblättern kannte. Auf die Frage des Obersten Richters antwortete er schließlich, wenn auch äußerst zögerlich mit einem viel zu leisen:
"Ähh was?"

"Ich sagte - Senatorin Beatrice Ornsteins Informanten bei den Downtown Gentlemen berichteten, sie wären in ihrer Dienststelle eingetroffen und hätten gemeint, sie sollen gesehen haben, wie zwei Kobolde vor ihren Augen auf magische Art und Weise verschwanden? Ist das wahr? Wenn ja - Können sie dies in dem hier anwesenden Kreise wiederholen?"

Ängstlich fasste Billybob seinen flachen Hut mit beiden Händen an der Krempe und drehte ihn dabei auf Höhe seines Bauches langsam, zittrig um die eigene Achse.

"Also... Also das war so... Werte Herren und ehh... Damen. Da kamen zwei so Kerlchen, wissen se, so klene Steppkes, Koubolde waren did, und habn so viel bestellt, wie ich in meinem janzn Lebn noch nich' an einen Kundn verkooft hab! Der eine mitm Hut hat so viel jegessn, da wär sogar mein alter Onkel Kurt jeplatzt!"

Von der unrühmlichen Kromdaler Gossenart angewidert, unterbrach Senatorin Ornstein den Grillmeister an dieser Stelle.

"Bitte, Mister Bubbleburn. Beschränken sie sich auf das Wesentliche. Kurz und prägnant."

Wenige Meter weiter begann Senator Greedy damit, unter vorgehaltener Hand verächtlich zu lachen, was Ornstein nahezu zeitgleich mit dem Obersten Richter mit einem scharfen, verärgerten Blick straften.

"Najut. Also, ich sachs euch! Da woar plötzlich son Haufn Rabn üwa all und der eine is druff zujegangen! Und hat mit der Zunge jeschnalzt, als würd der mit denen redn!"
Ein Raunen durchfuhr die Menge. Leise, ohne die Verstärkung des Debattierstockes rief jemand: 'Schattenfreund!'. Eine andere Stimme meldete sich mit einem furchteinflössenden: 'Raben! Die Spione des Drübens! Ich habe sie gesehen!'

Der Oberste Richter hämmerte mit voller Kraft erneut auf das Podest, um den Saal sofort zur Ruhe zu bewegen, noch bevor die Situation wieder eskalieren konnte und um die nächste, hitzige Diskussion im Keim zu ersticken. Die Menge beruhigte sich tatsächlich, wodurch das leise Murmeln rasch versiegte und eine betretene Stille an jene Stelle trat. Eingeschüchtert von der Autorität; ergriff Billybob schließlich wieder das Wort, um seine Ausführung so schnell wie möglich zu beenden. Niemals in seinem Leben wünschte er sich so sehr weg von einem Ort wie in diesem Augenblick!

"Un' plötzlich, ich sachs immer wieda, is der auf der Stelle verschwundn! Ein Leuchtn hats jegegeben! Schall und Rauch und wech! Verschluckt wurde der von der Luft; bis nix mehr übrig war! Da... Da is der andere durchjedreht! Der hat ne riesiche Kanoune genommn und... Und mit Rattn, also so riesign Nagern in die Luft jeschossn! Dabei hatter geschrien! Geschrien wie am Spieß! Und nuja, dann kam wieda did Leuchtn und wech warer. Verschluckt! Da sin' die Vögl abjedampft. Ham ne Fliege gemacht. So war did!"

Die gesamten Anwesenden starrten auf den Grillmeister herab. Keiner wagte es, die wahnsinnigen Ausführungen des Grillmeisters zu kommentieren, aus Angst vor dem Rechtsspruch der Obrigkeit. Beatrice Ornstein seufzte plötzlich hörbar auf und fasste sich mit der Handschuh-bewehrten Linken an die Stirn. Senator Greedy stand auf und richtete sich an das verdutzte Publikum.

