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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 24424 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Victor I. Mc Wybrandt

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #105 am: 18.11.2014, 19:03:08 »
Victor starrte wie gebannt dem Schauspiel entgegen. Nicht aus Verzückung, eher aus Empörung, dass etwas wie sie überhaupt frei rumlaufen durfte. Hätte er die Chance, die Macht oder sogar die Verfügung dazu, würde er wohl eher die Frau als den schreienden Mann oben drüber verhaften. Aber seine Pflicht lies es nicht zu, wertvolle Informationen abhanden zu bekommen, und da sie nunmehr die einzige Zeugin war, blieb ihm nichts anderes übrig als ihre Personalien und Daten auf einen kleinen Zettel zu kritzeln.

Cepheus kletterte dabei von seiner rechten Schulter auf die linke und zurück, da ihm offenkundig langweilig war und er es doch als "lustig" betrachtete, sein Herrchen so verzweifeln zu sehen. Dass ein Stockwerk höher die ganze Zeit geschrien und gebrüllt wurde, konnte er dabei nicht mal wirklich berücksichtigen, da sie nun begann ihre Personalien zu singen. Seine Ohren! Er hasste es so sehr, hier stehen zu müssen. Er war es Leid ein Gentleman zu sein, noch bevor er seinen ersten Richtigen Auftrag erhalten hatte, doch er war es Demrix schuldig. Oder zumindest dachte er dass er es sei, denn eigentlich wollte er ihn nur finden und noch dazu herausfinden was mit ihm und den anderen geschehen war.

So also warf er einen verächtlichen Blick auf seinen Begleiter und schrieb leise ächzend die letzten Worte auf.
Die Frage oder vielmehr den Vorschlag mit ihr Zeit zu verbringen ignorierte er und begann selbst zu sprechen.

"Nun Mylady, ich bedanke mich im Namen der rechthabenden Gentleman Mechanikas für ihre Unterstützung und Hilfe das Recht der Sicherheit in der Stadt aufrecht zu erhalten." Er schob währenddessen den Zettel in seine Manteltasche. "Nun, sie werden sicher verstehen, dass wir dieses Recht der Sicherheit nur aufrecht erhalten können wenn wir zusammen arbeiten und uns gegen das untypisch oder gefährliche auflehnen. Deshalb werden sie bestimmt nachvollziehen können, dass ich nun meinem Kollegen Mr. Stauffer zur Hilfe eilen muss, da ich nicht nur für ihre sondern auch für seine Sicherheit verantwortlich bin. Sie wissen schon, Partner und so. Also wenn sie mich nun bitte entschuldigen würden."

Er hob dankend zwecks der Erlösung seinen Zylinder und drehte sich um die Treppen hochsteigen zu können.
« Letzte Änderung: 18.11.2014, 19:05:22 von Victor I. Mc Wybrandt »
~Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.~

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #106 am: 19.11.2014, 18:50:34 »
Victor I. McWybrandt


Lady Leberzipf gluckste ein wenig überrascht, als sie die Bewegung auf der Schulter des imposanten Downtown Gentlemans realisierte. Ihr Blick traf die beiden großen Augen der Brillenkauzeule, doch sie hielt dem eisernen, interessierten Starren des Tieres kaum stand. Sichtlich angewidert zog sie den Kopf zurück in den Nacken, wodurch sich ihr voluminöses Kinn erneut, weiter nach vorne bugsierte. Blinzelnd versuchte sie ihre Unsicherheit gegenüber dem Begleiter des Constables zu überspielen, grinste leidlich schelmisch und räkelte sich ein letztes Mal so lasziv sie nur konnte.

"Oh pleaseeeh, ma' dea'... Eilen sie ihrem strammen Kollegen dort oben zu Hilfe, in dieser Höhle der Unzucht und andersartiger Teufelei!" Die Frau beugte sich leicht vor und manövrierte ihren Oberkörper so über ihren Bauch, dass sie so viel Ausschnitt zeigen konnte, wie in diesem Zelt eines Nachtrockes nur möglich war. "Mister Tschentellmän... Sie haben ja meine Adresse." Zwinkernd stimmte sie in die kurze Verabschiedung des Mannes ein und blickte ihm fantasierend nach, während Victor I. McWybrandt in Begleitung seiner Eule 'Cepheus' schließlich ebenfalls die Stufen nach oben erklomm.

