Die Antwort auf die Fragen kam nun von Zwei. "Wir verwenden die Kraft der Gedanken. In dieser Sprache nennt ihr es Magie. Es hat lange gedauert, denn es musste der Gedankenkraft der dunklen Elfen standhalten. Wir können es nicht öffnen und danach wieder schließen. Aber vielleicht gibt es einen weiteren Weg, ich habe einen zu den alte Zeichen geschickt, um es zu prüfen. Aber er wird eine Periode brauchen. Ihr müsst doch sicher essen und ruhen, vielleicht könnt ihr das so lange machen?"
Und so verbrachten sie eine ziemlich lange Zeit wartend. Wer die Zeit nutzen wollte, um sich etwas umzusehen, wurde von eins herumgeführt. Der Platz hatte einen Durchmesser von gut 200 Metern und die Gebäude in der Mitte dienten als Gemeinschaftsräume für Versammlungen und Feste. Die eigentliche Siedlung befand sich in den Höhlenwänden. Rund um den Platz waren aus dem Felswänden Hausfassaden herausgearbeitet worden, allerdings konnte die Gruppe nicht in die Gebäude hinein. Eins war hier sehr verschlossen und erzählte nur, dass dahinter ein größeres Höhlensystem lag, in dem sei Volk lebte. Wie viele Wesen hier lebten, beantwortete er nicht. Gegenüber dem Portal, durch das die Gruppe hineingekommen war, lag ein großer Tunnel, der zum verschlossenen Portal führte. Zu sehen war es nicht, laut Eins war es noch ein gutes Stück des Weges bis zum Tor.
Diesen Gang konnten sie erkunden. Nach gut 200 Metern kamen sie an die Überreste eines Wachstands, zwei kleine Türme befanden sich rechts und links in der Wand. Dazwischen muss es einstmals ein massives Tor gegeben haben, diese war allerdings völlig zerstört. Auch die Türme zeigten Spuren von Kämpfen, aber noch viel stärkere Spuren der Zeit. Dahinter endete der Gang nach gut 20 Metern an der Felswand, die völlig natürlich aussah. Eins wusste nicht viel aus dieser Zeit, er war da noch sehr jung. Es gab wohl häufig Kämpfe mit Dunkelelfen, die erst endeten, als dieses Tor vollständig versiegelt wurde.
Schließlich wurden die Abenteurer müde und zogen sich in eins der Gebäude in der Mitte des Platzes zum Schlafen zurück.
Irgendwann wurden sie von Eins geweckt. Sie wussten zwar nicht, wie lange sie geschlafen hatten, aber sie fühlen sich wach und ausgeruht.
"Wir haben etwas für euch gefunden. Es gibt einen Raus-Schau-Tunnel, der wurde früher zum Aufpassen benutzt. Er wurde zwar auch verschlossen, kann aber leicht wieder geöffnet werden. Wenn ihr wollt, könnt ihr da durch krabbeln. Ihr seid ja biegsam."
Also packten sie ihre Sachen zusammen und fragten sich, warum sie wohl biegsam sein mussten, für den Tunnel. Bald hatten sie die Antwort, denn der Gang war so klein, dass sie hindurch kriechen mussten. Eins gab Fiona einen kleinen Stab aus Stein, den sollte sie am Ende des Tunnels zerbrechen. Und sie sollten vorher ihr Licht löschen. Außerdem bat er die Gruppe, ihnen zu berichten, was draußen vor sich ging.
Nun krochen die vier also durch einen sehr engen Tunnel und es dauerte sehr lange, bis sie am Ende angekommen waren. Sie vermuteten, dass dieser Gang weiter führte als der Tunnel mit dem verschlossene Tor. Und so war es auch. Fiona löschte ihr Licht und zerbrach den Stab, was ihr einige Mühe bereitete, weil er aus Stein war, und irgend ein Zauber wurde frei. Und eine Seite des Stabs leuchtete schwach. Es reichte aus, um sich orientieren zu können, aber weit sehen konnten sie damit nicht.
Kurz darauf verschwand die Felswand vor ihnen. Der Tunnel führte nun noch ein Stück weiter und endete dann in einer kleinen Kammer. Von dort aus konnte man durch Löcher im Boden hinaus schauen. In einer Ecke ihrer Kammer entdeckten sie noch einen engen Tunnel, in dem Kletterlöcher nach unten führten. Durch die Löcher blickten diejenigen, die im Dunkeln sehen konnten, in eine große Höhle. Ihr Versteck lag gut 10 Meter über dem Boden. Unten, nur wenige Schritte von den Abenteurern entfernt, befand sich eine niedrige Steinmauer, hinter der drei Gestalten hockten, in Blickrichtung auf das Portal. Auch wenn niemand wirklich aufmerksam zu sein schien. Sie hörten die Stimmen der Männer, verstehen konnten sie die allerdings Worte nicht, denn sie sprachen nicht in der Gemeinsprache des Unterreichs. Die Laute ähnelte zwar in einigen Nuancen dem Elfischen, aber dennoch war es eine fremde Sprache und sie konnten nichts verstehen. Es waren Dunkelelfen, soviel war zu erkennen.