Ruhig betrachtete Artael das Schlachtfeld, das sich vor ihr darbot. WIe in Zeitlupe lief alles vor ihr ab: Das tosende Wasser, Elysehel und Navariel, wie sie versuchten, die kleine Hütte auf dem Boot zu schützen, in der Hütte die kauernden, betenden Menschen, neben sich Camael, der einen Pfeil auf die Sehne legte und schoß, unter sich Sanguiel, die die Kreatur angriff...
All das spielte sich langsam vor Artael ab. Doch nach einem kurzen Augenblinzeln kehrte sie wieder in die Realität mit ihrer normalen Geschwindigkeit zurück, doch nun mit dem großen Vorteil, einen genauen Überblick über die gesamte Szenerie zu haben. Nach einem kräftigen Stoß ihrer Flügel ging sie in den Sturzflug über, mit ausgestrecktem Langschwert, um das Monster anzugreifen. Sie erreichte es genau in dem Moment, als Sanguiel von den messerscharfen Kauwerkzeugen der Kreatur gepackt und herumgeschleudert wurde. Sanguiel hatte ihr Flammenschwert verloren, stellte Artael entsetzt fest, und hieb umso heftiger nach dem Hinterleib der Traumsaatkreatur. Ihr Schwert hinterließ eine klaffende Wunde in der haarigen Haut, doch schien das Biest davon unbeeindruckt.
Währenddessen ließ Sanguiel schreiend mit dem Dolch in ihrer freien Hand eine wahre Kaskade von Stichen auf den Kopf der Kreatur niederprasseln. Wieder und wieder fuhr ihr Dolch auf die weiche Haut zwischen den Augen nieder, während die Mandibeln sich immer tiefer in ihren Arm bohrten und ein widerliches Kratzen erklang, als Chitin auf Knochen traf. Auch wenn ihre wütenden Stiche tausend blutige Wunden rissen, so war ihre Lage unverändert schlecht, wenn nicht sogar noch schlechter, denn je mehr Stiche sie dem Biest zufügte, desto wütender wurde sie selbst herumgeschleudert. Hätte die Kreatur noch ihre Tentakel besessen, so wäre Sanguiel sicher schon von mehreren aufgespießt worden, doch so hatte sie noch die Chance, lebend davonzukommen.