"Was für ein alberner Quatsch von diesem, diesem Kretin! Ornstein, werter Richter! Was in aller Welt soll diese Farce?! Es ist doch offensichtlich, dass dieser Kerl nicht mehr ganz bei Sinnen ist!" Billybob senkte den Blick. Er wünschte sich, das Leuchten würde kommen und ihn ebenfalls hier wegbringen! Greedy drehte sich und deutete mit seinem aktivierten Debattierstock direkt auf jene Senatorin in ihrer Mitte. "Ich hatte euch gestern Nacht gewarnt und ihr wolltet nicht hören! Der Turm ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten! Nichts als ein Denkmal unserer Vorväter! Das Dunkle Drüben ein Ammenmärchen! Und ihr nutzt diesen Moment auch noch, um euch vor der gesamten Stadt lächerlich zu machen?! Wie weit seit ihr gesunken, Beatrice?"

Begleitet von jenen, in Rage gesprochenen Sätzen stimmten über die Hälfte der anwesenden Abgeordneten ein. Die Wenigen, welche auf Seiten der Senatorin standen wetterten heftig dagegen. Die Drohung des Richters ward binnen Sekunden vergessen. Schimpfwörter flogen, gepaart von Schuhen, Stöcken und Fäusten. Der Hammer des Richters donnerte, doch selbst seine magisch verstärkte Kehle ging in dem johlenden Geschrei der Politiker unter. In der Mitte jener chaotischen Szenerie stand Beatrice regungslos und versuchte, ihre nächsten Schritte erneut zu überdenken. Dieser Grillmeister, ob dumm oder nicht. Die Detektoren bestätigten den Wahrheitsgehalt seiner schwammigen Aussagen. Doch alles war zwecklos, wenn der Uhrturm schwieg. Selbst wenn sie nun ein Argument gehabt hätte, wie würde sie sich nur Gehör verschaffen können? Ihre Position in den Reihen der Stadt schwand Minute um Minute. Sie hatte keine Zeit mehr!

Dosk Wormwood war es, welcher sich schlagartig ungeteilte Aufmerksamkeit verschaffen konnte. Der über dreihundert Jahre alte Bürgermeister Tolluchgorums riss seine Robe zurück und zog seinen Magierstab. Von uralten Zauberformeln begleitet schrie er, begleitet von einem Chor aus tausend Geisterstimmen, simultan ein einziges Wort und ließ gleichzeitig den Rest für einen kurzen Augenblick verstummen.

"GENUG!"

Der Kraft zu Sprechen geraubt waren die beleidigten Politiker unter Entsetzen dazu gezwungen, dem knorrigen Kobold ihr Gehör zu schenken.

Mit dem Magisterstab deutete er drohend, direkt auf Senator Greedy. Betreten wichen seine umliegenden Berater einige Schritte zurück, wodurch der Mensch seinen Platz gänzlich für sich allein hatte.

"Wagt es nicht, das Dunkle Drüben als Hirngespinst abzustempeln! Ihr habt keine Ahnung, Kurzlebiger! Hört mich an! Denn ICH war damals dabei, als der WOCKY flog!"

Mit gefletschten Zähnen ließ das Oberhaupt der Kobolde seinen Blick zwischen jedem einzelnen Politiker, Richter und Senator hin und her wandern.

"Selbst mit jeder einzelnen Synapse eures dreckigen, perversen Gehirns könnt ihr euch nicht einmal annähernd ausmalen, wie es ist, wenn es Blut und brennende Asche vom Himmel regnet! Wenn GANZ MECHANIKA um euch herum lichterloh zerbricht -

und ihr genau wisst, DASS IHR NICHT HINAUS KÖNNT!"


Seine Züge verfestigten sich. Er senkte den Stab und blickte hinab, direkt in die Augen der Senatorin Ornstein.

"Heute Nacht wanderten die Raben über der Stadt. Der Uhrturm hat sich geöffnet und sie, Miss Ornstein, haben das getan, was die Eiserne von ihnen verlangte. Ich habe das Ziffernblatt aufleuchten sehen. Sieben Mal. Der Geist der Maschine hat gewählt, auch wenn es euch nicht in eure Wahlkampagne passt, Mister Greedy. Ich sage, wir haben die Pflicht gegenüber der Nation. Wartet ab. Gebt ihnen mehr Zeit! Wo auch immer sie sind... Die Zeichen stehen schlecht. Wir brauchen eine Brigade! Wir haben keine andere Wahl!"

