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Autor Thema: Begierde und die Toten  (Gelesen 142196 mal)

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Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #270 am: 24.07.2007, 14:26:19 »
Luminus beobachtet Norca sehr genau, während er seine "Moralpredigt" hält. Er sagt zwar nichts, doch ein breites Lächeln umspielt seine Lippen.

Aoskar

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Begierde und die Toten
« Antwort #271 am: 24.07.2007, 14:33:49 »
"Dann darf ich dir antworten, dass du leider am falschen Ort bist. Denn hier wächst nichts ausser Messerranken, gibt es keine Tiere ausser den Galgenraben und keine Rohstoffe ausser Sigils Grundgestein, dass sich nicht zum Bauen eignet.
Diese verdammte Stadt hat haufenweise dreckige Philosophen, die denken, dass sie "zum Wachstum und zur Ganzheit der Seele, des Körpers und der Gemeinschaft beitragen". Und irgendjemand muss ihnen ja ihr verdammtes Essen, ihr Wasser und ihre Luft herkarren und ihnen ihre Häuser bauen, nicht wahr? Sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, die eine Philosophie zu finden, die ihnen Herrschaft über das Multiversum bringt,  als dass sie etwas tun könnten. Also hocken sie in dieser verdammten Stadt, zusammen mit einem korrupten Scheisshaufen vollerPolitiker, Beamter und Händler, die jeden Aussaugen, der sonst noch hier leben muss und fühlen sich hoch und mächtig, da oben!"
Beim letzten Satz dieser wütenden Tirrade zeigt der alte Mann mit seinem Stock nach oben, wo zwischen einzelnen Nebelschwaden die fernen Lichter der anderen Seite Sigils sichtbar sind.
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Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #272 am: 24.07.2007, 14:47:21 »
Mit leisen Worten flüstert Luminus in einer seltsamen, aber wunderschönen Sprache einige Worte.

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Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #273 am: 24.07.2007, 15:34:54 »
"Sagt, kann einer von euch lesen und schreiben?" fragt Luminus die Männer.

Aoskar

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Begierde und die Toten
« Antwort #274 am: 24.07.2007, 17:53:28 »
Der alte Mann schüttelt den Kopf.
"Natürlich nicht. Ich meine, wir sind hier in einem der reichsten Teile des Stocks, aber Mönche, Beamte oder Schulen gibt's hier natürlich auch nicht."
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Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #275 am: 24.07.2007, 17:54:39 »
Luminus lächelt. "Würdet ihr daran etwas ändern wollen, wenn ich euch die Chance gebe?"

Aoskar

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Begierde und die Toten
« Antwort #276 am: 24.07.2007, 17:58:39 »
"Pff. Meinst du ich habe Zeit, das bisschen ,dass ich noch leben werde damit zu verschwenden, etwas zu lernen, dass ich wohl doch nie mehr brauche?"
Der alte Mann schaut Luminus mit einem schrägen Blick an, als würde er ihn für leicht verrückt halten.
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Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #277 am: 24.07.2007, 17:59:39 »
"Wenn Ihr euren Lebensunterhalt damit verdienen würdet, dann würdet ihr es doch brauchen, oder nicht?"

Aoskar

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Begierde und die Toten
« Antwort #278 am: 24.07.2007, 18:08:47 »
"Und wie stellst du dir vor, dass ich in nützlicher Frist so eine Arbeit bekommen sollte? Ich kann nicht aufhören zu arbeiten, eine Schule besuchen und dann auf gut Glück eine Stelle als Schreiber im Beamtenbezirk suchen. Die Gilden sind nicht mehr mächtig, wie sie es einst waren, und es spielt wohl keine Rolle mehr, dass ich nicht Mitglied bin. Aber ich bin ein Leichensammler aus dem Stock. Die Fraktionsleute im Beamtenbezirk würden mit jemandem wie mir wohl nicht mal reden wollen. Nein, ich bin Leichensammler und werde einer bleiben, bis sie mich einsammeln."
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Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #279 am: 24.07.2007, 18:19:02 »
Luminus nickt verständnisvoll, dann sagt er mit einem breiten Lächeln: "Wenn wir das mit Jayme erledigt haben, werde ich jedem von euch genug Geld geben, damit ihr euch in Lesen und Schreiben unterrichten lassen könnt. Wenn ihr diese Fähigkeiten erlernt habt, werde ich in unregelmäßigen Abständen bei euch vorbeischauen, und dann finanziere ich euch eine eigene Schule, in der ihr den anderen Bewohnern des Stocks das Leben und Schreiben beibringen könnt."

