• Drucken

Autor Thema: [IT] Prolog: Schatten über Tristram  (Gelesen 62187 mal)

Beschreibung: [abgeschlossen]

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Tyrome Rhistle

  • Beiträge: 557
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #465 am: 26.04.2011, 12:04:28 »
Tyrome blickt auf Schattenzahn, welches an der Wand gelehnt steht. Tyrome wischt sich die nassen Haare aus dem Gesicht und beschließt ohne weitere Umschweife das Schweigen abermals zu unterbrechen. Wohl wissend, dass er das Schwert nicht einfach an sich nehmen kann, weil er allem, was er in seinem Leben schwor, widersprechen würde, muss er sprechen. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, wenn er sich nicht zum Dieb machen will. Außerdem muss Tyrome sich auch Mut zusprechen. "Könnte ich die Macht des Schwertes kontrollieren? Kann Sezair auch die Bosheit der Klinge bannen, wie er es mit dem Dämon des Königs getan hat?" Und dann kommt Rhistle auch der Gedanken, an den er vorher, bis jetzt, nicht einmal zu denken gewagt hat. Der ehemalige Ritter blickt auf den Paladin und verwirft für einen Moment die Idee zu sprechen. Jetzt, da Raphael de Aveugler so verletzt und verletzbar ist, so ausgeliefert auf dem Bett liegt und den Schlaf der Gerechten schläft, merkt Tyrome erst, was er schon vorher hätte bemerken sollen. "Ist er stark genug, um dem Schwert
nicht zu verfallen? Er ist stärker als ich. Viel stärker."
Rhistle muss anerkennen, dass er ohne seine Stärke nicht erfolgreich, sondern tot gewesen wäre, vielleicht schon wahnsinnig. Doch jetzt ist er einfach nur verwundet und schläft friedlich.

Tyrome blickt zu Sezair, sagt jedoch nichts. "Vielleicht sollte ich mich im Gespräch davon überzeugen, dass er stark genug ist?", versucht der Landadelige sich selbst von möglichen Zweifeln zu überzeugen, doch er sagt weiterhin nichts. Will eigentlich auch gar nichts sagen und den Paladin ihn Ruhe schlafen lassen. "Wer weiß, wenn er so stark ist, vielleicht kann er uns helfen, Lazarus zu erlegen?"
Tyrome blickt sich kurz um und sucht sich eine Sitzgelegenheit. Er weicht dem Schwert aus.
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #466 am: 27.04.2011, 18:54:09 »
Da es nichts weiter zu tun gibt, setzen sich Sezair und Tyrome schweigend an dessen Bett. Erleichterung und Zuversicht macht sich in ihnen breit, denn der Paladin scheint das Schlimmste hinter sich zu haben. Sein Gesicht hat wieder eine gesunde Farbe angenommen und der breite Verband auf seiner Brust ist nicht mehr blutdurchtränkt. Offensichtlich hatte der Heiler ganz herrvoragende Arbeit geleistet und der Paladin würde in kurzer Zeit wieder auf den beinen sein können.
Jedoch, seine Seele schien sich so schnell nicht von der Belastung zu erholen, wie es der Körper tat. Von Zeit zu Zeit ging ein nervöses Zucken durch seinen Körper, und kurz darauf wandte er seinen Körper stets ruckartig von einer Seite zur anderen, dass Tyrome manchmal aufsprang, um ihne festzuhalten. Ja, es schien so, als würden die Erinnerungen ihn im Schlaf heimsuchen und als würde er denselben Kampf wieder und wieder gegen das unaussprechliche Böse austragen, das ihm tief unten in den Katakomben begegnet war. Bei dieser Gelegenheit kam es den Männern in den Sinn, dass sie das Monstrum - oder was es war - selbst nicht gesehen hatten und auch war dessen Leiche von dem Suchtrupp nicht gefunden worden. Doch was bedeutete das schon? War der Anblick des im Schlaf kämpfenden Paladins nicht schon Beweis genug? Und dann waren ja noch die erschlagenen Höllenhunde in der Magmagrube, Zeichen genug, dass etwas übernatürliches im Spiel war. Vielleicht war ihre Unwissenheit ein Glück. Und wenn sie den Stein im Kloster sicher verwahrt wussten, war der ganze Spuk vorbei und das Leben konnte wieder seinen normalen Gang nehmen.

