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Autor Thema: Die ersten Opfer  (Gelesen 30716 mal)

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Kylmäveri Kaldor'ta

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Die ersten Opfer
« Antwort #120 am: 02.10.2006, 20:49:48 »
'Sie sind alle beritten, das heißt, ich werde auch ein Pferd brauchen,' überlegt sich Kylmäveri. Zum Glück - wenn man dabei von Glück sprechen kann - sind soeben einige freigeworden. Zunächst einmal begibt sich die Adlige jedoch zu Simon, um ihn daran zu erinnern, dass er auch zugesagt hat, Ruomir zu helfen. "Verzeihung, aber ich wollte nur mal gesagt haben, dass Herr von Schwarzschild - mitsamt des Geleitschutzes, also uns - gleich aufbrechen möchte. Ich bin mir sicher, das Feuer ist sogut wie bezungen, ihr habt eine ganze Arbeit geleistet! Habt Ihr eigentlich ein Pferd? Oder müsst Ihr Euch eins von den... erbeuteten nehmen? Nungut, ich kümmere mich schonmal um die Tiere..."

Daraufhin begibt sich die Nordländerin direkt zu Antares' Ross, wo sie das edle Reittier zunächst einmal begeistert besieht, und es schließlich soweit vom Zaumzeug befreit, dass es grasen kann. Dann schaut sie sich nach einer Pferdetränke oder ähnlichem um. 'Notfalls werde ich wohl einen Kübel Wasser vom Brunnen holen müssen...'

Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #121 am: 02.10.2006, 23:20:31 »
Schließlich beendet Ruomir seine Schreibarbeit. Er wechselt noch einige gedämpfte Worte mit der verwundeten Nordritterin, dann faltet er zwei dicht beschriebene Pergamente zusammen und schreibt auf die Aussenseite noch etwas. Seinen folgenden leicht suchenden Blick beantwortet Myriamel mit einem Winken in die Richtung der brennenden Scheunen, woraufhin er aufsteht und sich einen nur einseitig glimmenden Holzscheit holt.

Diesen nutzt er, um ein wenig aus einer Gürteltasche hervorgezaubertes Siegelwachs zu erweichen und auf die Pergamente zu träufeln - endlich holt er aus dem selben Beutel ein Petschaft hervor, drückt es in das Wachs und reicht die versiegelten Briefe an Myriamel. Die Nordritterin deutet eine Verbeugung an, steht, die Briefe in der unveletzten Hand haltend auf und geht einige Schritte zu Simon. "Simon! Ich bin verwundet, und bei der Weiterreise wäre ich vermutlich keine Hilfe, eher eine Belastung - daher habe ich eingewilligt, mich hier um die Toten zu kümmern. Ich werde Laromir eine Bestattung zukommen lassen und, wenn mein Arm geheilt ist, Graf Antares aufsuchen und ihm von den Geschehnissen berichten. Dazu aber braucht es nur einen von uns, und ganz ehrlich, ich bin vermutlich besser dazu geeignet, ihm den Tod seines Sohnes beizubringen als irgendwer anders der Anwesenden.

Wirst Du unsere Verpflichtung Ser Schwarzschild gegenüber erfüllen? Denn inzwischen bin ich davon überzeugt, dass seine Motive rechtschaffen sind - wer von solchen Lumpen gejagt wird, der kann nicht falsch sein."


Kylmäveri versorgt unterdessen Antares Rappen. Das wunderschöne und erkennbar sehr wertvolle Tier ist immer noch aufgeregt, schnaubt und wirft den Kopf hin und her. Die Flanken beben zwar nicht mehr, doch die Verfilzung des eigentlich gut gepflegten Felles, der eintrocknende Schweiss und die graue Staubschicht sind stumme Zeugen der zurückliegenden Gewaltmärsche. Als es von dem Zaumzeug befreit ist versenkt es das Maul zwar dankbar in bereitstehendes Heu, doch Kylmäveri hat kein Glück mit dem Wasser: In der Tränke im Stall findet sie zwar noch eine Pfütze, doch der inzwischen magere Ertrag des Brunnens wandert ausnahmslos direkt an die Stallwände. Die Adlige erinnert sich, dass es entlang der Königsstrass alle paar Meilen trotz der Trockenheit noch ein wenig Wasser spendende Brunnen und Quellen gibt - wie es im flachen Land aussieht weiss sie hingegen nicht...

