Kâliond kam nicht umhin innerlich das taktisch hervorragende Talent des Vaithars zu loben.
Geschickt, sich nicht selbst als Spitze etablieren zu wollen.. Wer ohne den vergänglichen Glanz offener Autorität auskommen kann, vermag nur allzuoft länger die Fäden zu ziehen..
Wenngleich die statuesken Gesichtszüge des gelockten Shades seine Verwunderung nicht nach außen trugen, so war es nun doch an ihm, sich zu wundern. Des Vaithars unterschwellig offensive Politik war beherrscht von einem Sendungsbewußtsein, welches offensichtliche Überlegungen scheinbar hintenan stellte..
Ohne jedes Zaudern kann ich behaupten, eine günstigere Wahl - kurz streifte sein Blick den Vaithar - könnten wir uns kaum wünschen.
Doch, verehrter Vaithar, so sehr ich euren Tatendrang bewundere und teile, so komme ich dennoch nicht umhin, einige essentielle Fragen zu stellen.
- Ohne dass der Teluméhtar das gerne zugegeben hätte, so wie es schien hatte es durchaus auch Vorzüge, langsamere, bedachtere, in linearer Logik bewandertere Elemente in einer solchen Mission an der eigenen Seite zu wissen..
Um nur auf die dringlichste Problematik einzugehen:
Wie dringen wir in die Stadt ein, ohne Aufsehen zu erwecken?
Wo finden wir weitere dieser Schutzsteine? Wissen wir, welcher Art ihre Träger sind?
Welche Informationen über das ketzerische "Heiligtum" besitzen wir? Ich zweifle nicht daran, dass es in nicht unzulänglicher Weise geschützt sein wird..
Denn: eines sollten wir im Hinterkopf behalten: Sollten wir entdeckt werden, wird das die Mission, die Aufträge welche wir, wie ich hoffe, zum Wohlgefallen der Göttin auszuführen haben, wenn nicht von vorneherein verhindern, so doch um Vieles schwieriger machen.
Der Shade warf einen Seitenblick auf die Stadt und fuhr in ernstem Tonfall fort:
Tarnung vermag ich bloß für mich selbst zu beschaffen, in der Form eines Sternenelfchens wird sich meine Auffälligkeit wohl in Grenzen halten. Dennoch, einem wahren Blick wird diese Maskerade nicht widerstehen können.
Euer Angebot, was die diplomatischen Kontakte betrifft, nehme ich dankend an, werte Faer'thir. Was das Potential betrifft, so wisst ihr bereits, dass meine Arkana von begrenzter Funktion sind, insofern, als sie allesamt nahezu ausschließlich für meinen eigenen Schutz zu sorgen
vermögen. - So wird es allerdings auch dafür zu sorgen wissen, dass meine Worte den Barbaren stets aufrichtig erscheinen werden.
Kâlionds Hand wies in einer schwungvollen Bewegung den Flußlauf entlang und fuhr dann daran zurück, bis sie auf Silbrigmond wies. Kurz lies der Shade danach seine Geste wirken, unterbrach seinen Redefluß bevor er sich nun wieder der gemäßigtem Tonfall der edelsten Sprache, welche auf Toril gehört werden konnte, bediente. Mit Worten in Loross den angehenden Untergang einer solchen Metropole einzuläuten erschien ihm als.. nun, angemessen.
Wie schon zu Beginn dieser Unternehmung, schlage ich als Eintrittspforte den Fluß vor. Ohne die Notwendigkeit zu atmen werden wir dort vor Entdeckung am vergleichsweise sichersten sein. Zudem wird die Hafenanlage mit ihren Docks das schnellste Versteck und somit vorübergehende Operationsbasis bieten.
Ein Kontakt zur lokalen Kriminalität kann von Vorteil sein, so es uns an Arkana mangelt um die Träger der Schutzsteine auszumachen.
Obgleich Aufklärungszauber durchaus in unserem Interesse wären, ich bin bereit, sobald ihr den Befehl zum Aufbruch gebt, werte Verenal.
Schließt der gelockte Shade mit einem gewinnenden Lächeln, wobei er den Blick der neuen Anführerin bewußt nur kurz kreuzt.