Thema: Begierde und die Toten

[Aoskar]

Doch Norca kommt zu spät: Der Blutfluss aus Uthreds Wunden beginnt zu versiegen, noch bevor der Grüne Schimmer seinen Körper erfasst. Unter der Wirkung des Heilzaubers nimmt Uthreds bärtiges Gesicht einen friedlichen Gesichtsausdruck an, die vielen kleinen Kratzer auf seinem Körper verschwinden. Doch Norca sieht sofort, dass Uthred tot ist: Die Brust des Kriegers bewegt sich nicht, sein Herz hat aufgehört zu schlagen.

[Sim]

"Vielleicht kennt Ihr Euch besser aus mit Heilkunde, Norca als ich: Ist Uthred denn wirklich tot? Mir schien es halt vorhin der Fall zu sein, aber Ihr als Schamane könnt vielleicht genaueres sagen, ob er noch irgendwie zu retten ist, oder ob seine Seele schon nach Dolurrh gefahren ist."

Sim hang nicht an Uthred, weil er so sympathisch etwa war, sondern weil die Schläge so mancher Gegner auf sich zog und wenn er die Schläge auf sich zog, konnte Sim schon einmal nichts von ihnen abbekommen. Aber falls Uthred wirklich tot war, konnte man daran nun nichts mehr ändern.

[Norca]

Als Norca das Ausmass der Verletzungen entdeck wird ihm klar das auch die Kraft seiner heilenden Magie nichts mehr ausrichten kann um seinen Gefährten zur Seite zu stehen. Uthred wird von nun an nicht mehr unter ihn sein. Er schiesst die Augen des Gefallenen und lösst sich langsam zögernt von ihm.
"Es tut mir leid. Ich kann nicht mehr für ihn tun. Seine Seele ist bereits an einem anderen Ort. Warscheilich wird er dort weitere Schlachten führen und sich immer wieder erfolgreich gegen eine Übermacht Nathril zur Wehr setzen. Mögen die Geister mit ihm sein." Kurz überdenkt Norca seine gemeinsame Zeit mit Uthred. Obwohl sie sich sowenig kannten und sie so fremd an diesem Ort waren fühlte er sich doch zum dem bärtigen Krieger hingezogen. Er war die erste Person mit der er ein freundliches Gespräch führte.
"Lasst uns seine Sachen mitnehmen soweit wir sie gebrauchen können und seinen Körper zu den Staubmenschen bringen." meint Norca monoton, als ob er über einen Gegenstand spricht.

[Simue]

Luminus starrt den Körper des Gefährten an. "Er ist... tot?"

Sein Gesicht ist bleich, und er steht völlig starr da.

[Norca]

Wortlos nickend bejahrt er Luminus Frage nach dem Tod. Norca hat schon einige Tote Körper gesehen, allerdings konnte er meist schlimmeres vor Ort verhindern. Aber Uthreds Wunden sind einfach zu tief gewesen. Der magische Speer muss ihn die ganze Brust zertrümmert haben.
Norca macht sich daran zwei goldene Armreifen von Uthreds Handgelenken zu entfernen, die kleine Kette mit dem Hammer, welche er als Schmuck um seinen Hals hängen hat, lässt er ihm. Dieses ist warscheinlich ein heiliges Symbol für den Seefahrer.
Wie er so als Seefahrer gewesen ist?
Norca greift in seine Taschen und findet eine Silbermünze. Dann überlegt kurz ob und wie er das riesige Schwert am besten in seinem Rucksack verstauen kann. Dann nihmt er ihn ab und bindet es mit zwei Schüren fest an die Aussenseite.
Dann blickt er zu seinen Gefährten. Für gewöhnlich brauch es immer etwas Zeit bis solche Geschehnisse wirklich an Norca herran kommen, meist ein paar Stunden, machmal zeigt sich seine Trauer auch erst nach Tagen. Gerade ist es die Angst vor dem Ort welche ihm davor abhält lange zu trauern.

"Ich will nur sehr ungern länger an diesem Ort bleiben... Lasst uns gehen wenn ihr soweit seit."

