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Autor Thema: Teil I: Tod in Freihafen  (Gelesen 87162 mal)

Beschreibung: Kapitel 4: Das Nachspiel

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Lundal

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #45 am: 06.03.2008, 12:00:25 »
Lundal folgt den anderen und betritt als letzter die Kneipe. Erstaun stimmt er Egil zu, dass die Kneipe drinnen gemütlicher ist als es von drausen den anschein hat. Als Adrian seine bestellung abgibt fügt Lundal hinzu: "Und etwas zu essen. Am besten etwas mit Fleisch . Aber hauptsächlich viel gutes Bier!" Dann fängt er an zu lachen, da er sich an die letzte Gelegenheit zum trinken erinnert.
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Tex

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #46 am: 06.03.2008, 12:11:29 »
"Beides sollt ihr bekommen," antwortet der Wirt Adrian, mit einem verschmitzten Lächeln.

Auf die Bestellung Lundals hin nickt er nur. "Ich könnte euch einen Eintopf anbieten. Habt ihr sonst noch Wünsche? Oder nur Bier und Eintopf für jeden? Außer dir, Egil, du isst ja immer im Tempel," fügt er an den Priester gewandt hinzu.
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Exeder

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #47 am: 06.03.2008, 16:15:08 »
Als Exeder sich die Gaststätte von außen betrachtet ist sie sehr skeptisch, was die Wahl des Bruders Egil betrifft.

Ich hoffe mal von innen macht diese Taverne einen besseren Eindruck, als den, den sie uns von außen zumutet. Entweder ist dieser Bruder nicht ganz bei Sinnen, oder diese Stadt hat einfach nichts bessere zu bieten. Na Hauptsache, es ist nicht voll besetzt mit betrunkenen Seeleuten, die neue Mannschaften rekrutieren wollen.

Als die Wildelfe eintritt, ist sie angenehm überrascht. Als sie sich umschaut, ist das Erstaunen aber groß, denn außer dem Wirt, ist nur ein Gast anwesend. Und als der Wirt diesen noch wegscheucht, wir der Wildelfe klar, dass dieser wohl auch kein wirklich zahlender Gast ist, denn zahlende Gäste werden normalerweise nicht vor die Tür gesetzt. Als dann der Wirt an den Tisch tritt, und die anderen Mitglieder der Reisegesellschaft ihre Wünsche kundtun, erwacht auch in der jungen Magierin Hunger und Durst.

" Ich hätte gerne einen roten oder weißen Wein wenn ihr einen solchen habt. Solltet ihr damit nicht dienen können, trinke ich Wasser. Ich gehe wohl richtig in der Annahme, dass ihr keine Säfte habt. Was meinen Hunger betrifft, so schließe ich mich in dieser Beziehung meinem Vorredner "


Dabei nickt sie zu Lundal hinüber

" an. Auch ich würde gerne eine fleischige Mahlzeit genießen. Ach und bevor ich es vergesse, ich hätte noch gerne eine kleine Schale mit Milch. "

Als Mala das Wort Milch vernimmt, streckt sie ihren Kopf aus dem Dekolletee der Wildelfe heraus und fiept aufgeregt in Richtung des Wirtes, als ob sie sagen wollte : Beeil dich, ich will meine Milch !

Tex

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #48 am: 06.03.2008, 16:43:33 »
"Ah, Wein..." antwortet der Wirt der Elfe. "Ihr habt aber auch Glück. Vor ein paar Tagen erst bin ich sehr günstig an eine Kiste mit einem hervorragenden Sembischen Roten gekommen. Ich werde euch gleich einen Krug bringen. Und auch eine Schale Eintopf. Und auch ein Schälchen Milch, wofür ihr auch immer...äh..."

Der Wirt stutzt, als Mala fiepend im Dekolleté der Elfe auftaucht. Krampfhaft darauf bedacht, nicht zu sehr auf die Brüste der Elfe zu starren, zwischen denen es sich das Backenhörnchen bequem gemacht hat, fängt er sich doch relativ schnell wieder, und verschwindet, mit leicht rotem Kopf, in der Küche, von wo aus nun das Geklapper von Töpfen zu hören ist.