Beatrice wusste nicht, was sie sagen sollte. Vor wenigen Sekunden noch raubte die schiere Aussichtslosigkeit der Lage ihr die Stimme; nun war es die gänzlich unerwartete Unterstützung Tolluchgorums! Die Senatorin konnte nichts anderes tun, als obgleich der Ehrfurcht des Augenblicks, den seelendurchdringenden Blick des alten Zauberers stand zu halten. Sie nickte ihm zu. All ihre Hoffnung fokussierte sich nun auf die endgültige Entscheidung des höchsten Gerichtshofes.

Der Oberste Richter biss sich auf die Lippen. Leben hingen nun, wie so viele Male zuvor, von seiner nächsten Reaktion ab. Doch Etwas stimmte nicht. Er spürte das kribbelnde Gewissen, welches sich in seinem Nacken immer wieder meldete. Die Worte des Zauberers hatten wahrlich gesessen. Doch die Gesetze waren eindeutig!
Zögerlich griff er schließlich zu dem Holzhammer, hob diesen auf und schloss die Augen. Laut erschallte die Stimme der Rechtssprechung, als er seinen Entschluss den Vertretern der letzten Bastion vortrug.

"Senatoren; Abgeordnete. Die Gesetze sind eindeutig! Gestern, um 29:10 Uhr wurde das GRIM NORIA aktiviert! Die ungezügelte Kraft des Uhrturms entfesselt! Jetzt, am heutigen Tage, in diesem Moment, um 19:09 Uhr ist dieser Vorgang genau sechsundzwanzig Stunden und eine Minuten her. Die Eiserne befiehlt, solle die Kraft des Artefakts binnen eines Tages Niemanden aus unserem Volke erwählt haben, ist Protokoll Achtundachtzig Strich Fünfzehn auszuführen! Das bedeutet, in genau 10 Stunden und einer Minute tritt dieser Befehl in Kraft.

Wir werden uns genau an diese Angaben richten! Keine Sekunde zu früh oder zu spät!"


Er öffnete erneut die Augen und wandte sich an die Senatorin.

"Beatrice, der Chronoskriptor hat zehn Stunden und eine Minute, um die Brigade zu finden. Wir können nicht riskieren, dass die freigelassene Magie sich in unsere Realität frisst! Wir müssen nach dieser Zeit die Verbindung schließen!

Betet zur Eisernen. Denn, wo auch immer die Brigade ist...


Sollte das Ziffernblatt heute um 29:10 Uhr nicht erstrahlen, sprengen wir den Turm."
 1. Ein verruchtes Gefängis der Downtown Gentlemen, zwischen Arkham und Tolluchgorum gelegen.
« Letzte Änderung: 20.08.2014, 21:07:56 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Wellby

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« Antwort #50 am: 20.08.2014, 20:59:37 »
19:10 - Zehn Stunden bis Protokoll 88 - 15 / Irgendwo, zwischen den Sternen...


Wellby grinste. Er war erleichtert. Natürlich misstrauten sie sich gegenseitig. Wer wäre er, der ihnen auch dies nicht gewähren würde? Niemals könnte man sich in ihre Lage versetzen. All die Worte und Gegebenheiten, die er ihnen offen legen hatte müssen. Und das Gewicht, was diese Sätze begleitete...
Er war gänzlich froh, dass sie ihre aufschäumenden Gemüter einstweilen bändigen konnten und sich dafür entschieden hatten, zusammen einen Weg aus diesem Schlamassel zu finden!

Der Kobold trat ein, zwei Schritte weiter an das wärmende Feuer heran. Er verschränkte die Arme hinter seinem kleinen Rücken und blickte gedankenverloren in die wärmenden, knisternden Flammen.