[Sim]

"Jep, gehen wir einfach mal weiter. Ich denke, dass Luminus genauso denken wird. Wir sollten dann wirklich mal kurz bei den Staubmenschen vorbeischauen wegen dem Tod von Uthred. Ich war ja schon mal bei denen. So ganz grob müsste ich den Weg noch hinbekommen, auch wenn wir dieses Gebiet hier nun meiden müssen und etwas drumherum gehen müssen."

Sim wartete noch einen Augenblick, was die anderen sagten und würde daraufhin endlich weitergehen.

[Simue]

Luminus nickte, doch er machte nicht den Eindruck, als hätte er die Worte der anderen wirklich wahrgenommen. Dennoch läuft er mit, wenn sich die Gruppe in Bewegung setzt.

[Aoskar]

In mehr oder weniger betrübter Stille verlasst ihr die Grabfeuer, während Drei und Hathoran den toten Körper Uthreds durch die niedergebrannten Ruinen zurück in den grauen Distrikt. Ihr begegnet nur wenigen Leuten und von denen sehen wenige auch nur auf, als ihr die Leiche an ihnen vorbeitragt.
Schliesslich liegt der riesige und düstere Leichenhallenkomplex vor euch. Eine gewaltige Kuppel, unzählige Male über- und angebaut. Auf jeder Seite des grossen, schweren Tores stehen zwei Staubmenschen, die üblichen, teilnahmslosen Gesichtsausdrücke aufgesetzt. Hinter ihnen stehen die wahren Wächter der Leichenhalle: gewaltige Skelette, doppelt mannsgross, in wuchtigen Metallrüstungen und mit rostigen Äxten in den Händen. Lederstreifen und Metallbolzen halten ihre Gelenke zusammen.

[Norca]

Die unbehagliche Ruhe dieses monumentalen Ort verunsichert Norca. Er weiss zuwenig ueber die Sitten und Gebraeuche der Staubmenschen. Allerdings scheint der Tod mehr als nur staendiger Begleiter ihrer Gesellschaft zu sein. Mehr so als ob es ein Teil von ihnen waer, eine Flucht aus ihrem sterblichen Koerper.

"Moegen die Geister dieses Ortes mit sein. Wir sind gekommen um fuer die letzte Ruhe unseres Freundes zu sorgen. Er war ein wilder Krieger und ein Freund der See. Sicher koennt ihr uns helfen ihn wuerde voll zu _beerdigen_"

Ihm faellt auf das er garnicht einschaetzen kann wie weit sie mit dem Brauch ihre Toten zu beerdigen vertraut sind.

[Aoskar]

"Es ist unsere Aufgabe, für die Toten zu sorgen.", erklärt der eine Staubmensch, während er mit teilnahmslosem Blick Uthreds Körper mustert.
"Welche Rituale bevorzugt der Klient?", fragt der andere.

[Mystral Wolkenglanz]

Betrübt seufzt die kleine Mephling, während sie nun zum wohl zweitausendsten Mal dem Zombie hinterher sieht der mit einem (immer demselben) Buch an ihr vorbei schlurfte. Sie hatte keine Ahnung, weshalb ein solches Wesen immer nur im Kreis rennen und einen dicken, schwarzen Wälzer tragen sollte, aber die Staubies hatten auf diese Frage keine Antwort gewusst. Vermutlich war es längst vergessen und der Tote, der die Zahlen 152 auf der Stirn trug, machte seine Runden nur so. Sie hatte vorgeschlagen, ihm einen Staubwedel anzubinden damit er etwas nützliches machte, aber auch das konnte den Staubmenschen kein Lächeln entrinnen. War sie wirklich schon 3 Tage hier? Es kam ihr vor wie dreihundert Jahre.

Etwas anderes kennen lernen sollte sie. Nun, das hier war wirklich etwas anderes, verglichen mit der Festhalle. Alles war grau und staubig und tot, und die Getränke liessen auch zu wünschen übrig. Wer war überhaupt auf diesen Einfall mit dem Faktionenaustausch gekommen... Vermutlich saß jetzt irgendwo in der Festhalle ein betrunkener Staubmensch und bewarf einen Baatezu mit Konfetti, oder irgendwas anderes interessantes. Sie selbst hatte sich, nachdem man ihr ihre tägliche Portion von "Der Tod ist die Erlösung" erzählt hatte, einen Platz nahe des Eingangs gesucht und späht nun zu jenem, als sich eine kleine Gruppe gemischter Gestalten nähert. Die sahen interesant aus... und sie brachten sogar einen Toten, obwohl sie keine Leichensammler waren. Vielleicht würde ihr das hier zumindest ein paar Minuten vertreiben. Die Mephlinge steht von der Bank auf, verbringt einige Momente lang sich zu wundern, wer überhaupt Wartebänke in einer Leichenhalle anbrachte, und geht dann zu den Türen um sich die Neuankömmlinge etwas näher anzusehen.

