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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 23311 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Victor I. Mc Wybrandt

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #30 am: 14.10.2014, 13:43:17 »
Victor räusperte sich einige Male als er der abnormalen Schönheit beim Erzählen lauschte.
Er wusste nicht was ihm mehr Nerven kostete, das Gerede der Dame, die scheinbar nur eine Abneigung gegen Partys hatte, was definitiv kein Grund war die Gentleman zu rufen, oder das faltige Doppelkinn, dass bei jeder Bewegung aussah wie ein malmender Fels in der Brandung.
Als sie dann noch anfing die beiden herein zu bitten, wurde ihm richtig übel..

"Nach dir, mein lieber Kollege..." lächelte er und deutete mit einer Geste ein zu treten.
~Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.~

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #31 am: 14.10.2014, 13:59:20 »
Robin Brighthide


Der mit Säure vergiftete Bolzen traf den Pistolenschützen unvermittelt, direkt in den Hals, durchdrang die gesteppte Lederjacke und biss tief in das darunterliegende Fleisch. Doch anders als bei den beiden Handlangern verlor er nicht sofort das Bewusstsein und konnte sich sogar, trotz der Wucht mit der das Geschoss traf, wankend auf den Beinen halten. Laut fluchend verzerrte er sein Gesicht zum Schmerzensschrei und riss den Kopf in den Nacken. Zweifellos war der Bolzen von dem gegenüberliegenden Dach gekommen! Seine Augen mussten nicht lange suchen... Denn obwohl er die verhüllte Rächerin nicht gleich erblickte, war es für den Mörder völlig klar wo sie sich befinden musste, gab es doch nur eine einzige Schussposition aus der Deckung heraus, die eine solche Präzision ermöglichen konnte. "DU VERDAMMTES SCHWEIN!" schrie er, riss mit der Hand an dem Bolzen und hob den Revolver.



Weiter gehts im Kampfbeitrag!
« Letzte Änderung: 14.10.2014, 19:59:38 von Wellby »
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Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #32 am: 14.10.2014, 14:01:16 »
"Verdammt!!"dachte sich Tibryn. "Er kanns mir nicht mehr ganz....- Was zur...???"

Tibryn spürte wie sich die Luft auflud...Wie sich der Staub richtung Egil bewegdte...dem das blaue Licht immer stärker aus dem Rachen schien...so das das ganze Zimmer in diesen gleisenden Lichtton getaucht war...

Seine Nackenhaare stellten sich weiter auf....die Szenerie kam ihm bekannt vor....die gleiche Stille und Spannung in der Luft wie wenn gleich eine Handgranate expllodieren würde...

"War ja so klar..."

Tibryn nahm die Beine in die Hand und suchte den direktesten weg hier raus...seine Augen gingen zum Fenster...er nahm Anlauf und sprang durch das zerberstendende alte Fenster[1] und schrie so laut er konnte: "BERNADETTE!!!! IN DECKUNG!!!!!
 1. Akrobatik: 12
« Letzte Änderung: 14.10.2014, 14:03:09 von Tibryn - die Klinge »
Status

"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #33 am: 14.10.2014, 21:00:50 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Die vom eigenen Schattenwurf verhüllte Gestalt trat näher heran und fixierte den gefesselten Kobold. Beinahe konnte er die Maske erkennen, doch in jenem Moment konzentrierte sich Bosco auf den einen, angekündigten Schlag mit dem Fuß ~ direkt zwischen die Beine des Mannes. Doch auch seine tauben Beine wollten dem inneren Befehlen des Zylinders nicht Folge leisten. Er konnte nur hoffen, dass sie noch an Ort und Stelle waren und ebenfalls von Ketten festgehalten wurden... Denn kein Schmerz drang durch sein Nervensystem in sein Bewusstsein ein. Lediglich die taube Leere des vorhergehenden, lähmenden Giftes, mit dem er und Barry vor nicht allzu langer Zeit attackiert worden waren.

"Wer ich bin? Nun... Master Jenkins. Das würde sie jetzt wahrlich interessieren, nicht wahr? Hahaha!" lachte der Mann theatralisch. Er wandte sich nach links und verließ Boscos Blickfeld. Nicht weit ab hörte der alte Gentleman das Klimpern von Metall, als würde etwas auf einem blechernen Tisch herum geschoben werden. Der Mann tauchte erneut auf und näherte sich dem Bold bis auf wenige Fingerbreit. Fauliger Geruch drang an Boscos Nase und ließ seinen ohnehin schon schwer angeschlagenen Magen, sauer aufstoßen. Der maskierte Kerl wandte sich seinem rechten Arm zu und zog eine andere, noch lose Kette nach oben, um den Unterarm des gefesselten Boldes knapp oberhalb des Ellenbogens, ein zweites Mal zu fixieren. Das Metall schnitt scharf in die vom Alter gezeichnete Haut. "So, so, so. Pläne, Pläne, Pläne! Zu wenig Zeit, zu viel zu tun!" murmelte Boscos Peiniger vor sich hin. "WO BLEIBT DER HANDSCHUH?! Und dreht diese verdammte Lampe von unserem Gast weg ~ Ich kann hier KAUM WAS ERKENNEN!!"

Gesagt, getan. Der Schein der Lampe neigte sich nach unten. Andere Lichtquellen wurden in einiger Entfernung aktiviert. Es dauerte einige weitere, peinigende Momente, bis der Downtown Gentleman einen klärenden Blick auf das werfen konnte, was sich vor ihm bislang verborgen hatte.