Bruder Egil hingegen lacht nur kurz über den Auftritt des Wirts.

"Na, da habt ihr aber den alten Dorn ganz schön aus der Fassung gebracht."
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Exeder

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #49 am: 06.03.2008, 17:59:52 »
Zuerst ist die Wildelfe etwas böse über die Bemerkung des frommen Mannes, dann aber lässt ihr Gesicht eine gewisse Gutmütigkeit erkennen.

" Na, bei dem was sonst in dieser Stadt so an betrunkenen und Schlägern herumläuft, kann ich ihm diesen Blcik nicht verdenken. Bei euch Menschen ist dies ja auch nicht unüblich. Bei einem Elfen wäre so eine Verhaltensweise unmöglich. "


Beim letzten Satz klingt Exeder etwas herablassend und das ist wohl auch so beabsichtigt.

Dann streichelt sie Mala und meint, während sie aus ihrem Rucksack ein kleines Kissen nimmt und es, etwas versetzt, vor sich auf den Tisch legt

" Gleich kommt was Leckeres für dich mein Schatz "

Tex

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #50 am: 06.03.2008, 18:19:10 »
Bevor Bruder Egil auf den Kommentar der Elfe etwas erwidern kann, ist der Wirt auch schon zurück, in Händen ein großes Tablett haltend, auf dem mehrere Krüge mit Bier, eine Glaskaraffe gefüllt mit Rotwein, ein dazu passendes Weinglas sowie eine kleine, tönerne Schale mit Milch stehen. Mit flinken Händen verteilt der Wirt die Getränke.

"So, das wäre dieses. Der Eintopf dauert noch etwas, er wird gerade frisch zubereitet."

Mit einer leichten Verbeugung entfernt sich der Wirt wieder - ebenso eine Überraschung, man würde nicht glauben, in diesem Stadtviertel, so nahe am Hafen, auf derart höfliche Menschen zu treffen - und überlasst die Gruppe ihren Gesprächen. Sofort ergreift Bruder Egil das Wort, während er den Bierkrug vor sich zieht und auf die langsam zerfallende Schaumkrone hinabstarrt.

"Vor ein paar Tagen verschwand ein Bibliothekar spurlos aus dem Tempel. Aus Gründen, die ich nicht verstehe, hat der Hohepriester bisher keine Anzeichen gezeigt, dem nachzugehen. Der Verschwundene, ein Mann namens Lucius, ist ein guter Freund von mir, und ich befürchte, dass ihm Schlimmes zugestoßen ist. Wärt ihr bereit, dem nachzugehen?"


Der Priester blickt von seinem Krug auf und die Gruppe erwartungsvoll an.
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Exeder

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« Antwort #51 am: 06.03.2008, 19:46:24 »
Exeder schaut den Priester lange an, während sie das Milchschälchen vor sich stellt und Mala darauf aufmerksam macht.

" Ich weiß nicht, wie meine werten Mitreisenden zu eurem Ansinnen stehen. ich für meinen Teil würde gerne vorher noch ein paar Informationen erhalten. Warum glaubt ihr, ist euer Mitbruder verschwunden ? Ein Bibliothekar ist doch normalerweise einer der Letzten welche ins Fadenkreuz von subversiven Elementen kommen, obwohl dies hier eine ohne Zweifel rauere Stadt ist als alle die ich vorher kennen gelernt habe. "

" Glaubt ihr, er ist etwas auf die Spur gekommen, einem Unrecht vielleicht ? Und verzeiht, aber da der Tempelvorsteher keine Schritte unternommen hat und vielleicht auch nicht wird, drängt sich doch die Frage auf, ob er etwas zu verbergen sucht. Wann habt ihr euren Freund denn zum letzten Mal gesehen, und hat er euch gegenüber Andeutungen gemacht ? "


Und zum guten Schluss, nach vielen Fragen, kommt Exeder noch auf die Frage der Entlohnung.

" Und verzeiht mir diese letzte Frage, euer Mitbruder wird diese Sache zweifellos anders sehen, ich aber für meinen Teil, würde gerne wissen, ob ihr uns eine Entlohnung anbietet, wie auch immer die aussehen mag. "

Nach dieser langen Rede nimmt die Elfe einen Schluck, aus ihrem vorher aufgefüllten, Weinglas und sieht mit Freude, dass Mala die Milch zu schmecken scheint. Die halbe Schale ist schon gelehrt.

