3. Eliasias 1732
Es gibt nur wenige Dinge, die einen gestandenen Weißenfurter in wirklich tief in seinem Glauben erschüttern würden. Vor vielen Jahren hat man hier die Mächte des Guten und die Kräfte des Bösen gesehen, wie sie in einer monumentalen Schlacht gegeneinander stritten. Man hat den Aufstieg der Talländer erlebt, schwere Zeiten mit den Elfen durchlebt, hat Drachen und Monster gesehen und weiß dass die Zhentarim nicht unweit des Bogentals ihr unwesen treiben.
Um einen echten Bogentaler zu verunsichern, müsste schon der Bohen selbst austrocknen oder die Stammkneipe der Stadt die "freudige Jungfer" geschlossen haben.
Seit den letzten 30 Jahren, war kein Tag vergangen, an dem Ostler Gundigoot nicht frühmorgens die Tür seiner Taverne weit aufgerissen hat um den Tag mit einem freudigen Lächeln zu begrüßen. Kein Tag war vergangen an dem nicht der alte Garon wenige Minuten später durch die Tür geschlürft kam, um an dem hinteren Tisch Platz zu nehmen und ein Bier zu bestellen.
Wie gesagt, kein Tag war jemals anders vergangen... außer heute. Schon seit mehr als einer halben Stunde stand Garon vor der Tür der "freudigen Jungfer" und brummte missmutig in seinen Bart. Nicht nur, dass die Taverne heute scheinbar geschlossen blieb. Nein! Irgendwelche daher gelaufenen Abenteuerer standen schon eine ganze Weile recht auffällig in seiner nähe und tauschten finstere Blicke aus.
Wenn Garon eines nicht Leiden konnte auf dieser Welt, außer dem Fall, dass die "freudige Jungfer" geschlossen war, so waren dies wohl seltsame Abenteuerer. Wenn der Alte Garon aber auf dieser Welt etwas abgrundtief hasste, so man dies bei ihm überhaupt sagen konnte, dann waren dies seltsame Abenteurer, die ihm finstere Blicke zuwarfen.