Auch ihm überraschte das sichtliche Chaos des Eingangssalons. Er konnte deutlich den gepanzerten Rücken seines neuen Partners Stauffer erkennen, welcher mitten im verwüsteten Zimmer direkt vor einem offenen Durchgang stand und die Waffe erhoben, sich augenscheinlich mit jemanden unterhielt.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #107 am: 19.11.2014, 19:15:56 »
Tibryn, die Klinge


Der kleine, bis über beide Ohren völlig durchtrainierte, Gentlemanbold kämpfte sich durch den Unrat des eilig und in Not verlassenen Nachbarhauses. Die geräumige, von stinkenden Müllbergen und vermoderten Möbeln bevölkerte Eingangshalle passierte er so schnell er konnte über die morsche Treppe in der Mitte. Die alten, teilweise gesplitterten Stufen knarzten und wackelten selbst unter den schnellen, leichten Schritten Tibryns und er hätte nicht einmal eine Sekunde darüber nachgedacht, das bedrohlich zur Seite gebogene Geländer als sichernde Halterung zu verwenden. Er verließ sich auf seine Konzentration und verweilte niemals mehr als nur einen halben Lidschlag mit dem Gewicht auf einem Stiefel. Ohne inne zu halten steuerte er entschlossen weiter hinauf, stolperte über den zerrissenen, alten Teppich des gebogenen Flures im zweiten Stock und steuerte instinktiv auf die nächstbeste Tür zu, welche er als Erstes für geeignet hielt. Dabei musste er sich weniger auf seinen Richtungssinn und seine Orientierung verlassen. Tibryn folgte einfach der stärker werdenden, schwelenden Hitze und den dünnen Rauchfäden, welche die bröckelige des Stockwerkes entlang krochen. Mit festem, unüberwindbarem Griff packte er die Türklinke und riss daran. Von einem lauten Scheppern begleitet schwang die Tür nach innen auf und fiel dabei beinahe aus den Angeln. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, warf der kleine Mann den losen Türknauf in seiner Rechten zur Seite und öffnete das große, vom Staub vergilbte und von dicken Rauchschwaden eingenommene Fenster gegenüber.

Das, was von der ehemaligen Hauswand des Nachbargebäudes übrig geblieben war, schwankte bedrohlich. Flammen züngelten von Erdgeschoss nach oben und erhitzten die morschen Holzbalken, nagten an der schwer angeschlagenen Stabilität der letzten, intakten Träger und verschlangen gierig alles, was ihren Weg kreuzte. Der beißende Rauch brannte schmerzhaft in Tibryns Augen... Doch er musste seinen suchenden Blick nicht lange aufrecht erhalten. Durch die Schmäle der kleinen, kaum mehr als nur einen Meter breiten Gasse zwischen den beiden Häusern konnte er ohne Umschweife ein klaffendes Loch, ziemlich genau auf Höhe seiner Position, im obersten, dritten Stock des Hauses gegenüber ausmachen. Seiner Einschätzung nach kämpfte das Feuer aktuell um die Vorherrschaft der zweiten Ebene. Es schien, als wäre dort oben durch die Hitze eine Leitung geplatzt und hätte zufällig für diesen Weg gesorgt. Doch für Tibryn bedeutete das nach wie vor, dass er mehrere Meter nach oben, an der kahlen Wand eines gerade halb explodierten Hauses hinaufkraxeln musste.

Aufgrund fehlender, diesseitiger Fenster gäbe es für den Bold, so wusste er, höchstens noch die Möglichkeit, sich etwas abzuseilen und über den brennenden, 1. Stock sein Glück zu versuchen.[1]
 1. So oder so. Welchen Weg du auch immer zusätzlich herausfinden solltest, ich benötige auf jeden Fall einen ordentlichen Akrobatik-Wurf!
« Letzte Änderung: 19.11.2014, 19:18:35 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #108 am: 19.11.2014, 19:40:48 »
Robin Brighthide


Die maskierte Rächerin musste nicht lange suchen. Anhand der Nummerierung des Schlüssels fand sie, im Licht der nun hell erleuchteten und beharrlich summenden Elektrolythlampen, das dazu passende Schloss an einem der Spinde auf der Seite, welche jener fein, säuberlich weiß-gestrichenen Türe gegenüber lag. Von einigen Rüttelbewegungen schließlich in die Fassung gebracht, entsperrte sich der Verriegelungsbolzen der blechernen Tür, welche sich von Robin nun ohne Weiteres öffnen ließ.

