"Khyber!", faucht Rhodin entsetzt und flucht in Gedanken weiter, denn sowas hat er selbst in Korth noch nie erlebt.
"So eine Dreihornscheisse!"
Kurz darauf schiesst der Karrn gezielt aus seinen knöchrigen Fingern schwarze Strahlen wütend auf den herbeigezauberten Löwen.
Greenfire zieht wie auswendig gelernt sein mächtiges Kristallschwert und geht in Kampfhaltung.
Nimm das verdammte Vieh von mir weg. Ich kämpfe nicht mit dir. Kämpfe fair oder gar nicht. Schreit Cauniarma, der von Fairness rein gar nichts hält, den Löwen an, meint aber den Wandler, der das riesige Vieh auf ihn gehetzt hat. Danach geht der Kleriker in Verteidigungsstellung und achtet darauf, dass dieses perfekt steht. Mehr macht er nicht, der Elf denkt nicht mal im Traum daran, sein Schwert zu ziehen.
Cauniarma hatte sich dazu entschieden, nicht zu kämpfen, und bleibt auch dabei. Jetzt in den Kampf einzutreten, wäre auch das Dümmste, was Cauniarma machen könnte, denn er ist auf den Kampf alles andere als vorbereitet, im Gegensatz zu seinem Gegner.
Deshalb muss der Kleriker nun darauf vertrauen – sprich er riskiert den Selbstmord -, dass das Geschwafel der anderen Auserwählten, über sieben Auserwählte und dergleichen, ernst gemeint war. Denn wenn sich nur einer unter ihnen findet, der auch genau das gemeint hat, was er sagte, so würde sich jemand zwischen die Kämpfenden stellen. Der Unschuld mimende Cauniarma spekuliert, in seinen Augen recht riskant, darauf, dass ihm jemand zur Hilfe kommt und dem Wandler in die Schranken weißt.
Doch auch wenn gemeint werden könnte, dass Cauniarma alle Asse in der Hand hält, ist sich der Kleriker nicht völlig sicher, dass er Siegen wird. Denn es besteht die Gefahr, dass ihm keiner hilft und der Wandler im Wahn wirklich versucht den Elfen zu töten. Aber wenn er diesen Kampf gewinnen will, muss der Kleriker dieses Risiko eingehen und hoffen, dass ihm im Notfall die Ahnen bestehen und er sein Leben noch retten kann – ansonsten würde Cauniarma auf höchst peinlich Art und Weise zu Grunde gehen.
Mit gezogenen Messern begibt sich Turandil per rascher Seitwärtsschritte in eine bessere Position. "Wandler, ruft ihn zurück! Das ist nichteinmal mehr ein Zweikampf!!" krächzt Turandil, wutentbrannt über so viel unnütze Vergeudung.
"Dieser Kampf ist reine Verschwendung die euch nicht verziehen wird!"
Erschrocken sieht der schwarze Elf, wie Cauniarma schwer verwundet wird, und ein seltsames Gefühl steigt in ihm hoch..."Er sieht ihm so ähnlich...schon wieder...?"
"Diese närrischen Trottel!," entfährt es der Argonesserin in der Sprache ihrer Heimat, als sie entsetzt feststellen muss, wozu das Ganze doch ausgeartet ist. Die riesige Bestie, von dem zottigen Waldmensch gerufen, jagt ihr einen gehörigen Schrecken ein; die Strahlen, welche Rhodin verschießt, beunruhigen sie ebenfalls sehr.
"Na schön, ihr habt es nicht anders gewollt!," versetzt die Adeptin und zieht mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand einen Papierstreifen aus dem Gürtel, das mit mehreren fremdartigen Zeichen beschriftet ist:
解け泥状
Diese liest Hotaru konzentriert vor, nur auf den Zettel starrend, welchen sie danach promt zu Boden schleudert, zwischen Farsay, seinem Löwen sowie Cauniarma und Rhodin. Das Papier scheint aufzuweichen, als wäre es ins Wasser getunkt worden - daraufhin weicht auch die Erde drumherum auf, zu zähem glibbrigem Schlamm.
Ak'iss versucht sich währenddessen vorerst aus dem Kampf rauszuhalten.
"Welcher Kampf ist schon fair, Valenar?" knurrt Farsay. Innerlich wusste er das dieser Kampf gewonnen war und dennnoch hatte er verlohren. Wiedereinmal war es sein Betaubtungstrieb gewesen, der ihn Kämpfen ließ. Und erneut hatte er gesehen, dass er stark war. Stark deshalb, weil in diesem Kampf die Fäden in der Hand hatte.
Der Druide unterdrückt sämtliche Schuldgefühle in dem Moment als der Löwe zu ihm zurücktrottet, wie ein Katze die auf Belohnung aus ist. Behutsam streichelt er die Mähne des Tiers ehe es sich in Rauch auflöst und nur noch der grüne Geist zurückbleibt. Als auch dieser in seinem Arm verschwunden ist erhebt sich der Druide aus seiner Kampfhaltung.
"Fair werden wir nirgendwo behaldelt. Ich nicht und du wie ich gehört habe auch nicht. Gleichheit ist Preis den wir in weltlichen Münzen nicht werden zahlen können. Nimm dir deine Revance wenn du bereit bist - Valenar!"