Auch wenn Zedrick natürlich gerne der Ursache der Vergiftung des Flusses weiter nachgehen möchte, so sieht er doch ein, was Dalaar zu Bedenken gab. Diese Pyramide erweckte auch in ihm nicht den Eindruck, dass es einfach werden würde, mit diesem Problem fertigzuwerden. Und es gab ja noch soviel zu tun. Auch wegen des Friedhofs haben einige der Abenteurer noch immer schwache Zweifel, ob es wirklich schon an der Zeit ist, nocheinmal dorthinzugehen. Früher oder später würde man es wohl müssen, aber vielleicht war es ja doch besser, das Unvermeidliche noch ein wenig hinauszuzögern. Eine akute Gefahr schien ja nicht direkt von ihm auszugehen, zumal da mit der Übernahme des alten Tyr-Tempels nun auch eine Bastion gegen die Untoten am Ostufer des Flusses bestand.
Man entschließt sich also, der alten Bibliothek einen Besuch abzustatten, in der Hoffnung, noch mehr über die Dinge zu erfahren, die der Untote Priester Ferran Martinez in Sokol Keep schon angesprochen hatte. Vielleicht konnte man dort auch noch wertvolle Informationen über die Kreaturen erhalten, die damals die Stadt angegriffen hatten, und von denen vielleicht immer noch Nachfahren irgendwo in den alten Stadtvierteln verweilen. Oder diesen geheimnisvollen Anführer, von dem Cian schon bei seinem ersten Ausflug in die unzivilisierten Bereiche Phlans erfahren hatte. Auf jeden Fall war dies für den Moment der direkteste Weg, um Phlan in seinem Bestreben zu unterstützen.
Auch Daira erscheint diese Idee am ehesten zuzusagen, ein Friedhof, auf dem es von Untoten nur so wimmelt, oder diese merkwürdige Pyramide, welche soviel Gift und Säure aus ihrer Spitze herauspustet, dass damit ein gesamter Fluss verseucht werden kann, dürfen da gerne hintenanstehen, auch wenn die Halblingsdame natürlich keine Angst hätte, diese seltsamen Vorkommnisse näher zu untersuchen. Aber die alte Stadt ist dann doch interessanter. Sie bietet der Gruppe nocheinmal ihre Hilfe an, sie bei diesem Unterfangen zu begleiten, welche die Abenteurer natürlich gerne annehmen.
Igan hatte sich schon bereiterklärt, sich der ihm auferlegten Prüfung zu stellen, und noch eine Weile weiter mit dem verfluchten Schwert zu kämpfen. Da das Ablesen der Schriftrolle eine ausgesprochen komplizierte Angelegenheit ist, die sich auch Andrigi nicht unbedingt zutraut, und da Denlor auch der Meinung ist, dass wenn überhaupt er den Zauber wirken sollte, verbleibt die Schriftrolle zunächst im Besitz des alten Magiers. Allerdings verspricht er, sie nicht einzusetzen, ohne zumindest Rücksprache mit Andrigi und den anderen Abenteurern zu halten, es sei denn natürlich ein wirklicher Notfall träte ein, der nur mit der Macht der Schriftrolle bekämpft werden könne.
Vaylant erhält im Laufe des Tages eine Nachricht, worin er vor den Rat zitiert wird, da man ihm einen Vorschlag unterbreiten möchte. Der Mulmasteraner hatte ja schon bei seinem ersten Treffen mit den Ratsherren von Neu-Phlan angeboten, Dokumente für Verhandlungen zwischen seiner Heimatstadt und Neu-Phlan zu transportieren, und nachdem es nun so langsam aufwärts geht, und auch der Handel hoffentlich weiter ansteigt, möchte der Rat nun auf dieses Angebot zurückkommen. Auch wenn die Hilfe des Kriegers innerhalb Phlans sehr geschätzt wird, so bietet es sich doch an, einen Bürger der Stadt Mulmaster zu schicken, wenn diese Möglichkeit schon vorhanden ist. Natürlich willigt Vaylant ein und wird schon am Morgen des nächsten Tages aufbrechen, begleitet von zwei weiteren Kriegern der Stadtwache Neu-Phlans, um wichtige diplomatische Papiere sicher nach Mulmaster zu transportieren. Da sich mit Cian und Daira bereits zwei weitere tatkräftige Abenteurer gefunden haben, und nun auch Zedrick zurückgekehrt ist, sollte die Gruppe Vaylants Fortgehen ohne weiteres verkraften können.
Am Abend lässt sich Vaylant noch einen Anteil der gemeinsamen Beute auszahlen, schließlich weiß niemand was die Zukunft bringt, und ob er nocheinmal nach Phlan zurückkehren wird, dann beginnt er damit, seine Ausrüstung für die lange Reise zu packen.