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Autor Thema: Kapitel 1  (Gelesen 48190 mal)

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Aerendil Calashadir

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Kapitel 1
« Antwort #210 am: 30.08.2007, 10:46:17 »
Als der Barde anfing, zu spielen, drehte sich Aerendil zu ihm um. An seinem spöttischen Gesichtsausdruck war fast abzulesen, was er dachte, doch dachte er es nur und sprach es nicht aus, wusste er doch, dass es keinen Sinn hatte, den Barden weiter herauszufordern. "Oh, hervorragend, ein Lied zur Erbauung hatte ich jetzt wirklich nötig. Warum spielt er nicht etwas lauter, vielleicht finden die Orks uns dann besser?"

Dann wandte er sich ab, gerade in dem Moment als Azhir sich die Taschen voller Perlen stopfte, nur um sie einen Moment später wieder zu entleeren. Dabei fielen ein paar der Perlen auf den Boden und zerstreuten sich in alle Richtungen, eine davon in diejenige, in der der Magier stand. Er bückte sich und hob sie auf, hielt sie dicht vor sein Gesicht und begutachtete sie eingehend. "Perlen...", murmelte er vor sich hin, "wenn wir Glück haben, dann...", ließ er den Satz unvollendet im Raum stehen.

Aerendil Calashadir

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Kapitel 1
« Antwort #211 am: 30.08.2007, 14:02:45 »
Nach kurzer Zeit war die Begutachtung der Perle anscheinend abgeschlossen. "Hmm, diese Perlen scheinen von nicht allzu hoher Qualität zu sein. Jedenfalls nicht von der, die nötig ist, um als Zauberkomponente dienlich zu sein. Nichtsdestoweniger sollte man einen Händler finden können, der sie uns für ein paar Goldstücke pro Perle abnimmt, soviel sind sie nämlich auf jeden Fall wert." Er ging zu der Truhe, um sich selbst eine Handvoll in die Tasche zu packen.

Denuath

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Kapitel 1
« Antwort #212 am: 30.08.2007, 16:12:32 »
Denuath, der immernoch mit einem ratlosen Gesichtsausdruck dastand, hörten sich alles recht anteilnahmslos mit an. Als Sahra ungewöhnlich lange für ihre Spurensuche benötigte, blickte er durch den Eingang der Höhle nach draußen. "Wieso braucht sie solange", fragte er sich selbst und bewegte sich kurz aus der Höhle raus. Sie war verschwunden. Das er sich, auf den Orkspuren stehend, in alle Richtungen umschaute änderte nichts daran. Er ging wieder zu den Anderen zurück und wurde dabei von der Melodie des Barden begleitet. "Die Frau ist weg", sagte er ohne eine wirkliche Gefühlsregung. Das Klappern der Perlen, das aus Azhirs Richtung kam, war zwar keine passende Antwort auf die Feststellung des Kämpfers es sorgte jedoch dafür, dass er sich um die Frau keine Gedanken mehr machte. "Perlen", fragte er verwundert, als er nun auch sah wie sich der Thaumaturg mit ihnen befasste. "War das das einzige was sich in den Kisten befand, Azhir?"

May

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Kapitel 1
« Antwort #213 am: 30.08.2007, 19:03:41 »
Schon nach wenigen Metern als Sahra weglief, von ihrer Angst übermannt, schämte sie sich ihrer selbst. Sie hatte ich ihre Kameraden im Stich gelassen. Wer wusste, was ihnen passieren würde allein in dieser seltsamen Höhle in der Zwischenzeit.

Mit ihrem Scheitern und vom schlechten Gewissen geplagt, nahm sie aufgrund dieser Tat der Feigheit und der Ehrlosigkeit ihr Kurzschwert und schlitzte sich hiermit die Pulsadern ihrer zarten Arme auf.