Gaerdin

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #52 am: 06.03.2008, 20:12:30 »
Gaerdin war den anderen in sich gekehrt gefolgt.
In der Kneipe erwachen seine Lebensgeister jedoch wieder und er grinst stillvergnügt vor sich hin. Während die anderen Bruder Egil lauschen schleicht er sich leise zum Wirt und zieht diesen bei Seite. "Ich zahle heute und ich möchte, dass Ihr viel Fleisch in den Eintopf gebt, es soll Euer Schaden nicht sein. Und gebt bitte acht, dass meinem gnomischen Freund das Bier nicht ausgeht".

Dann reibt er sich die Hände und kehrt zurück an den Tisch. Mit einem freudestrahlenden Lächeln blickt er in die Runde, und bekommt gerade noch Exeders Frage nach der Entlohnung mit.

Adrian

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #53 am: 06.03.2008, 23:21:55 »
Garnicht mal so unüberlegt die Fragen von Exeder, die selben oder sehr ähnliche hätte ich auch gehabt.
Zufrieden nicht er Exeder zu, Adrian ist es jedoch egal ob sie dies mitbekommt oder nicht. Da er gerade eigentlich viel interessierter dem Bier entgegenfiebert, auf das er sich die letzten Augenblicke so gefreut hat. So nimmt er den Krug in beide Hände, nimmt einen großen Schluck, und setzt den Krug mit einem "ahhh, das tut gut." ab.
Jedoch als er sich seines Einfältigen Benehmens bewusst wird, setzt er noch etwas nach. "Oh, verzeiht, es war mir für einen Moment entfallen, dass wir nicht mehr auf See sind."
Ein bisschen verlegen schaut er in die Runde, jedoch fängt er sich recht schnell, und vergnügt sich mit kleinen belohnenden Schlücken, die seine sehr trockene Kehle anfeuchten.

Larissa Mondfreund

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #54 am: 06.03.2008, 23:47:28 »
Während Larissa den anderen folgt, hält sie sich dicht bei Exeder, beobachtet jedoch ständig aufmerksam die Umgebung, so als würde sie jederzeit einen neuen Angriff erwarten. Schweigend betritt sie das Gasthaus, in dem sie sich nicht setzt, bevor alle Anwesenden schon Platz genommen haben. Dann klettert sie auf einen freien Platz der Bank und lauscht dem Gespräch, ohne sich jedoch einzumischen. Wenn sie ehrlich ist, ist sie jedoch nicht so erpicht darauf, der bitte des Klerikers nachzukommen. Der Auftrag hat nicht den Anschein, als würde er sie ihrem Ziel näher führen. Stattdessen wartet sie, wie sich die anderen entscheiden werden.

Von den Getränken hält sie sich aber fern, sondern wartet lieber auf den Eintopf, obwohl sie einige neidische Blicke zu Malas Milchschale wirft.

Talvra

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #55 am: 06.03.2008, 23:55:21 »
Talvra ist ebenfalls seinen Gefährten und Bruder Egil in die Taverne gefolgt und freut sich dabei auf ein gutes Bier und vernünftiges Essen nach der dürftigen und getrockneten Verpflegung an Bord. Auch er ist angenehm überrascht über die Taverne, wenn doch er sich kurz frägt, wie ein Diener des Tempels so einen Platz kennen kann.
Als dann das Bier an den Tisch gebracht wird, hebt er es voller Freude und prostet dann den Gefährten zu, um dann dem Gespräch zu folgen.

Als Bruder Egil dann über den verschwundenen Bibliothekar berichtet, wird er schon ein bißchen stutzig. "Wie kann denn das Dienen an dem Wissen irgendjemand gestört haben", denkt sich Talvra. Als dann Exeder die Vermutung äußert, das er vielleicht einem Unrecht auf die Spur gekommen ist, stellt er Bruder Egil auch noch eine Frage. "Bruder Egil, hat der Bibliothekar in der letzten Zei für einen besonderen Auftrag gearbeitet?" und beobachtet dann dessen Reaktion.