Nach einer ganzen Weile, die beiden Wachen hatten sich schon mehrmals auf den unbequemen Stühlen ihre Sitzposition gewechselt, schlug der Paladin seine tiefgrauen Augen auf und betrachtete verwirrt die Gesichter, die ihn beobachteten, die er aber offensichtlich nicht zuzuordnen wusste[1]. Mit doch einiger Mühe befreite er langsam seine Hand unter der schweren Decke und fuhr sich über das schweißige Gesicht. "Wo ist Pepin?", fragt er schwach.
 1. Sense Motive: jeweils 17 von Euch erreicht
« Letzte Änderung: 27.04.2011, 22:15:23 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Sezair Lemas

  • Beiträge: 403
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #467 am: 28.04.2011, 20:39:01 »
Geduldig hat Sezair die Wache gehalten und die Ruhe im Krankenzimmer genossen. Obwohl es ein schweres Bild sein mag, den Paladin in schmerzender Pein zu sehen, fühlt sich Sezair doch beherbergt von dessen Genesung. Die Zeichen der Besserung erscheinem dem alten Kehjistani wie ein Lichtblick, wenn er an die Ereignisse denkt, die de Avegleur zugestoßen sind. Tatsächlich hat der Paladin eine Entschlossenheit und Zielstrebigkeit gezeigt, wie sie vermutlich nur ein Diener eines Königs innehalten kann. Und da Sezair schließlich noch immer eine Schuld bei de Avegleur einzulösen hat[1], ist es sein persönliches Anliegen, um den Paladin zu sorgen.

Für einige Momente hat Sezair das Gefühl, als beschäftige den ehemaligen Ritter Tyrome etwas. Eine leichte Unruhe hat von ihm gewirkt, welche für den ernsten Mann ungewohnt war. Behutsam hat Sezair seine Blicke beobachtet, jedoch nicht gesprochen. Dieses Mal soll es an Tyrome liegen, die Stille zu beenden.

Bevor es dazu jedoch kommen kann, schlägt der Paladin die Augen auf.

"Herr de Avegleur!", spricht Sezair sanft, steht jedoch rasch von seinem Stuhl auf und nähert sich dem Genesenden, der gerade versucht, sein Bett zu verlassen. Verwirrt runzelt Sezair jedoch die Stirn, als de Avegleur ihn anblickt. Erkennt der Paladin ihn etwa nicht?
"Mein Herr, Meister Pepin sorgt sich um eine arme Seele in den Häusern Tristrams. Er bat uns, Euch unsere Gesellschaft zu leisten. Mein Herr..."

Vorsichtig tritt Sezair an den Paladin heran und ergreift dessen Hand mit seinen beiden. Die tiefbraunen Augen des Alten funkeln de Avegleur suchend und entschlossen an. Der Kehjistani wirkt so, als ob er mit seinem Blick tiefer in die grauen Augen des Paladins sehen wollen würde. Es liegt ein dunkler Schimmer über dem verletzten de Avegleur, doch Sezair weiß ihn nicht zu deuten.

"Der Herr hat keine Krankheit herabkommen lassen, ohne dass Er für sie zugleich ein Heilmittel herabkommen ließ. Es ist schön, Euch wohlauf zu sehen. Ich habe für Euch gebetet, Herr de Avegleur.[2]"
 1. Sezairs Bitte an de Avegleur: "Ich habe eine Bitte an Euch - sorgt für [Fydas] Wohl. [...] Nehmt das Mädchen bitte in Euren Schutz, wenn ihre Geschichte bedeutend für Euch ist."
 2. Zauber: Protection from Evil auf de Avegleur

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #468 am: 28.04.2011, 23:58:32 »
Der Paladin hatte sich halb aufgerichtet, während Sezair seine Worte sprach. Es war schwer zu sagen, ob er die beiden Männer mittlerweile erkannte hatte oder nicht, doch jedenfalls schien er in diesem Moment keine Dankbarkeit für die Worte des alten Mannes zu empfinden. Er schien an ihm vorbeizublicken und das Zimmer zu durchsuchen. Sein Blick klarte sich auf, als er sein Schwert an das Regal gelehnt sah.