Er befand sich in einer Art Halle. Ein riesiger, über und über mit fleckigen, weißgrauen Kacheln versehener Raum erstreckte sich vor ihm, bis zu neun Meter in die Höhe. Kein Fenster war von seiner Position aus zu erkennen, ebenso wenig konnte er einen Blick auf eine Tür oder einen Durchgang jeglicher Art werfen. Vor ihm, knapp hinter der Lampe erstreckten sich mehrere Meter-große, Zylinder-förmige Maschinen. Fremdartige, bläuliche Flüssigkeiten wurden von unzähligen, durchsichtigen Rohren hin und her gepumpt. Lichtlose Ofen dampften lautlos. Ein heilloses Durcheinander herrschte; gerade begutachtete Bosco noch eine große, gläserne Kugel voller bläulich matter Kristalle, da wurde seine Aufmerksamkeit plötzlich von etwas äußerst Verwunderlichem auf sich gezogen.

Zwischen zwei kleinen, filigran gearbeiteten Ketten hing ein kleiner, zappelnder Teddybär und starrte ihn, obgleich dem Spielzeug jegliche Mimik fehlte, äußerst verzweifelt entgegen. Seine Schnauze war von einem dicken Knebel fixiert. Scheinbar spielte die Wahrnehmung des alten Gentlemans, angeschlagen durch die Bewusstlosigkeit und den hinterhältigen Angriff, nach wie vor verrückt... Denn er bildete sich ein, der kleine Bär würde versuchen, mit ihm zu sprechen?!

Jener modrige Geruch erfasste erneut die Nase des gefesselten Constables. Nun sah er, dank der veränderten Lichtverhältnisse, jede noch so kleine, grausame Einzelheit der starren Maske seines Entführers, welche sich nahe an sein Haupt schob. Es war ein bereits verwesendes, abgetrenntes Gesicht einer Frau, welches grob mit Sicherungsnadeln fixiert- über den Kopf des 'Meisters' gespannt war.

"Ich muss sie nun in einem Punkt enttäuschen, mein lieber Mister Jenkins." Sprach der Mann. Die hässliche Fratze bewegte sich rhythmisch auf und ab. Eine Fliege krabbelte aus der gehäuteten Nase und schwirrte davon. "Was ihre Hand betrifft ~ war meine Frage eher... Sagen wir, rhetorischer Natur. Offen gestanden haben sie im eigentlichen Sinne überhaupt keine andere Wahl."

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Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #34 am: 15.10.2014, 00:26:50 »
Der Schrei biologischen Ursprungs berührte die Uhrwerksfrau nicht im geringsten, was ihre Unruhe etwas besänftigte. Ihre Funktion hatte sich also nur im Bezug auf das neue Phänomen verändert. Das begrenzte das Feld, dass es zu untersuchen galt. Das Licht aus dem Fenster neben der Eingangstür ließ sie stoppen. Ihr Blick und damit ihr Kopf folgte exakt den Bewegungen der blauen Linie, deren Farbe sich in ihren Augen widerspiegelte. Was war e noch? Sie begann, ihre Erinnerungen zu durchwühlen, doch schreckte zurück. Es war einer dieser Momente, in denen sie sich fragte, ob sie sich wirklich erinnern wollte.
Sie begann, sich wieder in Bewegung zu setzen und folgte fast hypnotisch der schwebenden Linie. Gerade erreichte sie das Fenster, als das Leuchten intensiver wurde, dann plötzlich verdunkelt wurde und sich das Fenster nach außen wölbte. Beziehungsweise nicht einen Schlag des Uhrwerks später quasi auf die Straße explodierte. Eine schwarz-bunte Kugel flog heraus und landete vor ihr, eine unüberhörbare Warnung ausstoßend. "Ich halte mehr aus als dieser biologischer Mechanismus.", dachte sie und sprang konsequenterweise über ihn. Auf allen vieren deckte sie ihn mit ihrem mechanischen Körper und ihrem Mantel ab, den Blick nun auf ihn und nicht auf den Innenraum des Hauses gerichtet. 

Stadt ohne Gnade
« Antwort #35 am: 15.10.2014, 16:43:38 »
Es muss schon ewig und ein paar Jahrzehnte her sein, dass sich der alte Bolt so dreckig gefühlt hat und seinen Körper überhaupt nicht im Griff hatte. So war es ihm leider nicht vergönnt die heiligen Glocken seines Gegenübers zu läuten.

Was die ganze Sache noch verschlimmert. Bosco war sich nun auch nicht mehr sicher was der Realität entsprach und was er sich in seinem Zustand nur einbildete. Dampfende Öfen… blaue Flüssigkeiten…eine gläserne Kugel mit Kristallen…und die  Krönung des Ganzen war der Tedybär, welcher mit ihm sprechen wollte. War das abgezogene Gesicht der Frau echt… war der Gestank Realität, oder bildete er sich das nur ein.

