VALERIA
Was würde er feststellen ? Valeria war selbst nicht sicher in welchem Zustand sich ihr Körper befand. Sie hoffte zwar dass es nur eine Art Scheintod war, aber das war vielleicht nur eine trügerische Hoffnung. Hoffend schaut sie dem Mann zu und wenn sie ein Herz hätte in dieser Form so würde es anfangen zu rasen als der Mann immer nachdenklicher wird bei der Untersuchung. Dem schlanken Attentäter scheint dies zu lang zu dauern und auf einmal beginnt er einen Zauber zu wirken, dann eine Beschwörung. Während der Zauber keine erkennbare Wirkung hat, tauchen auf die Beschwörung hin einige Tiere auf die an eine Mischung aus Ratten und Hunden erinnern. Der Irre schleudert einen Blitz auf den Schlanken, dem dieser ausweichen kann. Der breitschultrige Attentäter schaltet schnell 2-3 der Wachen aus, dann wirkt er einen Zauber … Valeria stockt der nicht vorhandene Atem. Das konnte nicht sein. Was war hier los ?
„Der Breite ignoriert seinen Angreifer einen Moment, macht ein paar schnelle Handbewegungen und schlägt die Hände mit einem lauten Hände des Schicksals zusammen. Valeria hatte diesen Zauber schon ein paar mal gesehen. Er bewirkte gleichzeitig einen positiven Effekt auf eine Person
und einen genauso starken negativen auf eine andere - heute den Irren. Die Auswirkung an sich war spürbar aber nicht entscheidend. Doch der Irre erstarrte in seinen Bewegungen, dreht sich um und blickt den Breiten an wie eine Erscheinung. Valeria kam es so vor als wären es eher die Worte als der Zauber an sich, welche diese starke Reaktion hervor gerufen hatten.“
Sie hatte im Laufe ihres Lebens nur wenige Personen diesen Zauber wirken sehen auf verschiedenen Welten und überall hatte es sich um Priester einer Schicksalsgottheit gehandelt. Vielleicht diente dieser Mann den beiden Schicksalsbrüdern die sie erst vor wenigen Tagen getroffen hatte.
Der folgende Kampf wird sehr chaotisch. Während es den beiden leicht gelingt die Wachen auszuschalten, können sie dem Irren nicht ernsthaft verwunden. Erst als der Schlanke mit seinem Speer zustößt zeigt der Irre Wirkung. Er kann sich aber hinter einer Flammenwand verstecken. Der Schlanke wirkt eine neue Beschwörung, diesmal von hirnlosen Schatten. Doch etwas geht schief.
„Oh, schon wieder eine Beschwörung. eine weibliche Stimme schwingt durch Valerias Kopf während sich vor ihr - auf dieser Seite der Flammen
- eine schattenhafte, schwach als weiblich erkennbare Wesenheit manifestiert. Sie wendet sich dem Schlanken zu und meint gedanklich, die Worte mit einem leichten Lachen untermalt: Und was möchtest Du, mein kleiner Schamane ? Und sei ein wenig netter als der letzte Rufer, ich bin heut nicht in Stimmung für Befehlsgetöse. Valeria ist sich nicht sicher, ob er über diese Wesenheit die Kontrolle hat.“
Während der Irre sich hinter der Flammenwand erholt, beginnt die Schattenwesenheit mit dem schlanken Schamanen zu verhandeln. Sie möchte „schöne Geschenke“ haben und erzählt wie arm, schwach und hilflos sie doch sei nur um das Gegenteil zu beweisen indem sie …
„Eine Wolke dunkler Schatten löst sich von der Decke, rieselt auf die Feuerwand herab, knistert ein wenig, dann erlischt die Wand. Rauchend fallen die Schattenpartikel zu Boden und lösen sich auf wie frischer Schnee. Der Irre hatte den letzten Hund erledigt, war gerade dabei Schutzzauber auf sich zu wirken und blickt nun überrascht auf. Etwas lauter fährt die "Schattin" ungehalten fort: Und Du hör endlich auf mit diesen Kindern zu spielen, der Lärm zehrt an meinen armen geschundenen Nerven. Aus ihren Händen fahren ein halbes Dutzend kleine Schattenblitze und durchbohren die noch lebenden Wachen. Wie Puppen denen man die Schnüre durchgeschnitten hat, brechen diese haltlos in sich zusammen.“
Der Schlanke greift den Irren an …
„Der Irre versucht noch einen Zauber zu wirken, aber irgend etwas packt seinen Angreifer und beschleunigt ihn. Rasend schnell schießt er auf seinen Gegner zu und durchbohrt dessen Brustkorb mit dem Speer bevor dieser handeln kann. Kreischend und qualmend, den Speer in der Brust, weicht er zurück. Ja, bring ihn um, töte ihn. eine hohe sich überschlagende Stimme ist zu hören, die Gestalt eines koboldartigen Wesens ist zu sehen der gierig das Schauspiel in sich aufnimmt, die Momente des Sterbens in sich aufsaugt.
Argh, Xlarpaktl, ich wusste es. Du falsches Miststück. Du hast gesagt sie würde mich töten vor Ende des Festes. Du hast gelogen.