Der Spind beinhaltete augenscheinlich einige Privatgegenstände des toten Mannes in dem bläulich gesprenkelten Overall. Über der leeren, untersten Ablage für Schuhwerk, lag ein sauber zusammengelegter Stapel Alltagskleidung in typischem, oberen 'Dale-Stil im zweiten Fach. Neben einem runden Bowler und einem rot-kariertem Halstuch, befand sich wiederum darüber eine etwas strapaziert aussehende, lederne Börse. Als Robin danach griff, fiel ihr eine Fotografie daraus in die Hand, welche augenscheinlich lose darin verwahrt worden war.

Das an den Ecken knitternde, sepia-farbene Bild zeigte jenen kürzlich Verstorbenen offensichtlich im Kreise seiner Familie. Er stand breitbeinig in der Mitte und trug behutsam ein kleines Baby auf dem linken Arm, während die Rechte eng um die Hüften einer Frau mittleren Alters geschlungen war. Den beiden Erwachsenen stand jenes einzigartige, verliebte und stolze Grinsen ins Gesicht geschrieben, welches nur frisch gewordenen Eltern vorbehalten war. Dahinter waren die Umrisse eines Geschäftes zu sehen, augenscheinlich der Bildermacherei, welcher auch die Fotographie zuzuschreiben war.[1]
 1. Die Börse beinhaltet ansonsten zwei Wertpapiere im Wert von je 10 GM und 7 SM.
« Letzte Änderung: 19.11.2014, 19:42:53 von Wellby »
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Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #109 am: 19.11.2014, 21:15:46 »
Robin sah in aller Eile die Sachen durch, als ihr das Foto in die Hände fiel. Nur kurz hielt sie inne, um auf das Abbild der glücklichen Familie zu schauen. "Wie kann man so dämlich sein?" Sie schüttelte den Kopf. "Er hat sowas, und dann lässt er sich mit Drogenhändlern und Mördern ein. Das.." Ein seltsames Gefühl stieg in ihr auf. Sie schob es beiseite. "Die sind besser ohne ihn dran. So wie der Rest der Welt auch."

Schnell steckte sie die Wertpapiere und das Foto ein, dann machte sie den Spind wieder zu. Sie nahm sich nicht die Zeit, ihn abzuschließen, darauf kam es nicht mehr an. Schnell lief sie aus dem Raum, und wandte sich nun endlich der Tür zu, die sie nach oben führen würde.

Sie begab sich gleich in geduckte Stellung, und öffnete die Tür, so leise sie konnte. Ihr Plan war simpel: Auf die der Tür gegenüberliegende Seite der Wand rollen, und dann heimlich, still und leise[1] die Treppe hoch. Als die Tür weit genug geöffnet war, setzte sie zur Rolle an. Dummerweise blieb sie mit dem einen Fuß an der Türschwelle hängen...[2]
 1. Heimlichkeit: 26
 2. Akrobatik: 10, natürliche 1 gewürfelt

Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #110 am: 19.11.2014, 21:31:24 »
Mit einem Knurren ruckt der Jäger der Kreaturen der Finsternis herum. Ballt knackend die Fäuste. Starrt in die Finsternis. "Kreatur der Schatten. Ich fordere dich heraus, im Namen der Gentlemen! Zeige dich, auf das du vernichtet wirst. Gib dein finsteres Tun auf- und leg dich lieber mit mir an. Lass den armen Irren in Frieden. Ich bin dein Gegner." [1]

Mit einem beherzten Schritt tritt er auf die Stelle zu, auf die der Irre gezeigt hat. Macht sich bereit, erneut gegen die Mächte der Finsternis anzutreten. "Victor? Jetzt wirds dreckig." begrüßt er seinen Kollegen. "Zeit, das dunkle Drüben wieder dahin zurückzutreiben wo es herkommt." Vernehmlich knacken die Knöchel. "Bringen wir Licht ins Dunkel."
 1. Challenge!
« Letzte Änderung: 23.11.2014, 12:56:41 von Wellby »
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #111 am: 20.11.2014, 21:47:04 »
Als sich Tibryn durch das verwüstete Haus durch alle möglichen herumliegenden Gegenstände in den 2. Stock vorgedrungen ist, öffnete er instinktive eine Tür zu einem Zimmer das direkt gegeüber dem brennendem Haus sein musste. Er riss dir Tür auf warf den abgeflogenen Türgriff beiseite und sah das das zimmer zum Glück ein Fenster hatte das er sogleich aufriss. Sofort schlugen ihm die Rauchschwaden entgegen. Nach kurzem Lage abchecken stellte er fest das der zweite Stock fast komplett in Flammen stand und er sich beeilen muste wenn er das Kind dort noch lebend vorfinden wollte. Des weitern sah er das er kaum in den zweiten Stock eindringen konnte ohne vom Feuer verzehrt zu werden. Also sah er nach oben und entdeckte im 3. Stock ein Loch in der Wand der des Nachbarhauses das vermutlich durch eine Explosion entstanden war.Seine Wahl fiel schnell darauf das Tibryn nur dort oben eine reale Chance hatte sicher in das Haus zu kommen.