Erneut scheint sein Geist in ein tiefes Loch zu fallen, als er der erhabenen Eminenz antwortet. „Als ob es an der Situation noch etwas ändern würde, wenn ich euren Namen kenne. Selbst der Tedybär da drüben hat mehr Mumm in den Knochen als ihr.“

Als der modrige Gestank seine Geschmacksnerven erneut auf die Probe stellen, muss der alte Bolt in seinem Reden kurz innehalten. In seinem alten Leben, hat der alte Zylinder schon viel gesehen, so dass er es gerade noch schafft seinen Würgereiz zu unterbinden. Da hat die erhabene Eminenz Glück gehabt, sonst hätte sich Bosco am liebsten in seine Richtung übergeben. Doch als er sich vom Geruch und vor allem von dem perversen Anblick erholt hat, setzt Bosco erneut zum Sprechen an um den Unbekannten zu korrigieren. „Master Jenkins.“   

Dabei beobachtet er den Unbekannten, und sollte er oder jemand anderes zu nahe an ihn rankommen, würde er zu mindestens mit einem Kopfstoss versuchen sich zu wehren. „Handschuh.. will der Kranke mir einen Handschuh überziehen…Bosco, das darfst du nicht zulassen.“ Kaum war der Gedanken zu Ende gedacht, ballte der alte Sturkopf auch schon seine Hände zu Fäusten. „Man hat immer eine Entscheidung, und ich werde einen Teufel tun, und mir einen Handschuh anziehen lassen.“
« Letzte Änderung: 15.10.2014, 16:46:25 von Master Bosco Matthew Jenkins »
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut.
E nomine reginae ferreae

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #36 am: 15.10.2014, 20:25:13 »
Tibryn & Bernadette


In jenem Augenblick, als der kleine maskierte Kobold Tibryn ungebremst unter dem Mantel der Uhrwerksfrau verschwand, erklang ein letzter, vom puren Wahn begleiteter Schrei aus Egils Kehle, welcher durch das geborstene Glas hinaus, bis in die dunkle Gasse drang.

In einem Moment, als würde die Zeit nahezu stillstehen... Sah Bernadette durch das nun offene Fenster, wie der geisterhafte Faden das Haus erreichte und ohne langsamer zu werden in den Kopf des mitleiderregenden Drogendealers einschlug. Seine Haut spannte sich und wurde von einem hellblauen Energieball zerrissen. Die Druckwelle brach durch das untere Mauerwerk des Hauses und drückte den modrigen Stein nach außen.

Unter ohrenbetäubender Wucht explodierte die Vorderseite des baufälligen Gebäudes.

Grobe Gesteinsbrocken wurden auf die Straße katapultiert. Flammen leckten am Pflasterstein und steckten die benachbarten Räume an. Mehrere Male wurde die mechanische Downtown Gentleman von umherfliegenden Schutt getroffen ~ doch ihre Schutzmaßnahmen hielten stand und das Exoskelett blieb bis auf wenige Kratzer nahezu unversehrt.[1] Ähnlich erging es Tibryn. Durch seinen waghalsigen Sprung, aber auch durch die schnelle Reaktion seiner neuen Partnerin hatte ihn die Explosion verschont. Vom lauten Knall surrten ihm seine Ohren und die Glieder schmerzten von der schieren Wucht ~ doch ansonsten hatte er, dank seiner Auffassungsgabe und dem Zufall, die eigenartige Uhrwerksfrau als Kollegin an der Seite zu wissen - einfach ordentlich Glück gehabt!

Als sich der Sturm aus Staub und Feuer gelegt hatte, wurden nahe Schreie von erschrockenen Menschen und Kobolden in den anliegenden Häusern und Gassen laut. Kromdale MinusDrei-Acht erwachte zum Leben. Mehrere Bewohner der Ebene näherten sich zögerlich. Lichter und Laternen erleuchteten an mehreren Flecken. Glut und Asche regneten langsam auf Bernadette und Tibryn hinab.

Doch nur die Uhrwerksfrau einzig und allein sah die blau-leuchtende Schlinge, welche sich um den frei in der Luft schwebenden und vor Schmerzen windenden Geist Egils gewickelt hatte. Lautlos schrie er und wehrte sich, doch all seine Anstrengung war vergebens. Von unnatürlicher, schwarzer Magie zum Leben erweckt zog die Fangleine an ihrer Beute und riss den toten Egil mit sich; direkt aus den Bruchstücken seiner leblosen Hülle heraus... Die Gasse wieder auf dem selben Weg verlassend, wie sie so unscheinbar und ohne Vorwarnung erschienen war.
 1. 8 Schaden / 5 durch DR negiert = 3 Schaden
« Letzte Änderung: 15.10.2014, 21:14:28 von Wellby »
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Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #37 am: 15.10.2014, 21:30:11 »
Schwer atmend, wenn nicht sogar fast völlig aus der Puste, war Barry dankbar dafür, dass sein Leben nicht mehr in der Schwebe hing – im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser feige Angriff mit der Blitzgranate hatte anscheinend dafür gesorgt, dass er einige bedeutende Dinge verpasst hatte. Kein angenehmes Gefühl. Immerhin, und das war schon als Fortschritt zu werten, war die Lage, in der sich der junge Gentleman befand, ein wenig besser als einige Augenblicke zuvor. Glaubte Barry zumindest. Er hatte nicht den Eindruck, dass er in der Dunkelheit bei seinem mysteriösen Retter schlechter aufgehoben war als im Schlot in unsäglicher Höhe über Myddfogg.

Heiß war es hier, heiß und finster. Darüber beschwerte Barry sich nicht. Er war noch immer damit beschäftigt, die neuen Informationen, die er hatte, sacken zu lassen, sie zu realisieren, und wieder zu Atem zu kommen. Barry rollte sich erschöpft auf den Rücken, um besser Luft holen zu können. Da schuf sein blondhaariger Retter schon Licht in Form einer kleinen, leuchtenden Kugel – Magie. Der Constable hob im ersten Moment etwas geblendet die Hand vor seine Augen, bevor er die Umgebung und seinen Gegenüber genauer betrachten konnte.

