Thema: Begierde und die Toten

[Norca]

"Lasst uns mit der Streiterei aufhören bevor uns die Geister noch verfluchen! Wir sollten sie erstmal zu diesem Jayme bringen, der soll endscheiden ob ihnen weiterhin Gnade oder Recht geschehen soll."

[Simue]

"Realisierbarkeit", erklärt Luminus, "ist nur eine Frage des Willens, des Glaubens und der Geduld. Ich habe den Willen und die Geduld von Äonen, und ich glaube fest daran, dass auch ein Einzelner das Multiversum für immer verändern kann. Leider haben nur die Wenigsten den Mut, es zu versuchen."

Trotz seiner kritischen Worte ist Luminus' Stimme immer noch sanft und weich.

[Simue]

An Norca gewandt, fügt Luminus hinzu: "Ich streite nicht, ich erkläre nur meine Beweggründe und meine Sichtweisen."

[Aoskar]

Der alte Mann leckt sich nervös die Lippen.
"Von wieviel Geld reden wir? Weisst du, wenn wir einen Handel mit Lanis brechen, sollten wir besser aus dem Stock auswandern und das Geld anders wo für etwas Gutes einsetzen..."

[Simue]

"Lanis hat euch bereits erwartet? Ich dachte, ihr wolltet ihm die Zombies sozusagen auf Verdacht bringen. Erzählt mir etwas von diesem Lanis."

Die Frage nach dem Geld ignoriert Luminus völlig. Während er redet, lässt er sich von dem alten Mann zu Jayme's Hinterhof führen.

[Aoskar]

"Lanis? Ein harter Mann. Ein gefährlicher Mann. Legt euch nicht mit ihm an. Er ist der Todhändler. Wir alle in diesem Distrikt handeln für die Toten. Er handelt mit dem Tod.
Sein Geschäft besteht darin, Leute zu vermitteln, die bereit sind, sich für Geld umzubringen. Er bezahlt eine Handvoll Gold dafür, dass sie sich auf dem Grab irgendeines alten Kerls ein Schwert in den Magen rammen. Manche Religionen schätzen sowas.
Ausserdem gehört ihm eines der grössten Häuser hier im Distrikt und eine Taverne, "Des Schwertes' Gruss". Man sagt, dort finden Grubenkämpfe statt, zwischen Narren, die dumm genug sind, sich für eine winzige Aussicht auf etwas Gold vor einer Menschenmenge zerreissen zu lassen."

[Simue]

Noch während der alte Mann erzählt, verfinstert sich Luminus' Blick. "Ich verstehe," ist zunächst seine einzige Reaktion. Nach einigen Sekunden fügt er hinzu: "Wir machen es so, dass ich euch eine Ausbildung außerhalb des Stocks bezahle. Wenn ihr die Ausbildung abgeschlossen habt, reden wir über alles weitere. Ich möchte euch nicht unnötig in Gefahr bringen, deshalb sollten die weiteren Schritte genau durchgeplant sein."

Dann wendet er sich an die Gruppe der Abenteurer. "Wenn wir diese Sache hier erledigt haben, würde ich mich gerne mit euch über diesen Lanis unterhalten."

[Norca]

"Nicht vor den Leuten hier."
Norca ist sichtlich davon abgetan sich vor den fremden zu Unterhalten. In seinen Augen sind sie Kriminelle. Etwas leiser und besonders zu Luminus gewand sagt er.
"Wir sollten uns zu erst um die wirklich wichtige Bedrohung kümmern. Nämlich die Bestie der klappernden Gasse. Der Todtreiber wird uns bei unseren Aufgaben sich noch über den Weg laufen. Ausserdem sollten wir darüber vorher nochmal mit Brom und Gram reden."

[Simue]

Luminus nickt nur. "Lasst uns später darüber reden, Freund."

[Aoskar]

Kurz darauf tretet ihr aus dem Gewirr kleiner und kleinster Gassen wieder auf die Strasse des schleppenden Ganges, wo "Jaymes Hinterhof", wie er genannt wird, an der Ecke einer kleinen Nebenstrasse auf einem unregelmässigen Platz freien Bodens liegt.
Es handelt sich um eine gut mannshohe Steinmauer mit einem hohen Gittertor aus schwarzen Eisenstäben, die einen Hof aus einem hellbraunen, standsteinartigen Gestein umgibt. Neben dem Tor ist die Inschrift "Jayme's Hof, Arbeitszombies" eingemeisselt.
Auf dem Hof stehen mehrere Unterstände aus Blechdächern auf schmalen Säulen, darunter verteilt stehen sieben der wandelnden Leichen, mit leerem Blick aus toten Augen in die Gegend starren. Sie alle sehen verschieden aus, einige haben grosse Nähte über ihr gräuliches Fleisch, andere sind von Bandagen umwickelt oder mit Metallbolzen in den Gelenken zusammengehalten.

[Simue]

"Grausig," murmelt Luminus, als er die Zombies erblickt, obwohl sein Gesichtsausdruck keinerlei Abscheu zeigt.

Vorsichtig versucht Luminus, ob er das Tor öffnen kann. Sollte er es öffnen können, geht er mit dem alten Mann auf den Hinterhof, ansonsten wartet er vor dem Tor.

"Hallo? Wir suchen Jayme..."

[Aoskar]

Hinter einem der Unterstände tritt ein Mann mittleren Alters hervor. Er trägt eine Lederschürze und -handschuhe und hat seine langen, grauen Haare hinter dem Kopf zusammengebunden. In einer Hand hält er ein Skalpell, an seinem Gürtel hängen verschiedene andere Werkzeuge, ein Hammer, eine Zange, eine kleine Säge und eine grosse Ledertasche.
"Ich bin Jayme.", stellt er kurz fest.

[Simue]

Luminus zeigt auf den Alten an seiner Seite und erklärt: "Diese Männer wollten sich kurz mit euch unterhalten... und euch etwas zurückbringen."

[Aoskar]

Der alte Mann tritt vor.
"Jayme, meine Jungs und ich wir haben uns, nun, drei Zombies von dir... ausgeliehen. Ach was erzähle ich. Wir wollten sie klauen und an Lanis verkaufen, er wagt es nicht, die Zombies der Staubmenschen entführen zu lassen. Diese Leute hier haben uns aufgehalten und uns überzeugt, sie zurückzubringen. Leider wurde dabei einer zerstört. Es tut uns Leid."
Jayme ist für einen Moment völlig still, dann lacht er leise auf.
"Ihr habt Mut, wenn Ihr euch mit Lanis anlegen wollt", wendet er sich an Luminus.
"Aber beklagen kann ich mich nicht, ihr habt mir meine Zombies zurückgebracht."
Er wendet sich an den alten Mann.
"Nun, du hast sie zurückgebracht. Einer ist aber beschädigt und du hast von mir gestohlen. Welche Entschädigung gedenkt ihr zu leisten?"

[Simue]

Luminus sieht den Alten erwartungsvoll an, sagt aber nichts.