Sezair will dem Paladin seinen Segen aussprechen, dessen Hände ergreifen, doch seine Bewegung endet abrupt in der Luft. Nur für Sekundenbruchteile verharren sie dort, bevor sie de Aveugler mit der freien Hand ärgerlich zur Seite schlägt[1]. Seine Augen verengen sich leicht. "Lass ab, von mir, alter Mann. Ich erkenne genau, was Du im Schilde führst.", fährt er hoch. Bedeutungsvoll starrt er die Männer an, als seien sie Fremdkörper im Haus des Heilers und beginnt sich mühsam aufzurichten, um sich an die Bettkante zu setzen.
 1. In Regeltermini: der Berühungs"angriff" scheitert durch einen gewissen Effekt. Tyrome muss einen Erkennen-Wurf SG 15 schaffen, sonst bemerkt er nur die Abwehr des Paladins, nicht aber den Widerstand in der Luft.
« Letzte Änderung: 29.04.2011, 00:25:29 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Sezair Lemas

  • Beiträge: 403
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #469 am: 29.04.2011, 11:10:40 »
Erschrocken zieht Sezair seine Hand zurück und reibt sie verhalten mit seiner Linken. Dass der Paladin ihn nicht erkennt, ist zwar bereits Grund genug, ihn zu beunruhigen, doch das plötzliche und unwirkliche Versperren seiner Bewegung lässt ihn bitter schlucken. Es scheint dem Paladin mehr zugestoßen zu sein, als sich Sezair denken kann, und dieser ist offenbar nicht in der Lage, sich dem alten Kehjistani zu öffnen.

"Oh Herr stehe uns bei, welchen bösen Zaubern ist dieser ehrbare Mann erlegen?"

Verhalten tritt Sezair einige Schritte zurück und wirft Tyrome einen vielsagenden doch ratlosen Blick zu.

"Bitte verzeiht, mein Herr," spricht Sezair de Avegleur kraftlos und leise zu, "ich mochte Euch keineswegs beleidigen. Meister Pepin wird bald wieder zurückkehren. Ihr seid hier sicher, ihr sollt ruhen, sagte er."

Wolfhard

  • Beiträge: 690
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #470 am: 01.05.2011, 12:19:52 »
Da Wolfhard nach seiner Rückkehr ins Gasthaus keinen seiner Gefährten mehr dort antrifft, nutzt er die Gelegenheit sich gründlich um seine Ausrüstung zu kümmern, wobei er sich besonders intensiv der Pflege seiner Schwerter widmet.[1]
 1. Korrekte Schwertpflege

Tyrome Rhistle

  • Beiträge: 557
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #471 am: 01.05.2011, 15:37:08 »
Tyromes Misstrauen ist geweckt, als er sich gewahr wird, was er dort gerade gesehen hat. Der ehemalige Ritter stellt sich direkt neben Sezair, falls die Abwehr des Paladins härter ausfällt. "Habe ich mich so geirrt? Hat er gar gelogen und den Dämon gar nicht verbannt?" Rhistle zweifelt an seiner Menschenkenntnis, und schüttelt innerlich den Kopf, während er sich positioniert, dass er verhindern kann, dass de Aveugler zu seinem Schwert kommt. Tyrome ist erschüttert davon, wie sehr die letzten Ereignisse sich wie ein unheilvoller Schatten über seine Gedanken gelegt haben, er kann fast nur noch an den Bischof und dieses Schriftstück über bösen Wesenheit denken. Rhistle rümpft die Nase und beruhigt sich innerlich, äußerlich ist er relativ gefasst.
"Bleibt ruhig, Paladin. Wir sind nicht hier, um euch zu schaden.", sagt Tyrome mit entschlossener Stimme und lässt in seinem Ton keinen Zweifel daran, dass es keine Bitte ist, die er ausgesprochen hat. "Der Heiler hat uns gesandt, nach euch zu schauen."

