23. Eleint im Jahr der Unbändigen Magie (1372) Abends (21.00h)
Der Torwächter Miguel kaut genervt auf seinem Taback, als die Fremde Reisegruppe zu dieser späten Stunde an das Stadttor tritt. Alles Fremdländer. Sogar Elfen sind dabei. Miguel hat nichts gutes gehört von Elfen. In Wäldern sollen sie hausen und mit seltsamen Kreaturen Umtrieb halten. Seis wies will.
"Wenn ihr reinwollt, solltet ihr euch etwas schicken. Ich schliesse gewöhnlich das Tor um diese Zeit."
Auch wenn die Leute seinem Ruf nachkommen, hat er doch irgendwie ein ungutes Gefühl bei diesem Volk. Selbst das zufällige Aufblitzen eines heiligen Symbols einer der grossen Gottheiten bewegt ihn nicht von dieser Ahnung weg. Fremde bedeuten gewöhnlich immer Schwierigkeiten. An normalen Tagen wäre Miguel peinlichts darauf bedacht, die Reisenden zu befragen, ihre Beweggründe für das Betreten Hexenkessels zu erörtern, doch nicht bei diesem ekelhaften Wetter. Schon den ganzen Tag hat es geregnet und es scheint sich diese Nacht nicht sonderlich zu ändern. Miguel denkt in diesem Moment an sein warmes Bett und einen guten Tropfen Glühwein.
Sollen die Fremden doch eintreten. Was kümmert ihn das heute.
So betritt die zusammengewürfelte Reisegruppe bestehend aus zwei Menschen (einer hat einen tethyrischen Einschlag), zwei Elfen, einem Zwerg, einem Halbork und einem Halbling das verregnete und finstere Hexenkessel. Der Name passt zur Stadt, denn immerhin wurde sie in einen längst verloschenen Krater gebaut, wo die engen Strassenzüge sich wie eine Spirale zur Mitte bewegen, wo sie dann auf einen tiefen, dunklen See treffen in welchem Selúnes Glanz sich spiegeln sollte, würde es ihr vergönnt sein sich durch die dicke Wolckendecke zu zwängen. Die Gebäude sind allesamt aus schwarzem Vulkangestein ebaut und die wenigen beleuchteten Fenster blicken wie neugierige Augen in die verregnete Schwärze.
Die Kleidung der Reisenden ist längst durchnässt und als der Niederschlag um eine Nuance zunimmt, wird der Drang nach einem Trockenen Flecken immer grösser. Wo hat dieser pockennarbige Torwächter noch gleich gesagt, befindet sich das Gasthaus?
Während die Gruppe durch die verlassenen Strassen stolpert, in welchen sich die schwarzen Gebäude bedrohlich zu beiden Seiten erheben und beobachtet, wie das Wasser in kleinen Bächen die überall zur Mitte geneigten Gassen entlangfliesst, kommt ihnen die Erkenntniss, dass sie sich doch verlaufen haben müssen...