[Aoskar]

Als Mystral sich den Torwächtern nähert, lässt der eine einen tiefen Seufzer fahren, der für einen Staubmenschen schon etwas zuviel Gefühl ausdrückt. Der andere sieht betont ausdruckslos in die andere Richtung, während er Mystral den grauberobten Rücken zukehrt, die dünnen, blutleeren Lippen zusammengebissen.
"Keine Einmischung. Dies ist Staubmenschengeschäft.", erklärt der erste Mystral und in seiner Stimme scheint ein Hauch Ärger mitzuschwingen.

[Simue]

Luminus wendet sich an Norca, als der Staubmensch seine Frage stellt. "Ihr kanntet ihn besser als ich", ment er mit heiserer Stimme. Der Tod des Kriegers scheint den Seraphim schwer getroffen zu haben.

[Mystral Wolkenglanz]

"Ich sag doch nichts.. " Brummelt Mystral, es klingt etwas beleidigt als sie näher tapst. Was diese Staubies auch immer dachten... Egal, sie hatte jetzt genug davon sich von ihnen herum schubsen zu lassen, besonders jetzt wo es endlich mal was Interessantes gab. Als sie hervor tritt könnt ihr sie auch genauer betrachten. Sie ist in etwa so groß wie ein Halbling, auch im grunde wie einer geformt, und doch eindeutig zu einem anderen Volk gehörig. Ihre Haut ist schneeweiss, ihr Haar von einem metallischen Blau, und hinter ihrem Rücken sind zwei membranartige Flügel gefaltet. Aus ihrer Stirn ragen zwei kurze Stummelhörner, und ihre Augen sind feuerrot. Alles in allem könnte jemand, der nicht weiss was ein Mephling ist, sie ebenso gut auch für irgendwas dämonisches halten.

"Ihr müsst sie entschuldigen... sie haben gestern kurz geschmunzelt, als ich mit einer Kiste Balsamierflüssigkeit ausgerutscht bin, und ihre Gesichter schmerzen noch von der ungewohnte Erfahrung." Während sie spricht deutet sie mit dem Daumen über die Schulter und blickt dann auf den Verblichenen hinab. Ob sie die Ermahnung des Staubmenschen schon vergessen hat oder absichtlich missachtet ist schwer zu sagen.

"Hm hm... Euer Freund? Mein Beileid wirklich. Er hat hm... eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Volk der Nordländer aus meiner Heimat. Die bestatten ihre Toten indem sie sie anzünden und dann auf ein Boot werfen das auf die See hinaus fährt... Oder werfen sie sie ins Meer und zünden dieses dann an?

Nun... irgendwas in der Art. Da hier in Sigil kein Meer ist, denke ich mal das Verbrennen auf jeden Fall geht. Ihr könntet ihn natürlich auch durch ein Portal in die Wasserebene... Was denn? Ich will doch nur helfen." Die letzten Worte sind an die aller Wahrscheinlichkeit nach immer strenger guckenden Staubmenschen gerichtet.

[Aoskar]

Der eine Staubmensch, ein älterer Mensch mit Vollglatze und einem ausdruckslosen Gesicht voller tiefer Falten hustet krankhaft, dann erklärt er, weiterhin ohne eine Miene zu verziehen:
"Verbrennung. Wir haben ein grosses Portal auf die Feuerebene. Feuerbestatung ist umsonst."
Doch der andere, ein junger Tiefling, scheint für einen Moment seine spitzen Zähne zusammenzubeissen, als er Mystral ansieht.
"Du sagst sogar viel zu viel. Dies ist Geschäft der Staubmenschen, nicht der Sensaten. Bitte entferne dich."