Es bildete sich eine große Blutlache an der Stelle, an welcher sie sich befand. Ein Meer roter Tränen ergoss sich auf dem Boden der Wildnis. Der Hauch des Lebens fuhr aus der Waldläuferin, um ihr Versagen zu tilgen.
Sie starb in der Wildnis. In der Wildnis lebte sie viel Jahre und sie starb auch in der Wildnis.
Ob wohl irgendjemand aus der Gruppe sich um ihr Verschwinden sorgen würde? Aber vielleicht war dies einfach ihr Schicksal einsam und allein so am Waldesrand in ihrem eigenen Blute zu sterben.
[hide=Zitat der Woche (Vorsicht: Insider möglich!)]
Zitat
Herr der Ringe trifft auf Alexa-Sexgier aus Mazedonien[/hide]

Azhir

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Kapitel 1
« Antwort #214 am: 30.08.2007, 23:27:53 »
"Weg", sagt Azhir und schüttelt den Kopf. "Spuren suchen. Kommt lieber, wir nehmen die Perlen mit, wenn sie soviel wert sein sollen", fordert er Denuath heran und bückt sich, um die Kiste mit den Perlen zu heben. "Tempus wird sie tragen können."
Er nickt zu der zweiten, offenstehenden Truhe. "In der daneben sind nur verrostete Waffen."
Kurz zuckt er in Schmerz zusammen, als er den Oberkörper nach vorn neigt. Es müssen also die Wunden sein, die ihm der Schleim versetzt hat.
"Nun, los."
Er wischt an der Perlenkiste herum, schließt sie wieder, und hebt sie schließlich an. Wie schwer sie ist. Da kann es nur stimmen, was der Magier gerechnet hat, es ist eine Schatzkiste.
Tatsächlich ist es so, dass sich ihm ein Lied auf die Lippen legen möchte, aber er findet kein Spezielles, denn ein Siegestaumel stellt sich bei ihm nicht ein.

Denuath

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Kapitel 1
« Antwort #215 am: 31.08.2007, 02:11:01 »
Denuath kam umgehend Azhirs Aufforderung nach und ging auf die mit Perlen beladene Truhe drauf zu. Dabei warf er einen Blick auf die andere Kiste. "Tatsächlich, alte Waffen. Unbrauchbar." Er half danach dem Elfen dabei die Truhe anzuheben. "Wenigstens war der Weg nicht ganz umsonst." Gerade als sich der Kämpfer mit der Kiste, an deren anderem Ende sich der Elf klammerte, in der Hand auf den Weg machen wollte, fragte er Azhir beiläufig: "Wer ist eigentlich Tempus?"

Azhir

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Kapitel 1
« Antwort #216 am: 31.08.2007, 08:41:05 »
Azhir hebt die Kiste mit Denuath zusammen an, fürchtet dabei schon um ein weiteres Aufzucken des Schmerzes, aber diesmal bleibt es still.
"Tempus, das ist mein schwarzer Rappe - Moment", erklärt er und fasst noch einmal um, sodass er die Truhe hinter sich hat und vorangehen kann. Er muss sich an das Lied erinnern.
"Im Herbste würden Blätter grün...", ist der Beginn, bei dem er schon zögert und schließlich abbricht. Es ist noch immer kein Lied, das er jetzt singen wollte. Eigentlich, will er überhaupt nicht singen.

Denuath

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Kapitel 1
« Antwort #217 am: 02.09.2007, 13:34:41 »
Denuath lief ein paar Schritte mit der Kiste in der Hand und dem Elfen voraus. "Ach euer Pferd", sagte er dabei, Azhir fast wiederholend. Der Ausgang der Höhle näherte sich ebenso wie der Barde. Die Musik des Barden und der kurze Gesang des Elfen harmonierten allerdings nicht wirklich in Denuaths Gehörgängen, was man recht deutlich an seinem Gesichtsausdruck erkennen konnte.

Aerendil Calashadir

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Kapitel 1
« Antwort #218 am: 02.09.2007, 14:48:34 »
Aerendil verzog das Gesicht, als zusätzlich zu dem unsäglichen Gedudel des Barden auch noch Azhir in völliger Disharmonie zu singen begann. Doch schon nach ein paar Zeilen brach das Lied des Elfen ab, übrig blieb nur der Barde. Doch der Magier versuchte ihn so gut es ging, zu ignorieren und beobachtete stattdessen den Kleriker, wie er die Höhle absuchte. "Hier muss irgendwo ein Geheimgang sein, falls die Worte des Baumhirten stimmen und hier wirklich Orks waren..", murmelte er. Fann wandte er sich Quanxai zu und fragte, etwas lauter, "Habt ihr schon etwas gefunden?"