„Danke“, brachte Barry, noch immer keuchend, hervor. Wo sich seltsamer- und praktischerweise vorhin die Tür befunden hatte, war nun nur noch eine Steinmauer. Diese Stelle zog den aufgrund dessen irritierten Blick des Zylinders auf sich.
„Das war wirklich knapp“, sprach er aber nach kurzem Zögern weiter. Magie, ja, das war naheliegend. Für die Tür musste Magie verantwortlich sein, wie auch für das Licht, in dessen Schein die beiden Bolde sich gerade aufhielten. Doch angesichts der Umstände sah Barry andere Prioritäten, als darauf näher einzugehen und Fragen zu stellen.

Opa Bosco!

Etwas umständlich, da Barrys Glieder sich nach der enormen Anstrengung, die die Kletterei mit sich gebracht hatte, ein wenig weich und zittrig anfühlten, begann er sich aufzurappeln.
„Wo sind wir hier?“, interessierte es ihn zu erfahren. Seine Stimme überschlug sich beinahe, so eilig hatte er es plötzlich. Die Sorge um seinen Großvater versetzte ihn in Äußerste Unruhe.
„Und wo ist mein Opa?“
Am liebsten würde er sofort losstürmen, um die Verfolgung aufzunehmen, aber er war erneut auf die Hilfe seines Retters angewiesen. Barry stützte sich mit einer Hand an der Innenwand des Rohres ab und wischte sich mit dem anderen Handrücken Schweiß von der Stirn.
„Verzeih, kennen wir uns?“, fiel ihm noch, nach einer weiteren, kurzen Atempause, ein zu fragen. Der andere Bold kannte Barrys Namen und wusste auch, dass er sich in Begleitung seines Großvaters befunden hatte, doch für den jungen Downtown Gentleman war sein Retter ein Fremder. Er fragte sich, ob die Blitzgranate mehr Schäden verursacht hatte, als ihn auszuknocken, immerhin erinnerte sich Barry nicht daran, seinen Gegenüber schon einmal gesehen, Geschweige denn mit ihm gesprochen zu haben. Ein Name fiel ihm zu diesem freundlichen, bebrillten und bärtigen Gesicht ebenfalls nicht ein.

Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #38 am: 15.10.2014, 22:19:49 »
Die Splitter der Explosion brachten Bernadettes Körper zum Klingen, doch wirklich viel verursachten selbst die herabregnenden glimmenden Bruchstücke nicht. Ihr Kopf folgte einer Bewegung, die der Klinge verborgen blieb, während ihr Körper sich wieder aufrichtete und sogar eine Hand zum Aufhelfen anbot. Statt sich zu erklären rief sie zunächst: "C.L.0, vorige Anweisungen annullieren, herkommen und auf Verfolgung vorbereiten!", dann drehte sie ihre Köpersegmente herum, bis sie mit dem RÜcken zur Klinge stand und ihr Kopf verkehrt herum saß. Sie sprach ihn an: "Keine Funktion beeinträchtigt? Schlage vor, wir nehmen Verfolgung der magischen Spur auf."
Als ihr modifizierter Lawbringer neben ihr hielt, sprang sie auf und wies ihn an, zu beschleunigen. Sie gab ihm Anweisungen, wo abzubiegen wäre, um der in ihren Augen gut sichtbaren blauen Linie mit der gefangenen 'Geisteressenz' zu folgen.

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #39 am: 16.10.2014, 16:24:50 »
Master Bosco Matthew Jenkins


"HAHAHAHA! Habt ihr das gehört?! DEN TEUFEL WIRD ER TUN! HAHAHA!" bellte der 'Meister' lautstark durch die zerfetzten Lippen seiner grausamen Maske. Er fixierte Master Bosco mit seinen tiefblauen Augen, welche durch die Umrisse der einstigen Augenhöhlen des verwesenden Gesichtes, bis in sein Herz zu starren schienen. "Da seit ihr schon ganz schön nahe bei der Wahrheit, mein lieber MAster Jenkins..." knurrte seine Eminenz und verzog die Fratze zu einem düsteren Lächeln.

Von Rechts näherte sich ein unheimlicher, großer Kerl. Er trug eine verstärkte Lederjacke, eine Art Einhandsense an der Seite und- zu Boscos Verwunderung- eine schwarz-weiß gemusterte Pantomimenmaske auf dem Gesicht. Es war eine harte, aus Metall gefertigte Verkleidung; die Augenpartien mit schwarzen Kreisen auf weißem Hintergrund umrandet. Der Mund war komplett verhüllt, was die gedämpfte Stimme von vor wenigen Minuten identifizierte. Er trug mit beiden Händen vor der Brust gehalten, ein scharlachrotes, zusammengelegtes Tuch, auf dem ein scheinbar schweres, stählernes Gebilde gebettet war, dessen Zweck sich für den Gentleman nicht gleich erschloss. "M... M... Meister." stammelte der Handlanger seiner Eminenz. "Die Phys-ystralium Maschine ist aktiviert. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis die Energiekomponenten eintreffen werden. Und... Und hier ist der Handschuh, oh Erhabener!"