Ruomir geht inzwischen mit steif wirkenden Bewegungen zum Stall, inspiziert dort die parat stehenden Pferde und erwidert, verspätet, auf Hrothgars Ausruf: "Ja, wir müssen los. Mein Bruder wäre noch am Leben, wären wir pünktlicher gewesen!" Er wendet er sich ab und fängt an, seine Rüstung wieder abzunehmen und die Einzelteile auf dem Packpferd zu verstauen, doch der Kopfgeldjäger kann noch ein von Kummer verzerrtes, um Beherrschung ringendes Gesicht erkennen. Die Bewegungen wirken fahrig, doch jahrelange Routine lässt den Ritter effektiv arbeiten, und als er sich wieder dem Stall zuwendet hat er sich gefangen. Sein Gesicht, ist ruhig, entschlossen und hart, und sein Habitus spricht von Zielstrebigkeit.

Endlich nur noch in seiner Kettenrüstung, übernimmt er die Zügel seines Rosses, führt es mit gutem Zureden aus dem Stall heraus und an den Scheunen vorbei. Es spielt zwar nervös mit den Ohren, doch es scheut nicht... Die Knappen folgen, jeweils mit zwei Pferden, und haben deutlich mehr Mühe.

Als er mitbekommt, dass anscheinend nicht alle ein Pferd haben sagt er, mit bemüht neutraler Stimme: "Wir haben ein Pferd über. Einer von Euch kann das Tier meines Bruders übernehmen, dann braucht Ihr nicht zu plündern, und es wäre ihm recht, wenn es weiter dem Zweck dient, für den er bereit war zu sterben."
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Seoman

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Die ersten Opfer
« Antwort #122 am: 03.10.2006, 12:12:27 »
"Okay wie ihr meint, ich hoffe Jelo schafft es alleine das Feuer zu ende zu bekämpfen. Ich benötige wohl im Moment ein Pferd." Sagt Simon mit einer missmutigen Miene noch immer sieht man den glänzenden Schweiß seinen Oberkörper hinabrinnen, doch mit einem letzten Blick in die Flammen werfend geht er kurz ins Haupthaus um sich abzutrocknen und sich frische Gewänder anzuziehen, danach tritt er reisebereit aus dem Haus.

"Dann sollt ihr den Segen der Ersten haben Schildmaid, ich werde den Rittern Meldung über euren Verbleib machen so schnell wie es geht."
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Hrothgar

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Die ersten Opfer
« Antwort #123 am: 03.10.2006, 22:35:36 »
"Also denn, auf. Ihr..."
Er deutet auf Simon.
"...nehmt ihr das Pferd des toten Ritters, dürfte Euch am besten stehen. Wärt ihr wohl auch so freundlich dieses gefesselte Muster ohne Wert bei Euch aufzuladen? Mein Pferd ist kein Packesel."
Hrothgar schleift den bewusstlosen Soldaten zu Simon und wirft Kylmäveri dann einen abschätzenden Blick nach.
"Lady 'Ich klaue das beste Pferd' erscheint mir für diese Aufgabe einfach zu...weich."
Dann steigt der Kopfgeldjäger auf sein eigenes Reittier und zurrt das Gepäck in den Satteltaschen fest bevor er schnalzt und sein Pferd aus dem Stall herausführt.
"Auf gehts!"
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Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #124 am: 06.10.2006, 11:22:36 »
Jelo reißt sich kurz von seiner Arbeit los, als er sieht, dass die Kolonne zum Abmarsch bereit ist. Er kommt mit einem zwischen Niedergeschlagenheit, Dankbarkeit und Mitleid schwankenden Ausdruck, der auf seinem gutgenährten, zu Fröhlichkeit neigenden Gesicht fehl am Platze wirkt, zu der Gruppe hinüber und verabschiedet sich. "Habt Dank, Meister Farell! Ihr wart mir eine große Hilfe mit den Feuer - jetzt müssten wir es soweit unter Kontrolle haben." Er seufzt. "Doch wie wir ohne Heu auskommen sollen, und wann ich es schaffen werde die Scheunen wieder aufzubauen - das wissen die Ersten und niemand anders. Doch meine Sorgen sollen Euch nicht belasten - " Er wendet sich an Ruomir: "Um Euren Bruder tut es mir leid. Hinterrücks ermordet - so sollte niemand sterben. Aber seid versichert, dass wir ihm ein würdiges Begräbnis angedeihen lassen. Wir haben einen Pfarrer der Wiege in der Nähe, er wird für ihn beten, wie auch wir zu den Ersten beten.