Azhir

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Kapitel 1
« Antwort #219 am: 03.09.2007, 00:35:02 »
Azhir lässt die Gesänge ausbleiben, nachdem er mit Denuath die Höhle verlassen hat.
Er wagt es nicht, den Barden anzusehen, in Erinnerung an seine Unfähigkeit, ihn endlich zum Kampf zu fordern. Aber er kann sich nicht überwinden.
So marschiert er nur schneller aus dem Wald, ohne weitere Worte. Sogar ohne Gedanken über die Perlen und ihren eigentlichen Zweck.
"Orks waren keine da, nur ein Schatz", klärt er den Baumriesen Zweiglind auf, und lässt sich den Weg wieder aus dem Wunderwald hinaus zeigen. Sein Interesse gilt dem Schatz. Er kann sich nicht mehr leisten.

"Was würdet Ihr damit tun, Denuath?", fragt er nachdenklich, schon am Rand des Waldes. "Wenn Ihr soviel..."
Im Suchen nach Worten bricht er abrupt ab, als er das Blut sieht, und lässt die auch die Schatztruhe los, Denuath ihr ganzes Gewicht überlassend. In seiner gesamten Gestalt wird er so krumm und klein wie in der Nacht vor der letzten.
"Scheiße", flüstert er ein Wort, das ihm sonst nicht eingefallen wäre. Und streckt eine erlahmende Hand aus, ohne seine Beine in die Richtung seiner Wünsche regen zu können.
Ihm ist nicht kalt, und er spürt keinen Schmerz. Wie lange nur.

Quanxai

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Kapitel 1
« Antwort #220 am: 03.09.2007, 13:49:08 »
Der Kleriker schaut die besagte Wand immer noch an. Es ist nicht seine Art, zu wenig Geduld zu zeigen. Dann wendet er sich an den Thaumaturgen.
"Ich dachte eben, ich hätte einen Luftzug gespürt. Die Häärchen in meinem Nacken stellten sich kurzzeitig auf. Aber vielleicht war es nur ein Schauer...". Ein kurzes Zögern, dann aber spricht der Elf weiter: "Es muss mehr hier sein, als es scheint, der Baumhirte war sich seiner Sache zu sicher. Lasst uns diese Wand dort noch einmal ganz genau absuchen."
Daraufhin beginnt der Elf die Wand nochmals genau zu untersuchen, wobei er sich wirklich Zeit nimmt.

Denuath

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Kapitel 1
« Antwort #221 am: 03.09.2007, 14:53:55 »
"Heh", schrie Denuath dem Elfen fast schon wütend entgegen, als die eine Seite der Kiste leise auf den Waldboden krachte. Gerade als er nachfragen wollte wieso Azhir dies getan hatte, sah er die blutrote Antwort auf dem Boden liegen. Die andere Seite der Kiste fiel nun auch auf den Boden. "Sahra", quälte es sich leise fragend aus dem Mund des Kämpfers. Er trat näher an die Frau heran und sah, dass sie sich kein bisschen mehr regte. "Sie ist ...", begann er zu sagen, aber er wollte den Satz nicht beenden. Aus der kurz darauf folgenden Stille, wurde blinde Wut. Ohne einen zu genauen Blick auf die Wunden der Frau zu werfen, glaubte er bereits zu wissen wer dafür verantwortlich war. "Das waren die ORKS!" Innerhalb eines Augenblicks hielt er seinen Zweihänder in seinen Händen. "Der Mord kann nicht lange her sein, das heißt die Monster müssen ganz in der Nähe sein. Kommt wir müssen sie jagen."