"Gut, gut, gut! Pläne, Pläne, Pläne!" lachte der Meister und wandte sich dem Kerl mit der Pantomimenmaske zu. "Gebt mir das hier, ich kümmere mich nun um die nächsten Schritte ~ Und entfernt den Knebel dieses Bären. Ich möchte mit ihm sprechen." "Sehr wohl, sehr wohl!"

Der Meister nahm das Gerät an sich, welches nur im entferntesten Sinne wirklich an einen Handschuh im eigentlichen Sinne erinnerte. Der Andere verbeugte sich tief und trat dann an den, in der Luft hängenden, Stoffbären heran, um den kleinen Knebel von dessen Mund-loser Schnauze zu ziehen.

"PWÄHW! PWÄHÄW!" keuchte Bär lauthals mit seiner kratzigen, heiseren Stimme. "IHW MEWSEN DWEINE! IHW WEWDE EWCH AWLLE NAWCHAINAWNDAW EWMBWEWNGEN!!! EHW WEWD-"

"RUHE!" donnerte die grässlich, melodische Stimme des Meisters durch den Saal. Ohne dem Spielzeug Beachtung zu schenken, näherte er sich Bosco und hantierte an dem 'Handschuh'. Aus dem Augenwinkel erblickte der gefesselte Zylinder, wie er mehrere Anzeigen an dem Gerät justierte und verschiedene Kabel daran neu ausrichtete. "Ich habe dich nicht von den Toten geholt, um mir deine NERVEN ZERREISSENDE, QUIEKENDE STIMME anzuhören! DAEDALUS GRANT! Ich erinnere dich nun ein letztes Mal an die Aufgabe, für die ich deinen elendigen Geist aus der tonlosen Finsternis Bezoas gezogen habe!! Wehre dich nicht ~ dann wird deiner Existenz ein friedvolles Ende zuteil!"
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #40 am: 16.10.2014, 16:51:37 »
Barry Gamble


Der fremde Kobold seufzte und strich sich erst mit der Hand durch die Stirnfransen, bevor er die kleine, runde Brille auf seiner Nase wieder gerade rückte. Er lenkte die schwebende, Licht-spendende Kugel etwas weiter in das Rohr hinein und schaffte so für weit mehr Licht. Barry konnte unweigerlich erkennen, dass eine alte, verrostete Leiter am Rande des nun vergrößerten Sichtfeldes nach oben führte.

"Puh, oh ja ~ das war wirklich knapp! Resonanzmagie ist wahrlich nicht meine größte Stärke. Offen gestanden war es reines Glück, dass ich dich noch im Fall erwischt hab ~ Bei Shimbalathor und den ewigen Gärten Babels! Ich wünschte, ich wäre früher eingetroffen und hätte die Gefangennahme deines Großvaters verhindern können!" Wütend holte er mit dem Fuß aus und trat gegen das Metall zu seiner Linken. Ein Scheppern durchfuhr den Tunnel und hallte von dessen Wänden wieder. Enttäuscht ließ seine Schultern hängen und lehnte sich gegen die blechernen Rahmen des unterirdischen Rohres. "Aber - aber ich fürchte dann hätte sich der 'Meister' einfach einen anderen Kobold geschnappt! Weißt du, es geht nicht zwingend um die Person an sich. Es ist eure Rasse ~ die Kobolde von Tyr Na nOg! Euer Gewebe ist bedeutend robuster gegen die interstellare Strahlung der Antimaterie des Weltalls gewappnet... Bei den ewigen Sagen der Schwertküste und den Taten der Helden von Mithril-Hall!!" Er ballte die Hände zu Fäusten und fixierte Barry mit ernstem Blick. "Ich bete, dass es noch nicht zu spät ist! Du musst deinen Opa Bosco finden, Barry ~ Der 'Meister' hat vorgesorgt und seinen Aufenthaltsort verhüllt... Doch ich bin mir sicher! Er kann nicht weit weg von der Gasse sein, an der er euch aufgegriffen hat. Denn die Betäubung der Blitzgranate hält nicht lange an und ich hätte ihn ausfindig machen können, wäre er außerhalb der 'Schutzzone' des 'Meisters' erwacht! Er muss sich noch irgendwo dort oben befinden... Warte!" Er richtete sich auf und stapfte den Tunnel entlang, direkt auf die Leiter am Rande des Lichtfeldes zu. "Wir befinden uns in einem der stillgelegten Kondenzwasserbecken, innerhalb der Ebenengrenzung zwischen MinusDrei-Neun und MinusVier-Fünf. Dieser Schacht sollte dich nach oben führen, direkt in den Kanalisationstunnel über uns. Diesem solltest du etwa hundert Meter weiter folgen... Dann sollte ein Kanaldeckel dich nahe an die Stelle bringen, an der ihr angegriffen wurdet. Mit etwas Glück stehen eure Motorräder, oder wie immer ihr die auch nennt, noch dort an Ort und Stelle. Ich kann dir nicht genau sagen, wo dein Opa ist, lieber Barry. Aber es MUSS irgendwo in den angrenzenden Gebäuden sein. Vielleicht in einer Art Manufaktur oder Fabrik... Ich weiß es nicht... Tut mir sehr Leid." Traurig senkte er kurzzeitig seinen Blick. "Ich kann dich nicht begleiten. Ich wünschte ich wäre im Stande dazu... Aber dadurch, dass ich im Vorfeld versagt habe - bereits eher einzugreifen, kann ich nur darauf hoffen dass du und deine baldig-neuen Freunde Erfolg haben werdet. Ich muss mich so schnell ich kann in die nächsten Berechnungen stürzen... Ich ahne bereits mit Grauen, wo mich die nächste Tür hinbringen wird... Barry. Mechanika braucht dich jetzt! Diese gesamte WELT braucht dich jetzt!"
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #41 am: 16.10.2014, 21:43:54 »
Robin Brighthide