Tibryn kletterte auf den Fenstersims, spannte all seine Muskeln an und stemmte sich mit Händen und Beinen in die Gasse - Hände am brennenden Nachbarhaus und Füße am die Wand wo er gerade war - und legte so die fehlenden Meter nach oben zurück[1]. Immer abwechselen linkes bein rechter arm nach oben und dann rechtes Bein linker Arm nach oben "krabbelte" er die Gasse hinauf. Oben angekommen hielt er sich an den Lochkannten fest und zog sich ins Haus. Die Hitze schlug ihm sofort entgegen und er spühte wie im das Wasser im Gesicht herunterlief. Er suchte einen Weg nach unten in den 2. Stock um das Kind zu finden...er versuchte ein Geräuch zu hören ob das Kind schrie oder weinte[2] und suchte weiter nach einem Weg nach unten durch die schwüle Hitze...

"IST HIER NOCH JEMAND???!! ICH WILL NUR HELFEN!! HALLO???"
 1. Akrobatik: 21
 2. Wahrnemung: 12
Status

"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #112 am: 22.11.2014, 08:04:18 »
Als die Geisteressenzen auf dem Platz blieben, schwang sich die mechanische Frau aus ihrem Sattel und stellte sich neben ihren Lawbringer, nach oben blickend. "Korrektur: Spur endet hier." Sie aktivierte wieder einmal ihre Kommunikation und kontaktierte den Supervizor: "Miss Bernadette an Supervizor: Spuren der Attentatszauber versammeln sich Ebene MinusVier-Drei, Ecke...und... Bitte der Klinge mitteilen, sobald diese sich meldet. Setze Untersuchung fort." Ihr fiel nichts besseres ein, da sie ihren Partner im Moment nicht erreichen konnte.
Noch wartete sie auf die Erwiderung des Koboldgentleman und beobachtete zunächst die Wirkung, die die Präsenz des Zaubers auf die Anwesenden biologischen Wesen hat. Dann wies sie ihren Lawbringer an, auf die drei heruntergekommenen Gestalten zu achten und begann, die Umgebung einem gründlichen Untersuchung, basierend auf Sicht, zu unterziehen. Ihr Kopf vollführte langsam eine 360°-Drehung. "Wo kommt der Zauber her, beobachtet jemand ihn oder uns?" Auch der Gassenunergrund und die höheren Häuserwände wurde in ihr Umblicken einbezogen.[1]
 1. biete Wahrnehmung 20 und Arkanes Wissen 16 an

Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #113 am: 22.11.2014, 10:49:12 »
Barry war dankbar dafür, dass Hilfe herbeigeeilt war – zwar nicht wegen ihm, aber ein anderer Zylinder war ein anderer Zylinder. Der junge Bold erkannte den wirklich abgefahrenen (vermutlich war dies ein gutes Wort dafür) Lawbringer ihm Augenwinkel, zusammen mit seiner Besitzerin, die… auch eine Maschine war. Interessant.
Dabei ließ er die drei Straßengangster nicht aus den Augen. Gerade den nicht, der sich bewegte. Barrys Deputy 0.7 wies nun auf denselben.