Azhir

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Kapitel 1
« Antwort #222 am: 03.09.2007, 16:17:59 »
Azhir sieht sich selbst gefangen in einer nutzlosen Abschiedsgeste, der Hand an der Stirn, mit der in Arabel am Abend die Hauptmänner verabschiedet werden.
Erst Denuaths Aufruf errettet ihn, und er blickt dem Älteren mit Bitterkeit ins Gesicht.
Er kennt keine Totenrituale für Krieger, und um sich selbst und den aufsteigenden Schmerz zu vergessen, entwirft er selbst eines.
Er wickelt sein Tuch von den Schultern, um es einem Zweck dienlich zu machen, dem ähnlich, den es einmal wirklich inne gehabt hat. Es flattert hinüber zur Gefallenen, und bedeckt sie in ihrem See aus Blut, sich selbst schnell damit vollsaugend.
Azhir ist in dem einfachen, schmutziggrauen Hemd, das er über der Kettenpanzerung trägt, eine unbeeindruckendere, einfachere Gestalt als sonst.
Er kniet sich ins Blut hinein, um Sahra das eine Schwert aus der Hand zu nehmen, und das andere vom Gürtel. Für einen Augenblick, als er ihre Arme sieht, will eine andere Wahrheit zu ihm, aber eine grausig ernüchternde, die er niederschmettert und sich die eigene stattdessen noch schöner malt.
Er nickt Denuath zu, und bietet ihm eine von Sahras blutbedeckten Klingen an.
"Ihr Körper steht nicht mehr auf", presst er hervor, während ihm Tränen, die er nicht verstehen will, aus den Augen laufen. Sie werden Teil einer entsetzlichen Bestienmaske. "Wir wollen dafür sorgen, dass ihre Schwerter es noch ein Mal tun. Lasst uns ihr ein Trauergeleit in die Jenseitswelt mitschicken."
Er deutet mit der geliehenen Waffe in die Wälder, und wartet nur auf den ersten Schritt Denuaths. "Ich gebe ihnen Tod zu fressen, bis ich nicht mehr laufen kann."

Denuath

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Kapitel 1
« Antwort #223 am: 03.09.2007, 17:13:00 »
Denuath lehnte die ihm angebotene rotgefärbte Klinge mit einem leichten kopfschütteln ab. "Lasst uns keine Zeit mehr verlieren." Mit dem letzten Wort machte der Krieger den ersten schnellen Schritt in die Richtung, in die Azhir deutete. Trotz seines Schwertes, das er immernoch mit beiden Händen festhielt, bewegte er sich sehr eilig. Er konnte noch nicht zurückblicken um zu überprüfen ob der Elf Schritt halten würde, da Sahras Leichnam noch zu nah war und er sie nicht nocheinmal Anschauen konnte. "Haltet eure Augen offen", wies der Kämpfer Azhir an, während er planlos durch den Wald rannte und selbst seine Sinne so gut es ging schärfte. Sein Verstand war zu vernebelt von dem Anblick der toten Frau, um sich eine klügere Taktik einfallen zu lassen.

Elias Ch'Ame

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Kapitel 1
« Antwort #224 am: 03.09.2007, 17:46:42 »
Zweiglind hatte euch den ganzen Weg über begleitet, schweigend und auch jetzt schweigend, wo ihr um die tote Sahra trauert. Er folgt Denuath zurück mit nur einem Schritt, ein Ast geht vor dem jungen Kämpfer langsam nieder und hält ihn auf.
"Warte, Schwerterlein, blinde Wut bringet nichts. Orks seiet in der Höhle und dort musset Schwerterlein seine Wut auslassen. Zweiglind wird über Frei wachen." Er deutet zurück auf die tote Waldläuferin.

Unterdessen untersuchen Quanxai und Aerendil das Stück des Höhlenabschnittes noch einmal. Tatsächlich können Beide erneut einen Luftzug verspüren und an einer Stelle sind Schleifspuren zu erkennen, nur leider kein offensichtlicher Mechanismus die Wand zu verschieben. Weder eine Klinke, noch ein Hebel oder ein Druckschalter. Lestarion steht geduldig daneben und wartet auf die Ergebnisse der beiden Suchenden, während der Barde sein Spiel geendet hat und sich zu den Beiden gesellt. Als sie mit ihren Nachforschungen fertig sind, schweben seine Finger ebenfalls über die Wand, als würden sie für sie suchen wollen.
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

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