12. Eleint 1373 DR, im Jahr der abtrünnigen Drachen
Nachdem alle ihre Sachen verstaut und der Baron bequem in seiner Kutsche gelagert worden war, verabschiedete man sich noch von Jern, der sich noch einmal für alles bedankte, was die Helden für Distel getan hatten.
"Ein Hoch auf Aulbes Recken!" rief der Gutsherr laut, was von den übrigen Dorfbewohnern mit lautem Jubel beantwortet wurde. Dann schnalzte Jonah mit der Zunge und setzte so die beiden vor die Kutsche gespannten Pferde in Bewegung.
Die Gruppe folgte dem Lauf des Einhornlaufs in Richtung Norden, und da der Gesundheitszustand des Barons keine Gewaltmärsche zuließ, war das Tempo recht gemütlich zu nennen. Immerhin wurde die Reise nicht unterbrochen, das Wetter war nach wie vor recht sommerlich, so dass man doch recht gut vorankam.
16. Eleint 1373 DR, im Jahre der abtrünnigen Drachen.
Obwohl es Audhild und Naoko mit vereinten Kräften gelungen war, die seltsame Vergiftung des Barons einzudämmen, wurde es doch so langsam deutlich, dass die Tage Joaquins gezählt schienen, falls er nicht bald in die Obhut eines Heilers kam, der besser mit Baron Aulbes Krankheit umzugehen wusste. Die Stimmung war dementsprechend gedrückt, was durch das gedämpfte Licht, dass duch die Baumkronen auf den Waldboden fiel, noch verstärkt wurde.
Am vorherigen Abend hatte die Gruppe den Rand des Hochwaldes erreicht und eine letzte Nacht im Freien genossen. Nun war man schon den ganzen Tag im Wald unterwegs, und auch, wenn die Bäume hier noch recht weit auseinanderstanden., hatte man dennoch das gefühl, die Zivilisation hinter sich gelassen zu haben.
Plötzlich zog Jonah an den Zügeln, so dass die Kutsche zum stehen kam.
Hört Ihr das dumpfe Klopfen? Irgendwo hier in der Nähe muss ein Holzfällerlager sein. Das heisst, das wir nicht mehr allzuweit von Aulbesmühle entfernt sind. Wir werden unser Ziel wohl noch vor Einbruch der Nacht erreichen.
Etwa eine Stunde später erreichte die Gruppe eine kleine Lichtung, auf der ein paar Zelte herumstanden, neben denen sich große Holzstapel auftürmten. In der Mitte des provisorische Lagers glomm immer noch die Glut eines Lagerfeuers, vor dem zwei große, struppige Hunde standen und ein lautes Gebell anstimmten, als sie die Reisenden bemerkten. Ansonsten war das Lager leer, die Arbeiter schienen alle im Wald unterwegs zu sein.