Der ehemalige Ritter blickt Sezair an und fragt sich, wie weit er über das Schwert jetzt sprechen soll oder ob er lieber schweigen soll, damit de Aveugler nicht in falsche Rage gerät. "Hat er gerade?" Tyrome ist sich nicht sicher, was er da beobachtet hat, aber er kann sich nicht vorstellen, dass Sezair Lemas mit seiner Magie Schaden anrichten will, sondern sie gut meint. Hat de Aveugler gewusst, was er dort abgewehrt hat? Oder ist er einfach nur verstört durch das, was er erlebt hat? Tyrome blickt mit zweifelndem Blick zu Schattenzahn. "Hat er seinen Verstand schon unter der Klinge verloren?"
Der ehemalige Ritter fühlt sich hilflos, es sind jene Situationen, die er sonst stets mit dem Schwert oder dem Hammer gelöst hat oder Situationen, die er weiseren Mitstreitern überlassen hat, wie Bruder Jerôme einer gewesen ist. Tyrome traut sich noch nicht zu handeln, weshalb er sich auf die Weitsicht Sezairs stützt und abwartet.
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #472 am: 01.05.2011, 21:53:53 »
De Aveugler hat sich an die Bettkante gesetzt und streckt seine Glieder von sich, wie um ihnen nach langem Schlaf wieder Herr zu werden. Seine von Öl und Schweiß feuchten Muskeln glänzen im Kerzenschein. Er wirkte nun keineswegs mehr erschöpft oder verletzt, sondern mit neuen Kräften ausgestattet. Er funkelt Tyrome auf dessen strenge Zurechtweisung an. "Nun gut, Fremder, damit habt Ihr Euren Dienst verrichtet und könnt nun nach Hause gehen. Ich fühle mich kräftig genug, um aufzustehen und fürwahr, es drängt mich auch, aufzustehen. Gebt mir noch meine Surcotte aus der Truhe und geht dann in des Herrn Namen.", sagt er, keine Widerworte duldend. Er fing an, sich die Binden vom Brustkob zu wickeln, während er darauf wartete, sich ankleiden zu können. Die Wunden waren bereits verschloßen, doch grob vernarbt. Erst die Zeit würde die Zeichen seines Kampfes abmildern.
« Letzte Änderung: 02.05.2011, 08:05:54 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Besnell

  • Beiträge: 563
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #473 am: 03.05.2011, 21:25:54 »
Besnell ist das Leuchten, aber auch die Vorsicht in Belanars Augen nicht verborgen geblieben. Seine eigene Faszination und Begeisterung hatte er gedämpft weil er erst den Bericht des Mannes hören wollte. Als er nun Belanars Worten lauscht fühlt er sich erneut darin bestätigt das er richtig gehandelt hatte, als er beschloss diesen ins Vertrauen zu ziehen.

"Was die Probleme der genauen Übersetzung betrifft, so ist das unser geringstes Problem, ich kenne einige Formeln die es uns ermöglichen werden den Text zu entziffern und zu verstehen.

Eure Vermutung bezüglich der Infernalen Unterstützung ist zugleich Ansporn und Dämpfer. Ansporn herauszufinden was es mit diesem Buch auf sich hat, das Aufgrund seiner Herkunft und seines Inhaltes nicht existieren sollte und Dämpfer da es große Vorsicht erzwingt wenn wir es erforschen wollen. Ich verfüge über etwas Erfahrung, doch selbst mir entschliesst sich die genauere Bedeutung. Deshalb brauche ich euch, nicht nur euren Rat, sondern eure Magie und eure Erfahrung in all dem was euch darstellt. Eine beschworene Kreatur kann es mitunter leicht mit seinem Beschwörer aufnehmen. Doch die alten Schriften die, die Verstärkung und die Bindung der Kreatur durch Klerikale und Arkane Magie behandeln, beschreiben auch das es ungleich schwerer ist diesen Bund und die Verschmelzung von Arkaner und Klerikaler Magie zu durchbrechen. Das Zusammenwirken solch gegensätzlicher und doch gleicher Magie stärkt die Beschwörrung und verursacht eine fast unüberwindbare Blockade. Zumindest sagen das die Schriften. Wenn ihr mir zustimmt mir zu helfen, verspreche ich euch das ich euch alle Fragen die ihr diesbezüglich habt ausgiebig beantworten werde. Ihr müsst wissen das es sich um Internas meines Zirkels handeln, also kann es sein das ich manches nicht beantworten darf, doch ich werde tun was ich kann.