„Ja“, antwortete Barry Bernadette. „Ja, ich könnte Unterstützung gebrauchen. Constable Gamble aus Godrien“, stellte er sich seinerseits vor.
„Mein Partner und ich“, Barry war professionell genug, ihn bei offiziellen Angelegenheiten nicht seinen Opa zu nennen, „kamen hierher, um eine andere Einheit zu treffen und einen Tatort zu besichtigen, aber wir gerieten hier in einen Hinterhalt. Ich entging dem Mordversuch an mir, doch sie haben meinen Partner entführt. Er muss noch irgendwo hier sein. Diese Gentlemen halten sich am Tatort auf.“

Wäre nicht plötzlich ein leichtes Chaos ausgebrochen, hätte Barry die Befragung für beendet erklärt und die drei Taugenichtse laufen gelassen – genau genommen hatten sie noch keine Straftat begangen, da die Lawbringer noch dort standen, wo sie abgestellt worden waren, und Barry hatte dafür nicht das Leben seines Opas riskieren wollen, das vielleicht am seidenen Faden hing.

Eine sonderbare, unheimliche Macht schien in der Luft zu liegen, die ihm eine üble Gänsehaut bescherte. Diese Macht selbst jedoch, war für ihn unsichtbar. Er spürte und sah nur ihre Auswirkungen. Während die drei Kromdale-Ratten sich wie besessen benahmen, trat auch Barry unsicher auf der Stelle und versuchte, auf alle drei gleichzeitig acht zu geben und sie mit seinem Deputy in Schach zu halten. Er fühlte sie auch, diese zehrende Kälte, die über seine Haut kroch und in ihn hineindrang. Das war ziemlich beunruhigend. Barry versuchte, das Gefühl abzuschütteln.

„Was geht hier vor?“ – Ja, diese Frage, die einer der Gangster herausbrüllte, interessierte Barry auch brennend. Doch gerade der Fragesteller alarmierte den jungen Bold mit seinem Verhalten am meisten. Denn als der Große an eine der Hauswände zurückwich und eine seiner Hände in dessen Westentasche wanderte, war die Befürchtung, er könnte eine Waffe ziehen und damit etwas Dummes anstellen, natürlich sehr präsent.

„He, was machst du da? Nimm die Hand aus der Tasche!“, befahl Barry gegen das unsichtbare Tosen an und zielte nun schussbereit auf den großen Kerl. „Ganz langsam und vorsichtig!“
Ob der Mann Herr seiner Sinne war, war ungewiss. Barry verstand auch nicht, was gerade hier vor sich ging. Bernadette identifizierte dies alles hier als den Attentatszauber, den sie verfolgt hatte, wie Barry mit einem Ohr aus ihrem Bericht an den Supervizor hörte, aber der Bold spürte, dass ihm die Kontrolle über die drei Schurken schlagartig entglitten war. Dies alles konnte schnell unschön enden.

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #114 am: 23.11.2014, 12:40:29 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Niemals zuvor hatte der alte Mann solch ein erhabenes Gefühl erlebt. Die Strahlen des Himmelskörpers hüllten ihn in eine Form von Wärme, welche man in Mechanika verzweifelt suchte. Nicht einmal die traurige Erinnerung an sein kleines Kinderbettchen, hätte ihm solch eine Zufriedenheit schenken können. Mit jedem Zug der frischen, klaren und unberührten Luft erfüllte sich sein vom Alter gezeichneter Körper mit neuer Stärke. Pure Lebenslust strömte seine Glieder hinab und ließ seine, sonst so schmerzenden, Knochen erneut mit jugendlicher Kraft erstarken. Das war es also, was Mechanika verloren hatte... Das pure Geschenk des Himmels. Den Grund, wieso man jeden Morgen mit neuem Glück im Herzen aufwachen konnte. Das war es also...

Natürlich kam in ihm der Widerspruch auf, dass es sich hierbei nur um ein Trugbild seines Unterbewusstseins handeln konnte. Freilich hatte er nicht vergessen, was sich vor seinen Augen noch kurz zuvor abgespielt hatte... Deshalb zögerte er einen Moment, die Augen erneut zu öffnen und den Blick über die schöne Landschaft jenseits des Fensters schweifen zu lassen. Die Angst wog zu groß, dass sich jene Szenerie als Lüge herausstellen würde.

Doch die Wärme auf seinem Gesicht blieb. Die frische Luft streichelte weiterhin sein Antlitz. Und, als er blinzelnd die Lider nach oben zog, dort war noch immer dieser wunderschöne Baum im Zentrum seines Blickfeldes und wog die, von hellgrünen Blätterkronen umgarnten, Äste majestätisch im Wind.