Vergeltung für all eure Taten, Runde #1

Irgendwann hat jedes Glück einmal ein Ende. Schließlich entdeckte der Mörder des Drogendealers die als Rächerin verhüllte, Downtown Gentleman Robin Brighthide, in ihrem Versteck hoch oben, auf dem Dach der alten, stillgelegten Manufaktur. Vom Gift des Armbrustbolzen geschwächt, setzte er nun alles daran, die Vigilantin für ihre Taten büßen zu lassen!
Nun war sie also entdeckt worden. Im ersten Moment ärgerte sich Robin, aber dann entschloss sie sich, die Chance darin zu sehen. Der Revolverschütze war nicht einfach nur ein Mörder, nein, er war auch eine Informationsquelle. Wenn sie es schaffte, ihn zur Aufgabe zu zwingen, würde sie vielleicht einiges mehr über die Hintergründe erfahren, als wenn sie ihn tötete und das Gebäude durchsuchte.

Aber im Moment fühlte er sich noch siegessicher. Er musste Angst bekommen, Angst um sein Leben. Erneut legte sie an. Sie zielte dieses Mal auf seine Schulter, auf den Arm, der den Revolver hielt. Durch die Säure mochte es trotzdem sein Ende bedeuten... aber wenn es so war, dann sollte es eben so sein. Wenn er aber überlebte...

Sie legte an, und schoss erneut. Im gleichen Moment rief sie, mit der dunkelsten, kehligsten und rauesten Stimme, die sie hinbekam: "Waffe weg, wenn du leben willst!" Sie knöpfte ihren Mantel auf, und hob ihn mit ihren Armen ein wenig zur Seite hoch, während sie halb aufstand. Sie trat so weit aus dem Schatten, dass ihr Gegner ihre Maske sehen konnte. Ob die kleine Showeinlage reichte, damit ihr Gegner sie als breitschultrigen, männlichen dunklen Rächer wahrnahm, nun, das würde sich zeigen... vorausgesetzt, er überlebte den Bolzen überhaupt.

"AARGH!" schrie der unbekannte Pistolenschütze laut auf. Benommen schüttelte er den Kopf, als die tödliche Ladung Säure erneut in seinen Kreislauf drang. Unter höllischen Schmerzen taumelte er zurück. Die Imitation der Vigilantin hatte sichtlich Wirkung gezeigt. Völlig verängstigt und nicht mehr Herr über seine Sinne schrie er verzweifelt: "Wa- was willst du von mir?!!"

"Waffe wegwerfen, dann auf den Boden legen, die Arme ausgebreitet!" rief Robin erneut mit der finsteren Stimme. Sie war überrascht über sich selbst - sie hatte das weder geplant, noch jemals zuvor versucht. Wer hätte gedacht, dass da ein "Mann" in ihrem Kehlkopf schlummerte? Die Gerüchte vom dunklen Rächer jedenfalls würde er wohl bestätigen, ohne die Spur auf Robin zu lenken.

Aber das Beste war: Ihre Improvisation zeigte Erfolg! "Du kannst das hier überleben", ergänzte sie noch - ein Hoffnungsschimmer für den Mörder, aber auch eine Drohung, wenn er nicht tat, was sie verlangte.

"Verdammt... HELFT MIR!!" schrie der mysteriöse Dealer lauthals. Ohne auf die Rächerin zu achten floh er humpelnd, in Richtung der teilweise geöffneten Geheimtür. Panisch blieb er davor stehen, hob den Revolver, zielte auf die, für ihn männliche, Gestalt auf dem Dach gegenüber und zog den Abzug. Der Schlagbolzen der Handfeuerwaffe schnellte nach vorne; das Schießpulver entzündete sich und die Kugel verließ den Lauf, von gleißendem Mündungsfeuer begleitet.
Doch der Schuss ging knapp daneben! Wenige Zentimeter neben dem Kopf der Rächerin explodierte der gemauerte Schornstein und wirbelte Staub und Rauch auf. Ohne auf das Resultat seines Schusses zu achten brüllte der Schütze: "De- Deaktiviert die Zünderfalle! ICH MUSS HINEIN!! ICH MUSS HINEIN!!"

Vergeltung für all eure Taten, Runde #2

Egal wie wirkungsvoll ihre Einschüchterung auch war ~ Samual Seraph schien eher sterben zu wollen, als sich der Vigilantin zu stellen! Doch er hielt in seiner Flucht durch die geöffnete Türe inne und schrie einen Befehl nach innen... Etwas von einer 'Zünderfalle?' Noch war keine Unterstützung für den schwer verwundeten Pistolenschützen in Sicht. Doch Robin Brighthide blieb im Unwissenden, was sie wohl hinter dieser mysteriösen Tür vorfinden würde.

"Verfluchter Trottel!" stieß Robin aus, als sich ihr Gegner zur Flucht umdrehte. Sie legte erneut an, doch gerade, als sie schießen wollte, schoss auch er - und das Geschoss traf knapp neben ihr ein! Instinktiv zuckte sie zusammen, genau in dem Moment, als sie abdrückte. Und anstatt in Richtung des Mörders, flog der Bolzen nach oben, und landete irgendwo auf dem gegenüberliegenden Dach. "Mist!" fluchte die Rächerin, und spuckte dabei Staub und Steinkrümel aus.