Reist mit den Ersten, ich wünsche Euch viel Erfolg, und - rächt ihn!"
Er drückt dem mit versteinertem Gesicht im Sattel sitzenden Ritter die Hand, deutet auch in Richtung der anderen eine Verbeugung an und wendet sich dann rasch ab, macht sich wieder an die Arbeit. Laut schallt seine Stimme über den Hof - er gibt seinen Knechten wieder Kommandos.

Ruomir schaut Jelo noch kurz hinterher, dann mustert er schnell die bereit sitzenden Begleiter und sagt dann zu Hrothgar. "Also, Hrothgar - habt Ihr Euch überlegt, wie wir am schnellsten ungesehen nach Stormgard kommen?"
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Hrothgar

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Die ersten Opfer
« Antwort #125 am: 07.10.2006, 16:57:26 »
Hrothgar kratzt sich kurz die Bartstoppeln.
"Ja, das habe ich. Inwiefern wir schnell und ungesehen bleiben werden muss sich aber erst noch zeigen.
Wir reisen in zwei Etappen, unser erstes Ziel ist das Brückenschloss Lippoldt. Wir lassen auf der Stelle so schnell wie möglich alle größeren Straßen und Ansiedlungen hinter uns und reiten geradewegs in Richtung Nordwesten."

Seine schlanke Hand deutet in die exakte Richtung.
"Sobald wir die Felder der dort liegenden Dörfer hinter uns gelassen haben kommen wir auch endlich von den verschissenen Feldwegen herunter und schlagen uns querfeldein nach Nordosten bis Lippoldt durch. Reicht das?
Ach so, und wir versuchen auf dem Weg dorthin nicht umgebracht zu werden, ja das tun wir."

Der Kopfgeldjäger grinst humorlos und zieht seinen Hut ins Gesicht, lässt sein Pferd in einen leichten Trab fallen und schlägt eine Nordwestliche Richtung, fort von Gasthof und Straße, ein...
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Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #126 am: 08.10.2006, 17:18:42 »
"Wenn Ihr meint!" Auch Ruomir und seine Knappen setzen sich in Bewegung, die Knappen mit je einem Packpferd am Zügel. Leise scheppern die verpackten Rüstungen, und die verschwitzten Beutepferde scheinen ein unwiderstehlicher Magnet für allerlei geflügelte Insekten zu sein, welche sie summend umschwirren und sich durch das gelegentliche schwache Schlagen mit einem Schweif nicht irritieren, geschweige denn verteiben lassen.

Die Gruppe verlässt rasch die Königsstrasse und schlägt sich in die Felder. Die Ernte ist bereits im Gange - einzelne Felder weisen nur noch kleine gelbe und vertrocknete Stoppeln auf, während andere noch mehr oder weniger dicht mit im schwachen Wind wogenden Halmen bedeckt sind. Ab und an sehen die Reisenden Arbeiter von Ferne: Lange Reihen von Sensenschwingenden, oberkörperentblößten und in der Hitze schwitzenden, braungebrannten Männern, die sich, dicht gefolgt von die geschnittenen Halme zusammenbindenden Frauen langsam, ähnlich einer Raupe, quer über die Felder fressen. Auf anderen Feldern werden Erdäpfel geerntet: Ein Mann zieht ein mit einem Ochsen bespanntes Schar über die braunen, von weissen stoppeligen Pflanzen nur sporadisch aufgelockerten Flächen, während Kinder im folgen und die magere freigelegte Ausbeute an braunen erdigen Knollen in geflochtenen Kiepen sammeln.

Kommen die Reiter vorbei, hebt ab und an einer der Bauern grüßend die Hand, doch nicht einer scheint zu einem Schwätzchen aufgelegt, nicht einer unterbricht seine Arbeit, um herüberzukommen - was den Reisenden wohl auch sehr recht ist.

Noch lange verfolgt sie die weithin sichtbaren Rauchsäule, die das Ende der Scheunen dem Großteil des Landstrichs verkündet. Auch die Landbevölkerung scheint sie gesehen zu haben, denn ab und an treffen Ruomir und seine Begleiter auf junge Burschen, die einem Ackergaul notdürftig Sattel und Zaumzeug übergeworfen haben und jetzt anscheinend auf dem Weg zu dem Gasthaus sind.

