Als letzte Einleitung zu den von mir betrachteten Standardvölkern möchte ich die Halblinge in gebotener Kürze betrachten, jedoch diesmal ohne Geschichte, sondern einfach beschreibend. Die von mir vorgestellten Völker stellen nach bisherigen Planung ein Großteil der Bewohner des Herzlandes. Morgen will ich versuchen, meine Idee zu den Herzlanden in einen Statblock zu fassen, damit man ein paar Eindrücke von der Größe und Bevölkerung bekommt und mir erste Gedanken zur Stadt machen, in welcher das Gros spielen wird.
Solltet ihr Ideen oder Beschreibungen zu anderen Völkern brauchen, werde ich sehr gerne leisten. Versteht aber bitte, dass das Paizowerk zu groß ist und die Idee noch im Wachsen, sodass ich nicht jede Facette von vornherein betrachten kann.
Without further ado,
die Halblinge:
Nicht jedes Volk leidet so sehr unter den Entwicklungen der magischen Industrialisierung, im Gegenteil gibt es unerwartete Sieger dieser Entwicklung und so sind es die heimatliebenden und so provinziellen Halblinge, die unter der technischen Industrialisierung prosperieren und große Geschäfte machen. Dabei sind die Halblinge ungewöhnliche Teilnehmer, die - wie es für das Volk rumgesprochen hat - daheim in ihren beschaulichen Löchern leben. Doch sie haben ihre Ohren am Puls der Welt, halten sich aber vor allem fern von den Städten, was nicht heißt, dass sie nicht von dem Andrang in den Städten profitieren.
Grundlage für den halblingischen Erfolg ist Großgrundbesitz, der über viele Jahrhunderte, vor allem im Westen der Herzlande, akkumuliert wurde. Fernab der Migrationsrouten, der kohleverpesteten Städte und der Kriegszonen lebt das Gros der Halblinge ein beschauliches Lebens in pittoresken, abgeschirmten Dörfern. Nur aus geschäftlichen Gründen verlassen die Halblinge ihre eigenen, gut geschützen, parkähnlichen Anlagen, in denen die Sicherheitsmechanismen so kunstvoll integriert sind, dass sie kaum auffallen und das Bild von gemalten Landschaften kaum verunstalten. Nur der graue Himmel des Ostens verrät die bald auftauchenden Kohlestädte. Den abgeschirmten, in Hügelketten verborgenen Halblingsdörfer vorgelagert sind riesige Landwirtschaftsanlagen mit großen Felderarealen, welche von Dampfmagie betriebenen Landwirtschaftsmaschinen, wie Kettenschleppern, und einer Armee schlecht bezahlter Saisonarbeiter bestellt werden.
Halblinge sind Meister des spießigen und abgeschiedenen Lebensstils und legen großen Wert darauf, dass Leid der Welt auszublenden, was sie nicht davon abhält, das Leid der Welt zu ihrem Nutzen zu machen. Für die Gesellschaft der Halblinge eine große Herausforderung, der sie mit ihrem volkseigenen Eskapismus begegnen. Der halblingische Alltag besteht aus einer Vielzahl von Aktivitäten, die Gemeinschaft und Gemeinde fördern, mit vielen Festen und einer ausgeprägten Ess- und Trinkkultur, die in aller Welt ihresgleichen sucht. Um ihre Ruhe zu genießen, nutzen Halblinge auch sogenannte Schirmfabriken, also magische Fabriken, die nur dazu dienen, illusionäre Schleier um die Landschaft zu ziehen, damit die Halblinge ihre Ruhe haben und damit die Halblinge nicht das Leid vor ihrer Tür sehen. Eskapistische Hobbies stehen bei dem kleinen Volk im Vordergrund, wie ein Abenteuerspiel, welches "Wurm und Keller" heißt, und eine schwarzweiße und leicht greifbare Welt für das kleine Volk darstellt, in der sie die Helden sind. Ebenso sind Abenteuerromane und entsprechende Bild- und Dichtkunst sehr gefragt, wie auch die modernen Medien um die Laterna magica
[1]. Halblinge unternehmen als Gemeinschaft große Anstrengungen, um sich vor den negativen Seiten der Welt zu verschließen.
Doch längst sind die Zeiten vorbei, in denen alle Halblinge dieser Welt entkommen können. Der Wachstumsbedarf der Fabriken und die Suche nach Kohlevorkommen hat auch vor dem Westen keinen Halt gemacht und einige verborgene Halblingsdörfer ausgehoben. Zudem ist der Landwirtschaftsmarkt zunehmend härter, da nichthalblingische Bauernhöfe nachgerüstet haben und durch die Migrationswellen, die am Westen vorbeigehen, günstigere Tagelöhner rekrutieren. Einige halblingische Familien müssen also die traditionelle, inzwischen eher als rekreativ verstandene Landwirtschaft verlassen und selbst zu Tagelöhnern werden. Dort, wo die Fassade der schönen, heilen Welt zusammenbricht, werden auch Halblinge in die Städte und Fabriken geschwemmt, wo sie in einer körperlich zähen Welt mit Kindern gleichgesetzt und dementsprechend bezahlt werden. Und so gehören Halblinge dort häufig einer unterdrückten Minderheit an, die sich aufgrund von Chancenlosigkeit in die Kriminalität begeben muss (vor allem Beschaffungskriminalität) und weder von den Städten, noch von ihrer Heimat - die weiterhin die Augen munter verschließt - Hilfe erwarten können.
Halblingische Beteilungen an Ausbeutung besteht selten in direktem Zugriff, sondern häufig durch Arbeit auf Entfernung, sei es durch Investition, dem Zurverfügungstellen von Produktionsmitteln, Verpachtung von Land und Maklertätigkeiten. Halblinge sind zudem Pioniere der Börsen. Halblinge arbeiten zwar auch gerne, aber eher in ihren traditionellen Dörfer zu rekreativen Zwecken, als Zeichen ihrer für sich verstandenen Hochkultur. Und so ist es nicht verwunderlich in dieser Welt, dass auch gescheiterte und entwurzelte Halblinge sich zurück in den Schoß ihrer Kultur wünschen. In einen Schoß, der sich wenig bis gar nicht für die Welt interessiert, sondern nur dafür, sich das schwere Leben auf Koura so angenehm wie möglich zu machen.