Im Klartext bedeutet es: Wenn wir es gemeinsam tun, so senken wir die Gefahr für uns, unsere Gefährten und auch für alle Menschen in unserem Umfeld. Nur ein Narr würde sich dem allein stellen
"


Besnell endet und blickt bedeutungsvoll auf das Buch. Er hatte Belanar noch nicht alles gesagt, doch er wollte den Mann etwas ködern. Nicht so sehr das dieser ihm das Übel nehmen könnte, doch genug um auch in ihm das Brennen auf Wissen zu entfachen.
« Letzte Änderung: 04.05.2011, 17:37:25 von Besnell »

Tyrome Rhistle

  • Beiträge: 557
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #474 am: 06.05.2011, 22:31:03 »
Tyrome verzieht seine Lippen zu einem Strich und ballt seine Hand mit den künstlichen Fingern. "Meine Aufgabe ist nicht erfüllt. Meine Augen haben gesehen, dass ihr zittert. Entweder schlaft ihr schlecht und eurer Geist ist noch von euren Kämpfen benebelt, sonst würdet ihr euch nicht den Segen eines weisen Mannes mit wütender Geste abwehren. Ich überlasse euch nicht euch selbst, solange der Heiler nicht zurückgekehrt ist und zugestimmt hat, dass ihr wieder eures Weges gehen könnt. Solange werdet ihr, im Namen des Herrn, Vorlieb mit mir nehmen müssen.", berichtigt Tyrome den Paladin mit strenger Stimme und blickt ihm in die Augen. "Ich muss sehen, dass er nicht an sein Schwert gelangt.", mahnt sich der ehemalige Ritter nochmals und fängt an, auch auf minimale Bewegungen des Paladins zu achten, sodass er nicht überrascht werden kann. Rhistle hat eine Position eingenommen, von der nicht weichen wird, um dem Paladin seine Kleidung zu geben, aus den Augenwinkeln schaut er kurz zu Sezair.
Tyrome weiß ganz genau, dass solche Gespräche Sezairs Domäne sind, denn der ehemalige Ritter ist ein stolzer und sturer Mann, ebenso wie der Paladin einer ist. Einer, der es sogar wagt, eines Priesters Segen, aus welchen Gründen auch immer, abzuwehren. Sie würden sich keinen Boden schenken, beider Leben besteht aus ihrer Haltung in jedweder Situation. Es stört den Landadeligen deswegen auch nicht, dass er weder Rüstung noch Waffe bei sich trägt. Tyrome wird nicht weichen, streng blickt er den Paladin an.
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #475 am: 07.05.2011, 12:09:19 »
Missmutig über die Sturheit des Ritters, presst de Aveugler die Lippen aufeinander, dass nur noch ein schmaler Strich erkennbar bleibt. "Ich glaube, Ihr wisst nicht, wohin Ihr gehört, Ritter.", zischt der Paladin. Unwillkürlich ballt er die Fäuste und mustert ihn mit feindseligen Blicken. Dann steht er vom Bettrand auf und öffnet selbst die Truhe, um sich anzukleiden. Er schein keineswegs eingeschüchtert von Tyromes strengen Worten. Im Gegenteil, seine Bewegungen sind betont ruhig und gemessen. Will er den Ritter provozieren?

Er zieht seine hellgraue Surcotte mit dem Kreuzsymbol an. "Erhöht Euch nicht über Euch selbst, Tyrome. Ihr versucht die Stigmata Eurer Vergangenheit hinter Strenge und unerbittlicher Entschiedenheit zu verstecken, doch mich täuscht Ihr nicht. Was könnte ich über Eure Verfehlungen berichten?[1] Wascht Euch nun rein und seid mir gehorsam." Er blickt Tyrome kühl, fast verächtlich an, während er auf dessen Entscheidung wartet.