Sanft knirscht die Erde unter dem Huftritt der Reiter, die steigende Sonne wirft ihr Licht erbarmungslos auf das nur selten von einem dann allerdings großen Baum beschattete Land, Feldweg reiht sich an schmalen, vernachlässigten Feldweg - und die Gruppe kommt voran, die Meilen wandern in langsamer, aber stetiger Folge von der Zukunft in die Vergangenheit.
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Kylmäveri Kaldor'ta

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Die ersten Opfer
« Antwort #127 am: 09.10.2006, 20:35:30 »
Zu Beginn der Reise wird selbst der gesprächsfreudigen Kylmäveri klar, dass Ruhe angebracht ist. Außerdem freut sie sich über das edle Pferd, das sie ergattert hat und dessen verräterische Wappentücher sie natürlich abgenommen und zusammengerollt hat. Die Bedrückte Stimmung und die warme Luft machen es der Nordländerin jedoch auf Dauer zu schaffen. Das tragische Schicksal Laromirs, dessen niedergeschlagenen Bruder sie nun nach Stormgard geleitet hat sie jedoch ebenfalls mitgenommen.

"Es tut mir wirklich leid, Ser, wegen Eures Bruders Schiksal," spricht sie Schwarzschild an, als das Schweigen unterträglich wird, "ich will hoffen, dass diese Tat nicht ungesühnt bleibt. Doch wozu, bei der Ersten Weisheit, hat es eine so ehrlose Söldnerbande auf euch abgesehen? Waren es denn dieselben, die euch schonmal Schwierigkeiten bereitet hatten, auf Eurem Weg?"

Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #128 am: 09.10.2006, 22:42:22 »
Der Mann dankt mit einem Kopfnicken der nordischen Edlen, doch er scheint sich zu sehr auf den Weg konzentrieren zu müssen, um sei ansehen zu können. Angestrengt schaut er auf die unebene Erde - und antwortet: "Ich danke Euch - und ja, auch ich hoffe, dass die Tat nicht ungesühnt bleibt. Doch wichtiger als sein Leben - wichtiger als das Leben eines jeden einzelnen von uns - ist, dass wir unser Ziel erreichen. Das bedeutet wohl, dass mein Leben doch wichtig ist, jetzt, wo die anderen alle tot sind." Er lacht leise, und Kylmäveri meint, unter der Trauer eine große Spur Zynismus zu hören. "Ich weiss nicht, was wir getan haben, um die Aufmerksamkeit jedes Halsabschneiders zwischen Halifar und Eiskapp zu verdienen. Diese jedenfalls kannte ich noch nicht, sie waren andere als die, mit denen wir schon Bekanntschaft geschlossen hatten. Wer weiss, wer noch alles hinter uns her ist." Und leise, kaum zu hören, fügt er hinzu: "... wichtiger als jedes einzelne Leben..."
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Simon Farell

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Die ersten Opfer
« Antwort #129 am: 10.10.2006, 09:08:11 »
Gespannt lauscht Simon der Unterhaltung der Nordländerin mit Ruomir, und ist vor allem gespannt auf die Reaktion Ruomirs.

"Wohl wahr diese Taten werden nicht ungesühnt bleiben!"

Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #130 am: 13.10.2006, 19:59:47 »
"Ich danke Euch!" antwortet der schwarzgekleidete Ritter. Danach scheint er jedoch unwillig, weiter ein Gespräch zu führen und versinkt in Schweigen - die Zügel hält er schlaff in der Hand, und sein Pferd scheint eher dem Herdentrieb als Ruomirs Führung folgend seinen Platz im Zug zu halten.

Die Reisenden schlagen einen weiten Bogen nach Westen, begleitet von der stetig steigenden und zunehmend brennenden Sonne. Hinter ihnen steigt immer noch eine Rauchsäule in den Himmel - ob die andere Scheune gelöscht oder ihr Rauch schlicht vereinigt ist können selbst scharf schauende Augen aber nicht erkennen. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich zu der starken Säule eine Reihe kleinere, diffusere weiter im Norden gesellen, die über die teilweise abgeernteten und braunen Felder hinweg von lodernden Küchenfeuern in Julshagen und einigen davor liegenden Gehöften berichten.

