Während Erich das kunschaften übernahm, kümmerte sich Jelena um die Pferde. Mit langen Leinen band sie sie in der Nähe des Bächleins und einigem niedrigem gestrüpp fest, dann kontrollierte sie deren Zustand, bis er wiederkam. Zu ihrer Erleichterung bestätigten seine Beobachtungen Juans Geschichte, auch wenn die Duellantin mit ihrer Anwesenheit Rätsel aufgab. In der anschließenden Diskussion fühlte sie sich eher zu Juans Position geneigt, ein Duell mit der Frau hätte das Erhalten von Antworten wahrscheinlicher gemacht, doch vor allem Erichs Tatendrang und die Sorgen der anderen Kämpfer ließen diese Option durchfallen. Trotzdem übernahm Juan auch die Koordination des Überfalls und Jelena lauschte ihm aufmerksam, denn seine Anweisungen erschienen ihr nicht unlogisch. Mit Verweis auf ihre mangelnde Kampfausbildung ließ sie sich für den Schutz der Gefangenen einteilen.
Als Erich und die Truppe dann loszog, sich anzuschleichen und den Angriff vorzubereiten, eilte sie im großen Bogen ums Lager zum Käfig. Ihre begrenzte Fähigkeit, leise zu bleiben kompensierte sie durch einen längeren Umweg, bei dem sie sich geschickt durchs Unterholz schlängelte. Mit dem Knall der Pistole drehte sie bei und wollte durchs Lager abkürzen, darauf setzend, dass die Banditen von den Angreifern abgelenkt waren. Louis Rufe verleihten ihr zusätzlich Flügel. Seine Allüren wirkten befremdlich auf sie, seine Taten nötigten ihr aber Respekt ab.
Den Bogen in der einen Hand, das Jagdmesser griffbereit trat sie an den Lagerrand und musste mit Sorge feststellen, dass die Banditen von einem Schlage waren, der die Gefangenen in Geißeln oder gar Tote wandeln würde, statt sich dem Kampf offen zu stellen. Sie wendete sich der nächststehenden gefangenen Person zu, machte beruhigende Gesten und zog sie in die Büsche. Dort machte sie ihr klar, dass sie sich bitte möglichst still verhalten sollte
[1].
Dann kam sie endgültig aus der Deckung hervor und nahm eine demütig-unterwürfige Haltung ein, die ihr Jagdmesser verdeckte. Wie geplant wurde sie in der Hektik mit einer Gefangenen verwechselt und ergriffen. Der Bandit staunte nicht schlecht, als seine Klinge von einer anderen geblockt wurde, als er sie an den Hals der 'wehrlosen' Gefangenen setzen wollte.
[2] Bevor er viel fragen konnte, knallte ihm Jelenas Hinterkopf ins Gesicht und ein Bogenholz hinter seinem Knie brachte ihn ins Stolpern. So war Jelena wieder frei und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, den Übertölpelten mit einem überlegenen Lächeln bedenkend:
"Euer erster Fehler - Verbrechen zu begehen, euer zweiter: Davon ausgehen, damit durchzukommen, euer dritter: übereilt zu handeln und euer Ziel nicht zu überprüfen. Lasst euch das eine Lehre sein!"