Mittlerweile ist der Morgen schon so weit fortgeschritten, dass man mehr als nur die schemenhaften Umrisse der drei Fremden erkennen kann.
Der linke ist ein Hüne von Mann, dessen Silhouette durch ein mattgrünes Bündel, das er auf den Schulter trägt, noch massiver wirkt, als er ohnehin ist. Schlaff baumeln Arme und Beine des "Bündels" herunter.
Der tonnenfümige Körper des Hünen steckt in einer rostigen, schlecht gepflegten Brustplatte. Der Rest seiner Kleidung besteht aus ungegerbten Fellen oder Häuten, aus denen eine grobe Hose und ein schlaff herunterhängender Mantel geschneidert sind. Auf dem voluminösen Oberkörper sitzt, beinahe ohne Hals und ebenso kahl wie die unbedeckten Arme ein nahezu halbkugeliger Kopf - Im Gesicht und auf dem Schädel sind zwar keine Haare, aber unförmige, eintätowierte Muster undeutlich zu sehen.
Über die Schulter des Mannes ragt der hölzerne Griff einer gewaltigen Axt, und am Gürtes hängt noch ein mittleres Sortiment kleinerer Schneid- und Hiebwerkzeuge neben etwas Rundem, Fransigem.
Der mittlere Mann ist eher noch ein Junge. Ein schmächtiger Körper, bedeckt von einer ordentlichen, wenn auch zu großen Lederrüstung und brauner, ebenfalls zu großer Wollkleidung beugt sich unter der Last eines langen, schmalen Kopfes. Das Gesicht, beherrscht von einer grotesk langen Nase und umrahmt von krausem dunklem Haar schaut missmutig in die sich langsam erhellende Welt. Die Waffen des vielleicht neunzehnjährigen Burschen sind ein Kompositlangbogen, den er bereits gespannt in der Hand hält, sowie ein Kurzschwert.
Der letzte der Drei ist wiederum eher stämmig. Breite Schultern und schinkenartige Oberarme sind die vorherrschende Impression des von Kopf bis Fuß in Kettenrüstung gehüllten Mannes. Über der Rüstung trägt er einen dunkelroten Waffenrock, dessen ebenfalls dunkles, auf der Brust eingesticktes Zeichen wegen der nachlassenden Dunkelheit jedoch noch nicht eindeutig zu erkennen ist. Der Mann hat einen Langbogen neben einigen Pfeilen in einem Köcher stecken; an der Hüfte baumeln ein Langschwert und ein massiver Kriegshammer.
Als Hrothgar so plötzlich vor ihnen auftaucht bleiben die drei schlagartig stehen. Der kleine scheint zu erschrecken - er weicht einige Schritte zurück, während der Linke sein Bündel abwirft. Als es schalff auf dem Boden landet können alle klar sehen, dass es sich um eine Leiche handelt - der grüne Waffenrock ist zerfetzt und blutgetränkt, und zwischen den ausgebreiteten Armen ist nur noch der Stumpf des abgetrennten Halses zu sehen. Mit tiefem, raspelndem Bass erwidert der Mann, während er mit angesichts seiner Körperfülle überraschender Gewandheit seine Zweihandaxt hervorholt: "Haha, ein Witzbold. Haha. Gegenvorschlag: Lass doch du deine Waffen fallen, und vielleicht passiert dir nichts..." Drohend macht er einen Schritt vorwärts, und nach einem Seitenblick folgt der Kettengerüstete seinem Beispiel. Rasch hält er in der linken Hand den Hammer und in der rechten Hand sein Schwert, das sich jetzt ausserhalb der Scheide als blankpoliert erweist.