Der Himmel ist von dem in diesem Sommer allgegenwärtigen Stahlblau, nicht eine Wolke ist zu sehen - aber die Reisenden haben Glück und finden drei Stunden, nachdem sie aufgebrochen sind einen kleinen Bach, der zwar nicht allzu sauber aussieht, aber noch genug Wasser führt, um zu fließen. Der Feldweg, dem sie gerade folgen führt direkt auf den Bach zu; an der Stelle, an der der Weg im Bach verschwindet, nur um gegenüber wieder aufzutauchen, steht inmitten einer kleinen Grasfläche eine gewaltige einzelne Weide. Lustig grüßen die gegeneinander verdrehten und in ihrer Farbe changierenden Blätter; einladend erscheint ihr Schatten. Offensichtlich ist dieser Rastplatz beliebt, denn das an und für sich gesunde Gras trägt noch die Spuren fressender Tiere, und eine Feuerstelle ist mit Steinen umlegt.
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Hrothgar

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Die ersten Opfer
« Antwort #131 am: 14.10.2006, 11:53:00 »
Der Kopfgeldjäger zügelt sein Pferd.
"Wir machen hier Halt. In fünf Minuten gehts weiter, bleibt zusammen und wachsam."
Hrothgar schwingt sich hinunter und stemmt die Hände in den Waffengurt.
"Tränkt die Pferde die es wirklich nötig haben, wir haben heute noch ein gutes Stück vor uns."
Dann wendet er sich wieder ab, und schaut nach dem gefesselten Gefangen...
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Kylmäveri Kaldor'ta

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Die ersten Opfer
« Antwort #132 am: 14.10.2006, 20:38:36 »
"Was für ein nettes Plätzchen!"
Kylmäveri steigt sofort vom Pferd ab und löst dessen Zaumzeug soweit, dass das Tier aus dem Bach trinken kann, und führt es direkt an den Rinnsal heran. "Komm, stärke dich, du Schönheit des Südens," redet die Adlige leise auf das edle Ross ein, und tätschelt es sanft am mächtigen Hals.

'Diese Hektik... am liebsten wäre ich noch ein paar Stündlein hier geblieben...'

Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #133 am: 17.10.2006, 18:07:00 »
Elegant biegt sich der befreite, von tiefschwarzem Fell bedeckte Hals des Pferdes zum Wasser hinunter, und in tiefen Zügen stillt es seinen Durst. Die Knappen sitzen unterdessen zögernd ebenfalls ab und lassen die Pferde kurz trinken. Dann wird der Sitz von Sätteln, Zaumzeug und Ladung kontrolliert, einige Riemen werden festergeschnallt, und die Karawane setzt sich wieder in Bewegung.

Im Lauf der nächsten Stunde reitet die Gruppe durch sich nur wenig verändernde Landschaft. Manch ein Bach, den sie überqueren besteht nur noch aus einem traurigen braunen Rinnsal, und nicht wenige Felder tragen die unübersehbaren Spuren der Trockenheit, doch es steht immerhin genug Frucht auf den Feldern, dass die örtlichen Bauern beschäftigt sind - und den Durchreisenden erscheint es eigentlich auch, als müsste die Ernte reichen, um eine Hungersnot abzuwenden. Hin und wieder sehen sie sogar grüne Flecken wie den, an dem sie gerastet haben - Quellen oder Bäche, die noch genug Wasser führen, um einen Streifen Gras und einige Bäume an ihrem Rand in tiefes, saftiges Grün zu tauchen.

Die Menschen, denen man begegnet sind einfach, aber ordentlich gekleidet, so, wie auch die meisten Gehöfte eher klein und bar unnötigen Schnickschnacks, aber gut instand gehalten sind.

Kurz, bevor die Sonne ihren höchten Stand erreicht sehen die Reisenden im Nordwesten, also genau in Reitrichtung, eine dunkle, vielleicht zwei Meilen lange waagrechte Linie am flachen, von kaum einer Erhebung unterbrochenen Horizont auftauchen.
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Seoman

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Die ersten Opfer
« Antwort #134 am: 17.10.2006, 20:50:15 »
"Was ist dies dort, was sich am Horizont anzeichnet, kennt einer dieses Gebilde?" Sagt Simon mit einem gerunzelter Stirn, nachdem auf er ein wenig Wasser aufgenommen  und sein Pferd getränkt hat.

'Bis jetzt verlief unsere Reise ja relativ ruhig...wird dies auch so bleiben"Denkt Simon während er Gedankenversunken in Richtung des Horizonts starrt.
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