Von all der Glückseligkeit überwältigt, drang plötzlich eine Melodie an sein Ohr. Bosco war sich sicher: Noch niemals zuvor hatte er solch eine  wahrhaftig goldene Stimme vernommen! Nicht einmal die höchsten Gesänge der wundervollsten Oper Argylles hätte dem Kobold solch eine Muse verleihen können! Leise, jenseits von aufdringlich, flüsterte der unbekannte Klang jenen göttlichen Gesang an seine gespitzten Ohren... Und Bosco verspürte eine, nicht zu deutende, Vertrautheit in dieser weiblichen Stimme.

Jemand war dort draußen und sang zu ihm.


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'..."


« Letzte Änderung: 23.11.2014, 12:50:02 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #115 am: 23.11.2014, 12:49:39 »
Robin Brighthide


Von ihrem Tatendrang überwältigt, war es für ihr Gleichgewicht bereits zu spät, als sie bemerkte, dass ihr linker Fuß an dem höher gelegenen Türabsatz hängen blieb. Von lautem Poltern begleitet, fiel die maskierte und eigentlich sonst so agile Robin Brighthide flach auf die Brust und schlitterte ein kurzes Stück auf dem gekachelten Boden nach vorne, bis ihr Gesicht schließlich unsanft von der ersten Stufe der gegenüberliegenden Treppe aufgefangen wurde.

Sie lag in besagtem Treppenhaus, welches bereits grob durch das milchige Glas des tückischen Durchganges hinter ihr, zu erkennen gewesen war. Ein Weg führte über strahlend weiße Fliesen nach oben, parallel dazu verliefen Stufen hinunter, in den Keller des Gebäudes.

Dank der systematisch an den Wänden verteilten Elektrolythlampen, konnte die Rächerin zwischen den beiden Treppen, das Geländer entlang nach oben blicken. Es schien als würden die, um die eigene Achse gefalteten, Stufen bis zum obersten, dritten Stock führen. Nach unten verlor sich ihre Wahrnehmung jedoch schnell in Dunkelheit, da dort die Beleuchtung wohl nicht aktiviert worden war. Auf den nächsten beiden Stockwerken erblickte Robin die Konturen weiterer solcher Glastüren auf selbiger Seite, wie bereits im Erdgeschoss. Die gegenüberliegende Richtung schien bis nach oben hin in der weiß gestrichenen Hauswand zu enden. Die Schritte der beiden Männer waren bereits verstummt, bevor sie überhaupt an die Glastür herangetreten war. Auch nach ihrem Sturz war das einzige Geräusch, was sie vernahm, das mittlerweile bekannte, beständige Surren der Energieleuchten. Ein leichter, kühler Luftzug streichelte an ihr vorbei, während die Rächerin überlegte, welchen Weg sie wohl als nächstes einschlagen würde.

« Letzte Änderung: 23.11.2014, 16:41:21 von Wellby »
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« Antwort #116 am: 23.11.2014, 13:07:28 »
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


"NEIN!! K-K-K-KOMMEN SIE NICHT NÄHER!!" plärrte der Mann verzweifelt, während seine Knöchel hörbar knackten und seine Muskeln sich zum zerreißen spannten. Sein gesamter Körper bebte, als der gepanzerte Downtown Gentleman zwei beherzte, mutige Schritte nach vorne wagte und um die Ecke blickte, direkt auf die Stelle, auf die der Suizid-gefährdete Kerl mit dem vorhergehenden Nicken gedeutet hatte...

... Doch dort befand sich kein Dämon aus der düstren Vergangenheit Mechanikas. Neben der, ebenfalls von Farbe und geborstenem Gläsern völlig verwüsteten, kleinen Küchenzeile stand lediglich eine Staffelei nahe an der Schwelle, die Siegfried Stauffer gerade passiert hatte. Darauf war eine Leinwand befestigt, auf der sich das detailliert, in brüchigem Braun-Rot gemalte Bildnis eines schemenhaften Mannes mit einem großen Vogel auf der Schulter befand.