Lundal

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #56 am: 06.03.2008, 23:57:07 »
"Ja! Je mehr Fleisch im Eintopf desto besser!" ruft Lundal dem Wirt hinterher. Er hat Lust auf frisch gekochtes, denn so etwas bekommt man ja auf hoher See nicht so oft. Aber er muss sich noch gedulden bis der Eintopf da ist und so stürzt er sich auf sein Bier. Er hebt es hoch über den Kopf und ruft: "VOM FASS, IN DE' KRUG, IN DIE HAND, IN DE KOPP! UN HOPP!!!!!!" dann kippt er sein Bier in seinen viel zu kleinen Hals. Überraschenderweise geht kein einziger Tropfen daneben. Doch als Lundal den Krug absetzt ist auch kein Tropfen mehr im Krug. Mit einem lauten fast verrückten lachen stellt er den Krug ab und meint normal zu den anderen: "Tut mir leid. Es ist einfach zu lange her als ich das das letzte Mal getan habe... Ich fand es passend" dann bricht er in schallendes Gelächter aus und kann sich kaum halten.

Erst dann lauscht er den Ausführungen des Pristers.
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Exeder

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« Antwort #57 am: 07.03.2008, 02:34:59 »
Als Exeder sieht, dass sich Larissa nichts zu trinken bestellt, näher sie sich dieser auf Tuschelweite und spricht ihr leise ins Ohr

" Warum bestellst du nichts zu trinken ? Soll ich was für dich bestellen ? Du kannst immer mit mir sprechen, wenn du irgendeine Frage hast oder bei etwas unsicher bist. Dafür brauchst du dich nicht zu schämen, du bist genauso ein Teil der Gruppe wie alle anderen und hast genau so viele Rechte wie alle anderen "

Exeder nimmt Larissas Hand, drückt diese, und schaut ihre Freundin lächelnd an.

Im  Moment interessiert sich die Wildelfe nicht für die Gespräche am Tisch. Wenn Bruder Egil das Wort ergreifen würde, könnte sie auch ihm am Rande noch zuhören. Ihr ist es im Moment wichtiger, dass ihre Freundin sich wohl fühlt. Die Menschen und Gnome können sich behaupten, die Hin ist eher etwas schüchtern, was sie aber irgendwie liebenswerter macht in dieser rauen Welt.

Tex

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« Antwort #58 am: 07.03.2008, 09:37:14 »
Gaerdin schleicht unbemerkt von den anderen, die sich entweder voll ihrem Bier widmen oder Bruder Egil zuhören, vom Tisch zum Wirt. Der ist auch nicht schwer zu finden, immer dem verführerischen Duft aus der Küche nach. Dort drinnen sieht er, wie der Wirt und der Junge, der bei ihrem Eintritt noch auf einem der Tische geschnarcht hatte, mit vielen Pfannen und Töpfen hantieren.

"Alles klar, kleiner Mann. Eure Wünsche sollen erfüllt werden." Dabei zwinkert er wieder.

Als Gaerdin an den Tisch zurückkehrt bekommt er gerade mit, wie Exeder und Talvra ihre Fragen an den Priester stellen. Bruder Egil selbst ist erleichtert, dass die Gruppe zumindest Interesse an seinem Anliegen zeigt und nicht gleich freiheraus ablehnt. Bevor er antwortet, prostet er den anderen noch stumm zu und nimmt dann einen kleinen Schluck aus dem Krug.

"Um eure Fragen zu beantworten, erzähle ich euch besser die ganze Geschichte.

Ich kenne Lucius schon mein ganzes Leben lang. Wir wurden zusammen im Tempel aufgezogen, er wurde Bibliothekar und ich schlug den Weg des Glaubes ein und wurde Priester. Vor sechs Jahren jedoch geschah etwas seltsames. Er schien sich fast über Nacht verändert zu haben. Am einen Tag noch der gute Freund, am anderen Tag ein völlig fremder Mann. Er stellte bizarre Fragen, schien sich an nichts zu erinnern, noch nichtmal unsere jahrelange Freundschaft, und am Schlimmsten: Er behandelte den Tempel wie eine persönliche Bibliothek. Nur Wochen später wurde er dabei erwischt, wie er ins Allerheiligste eindringen wollte - das höchste Vergehen - und wurde aus dem Tempel ausgestoßen. Nur wenig später verließ er Freihafen und war für vier ganze Jahre verschwunden."