"Wie sollte ein Acquisitor diesen Ort jemals finden, Mister Harker, wenn nicht durch die Verderbtheit des Bösen? Aradan. Diese verdammte Stadt. Sie befindet sich nicht auf eurer Welt... Es tut mir Leid. Ich bin auch nur ein einfacher Wanderer, welcher das Schicksal als gegeben hinnehmen muss. Wäre es doch nur anders!"

Er hob den Kopf.

"Doch es ist noch nicht zu spät! Ich habe bereits einen Plan, wie ihr wieder von hier verschwinden könnt. Mit etwas Glück - unbemerkt! Der Portalfluch, welcher dem Uhrturm auferlegt wurde, hätte niemals genau bestimmen können, auf welchem Fleck ihr erscheint. Diese tote Stadt ist groß... Niemals könnten sie auch nur ahnen, dass ihr spurlos in diesem vermaledeiten Graben auftaucht. Wir haben noch eine Chance und es ist an euch, diese zu ergreifen. Ich weiß, ich verlange viel. Bitte. Ich will nicht euer vertrauen. Nur dass ihr mir zuhört!"

Er bewegte sich um die Feuerstelle herum, ging an dem am Boden kauernden Isamu Tanaka vorbei und näherte sich der unheimlichen, vom Wasser aufgeweichten Mauer hinter ihnen.

"Einst... Vor tausenden von Jahren herrschte hier Krieg. Aradan war der Schauplatz des finalen Kampfes, zwischen den Mächten des Lichts und den Brüdern der Finsternis. Ich weiß nicht, ob der schwarze Mann damals bereits beteiligt war, oder ob er diesen Planeten erst entdeckte, nachdem sie die letzte Schlacht verloren... Das dort -" Er deutete auf die gezackten, grausamen Türme. "War einst ein Sanatorium. Eine Seuche wütete; die Toten stiegen aus ihren Gräbern und griffen nach den Lebenden. Dieser Komplex war durch seine Mauern gut befestigt; obgleich diese dazu gedacht waren, die Insassen drinnen zu halten, entwickelte sich das Sanatorium schnell zur letzten Bastion des Lichts in dem brennenden Ruinen der einst so schillernden Stadt. Die letzten Helden des Guten verschanzten sich hier, bis ihre Stunde schließlich kam."

Wellby hielt einen Moment inne und stützte sich an dem Mauerwerk ab. Trauer schien seine Worte zu begleiten.

"Der Schwarze Mann fand es wohl äußerst amüsant, hier seinen neuen Wohnsitz einzurichten. Das Leid, welches in diesen Steinen eingefangen wurde, erfreut ihn. Er machte das Sanatorium zu seinem Palast. Die unteren Kavernen zu seinem Verlies."

Der Kobold drehte sich und begann plötzlich zu grinsen.

"Und zu unser aller Glück kenne ich jemanden, der genau dort nur darauf wartet, befreit zu werden. Ein guter Freund von mir, aus längst vergangenen Zeiten! Sein Name ist Danny. Er ist... Anders. Besonders! Er hat die Macht, euch von hier fort zu bringen. Zurück in diese Stadt, die euch so bitterlich braucht! Ich sage, Lavinia, Abraham... Brigade! Ladet eure Pistolen, schärft eure Sinne. Das was ich euch nahelege, wird alles andere als einfach werden. Auch wenn Er nicht hier ist... Ist sein Heim nicht verlassen. Zombies... Grottenschrate... Bloedzuiger! Monster aus den dunkelsten Schauergeschichten durchstreifen diese Gänge."

Er senkte seine Schultern und seufzte.

"Ich wünschte, ich könnte mehr für euch tun. Doch ich kann euch nicht begleiten. Mein Aufenthalt hier ist begrenzt. Ich fühle meine Existenz bereits schwinden... So ersuche ich euer Gewissen. Hört auf euer Herz. Haltet zusammen, neunundreißigstes Uhrwerk! Lernt, euch gegenseitig zu vertrauen. Dann, nur dann habt ihr eine Chance."
« Letzte Änderung: 20.08.2014, 21:08:19 von Wellby »
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« Antwort #51 am: 20.08.2014, 22:06:29 »
So schnell wie Haze' Euphorie gekommen war, so schnell war sie auch schon verflogen. Langsam dämmerte es dem Bold, dass die Stadt der Toten ihren Namen aus einem ganz bestimmten Grund trug. Was sagte Wellby? Zombies... Grottenschrate... und dann noch Bloedzuiger! Diese ganze Mission klang gefährlich nach... ähm... Gefahr - und Gefahr war etwas, was Haze gar nicht ab konnte. Und dabei wusste er noch nicht einmal, was Bloedzuiger waren.