Er überlegt einen kurzen Moment, dann fügt er hinzu: "Das Geld für die Ausbildung werde ich euch auf jeden Fall geben. Die Wahl liegt dann bei euch, ob ihr das Geld lieber vertrinkt oder irgend etwas anderes damit macht, oder ob ihr das Lesen und Schreiben damit erlernen wollt. Denkt aber daran, wenn ihr bereit seit, euch ein wenig anzustrengen, bleibt es nicht bei dieser einmaligen Bezahlung, dann werde ich euch eure eigene Schule finanzieren, mit der ihr euren Lebensunterhalt bestreiten könnt."

Hathoran

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Begierde und die Toten
« Antwort #280 am: 24.07.2007, 20:51:04 »
Hathoran fallen fast die Augen aus dem Kopf, als er die Verhandlungstaktik Luminus' beobachtet, dann wendet er sich leicht angewidert ab.

"Ein Messer hätten die verdient, kein Gold." murmelt er leise vor sich hin, während er langsam zu dem Nun-ganz-Toten hinüberschlendert, um sich die Leiche aus der Nähe anzuschauen

Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #281 am: 24.07.2007, 21:33:05 »
Luminus wendet sich Hathoran zu und blickt ihn ernst an. "Und wenn stets alle so denken, dann wird sich niemals etwas zum Guten wenden. Die Frage ist nicht, was sie verdient haben, sondern was sie brauchen."

Drei

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Begierde und die Toten
« Antwort #282 am: 24.07.2007, 22:13:25 »
"Und den nächsten Bettlern, die um die Ecke kommen, gibst du auch genug Klimper, damit sie Lesen lernen können? Wenn du so weitermachst, wirst du bald selbst von Spenden leben müssen." Man sieht Drei deutlich an, dass sie mit der Verhandlungsführung von Luminus nicht einverstanden ist. Ihr Blick ist trotzig und die Stirn kraus. Diese Leichensammler scheinen noch nicht selbst auf die Idee gekommen zu sein, an ihrer Lage etwas zu ändern. Pech gehabt. Wer etwas braucht, soll zusehen, dass er es bekommt, sonst braucht er es nicht wirklich.

Simue

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Begierde und die Toten
« Antwort #283 am: 25.07.2007, 09:20:00 »
Luminus scheint von Dreis Kritik unbeeindruckt zu sein. "Die Möglichkeiten eines jeden beginnen im Kopf. Ich bin Luminus, höchster Seraphim des Lichts, und ich weiß, das alles möglich ist. Es ist, was ich seit Anbeginn der Zeit gelernt habe. Diese Männer aber haben das Ausmaß ihrer Möglichkeiten nie kennengelernt. Wenn sie den Anfang machen, könnte das ausschlaggebend sein, den Stock für immer zum Besseren zu verändern. Ich habe nichts zu verlieren, was ich nicht wieder gewinnen könnte."

Drei

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Begierde und die Toten
« Antwort #284 am: 25.07.2007, 18:36:55 »
Ruhig und bestimmt erklärt Drei: "Nur weil etwas möglich ist, muss man es noch lange nicht machen. Es gibt einen Unterschied zwischen Möglichkeit und Realisierbarkeit. Wenn du tatsächlich meinst, dass du dem Stock dadurch hilfst, dass die ein paar Männern Geld zuschiebst, dann tu das bitte. Ist ja nicht meins." Luminus' Logik erschließt sich Drei nicht, außerdem kommt sie sich blöd vor, das ganze in Anwesenheit der Diebe zu diskutieren. Zuhause hätte man den Leuten wohl eine Hand abgeschlagen, aber sie ganz gewiss nicht beschenkt. Zudem tendieren Reiche, auch plötzlich Reichgewordene, nicht unbedingt dazu, ihre Reichtümer mit dem niederen Volk zu teilen. Sicher es gibt Ausnahmen ... ihre Mutter vielleicht. Aber die war eine Frau. Und Drei hat keine Mutter mehr, hat nie eine gehabt.
Sie wendet sich zum Gehen, um so die Diskussion zu beenden.

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