Die triste, nervtötende Monotonie außerhalb des Zuges und die kaum bessere Abwechslung innerhalb machen der Karrn, die so etwas zu ertragen gewohnt ist, recht wenig aus, heben aber auch nicht ihre Stimmung. Dies versucht sie nämlich selbst zu bewerkstelligen, in dem Bewußtsein, im umgekehrten Fall eine Last für die Gruppe zu sein, und sich stets an das 'Glück im Unglück' gemahnend, das Yal und ihr zuteil wurde. Welchen Zweck hat es, wenn die Anführerin mit hängendem Kopf und einem Sorgenschleier vor den Augen voranmarschiert, kann das jemals gut enden? Sie alle brauchen mich als Stütze und wegweisendes Licht, und ich brauche sie. um ans Licht zu kommen. Oh, Karrnath, du knochenübersätes Land, ich hasse dich für die Finsternis, die du über mich gebracht hast! Wer die Kriegerin beobachtet, stellt ziemlich bald fest, dass sie es die ganze Zeit über tunlichst vermeidet, aus dem Fenster zu schauen.
Angesichts Nikes Schmollen wegen des Wechselbalgs, versucht die Exhenkerin als Mittlerin einzugreifen. "Nike, versteht doch bitte, dass wir alle aufeinader angewiesen sind, solange Meister Damileks Auftrag nicht erfüllt ist. Wäret Ihr so weise, alle Kränkungen bis dahin zu vergessen? Und vielleicht bessert sich Yal ja in der Zeit noch," bemüht sie sich am zweiten Tag, beschwichtigend auf die Klerikerin einzureden; dem 'Gesichtslosen' rät sie eindringlich: "Ihr solltet Eure Schuld lieber nicht auf die leichte Schulter nehmen und *ein wenig* ehrlicher und dankbarer auftreten. Seht doch selbst - die meisten hier kennen Euch seit nicht einmal einer Woche, und haben schon eine Menge Gründe, Euch zu mißtrauen. Zeigt bitte mehr Einsicht, wenn auch nur der Mission wegen!"
Den Großteils des Tages verbringt Hanajima jedoch damit, gegen eine Flut von entmutigenden Erinnerungen anzukämpfen und einen vorwärtsgerichteten, möglichst hoffnungsvollen Blick zu tragen. Ja, ich habe unlängst noch versagt, habe eine Welle der Zerstörung nicht verhindern können. Aber wie nahe wir dem Gelingen doch waren! Vielleicht gibt es irgendwo fernab von hier Götter, die noch Verwendung für mich haben...
In der Tat sind es auch die Götter, über die die Exilantin während der Reise nachdenkt. Früher hat sie wenig übrig gehabt für irgendwelche unirdischen Verkörperungen all der Dinge, die es auch auf Eberrons Boden gibt, sie hat sich aber auch noch nie genötigt gefühlt, deren Existenz zu leugnen. Götter waren einfach etwas, von dem Hanajima gefühlt hat, es wäre vollkommen unwichtig für ihr Leben. Auch wenn sie dem Tod unzählige Male in die Augen geblickt hat, hat die kalte Schwärze dahinter sie nie zu Gottesfurcht erschüttern können.
Nun aber, in Gesellschaft zweier Götterdiener, die ihr Menschsein aber auch nicht verleugnen, beginnt die Karrn, sich Gedanken zu machen; am Abend des zweiten Tages bittet sie Nike und Masterson, ihr etwas über Dol'Dorn zu erzählen, was man nicht auch auf der Straße aufschnappen kann.
Das Ritual am zweiten Tag schaut sie sich interessiert, aber auch mit unverhohlener Skepsis an. Wollen die Götter tatsächlich, dass man sich selbst züchtige und peinige? Reichen die Herausforderungen des Lebens denn nicht, die Wunden, die es schlägt? Muss man denn sein eigenes Blut vergießen, wenn kein Fremdes fließt?, sind die Zweifel, die im Geist der Kriegerin aufkeimen.
"Auf die Gefahr hin, Euch töricht und ungebildet zu erscheinen," spricht sie die beiden Dol'Dorn-Anhänger am nächsten Tag an, "aber sind Zeremonien wie die gestrige wirklich das, was Dol'Dorn verlangt? Blut - eigenes Blut, wenn man niemand anderen Blut vergießen kann?"