"Wie gesagt, mein Name ist Inspektor Haze und ich bin ein Spezialist in... nun, sagen wir einmal, ich gehöre zur Abteilung 'Tarnen und Täuschen', okay? Und da kommen wir auch gleich zum Thema. Wellby, Du sagtest, dass wir in die Stadt der Toten müssen, direkt in die Bastion des Todes, um dort einen Freund zu befreien. Wann kommt der Teil mit dem Schutzamulett und dem Geheimgang? Ich meine, Du erwartest Doch nicht ernsthaft von uns, dass wir da einfach in die Stadt marschieren und uns den Weg freischießen? Das war doch nicht das, was Du sagen wolltest, oder?"

"Oder? Wellby? Flinkhand?"

Haze sah sich hilfesuchend bei den anderen der neu entstandenen Brigade um.
« Letzte Änderung: 21.08.2014, 00:58:33 von Inspektor Haze »
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Razhan

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« Antwort #52 am: 21.08.2014, 00:48:00 »
"Ich kann dem Bold nur zustimmen. Wir sollten uns auf das Wort von Wellby verlassen. Uns bleibt eh keine andere Wahl. Und sollten wir tatsächlich zurück kehren sollten. Werden wir dort auch Gewissheit über das was uns wiederfahren ist erlangen."

Razhan fing an nervös an seinem Bart zu zwirbeln, während er erwartungsvoll in die Runde blickte. Sein Blick blieb an den Bolden hängen. Trotz ihrer etwas durchgedrehten Art sind sie ihm am liebsten. An diese Beiden würde er sich halten.
« Letzte Änderung: 22.08.2014, 15:06:56 von Razhan »
Wir sind zu allem bereit, aber zu nichts nutze.

Abraham Harker

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« Antwort #53 am: 22.08.2014, 09:44:27 »
Geschärfte Klingen fahren aus geölten Scheiden, um noch einmal geprüft zu werden. Hartes Leder wird in Form gezogen, noch einmal die Riemen der Rüstung nachgezogen, der Mantel darüber drapiert. "Gut. Holen wir Ihren Freund da raus, Wellby. Wie schwer kann es bitte sein, ein paar Untote zu erledigen? Ich hab schon schlimmere Biester erledigt. Und ich hab genug Kugeln für alle diese Hundesöhne."

Der Acquisitor blickt sich in der Runde um. Lässt den Blick über Waffen schweifen, wo er welche sieht- über Körperbau und Verhalten. "Aber wer von der Brigade wird nützlich sein wenn es zu einem Kampf kommt? Mister Tanaka scheint eher ein Mann des Wortes zu sein, Miss Crankrats und Miss Tanner sind offensichtlich in der Lage ihre Haut selbst zu verteidigen... Bei Mr. Razhan, und bei Ihnen, Mr. Haze und Mr. Flinkhand, bin ich mir nicht sicher. Wenn wir als Brigade kämpfen wollen... müssen wir wissen wer im Kampf das schwächste Glied der Kette ist. "

Harker rückt den Hut zurecht. "Und wer im Kampf brechen wird."

« Letzte Änderung: 22.08.2014, 09:51:20 von Abraham Harker »
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

Isamu Tanaka

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« Antwort #54 am: 22.08.2014, 14:35:14 »
Bei der Beschreibung wo sie waren und wer sie hinter den Mauern erwartete, blickte der junge Barde wieder zu Boden. Untote und Monster aus Legenden das war doch etwas viel. Er schloss die Augen und versuchte sich zu sammeln. Bis jetzt hatte er immer seinen Weg gefunden, wurde deswegen sogar beneidet aber hier. Die Situation hatte ihn besonders nach dem Streit einfach überfahren. Denn noch wollte er nicht aufgeben. Langsam stand er auf und öffnete wieder die Augen. Sollte die Zeit bringen was sie wollte, irgendwie würde er schon durchkommen.

