Als sich die Aschewolke auflöste, rannte Finlay zurück in die Schmiede, noch ehe er sich entschieden hatte, ob das tatsächlich seine Aufgabe sei. [i]Ja, du kannst die deinen nicht im Stich lassen![/i] schrie die Zigeunerseele in ihm, aber der Kleriker fragte kühl: [i]Dienst du deiner Göttin damit? Kinder und Kameraden retten ist nicht deine Aufgabe, das haben andere Götter sich auf ihre Fahnen geschrieben. Du solltest dich darum kümmern, unglücklich Liebende zusammenzubringen. Und das kannst du nicht, wenn du tot bist.[/i]
Doch dann stand er längst mitten in der Schmiede und sah die Kameraden vor sich: verbrannt, aus vielen Wunden blutend, und Theudis, der so aussah, als dürfe er nicht mehr auf den Beinen stehen; ja, wenn Finlay es nicht mit eigenen Augen sähe, dächte er: niemand kann mit so einer Wunde noch umherlaufen, geschweige denn kämpfen!
[i]Es gibt einen sicheren Weg herauszufinden, ob Naderi will, dass ich ihnen helfe...[/i]
Über die Konsequenzen dachte er nicht lange nach. Schließlich wollte er diese Gegend, dieses Land, sowieso so schnell es ging verlassen. Also hob er beide Arme zur Decke—dank der weiten Hemdsärmel entblößte diese Bewegung seine Arme bis zum Ellebogen und legte die Tättowierungen frei: links die züngelnden Flammen, rechts die leicht bekleidete und bis auf die Haut durchnässte junge Frau mit der einladenden Pose und dem versteckten Dolch in der Hand—und rief seine Göttin leise um Hilfe an.
[size=8pt]"Axúdame! Axúdalos! Estou te implorando."
[Varisisch: Hilf mir! Hilf ihnen! Ich flehe dich an.][/size]
Zuerst schien es so, als antworte Naderi nur widerwillig, daher wiederholte er seine Bitte, laut, mit Nachdruck, namentlich: [b]"Naderi, dea máis graciosa de amantes, axúdanos! O teu servo humilde pídeche!"[/b]
[size=8pt][Varisisch: Naderi, gütigste Göttin der Liebenden, hilf uns! Dein demütiger Diener bittet dich.][/size]
Diese Worte brachte er gerade noch verständlich hervor, danach hörte man ihn nur noch würgen. Das Gesicht nun ebenfalls zur Decke erhoben, schnappte er nach Luft: vergeblich, denn aus dem nun weit aufgerissenen Mund quoll unter Würgen und Spucken ein Schwall Wasser um den anderen empor. Wasser lief ihm zudem aus der Nase, den Augen, sogar den Ohren, die erhobenen Arme rann es hinab, tränkte seine Kleidung, die ihm bereits am Leib klebte; auch das Haar klebte klatschnass an seiner bleichen, bläulich-verfrorenen, aufgedunsenen Haut, und seine Augen erst! Milchig trüb starrten sie, leblos, tot! Wäre Finlay nicht gestanden, gäbe es keinen Zweifel: so sieht ein Ertrunkener aus.
Doch es konnte keine Nekromantie sein, die Finlay da wirkte, denn der Sprühnebel, der von ihm ausging und die gesamte Schmiede erfüllte, legte sich balsamisch kühl auf die heißen Gesichter seiner Kameraden und jeden bloßen Flecken Haut. Es war mehr als eine kurzzeitige Erleichterung: Brandwunden verheilten, blutige Schnitte schlossen sich. Es konnte keinen Zweifel geben: es war eine segnende Hand, die sie alle hier berührte.
Ein letztes Würgen, das in Husten und dann Spucken überging, dann bekam Finlay endlich wieder Luft.
Er lachte, als ihm etwas klar wurde. [i]Zögere, und deine Göttin zögert, aber tu, was du tust, mit Nachdruck und Überzeugung, und sie steht an deiner Seite. Sie vertraut dir, wenn du dir selbst vertraut, hört auf dein Urteil, wenn du selbst auf dich hörst![/i]
[b]"Mil gracias, Naderi, dea máis graciosa en todos os ceos."[/b]
[size=8pt][Tausend Dank, Naderi, der du die gütigste Göttin in allen Himmeln bist.][/size]
move: nach D4
SA + HP: 2mal channel auf Gruppe => @ alle bekommen 5 hp geheilt