Blut quillt aus dem Mund, vermengt mit Speichel. Der Kobold schüttelt den
Kopf:
Nein nein, ich hab gesagt WEGEN ihr würdest Du sterben. Was kann ich dafür, dass Du dem Schicksal unter die Arme greifst ? Erwartungsvoll schaut er den Schlanken an, wartet begierig darauf dass dieser sein Werk vollendet. Er ist Rugarergeschmeiß weht es durch Valerias Kopf ebenso schlimm wie der andere.
Nun machte es Sinn. Irgendwie war Valeria eingebunden in das Schicksal dieses Irren, wer auch immer er war. Und dieser freundliche kleine Kobold hatte ihn darauf hingewiesen, wohl wissend dass der Irre das nicht ignorieren konnte. Und durch seine Handlungen, durch das Kopfgeld, hatte der Irre erst dafür gesorgt dass Valeria ihren Part erfüllen konnte, so unwichtig dieser auch war. Ihr Kopf dröhnte.
Es entspinnt ein merkwürdiger Kampf zwischen den Beteiligten. Der Irre soll zur Zusammenarbeit – besser gesagt zu einigen Aussagen über seinen Chef gezwungen werden, die Schattin fängt für den Schlanken den Kobold ein während der breitschultrige eine Flucht des Kobolds durch einen magischen Anker verhindert.
„Tatsächlich scheint der Irre noch lange nicht ausgeschaltet zu sein. Er erholt sich zusehends von den Wunden, scheint aber im Moment eher daran interessiert den Kobold zu beschimpfen. Soweit Valeria dem "Gespräch" der beiden entnehmen kann, dienen sowohl Irrer wie Kobold einem gemeinsamen Herren, wohl einem mächtigen Diener Rugars. Der Irre schien
- egal ob mächtiger oder nicht - auf jeden Fall höher angesehen zu sein bei ihrem Boss, worauf der Kobold eifersüchtig war. Dieser hatte anscheinend dem Irren eingeredet, dass Valeria ihn innerhalb der nächsten 36 Stunden töten würde. Das sei vom Schicksal vorher bestimmt. Tatsächlich aber sagte das Schicksal nur aus dass Valeria zu seinem Tod führen würde. Damit war auch klar warum den Irren das Gerede vom Schicksal erschreckt hatte.
Irrer und Kobold waren von den Beschimpfungen nun dazu übergegangen dem Schamanen alles mögliche anzubieten, damit er den einen freiließ und den jeweils anderen tötete. Leider waren praktisch alle Belohnungen zwar verlockend, aber nicht hier. Und einen freizulassen damit er die Belohnung holen konnte, war wohl keine besonders gute Idee.“
Als die beiden Attentäter nicht darauf eingehen, rafft der Irre noch einmal alle Kräfte zusammen. Er beginnt zu mutieren, lässt dabei seine Verkleidung fallen. Endlich erkennt Valeria ihn, diesen Mann hatte sie seit Tagen gesucht, den Kultisten der angeblich in Swaaben gestorben war und den sie in Rangoon vermutet hatte. Und nun hatte sie ihn gefunden und war dazu verdammt nur eine Zuschauerin zu sein. Die beiden Attentäter können den Irren mit Hilfe ihrer anscheinend gesegneten Waffen und starker Heilmagie, auf welche der Irre extrem stark negativ reagiert, vernichten. Er fängt wild an zu brodeln und zu zischen, raucht und verschmorrt allmählich. Die Bewegungen werden immer langsamer und kraftloser. Ein paar Sekunden ist er noch am Jaulen und Wimmern, dann erstirbt auch das. Zurück bleibt ein großer, schmieriger Fleck von grob humanoiden Umrissen. Kaum ist er tot, beginnt der Breitschultrige einen Zauber zu wirken. Soweit Valeria erkennen kann einen nekromantischen Zauber der die Seele des Irren zerschmetterte und eine Erweckung damit unmöglich machte.
Das Zauberrepertoire der beiden war immer wieder überraschend und von erschreckender Macht.
Die nächsten Minuten verbringen die Beiden damit den Kobold zu fesseln, das Haus zu durchsuchen und Beute zusammen zu raffen. Darunter das Kopfgeld. Schwer beladen machen sich die Vier – Attentäter, Kobold und Schattin – dann auf den Weg, lassen Valeria zurück. Nur die Leichen leisten ihr während der nächsten Stunden Gesellschaft.
LIZK
Wir haben die Töpferei vorsichtig umstellt und sind dann eingedrungen. Neben etlichen Toten haben wir dort drin … Valeria gefunden. Wir hielten sie erst für tot, aber eine genauere Untersuchung zeigte, dass noch ein Rest Leben in ihr war. Wir fanden einen Zettel bei ihr der eine exotische Giftzusammenstellung beschrieb. Sie ist jetzt bei Androphias und wird dort von diesem Doktor Clausen behandelt. Tamara hat ihn bewusst ignoriert, seine Anwesenheit nicht zur Kenntnis genommen. Ich würde doch ganz gerne wissen was es mit ihm auf sich hat, dass die Wache mit ihm zusammen arbeitet aber dabei so tut als wäre er nicht da. Ich weiß nicht wie es ihr jetzt geht.
Das Haus selber hatte anscheinend einigen Kultisten als Unterschlupf gedient, die dort lebenden Handwerker waren ermordet worden. Irgendwer hat aber alle Kultisten mit Waffen und Magie getötet und anschließend alles geplündert. Es ähnelte stark den Ereignissen im Tempel vor ein paar Tagen als wir Fasinuless befreit haben.