In dem Augengenblick wurde er von Abraham gemustert. Der junge Barde mochte den Blick des Acquisitors nicht, fast genauso wie den Blick der Priesterin. Sie hatten für ihn etwas, unter welchem er sich deutlich unwohl fühlte. Die dazu gehörigen Worte verstärkten dieses Gefühl sogar noch. Zuerst wollte Tanaka nicht antworten, tastet nach seinem Schwert. zeigen, dass auch wenn er Worte bevorzugte auch kämpfen konnte. Doch fand er nur eine klitsch nasse Maske. So blieb ihm nur das Wort. „Ihr sagt es doch schon wer das schwächste Glied ist.“ warf er dem Mann vor „Ja ich habe kein Schwert und kann auch nicht mit meinen Fäusten einen Blumentopf gewinnen. Außer ein paar kindlichen Schlägerein hab ich auch noch nie einen Kampf nach euren Maßstäben ausgefochten.“ Die Augen des jungen Barden verengten sich leicht. Er schluckte die bissigsten Bemerkungen runter. „Doch unterschätzt nicht ein Augenpaar, welches nicht ständig in den nächsten Kampf rennt.“
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Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

Razhan

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« Antwort #55 am: 22.08.2014, 15:14:13 »
"Meine Ressourcen sind erschöpft. Dieses... Ähm... Vorkommniss hat mich - wie euch wahrscheinlich auch - zu einem ungünstigen Zeitpunkt getroffen. Was ich damit sagen will ist, dass mir ein Labor fehlt und... ähm... Ruhe damit ich wieder zu voller frische gelange."
Zum ersten Mal seit langem waren sich Razhan und Grolm einig.
"Dennoch denke ich, dass wir dieses Unterfangen nicht durch bloße Schlagkraft bestehen können. Wir sollten versuchen Konfrontationen zu vermeiden."
Jetzt nicht mehr...
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« Antwort #56 am: 23.08.2014, 10:14:13 »
Haze war nicht sehr amüsiert über den Beitrag von Mr. Harker. Der Mann überschätzte sich eindeutig selbst. "Sie sagen also, Mr. Harker, dass sie Untote nicht fürchten und auch schon schlimmere Biester erledigt haben. Ja, cool, dann seien Sie doch so freundlich, schon einmal vorzugehen und uns den Weg freizuschießen. Wir schwächeren Glieder lassen uns dann gerne hinterherschleifen.", sagte der Bold spöttisch.
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Lavinia Crankrats

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« Antwort #57 am: 23.08.2014, 10:42:28 »
"Was für ein bescheuertes Ammenmärchen..." Lavinia musterte den Kobold, wie er versuchte den anderen zu erklären, was hier gerade geschehen ist. Allein an seiner Haltung konnte sie erkennen, dass er wohl selbst große Angst hat. Doch das was er sprach, klang in ihren Ohren so absurd, sie konnte gar nicht anders als ihn innerlich zu verspotten.

Aradan, Untote, Dunkle Drüben.
All diese Worte spukten in ihrem Kopf, sodass sie auch nur die Hälfte von dem wirklich registrierte, was die anderen äußerten.
Ihr Blick fiel erneut auf Abraham. Er hatte Recht mit dem was er sprach und auch seine Gestik zeigte puren Entschluss. Er konnte es scheinbar kaum erwarten endlich aufzubrechen. Aber er war auch gleichermaßen ein Narr, wenn er sich blindlings in den Kampf stürzen würde, wo er doch selbst gerade davon sprach, bereits mit einem Wesen der Finsternis gekämpft zu haben. Ob er Angst hatte, konnte sie nicht wirklich einschätzen, wahrscheinlich dachte sie. Doch weder sie, noch er waren in der Lage, hier mit dieser seltsamen Meute ungesehen durchzukommen und dabei noch mehrere zu beschützen, die keine Waffen hatten.