Ihr Blick fiel auf die Armbrust. Sie musste nachladen. Und so, wie es klang, warteten dort drinnen noch mehr Feinde. Gut vorbereitete Feinde, und mit Fallen musste sie auch rechnen. Das war nicht gut, gar nicht gut. Sie würde Verstärkung brauchen.

"Bei Null bist du tot!" rief sie ihrem Feind entgegen. "Drei..."

"Nun macht schon! MACHT SCHON!" schrie der Kerl und trat vorsichtig über die Türschwelle, um sich darin zumindest teilweise vor den Angriffen des hünenhaften Rächers auf dem gegenüberliegenden Dach zu schützen. Wieder hob er den Revolver und antwortete auf die Aufforderung Robins mit einer Kugel in ihre Richtung. Erneut schlug ein Geschoss knapp neben der Vigilantin ein; dieses Mal prallte es gegen das Wellblechdach zu ihrer Linken. Funken sprühten und erhellten kurzzeitig den schwarzen Mantel und reflektierten in dem Metallwurfarm ihrer treuen Repetierarmbrust. "Wer- Wer auch immer DU BIST! DU WIRST DIR NOCH WÜNSCHEN, DU WÄRST NIEMALS GEBOREN!! HÄHÄ!" brüllte der Mörder unter ihr. Doch nach wie schwang die bloße Furcht vor ihrem hinterhältigen Angriff und den tödlichen Bolzen in seiner Stimme und verzerrte das Timbre.

Vergeltung für all eure Taten, Runde #3

Die Zeit spielte eindeutig gegen Robin. Noch war von anderen Helfern des Mörders keine Spur in Sicht, doch die maskierte Rächerin Robin Brighthide ahnte bereits, dass der Kerl in der Gasse versuchte, sie hin zu halten. Scheinbar wartete er nur noch darauf, bis der Weg in das Innere der Geheimtür endlich frei war und er hinein flüchten konnte...

Ein weiterer Schuss verfehlte Robin nur knapp. Verdammt, der Kerl ist gut! Mit zwei schnellen Schritten brachte sie sich hinter dem Schornstein in Deckung. Dort griff sie nach ihrem Köcher mit den normalen Bolzen. "Zwei", rief sie drohend. Sie musste ihn niederstrecken, so schnell es ging, und hoffen, dass sie schnell genug war, um seinen Kumpanen im Gebäude zuvor zu kommen.

Sie lud die Armbrust. Bereit.

"Eins."

Sie hoffte natürlich noch, dass der Countdown ihn weiter in Panik versetzen würde, aber sie hatte den Eindruck, dass er dafür dann doch zu hartgesotten war. Er hatte Angst, aber er würde nicht den Kopf verlieren, da war sie sich relativ sicher.

Robin sah auf ihre Armbrust, nun wieder voll geladen. Zum Glück hatte sie mehr als nur Worte zur Verfügung.

"Du... Du wirst mich NIEMALS KRIEGEN! HAHAHA!!" brüllte der mordende Drogendealer vom Wahn gepackt und zog erneut den Abzug; den Lauf auf die Position der verhüllten Schattengestalt auf dem gegenüberliegenden Dach gerichtet. Zum vierten Mal in dieser Nacht brüllte der Revolver und spuckte das eindeutige, Bleihaltige Argument in die Richtung von Robin Brighthide. Wieder sprühten Funken und erneut wurde baufälliges Mauerwerk aufgewirbelt, als die Kugel erst gegen den Backstein des kleineren Schlotes neben der Vigilantin prallte und auf das Wellblechdach der alten Manufaktur umgelenkt wurde. Plötzlich durchfuhr ihn ein Ruck und er wandte sich um. Sichtlich erleichtert nahm er die Beine in die Hand und verschwand in dem unbekannten Gang hinter jener Geheimtür, welche nun verlassen nach wie vor offen stand.

So rasch wie der Kampf auch begonnen hatte; so schnell war er auch wieder vorüber. Binnen weniger Lidschläge war von dem Mann, dessen Name vor Robin nach wie vor verhüllt blieb, von der Bildfläche verschwunden. Die maskierte Rächerin blieb alleine auf ihrem, von Kugeln durchsiebten, Versteck am Dach der alten, baufälligen Manufaktur zurück.

Nur die drei grotesk aufgestapelten Toten zeugten als stumme Beteiligte von der äußerst waghalsigen Auseinandersetzung. Die Geheimtüre war zum Glück offen geblieben. Augenscheinlich wurde ihr von dem Mörder im Eifer des Gefechtes einfach keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt.
« Letzte Änderung: 16.10.2014, 21:46:29 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #42 am: 17.10.2014, 03:59:15 »
Robin war bereit, ihrer Beute nun endgültig den Garaus zu machen. Sie schnellte hinter dem Schornstein hervor, die Armbrust im Anschlag, bereit, sofort zu zielen und zu schießen - doch sie sah nur noch, wie der feige Mörder in der Geheimtür verschwand!