In den wenigen Moment, da der Paladin erwacht war, hatte er sich stark verändert. War er früher freundlich und großzügig allen Menschen gegenüber gewesen, so war er nun kalt und bestimmend. Man erkannte ihn kaum wieder.
 1. 
Würfe (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 07.05.2011, 20:43:40 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Tyrome Rhistle

  • Beiträge: 557
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #476 am: 07.05.2011, 19:37:36 »
"Ich sehe, so fremd bin euch gar nicht, Paladin.", kommentiert der ehemalige Ritter die Worte de Aveuglers mit gereizter Stimme[1]. "Er ist gefallen, sonst hätte er einen anderen Ton.", dringt es alarmierend durch die Gedanken Rhistles. Tyrome erwidert die feindseligen Blicke, sieht nicht ein, auch nur einen Schritt zurückzuweichen. "Stigmata meiner Vergangenheit? Sorgt euch nicht um mich, de Aveugler. Ich trage jede noch so offene Wunde mit Stolz, haben meine Schwäche, mein Stolz, meine Unfähigkeit und auch das Schicksal mir diese Wunden schließlich zugefügt. Das, was ihr Strenge und unerbittliche Entschlossenheit nennt, ist Haltung. Haltung gegenüber den eigenen Stärken und Schwächen. Und so ist es nur der Herr selbst, vor dem ich mich reinzuwaschen und dem ich gehorsam zu sein habe. Keinem Menschen schulde ich noch Gehormsam. Schon gar nicht jemandem, der noch nicht eingesehen hat, dass er eigentlich zu schwach für den Weg gewesen ist, den er eingeschlagen hat."
Tyrome stellt sich in abfangender Haltung hin, sollte der Paladin versuchen an seine Klinge zu gelangen. Des ehemaligen Ritters Mundwinkel zucken kurz, der Blick des Ritters gewinnt schließlich noch mehr Entschlossenheit. "Was auch immer ihr über meine Vergangenheit zu berichten wisst, de Aveugler, es kann nicht schlimmer sein als das, was in euch lauert. Und so könnt ihr vor jedem Priester groteske Lügen und bedrohende Wahrheit gleichermaßen äußern, es ändert nichts.[2]"
Der Landadelige blickt wieder prüfend zu Sezair und überlegt, ob er jetzt schon über das Schwert spricht. Tyrome fürchtet, das Schwert oder der Kampf könnten de Aveugler verändert haben, aber ganz sicher ist er sich noch nicht. Was, wenn es nur Nachwirkungen eines Fiebertraumes sind? Dann würde jeder Übergriff gegen de Aveugler folgenreich sein.
"Aber ich verzeihe euch eure Worte, Paladin. Ihr seid schwer verwundet worden. Deswegen schlage ich vor, dass ihr euch wieder hinlegt, bis der Heiler zurückkehrt und euch den Segen dafür gibt, dass ihr wieder eures Weges gehen könnt. Dann werdet ihr uns auch wieder los."
Tyrome verändert seine Position insofern, dass er im Notfall schneller zum Schwert greifen kann, als der Paladin es erreichen kann.
 1. Bezogen darauf, dass er mich erst Fremder nannte und jetzt doch relativ viel über mich zu wissen scheint.
 2. Tyrome versucht durch seine Entschlossenheit einschüchternd und unumstößlich zu wirken. Ergebnis 14 (natürliche 1)
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

Belanar

  • Beiträge: 254
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #477 am: 09.05.2011, 16:12:58 »
Nachdenklich streicht sich der Totenbeschwörer über das Kinn, doch er kann nicht leugnen, dass er von der Idee wie gebannt ist.

Ja, ich weiß, woher ich stamme,
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr’ ich mich.
Licht wird alles was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse,
Flamme bin ich sicherlich.[1]


Also ein Golem. Belanar kam nicht umhin, die Fähigkeiten dieses Mannes zu bewundern. Er hätte es nicht im Traum für möglich gehalten, die Erschaffung eines dieser einzigartigen Konstrukte zu bewerkstelligen. Es war ein schmales Gradmaß. Er wusste, dass sie den Golem nicht für Schreibarbeit verwenden würden. Ob er der Geister Herr werden würde, die er rief?

