"Neinnein, ich weiß es nicht, aber ich habe es gesehen! Oh ja, mehrmals zugleich!" antwortet Moorhead mit irrem Nicken und es scheint, als sei sein gemarterter Geist erneut im Begriff zu entgleiten. Und tatsächlich ergießen sich aus dem eilig davonwankenden Stadtstreicher nur noch unzusammenhängende, kryptische Reime:
"Violett aus der Wunde, nicht versiegt,
schwarz ist das Loch in dem es liegt.
Dein goldnes Herz ward zersprengt,
im kranken Dir dick vermengt.
Grau ist der Raum wo mein Kopf verschwind',
leuchtend gelb der Totenwind.
Rot trocknet's Blut dort auf dem Strick,
doch grün wird dein letzter Augenblick!
Grün, färbe mich grün, grün, die Farbe meines Gottes!
Grün, grün, färbe mich grün..."
Mit den letzten schräg gesungenen Worten ist auch der geistig umnachtete Moorhead um die nächste Hausecke verschwunden und lässt die Helden mit ihrer großen Aufgabe allein. Fuddok rafft sich als erster auf und wuchtet tatkräftig das rostzerfressene Gitter über dem Eingang hoch, wobei sich ein schauderliches Kreischen wie von tausend gequälten Seelen den Scharnieren entringt.
Aus dem pechschwarzen Schacht, dessen Boden nicht zu erkennen ist, dringt der Gestank von Fäkalien und Fäulniss wie aus einem düsteren Höllenrachen, bereit jeden zu verschlingen der sich lebensmüde in ihn vorwagt, mit dem Ziel ihn nie wieder das Licht der Sonne sehen zu lassen! Wer weiß, was der arme Moorhead dort unten angetroffen hat - und ob es vielleicht sogar verantwortlich ist für seinen jetzigen Zustand...?
Mit einem ungeduldigen Grunzen verscheucht der Halbork das ungute Kribbeln in seiner Magengrube und macht sich, unmotiviert gefolgt von den anderen, mit stoischem Gesicht daran, die glitschige Eisenleiter hinab in die unratverkrusteten Eingeweide der Unterstadt Niarvas zu steigen...