"Fogg!" stieß sie aus. Ihre Gedanken rasten. Sie brauchte Verstärkung! Wäre sie nur als Gentleman unterwegs... allerdings, nein, dann hätte sie diese ganze Szene gar nicht mitbekommen. Wenn sie jetzt dort hinein ging, riskierte sie nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Aufdeckung als dunkle Rächerin. Sie musste eine Entscheidung treffen, ging es ihr durch den Kopf, während ihr bewusst wurde, dass sie bereits die Feuerleiter auf Stabilität und Tauglichkeit zum schnellen Herabklettern untersuchte.

Sie seufzte innerlich. Ihr Instinkt hatte ihre Entscheidung bereits längst getroffen, bevor sie überhaupt damit fertig war, die Optionen aufzulisten. Wenn die Leiter nicht sicher war, würde sie sich mit ihrem Seil absichern, auf jeden Fall musste sie schnell von diesem Dach herunter und zu der Tür.

Ihr erstes Ziel war, sich bei den Leichen umzuschauen: Trugen sie irgendwelche offensichtlichen Waffen dabei? In jedem Fall würde sie ein Stück des mit dem blauen Zeug gesprenkelten Stoffes der Hemden ihrer Opfer herausreißen und in ihren Stiefel stecken. Es konnte gut sein, dass dieses Beweismittel noch wichtig werden würde. Und noch etwas war zu tun: Sie wusste, dass sie ihr Leben riskierte, wenn sie nun in den Unterschlupf ihrer Feinde hineinspazierte. Aber früher oder später, das hoffte sie jedenfalls, würden weitere Gentlemen kommen und die Leichen finden. Also würde sie die Hände aller drei Toten ausrichten - mit dem Zeigefinger ausgestreckt in Richtung der Geheimtür.
« Letzte Änderung: 17.10.2014, 05:52:00 von Robin Brighthide »

Stadt ohne Gnade
« Antwort #43 am: 17.10.2014, 07:54:06 »
Sei es der Situation oder den Drogen geschuldet, aber als der große Typ mit einem bemalten Gesicht in den Sichtbereich eintritt konnte Bosco nicht mehr anders. Ein irres schallendes Lachen erfüllt den Raum und Bosco ließ sich kaum beruhigen. Nach langem und ungläubigem Kopfschütteln explodierte der klein Bolt wütend. Seine tiefe Stimme begleitet eine aggressive und bissige Tonart „Was seid ihr bloß für Psychopathen. Der eine zieht sich eine Fratze von einer verstorbenen Frau über sein Gesicht und lässt die Fliegenmaden quer darunter durchkrabbeln. Dabei zieht er sich den Gestank der Verwesung mit voller Dröhnung rein. Das Riesenbaby pinselt sein Gesicht weiß an und zeichnet sich schwarze Kreise um die Augen. Dabei kann er kaum selbständig überleben. In eurem geistigen Motorblock auf dem Hals, muss es mehr als nur einen Kolben geben der gefressen hat. Bin ich hier den nur von Geistig umnachteten Kreaturen umgeben. Und du… du du du kleiner Teddybär, was willst du überhaupt hier.“[1]

Mit hochrotem Kopf blickt der alte Bosco um sich und schnauft kräftig ein und aus. Die Situation spitzt sich in der Halle immer mehr zu. Auf einmal fängt der alte Bolt an zu zucken, und versucht seine Augen noch oben zu verdrehen. „Ahhh mein altes Herz…“ stöhnte er die Worte mehr aus, als das er sie sprechen würde. „Der Arzt… mein Tablett…en“ Nach ein paar weitern kräftigen Zuckungen, lässt der Bolt seinen Kopf auf seine Brust runtersacken. Leblos lässt er sich an den Ketten hängen und gibt abschliessen keinen Regung mehr von sich.[2]

Würde er mit seiner kleinen Einlage durchkommen und nun für tot gehalten. Wäre er dann eventuell nutzlos für die Pläne des Verrückten.

War die Einlage wirklich so gut wie er sie sich ausgedacht hatte, oder funkten ihm die Drogen erneut dazwischen.
 

 1. Einschüchtern 24
 2. Perform Act 12
« Letzte Änderung: 17.10.2014, 11:03:45 von Master Bosco Matthew Jenkins »
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut.
E nomine reginae ferreae

Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #44 am: 17.10.2014, 11:01:56 »
Kalt blickt der Acquisitor die Dame an. Bereut, den Helm an Elizabeths Sitz hängen gelassen zu haben- hinter dessen verspiegelten Visier er nun hervorragend hätte weinen können über die Verschwendung von Zeit. Aber einen erneuten Eintrag konnte er sich nicht leisten- seine Dienstakte war langsam voll...

"Milady, would you be so kind und uns das genaue Problem verraten?" Mit sichtlichem Widerwillen tritt der Acquisitor ein- die Schultern leicht hängend- und erst spät bemerkend, dass diese Geste sein Prestige auch nicht gerade aufpolieren wird... "Also sagen Sie, dass sie die Zylinder gerufen haben, nur wegen ein paar Punks? You gotta be kiddin me!"

Misstrauisch blickte der einstige Wächter der schönsten Frau Argylles sich in der Wohnung um- und er schwor, würde in diese kitschige Idylle auch noch eine Katze gehören, er würde sich vor zuckriger Pseudoidylle übergeben. Oh Lord... kann man mich nicht einfach wieder in die düstersten Viertel Arkhams schicken? Dafür sorgen dass ich mich mit wahnsinnigen, mutierten Bestien prügeln muss? Hell, das wäre angenehmer als diese postmoderne Hölle hier...
« Letzte Änderung: 17.10.2014, 12:29:15 von Siegfried »
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

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