Bruder Egil pausiert kurz und nimmt einen weiteren Schluck. Während er erzählt, ist sein Blick weiter nur auf den Krug vor ihm gerichtet. Ab und zu fährt er mit seiner Hand durch den Blonden Haarschopf oder streicht sich über den vollen Bart. Seine Stimme ist ruhig, die echte Betroffenheit des Priesters über die Geschehnisse ist förmlich zu spüren.

"Als Lucius schließlich wieder auftauchte, schien er wieder er selbst zu sein. Er kam zurück an die Pforten des Tempels und bettelte darum, wieder eingelassen zu werden, er sagte, er hätte nicht die leiseste Erinnerung an die vergangenen vier Jahre. Thuron, der Hohepriester Oghmas in Freihafen, schien zuerst hart wie Adamant, Lucius's Bitte abzulehnen, doch plötzlich - nach einem privaten Gespräch mit Lucius - änderte er seine Meinung und Lucius konnte seine alte Position im Tempel wieder aufnehmen."


Ein weiterer Schluck, eine weitere Pause.

"Als Lucius zurückkam, war es wieder wie in alten Zeiten, für acht oder neun Monate. Dann jedoch begann er, immer verstörter zu wirken, sein Gesicht fiel ein, er magerte immer mehr ab. Er meinte, er würde auch nicht mehr gut schlafen. Irgendetwas wühlte ihn auf, aber er wollte mir nicht sagen, was. Er stellte einen Haufen Fragen darüber, wie genau er in den Wochen vor seinem Ausschluss aus dem Tempel war. Sogar der Hohepriester bat ihn, die Sache ruhen zu lassen, aber Lucius konnte nicht loslassen.

Ich machte mir immer mehr Sorgen um meinen Freund. Er schien fast an der Schwelle des Wahnsinns zu stehen, ganz so, als ob ein kleiner Stoß ausreichen würde, ihn vollends in den Wahnsinn abgleiten zu lassen. Vor zwei Tagen schließlich tauchte er nicht im Tempel auf. Ich ging zu seinem Haus und fand es verlassen vor. Ich habe die halbe Stadt abgesucht, doch nirgendwo auch nur ein Zeichen von Lucius. Die Priester des Tempels bestreiten es zwar, aber ich weiß genau, dass Lucius etwas zugestoßen ist. Ich bitte euch nun, herauszufinden, was.

Ich hoffe, das beantwortet eure Fragen. Was die letzte, nach der Entlohnung angeht, junge Elfe, so kann ich euch nur wenig anbieten. 500 Galeonen, mehr kann ich euch nicht bieten. Allerdings kann ich euch noch Heilung verschaffen, wenn ihr dies benötigt, als Schriftrollen oder als Tränke, ganz wie ihr wünscht. Was sagt ihr?"


Nach einem weiteren, tiefen Schluck aus dem Krug blickt er die Gruppe erwartungsvoll an.
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- Caliban's Dream

Adrian

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #59 am: 07.03.2008, 10:24:02 »
"Das klingt ja alles sehr mysteriös. Hat er denn irgendwelche Hinweise in den letzten Monaten euch gegeben, was mit ihm geschehen sein könnte? Oder sonst irgendwelche Worte fallen lassen, die auf irgendetwas hindeuten könnten? Denn sonst wird es sehr schwierig einen Anhaltspunkt zu finden, wir kennen uns ja nicht einmal in der Stadt aus.
Und die Belohnung ist mehr als großzügig, wenn ich annehmen darf, dass Galeonen soetwas wie Goldmünzen darstellen sollen?"

Nach einer kleinen Pause, und einem Schluck Bier spricht er unbeirrt weiter.
"Ach ja, falls es so gefährlich werden könnte wie ihr sagt, dann wären einige Tränke bestimmt angebracht."

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