Der Kutscher nimmt das Geld mit einem Brummen entgegen, mustert die Insassen ein letztes Mal als würde er sich eure Gesichter genau einprägen ehe er mit der Kutsche losbraust. Ihr erhebt euch federleicht in die Luft und steigt immer weiter nach oben durch die verwickelten Stege und Brücken der Stadt. Ein gewaltiges Lichtermeer erhebt sich vor euch je weiter ihr nach oben steigt. Die immerhellen Laternen ergeben, um diese Uhrzeit in den oberen Viertel ein wunderbares Lichtspiel, doch das grässliche Prasseln des Regens scheint dagegen anzukämpfen und jeden romantischen Gedanken zu zerstören. Überall seht ihr kleine Brücken vom Wasser überspült und unzählige Wasserfälle bedecken die unteren und mittleren Viertel.
Ihr seht wie die Türme nach oben immer schlanker und kunstvoller werden, die Brücken erhellter und die Viertel offener und sauberer. Es ist wie immer ein unglaublicher Anblick vor allem für diejenigen, welche so eine Reise noch nie unternommen haben.
Als ihr euch nach fünfzehn Minuten dann langsam euren Ziel nähert. Dem Universitätsdistrikt, könnt ihr auch sehen, dass mehr Menschen unterwegs sind. Einige betrunkene Stundenten torkeln grölend über die Strassen, Dozenten flüchten sich in ihre Häuser, wobei sie den Kopf schütteln. Doch über all dieser Szenerie thront die Morgraeve-Universität, welche um dieser Uhrzeit erhellt durch die magischen Lichtquellen gespenstisch wirkt. Ihre Fassaden scheinen wie im Zwielicht. Die Lichter werfen eigenartige Fratzen in die Luft und das Gebäude scheint wie ein riesiger monströser lebender Koloss vor sich hin zu vegetieren. Ein stummer Zeuge der Zeit, welche darauf wartet sich erneut zu erheben.
Der Kutscher landet direkt vor dem Gasthaus „Zum goldenen Horn.“ Die Strassen sind ausnahmslos gut erhellt und es gibt keinerlei dunkle Stellen in denen sich jemand verstecken kann. Doch leider auch keine Brücke, Stege und Dächer, welche euch vor dem Regen schützen und ihr seid innerhalb einiger Sekunden völlig durchnässt. Der Kutscher verabschiedet sich nicht, sondern braust sofort weg, nachdem ihr ausgestiegen seid.
Einige der Leute, welche noch wach sind mustern euch etwas misstrauisch, vor allem die Wandlerin und Quae. Ihr betretet allerdings geschwind das Lokal. Es ist völlig leer und nur Mandyran stimmt noch eines seiner vielen Instrumente. Das Lokal ist immer noch eingerichtet wie bisher und das goldene Horn prangt über dem Tresen.
Mandyran schaut auf und scheint Jovid und Rossi zu erkennen. Er scheint im ersten Moment froh zu sein, doch seine Mine verfinstert sich als er den eingewickelten Körper sieht. Doch er traut sich die finstere Wahrheit nicht auszusprechen, sondern mustert euch nur stumm.