Sie schmunzelte innerlich über Isamu.

Er hatte weder etwas um sich zu verteidigen, noch konnte er im Moment von seinen Fäusten Gebrauch machen, doch als er meinte, seine Stimme würde ihm weiterhelfen, konnte sie einfach nicht umhin als sich vorzustellen wie er mit seinem Gesang eine Horde Zombies in die Flucht schlug. Wobei er mit seinem letzten Satz Recht hatte. Unüberlegt vorzugehen wäre einfach purer Wahnsinn. Einfach los zu gehen und zu hoffen dass nichts geschehen würde, wäre Glück dass sie in der jetzigen Situation nicht bekämen. Sie brauchten einen Plan, eine Taktik, wie sie vorgehen würden...... Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ja auch selbst mit einem magischen Wesen unterwegs war, vielleicht konnte er ihnen ein bisschen weiterhelfen.

"Was ihr alle sprecht, hat teilweise Sinn und Verstand und ist andererseits totaler Blödsinn. Wir sind hier angeblich in einer magischen Stadt, weit ab von jeglicher Zivilisation, zumal mindestens die Hälfte ihr Leben hinter den Mauern Mechanikas verbracht hat und nicht mal den Hauch einer Ahnung hat wie es ist nicht im Schutz der Gentlemen zu leben. Wenn das hier wirklich das ist, wovon der Kobold spricht, haben wir Null Überlebenschance, sobald wie aufbrechen. Da bringt uns auch das Reden nicht weiter.

Ich sage nicht dass ich daran glaube, aber ich bin bereit einen kurzen und prägnanten Plan auszuarbeiten wie wir vorgehen. Ich wäre dafür, dass jemand der geübt im Tarnen und Schleichen ist, immer ein Stück vorausgeht, um eventuelle Fallen oder Feinde zu erblicken. Vielleicht auch einer dieser Kobolde, die wären klein genug und werden schlechter erkannt. Dann nimmt sich jeder, der sich selbst nicht wirklich verteidigen kann oder zu große Angst hat, was in keinem Fall verwerflich ist, einen Partner. Wir können nicht in der Gruppe auf alle aufpassen, dazu sind wir zu viele und kennen uns nicht. Wir würden uns dabei wohl nur gegenseitig im Weg stehen. Aber ich glaube, wenn man sich Pärchenweise aufeinander verlassen kann und sich gegenseitig mit den gegebenen Talenten weiterhilft, könnte das hier echt was werden.

"Wenn du willst, Bürschchen -
sie winkte Isamu zu sich "Dann werd ich solange wir hier sind ein Auge auf dich werfen. Wir stecken in einer gefährlichen Situation, ob Dunkle Drüben oder nicht ist egal, es ist schon schlimm genug außerhalb der Mauern zu sein. Aber ich warne dich, solltest du deinen Tatendrang nicht zügeln können, bin ich dir keine große Hilfe. Mein Leben steht für mich immer noch über meinen. Außer du versuchst mich mit deiner Stimme zu überzeugen.." Lavinia konnte sich den schlechten Witz nicht verkneifen. Fasste sich allerdings schnell wieder.

"Ich hätte da vielleicht noch etwas, von dem ich mir selbst noch nicht wirklich sein kann ob es uns weiterhelfen kann. Es ist zumindest magisch und vielleicht auch dunkle Magie, aber er wird uns bestimmt ein paar Tipps geben können...."

Mit diesen Worten, öffnete sie den Reißverschluss ihrer Gürteltasche.
Status Lavinia Crankrats

“Der Hass tritt als allgemeine Misanthropie und Lebensfeindlichkeit in Erscheinung.”

Wellby

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #58 am: 24.08.2014, 15:32:21 »
Während Lavinia damit begann, an dem Verschluss ihrer Gürteltasche zu hantieren, welcher nach wie vor zu klemmen schien, drehte sich der Kobold Wellby auf seinem Absatz herum und fixierte den Barden Isamu Tanaka.