Noch während Siegfried einen ersten Blick auf das Gemälde warf, hörte er hinter sich das vertraute, bedrohliche Klicken eines sich spannenden Schlagbolzens. Keuchend, von schmerzendem Timbré begleitet, stammelte der Maler verzweifelt:

"Er... Er ist hier."
« Letzte Änderung: 23.11.2014, 15:51:01 von Wellby »
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« Antwort #117 am: 23.11.2014, 13:19:27 »
Tibryn, die Klinge


Doch der Lärm innerhalb des zerstörten Gebäudes war zu aufdringlich, als dass Tibryn von seiner aktuellen Position aus etwas hätte hören können. Obwohl die Flammen den dritten Stock noch nicht erreicht hatten, hatte die Explosion und die dadurch schwer verletzte Statik des Hauses ihren Zoll gefordert. Er befand sich in einem von Rauch fast völlig geschwärzten Raum. Seine Atmung fiel ihm schwer und er hatte alle Hände voll zu tun, sich darauf zu konzentrieren, überhaupt etwas in den dicken Schwaden zu erkennen. Ohrenbetäubend prasselndes Feuer erhitzte von unten her den morschen Fußboden und brachte die Holzbalken zum Erzittern. Der beißende Geruch verbrannten Polyesters und schwitzendem Mörtels raubte ihm beinahe die Besinnung![1]

Eine Tür hatte aus dem Zimmer geführt, welche von der vorhergehenden Explosion nach draußen, in den Gang dahinter geworfen worden war. Schnell wurde dem kleinen Bold bewusst, dass ein klaffendes Loch knapp dahinter den weiteren Weg in diesem Stockwerk blockierte. Doch der darin von unten strömende, dunkelgraue Smog versperrte ihm die Sicht auf das Gegenüber.
 1. Rettungswurf auf Zähigkeit bitte.
« Letzte Änderung: 23.11.2014, 13:21:23 von Wellby »
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« Antwort #118 am: 23.11.2014, 14:00:13 »
Bernadette & Barry Gamble


Doch so unklar sich die Uhrwerksfrau auch über die Tatsache war, dass augenscheinlich nur sie allein diese Geisterlinien erblickt hatte, so sehr wurde sie auch nicht aus dem Schauspiel knapp oberhalb des Hinterhofes schlau. Die Essenzen wirbelten in dem kaleidoskopartigen Licht umher; immer wieder schoss aus einer anderen Himmelsrichtung eine unglückliche Seele über die Dächer der Ebene, von oben herab oder sogar an Bernadette und dem anderen Zylinder vorbei. An keinem unmittelbar erkennbaren Ort konnte sie jedoch eine offensichtliche Ursache dafür erkennen. Weder die vergilbten, mehrere Meter hohen und kaum mit Fenstern durchzogenen Hauswände gaben Aufschluss darüber, noch jemand oder etwas auf den Dächern darüber. Doch immerhin musste sie keine studierte Zauberkundige aus der Howgards-Street sein, um genau zu erkennen, wie sich der blaue, tosende Sturm aus verstorbenen, gefesselten Seelen langsam nach unten bewegte!

Während Barry immer unsicherer wurde und der Supervizor aus Kromdale sich knisternd im Lautsprecher des erstaunlichen Lawbringers der Uhrwerksfrau meldete, um ihre Anweisungen zu bestätigen, schien die Zeit plötzlich wie still zu stehen.

" ~ Warnung ~!"
hallte die blecherne 'Stimme' des C.L.0 durch das wirbelnde Chaos des Hinterhofes... Als der Mann an der Seite mit panischem Gesichtsausdruck plötzlich zupackte und sich für Barry eindeutig der hölzerne Griff einer Feuerwaffe innerhalb seiner Weste abzeichnete![1]

" ~ Warnung ~! Potentielle Bedrohung 20° links ~ Termination einleiten? ~"
 1.  Wenn ihr wünscht, gewähre ich Barry und dem C.L.0, aufgrund eurer Wachsamkeit, einen Erstschlag in diesem potentiellen Kampf. Bernadette selbst hat hier den Nachteil, sich auf den 'Sturm' konzentriert zu haben.
« Letzte Änderung: 23.11.2014, 14:01:36 von Wellby »
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Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #119 am: 24.11.2014, 19:48:39 »
"LANGSAM!", wollte Bernadette die Worte ihres Partners noch ergänzen, dann war es aber schon zu spät. Doch sie war nicht langsam. "Nur bei weiterer Verschlechterung! - KEINE BEWEGUNG!", hielt sie zunächst C.L.0 auf, um das gleiche auch auf die abgerissene Gestlat auszudehnen. Sie versuchte außerdem, sich gegebenenfalls vor den Kobold zu werfen, da sie sich und ihrem Zweirad mehr Widerstandskraft zutraute. Der Arm mit der Deputy fuhr herum, ebenso wie der Lawbringer sein Geschütz in Stellung brachte.[1]
 1. Vorbereitete Handlung: Sollte er nicht stoppen, krachts.

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