Tag 4 des Flamerule, 1348 DR (Sommer) - Nachmittag
Das Gebiet nördlich des Brunnenviertels wird Podol Plaza genannt und gehört zu den nördlichsten Bereichen Phlans. Von dort aus gibt es den einzigen begehbaren Zugang zum Schloss, der allerdings streng bewacht wird. Früher einmal, hatten hier viele reiche Händler ihre Häuser errichtet, und dementsprechend wohlhabend wirkt das Stadtviertel selbst heute noch; es gehört zudem zu den besterhaltensten Bereichen der zerfallenen Stadt. Die meisten Gebäude sind aus Stein gebaut, im Gegensatz zu den anderen Stadtvierteln, wo auch vermehrt Holz verwendet wurde. Im Zentrum des Podol Plaza ist ein weiträumiger Platz, auf dem nur vereinzelt Gebäude stehen und welcher offensichtlich der Namensgeber des Stadtviertels gewesen sein muss. Der Boden ist mit Steinen gepflastert und nur zu Teilen beschädigt.
Wenn es einen zentralen Punkt im Leben der Humanoiden in den alten Teilen Phlans gibt, dann ist es dieser hier. Straßenhändler und sogar einige Karren sind hier zu verschiedenen Stunden unterwegs. Man könnte beinahe den Eindruck gewinnen, als wäre es eine ganz normale Stadt. Natürlich wirkt es ein wenig befremdlich, dass die Händler hier oftmals Orks oder Goblins sind, und auch auf die Waren, die sie anbieten, sind ein wenig ungewohnt, wenn man einmal von verschiedenen Waffen, meist schon mit deutlichen Gebrauchsspuren, absieht. Und auch die Beschädigungen an den Häusern, wenn auch geringer als in anderen Teilen der Stadt, dämpfen den Eindruck ein wenig.
Menschen sieht man hier auch, und gelegentlich sogar mal einen Halbling oder Gnom, aber der überwiegende Teil der Bewohner rekrutiert sich aus den Lagern der Orks, Hobgoblins und Goblins, sowie verschiedener anderer humanoiden Rassen. Wenn man die Gegend ein wenig beobachtet, kommt man zu dem Schluss, dass es hier etliche Dutzend dieser Bewohner geben muss, eine deutlich höhere Konzentration als in den näher an Neu-Phlan gelegenen Teilen der Stadt.
Es wäre sicherlich keine gute Idee, sich hier erwischen zu lassen. Zwar machen die anwesenden Humanoiden keine Anstalten, die Abenteurer anzugreifen, offenbar ist man der Meinung, dass sie hier schon aus irgendeinem Grund hingehören würden, jedoch wirft man ihnen durchaus den einen oder anderen argwöhnischen Blick entgegen.
Daher zieht sich die Gruppe zunächst auch ein Stück zurück, um in einigem Abstand ein kleines Lager aufzuschlagen.
Daira nutzt diesen Moment, um ein wenig überraschend zu verkünden, dass sie noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Neu-Phlan zurückkehren möchte. Da dies nicht ganz in die momentanen Pläne passt, entschließt man sich, die Gruppe aufzuteilen. Evander bietet sich an, Daira zu begleiten, und so machen sich die beiden dann alleine auf den Rückweg, während Almalóce, Andrigi, Dalaar, Igan und Tsuur noch in den unziviliserten Teilen der Stadt verbleiben.
Ein paar Ratten für das Lagerfeuer zu finden, stellt sich als keine große Herausforderung dar. Da der Fluss kein Platz für Lebewesen ist, jedenfalls für die meisten nicht, schwirren die Nager häufiger zwischen den zerfallenen Häusern umher, als man es andernorts gewohnt ist. Vermutlich könnte man auch diverse 'Delikatessen' ähnlicher Form bei den Händlern am Podol Plaza erwerben, aber das damit verbundene Risiko ist auch deutlich höher als selbst auf die Jagd zu gehen.