"Niemand von euch sollte auch nur einen einzigen Fuß unbewaffnet in die düsteren Kavernen stecken. Auch wenn ich nicht mehr sonderlich viel für euch tun kann, lieber Tanaka, so lasst mich euch ein klein wenig Hoffnung schenken."

Er schloss die Augen und streckte beide Arme von sich, die geöffneten Handflächen dabei parallel zueinander. Leise begann der Kobold, in einer fremden Sprache zu summen.

"Illtuk' branvur! Telep She la plam!" Seine Hände näherten sich aneinander, erst langsam, dann zunehmend schneller. Mit einem lauten Klatschen berührten sie sich plötzlich, als von knisternder Energie begleitet, von einem Moment auf den anderen ein großes, golden-schimmerndes Schwert erschien!

"Sieh da, das glorreiche Schwert des letzten Paladins in Aradan!" Er drehte die Klinge sanft mit beiden Händen, um das Heft behutsam dem Barden entgegen zu strecken. Güldener Rauch stieg von der Scheide auf, welche glimmte, als wäre sie gerade erst dem Schmiedefeuer entstiegen.

"Ilorar - Die Waffe Gelirions. Ich gebe sie dir. Möge sie euch Licht und Zuversicht schenken, wenn tödliche Finsternis euch umschließt. Greif zu und zögere nicht."[1]

Als Lavinia mit aller Kraft an dem Leinenknauf riss, gab der Verschluss schließlich nach und die Tasche glitt auf. Bär streckte seinen plumpen, runden Kopf heraus und legte die flauschige, vom kalten Wasser aufgeweichte Stirn ärgerlich in Falten. Lediglich bis zur Schnauze ragte er aus dem Behältnis hervor und schien dabei die anderen Anwesenden gänzlich zu ignorieren, als er aufgebracht nach oben schnauzte:

"Gwutzeneisn wows bewstn dew few ewne Wetawwin?! Ewahst befweiwst mew ewnd dewn wüws mew ewdwengn?! Daws ew DASAUWF?!" Die beiden Stummelärmchen fuchtelten einschüchternd auf und ab.

"GWEITS DEIFE!"

Von dem undefinierbaren Gezeter aufgeschreckt, fuhr der Kobold Wellby herum und begutachtete das kleine Geschöpf auf Höhe von Lavinias Bauch. Von einem fragenden Blick begleitet, sprach er:

"Bei der Macht der zweiundfünfzig Multiversen! ~ Was ist das für ein Kerl?!"
 1. Ein Meisterhandwerk Langschwert, dessen Träger nach Wunsch Licht auf die Schneide wirken kann.
« Letzte Änderung: 24.08.2014, 15:42:49 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Isamu Tanaka

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #59 am: 24.08.2014, 18:37:45 »
Tatsächlich hatte Tanaka gezögert das Schwert zu nehmen. So eine Waffe aus der Luft gegriffen war schon etwas seltsammes. Dann hielt er es aber in den Händen. Es war überraschender weise kühl und wog deutlich mehr als die Schwerter, welche er sonst führte. „Da..anke“ brachte er noch hervor, bevor der Bär die Aufmerksamkeit von nicht nur Wellby auf sich zog. Verwirrt blickte er zu seiner neuen Partnerin und ihrem kleinen Anhängsel. Von so etwas, einem sprechenden Bären hatte er auch noch nicht gehört. Langsam drängte sich ein neues Gefühl in den Kanon. Neugierde gewann an Kraft. Egal wie schrecklich der Ort war und wie dies der Dreck in dem sie steckten, das Schwert des letzten Paladins in Aradan, das hörte sich nach einer guten Geschichte an. Uh wenn er wieder zuhause war, dann würde er ein Stück schreiben. Ein neues Stück, etwas was nicht auf alten, bekannten Legenden aufbaute. Ihm kribbelten richtig die Hände als er das Schwert an seinem Gürtel befestigte und über den Knauf strich. Bei einem Blick zu Abraham packte er kurz den Schwertgriff fest an. Er wollte ihm so zeigen, dass er sich nun nicht mehr als schwächstes Glied der Kette sah. Dann wurde er sich wieder der Situation gewahr und blickte zum seltsamen Bären.
Status
Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

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