Kohle alles, was ich lasse

Sie würden ein Wesen erschaffen, dass niemals ermüdet, niemals weicht, allen Widrigkeiten trotz und nur durch seine Vernichtung davon abgehalten werden kann, einen Befehl auszuführen. Sie würden einen perfekten Kriegsknecht erschaffen. Aber was wäre besser geeignet, den Versuchungen der Hölle zu trotzen? Ein Golem kennt keine Furcht.

Belanar nickt Besnell zu. Wenn die Drei wirklich wieder ihre Klauen nach Sanktuario ausstreckten, würden sie jede Hilfe brauchen, die sie bekommen würden. Er würde die Verantwortung tragen.

"Weise gesprochen. Ich stimme der Erschaffung zu und werde euch nach Kräften unterstützen."
 1. Nietzsche: Ecce Homo

Besnell

  • Beiträge: 563
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #478 am: 10.05.2011, 07:41:18 »
Besnell liess sich erneut gegen die niedrige Komode sinken und verschränkte die Arme. Auf seinem Gesicht breitet sich ein lächeln auf, kein glückliches und überschwengliches, mehr ein ruhiges und interessiertes Lächeln.

Belanar hatte wahrlich verstanden worum es ihm ging, natürlich hatte er den Mann schon vor diesem Tag respektiert, doch das was er heute über dessen Antrieb erfahren hatte, rückte ihn in ein neues Licht. Es war richtig gewesen sich an ihn zu wenden. Keiner der anderen Gefährten würde es verstehen.  Nicht mal alle Gefahren würden sie nachvollziehen können. Doch mit Belanar und dessen Macht, sollte das was die beiden Männer vorhatten möglich sein. Also verneigt er sich tief vor Belanar

"Ich danke euch für eure Unterstützung und euer Vertrauen. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, brennt der Eifer in meinen Fingern, doch ob der Gefahren schlage ich vor das wir den Tag und die Nacht für alle Vorbereitungen nutzen die wir treffen müssen. Es wäre vielleicht auch nicht schlecht unseren weiteren Gefährten zu berichten. Sollte wider erwarten etwas schief gehen, können wir alle Unterstützung gebrauchen die wir bekommen können."

Der Magier schaut kurz ins Leere als er seine Gedanken sammelt

"Wir benötigen als erstes etwas das wir als Korpus nutzen können. Ich bin einige der Möglichkeiten durchgegangen. Schmieden, Bauen oder dergleichen. Nichts davon Stimmt mich zufrieden. Ich will dem Geschöpf das wir schaffen keinen Lörper geben der von Schwachstellen und Bindegliedern geschwächt wird. Ich würde es favorisieren wenn wir den Korpus mittels Magie direkt aus dem Felsen herausschneiden. und ihn so formen wie wir es uns vorstellen. Oder habt ihr eine Idee die diesem gleich kommt?

Belanar

  • Beiträge: 254
    • Profil anzeigen
[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #479 am: 10.05.2011, 09:40:41 »
Belanar erwidert die Verbeugung seinerseits.

"Zu viel der Ehre. Ihr bereitet mir ein viel größeres Geschenk, als ihr vielleicht ahnt. Seht, die Erschaffung eines Golems, die Beseelung lebloser Materie übt seit jeher einen Reiz für die Gefolgschaft Rathmas dar. Aber zum Wesentlichen. Ich stimmte euch auch in der Art und Weise der Vorbereitung zu. Auch wenn ich mich zuerst an unsere Gefährten wenden würde.

Für den Korpus benutzt man traditioneller weise Ton, doch es sollte auch jedwedes andre Gestein oder Metall unseren Ansprüchen genügen. Ich bin in der Verarbeitung von Knochen nicht ungeschult und weise auch daraufhin, dass dieses Material über einzigartige Vorzüge verfügt, auch wenn es schwierig werden dürfte, eine derart große Anzahl Knochen aufzutreiben.

Euren Vorschlag halte ich für angemessener."

  • Drucken