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Autor Thema: [IC] Glas und Hass  (Gelesen 52681 mal)

Beschreibung: Das Brandopfer - Kapitel 2

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Lia

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #240 am: 09.10.2008, 20:23:57 »
Lia blickte neugierig zu Arathis und dann zu Ancrym.

"Was für ein Mordfall denn? Worum geht es?"

Sie lächelte Emyralda an, und schien eigentlich ganz froh eine Aufgabe zugewiesen zu bekommen, und nicht mehr daneben zu stehen ohne so recht zu wissen ob sie etwas sagen solle.

"Ich helfe gern, ich meine wenn ich kann."

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #241 am: 09.10.2008, 20:26:49 »
Der Kleriker lauschte Perryion mit ernster Miene  und aufmerksamem Blick. "Was meinst Du mit einem Wesen der ganz anderen Art, Reisender? Du scheinst geschult in solchen Dingen und ich wäre dankbar, wenn Du mich zu dem Verhör mit dem Verräter begleitest."
Innerlich dankte Mestrard seiner Göttin, dass diese ihm einen Halbling mit scheinbar profunden Kenntnissen zur Seite gestellt hatte. Wie meistens akzeptierte er dies als sein Schicksal und sieht keine Veranlassung, den Halbling zu drängen, mehr von sich und der Quelle seines Wissens Preis zugeben als er möchte.

Am Friedhof angekommen lächelte Mestrard ob Naffers Entschuldigung. "Schon gut, Naffer. Du machst das genau richtig."
Dann überlegte Mestrard einen Augenblick, was es mit den Scarnettis auf sich haben mochte. Sie wurden damals für den Brand verantwortlich gemacht. Und Ibor Dorn - Eisendorn? - betreibt heute ihr Sägewerk. Dem Shoanti fiel die Namensähnlichkeit plötzlich wie Schuppen von den Augen und er murmelte halblaut vor sich hin "Ibor Dorn, Eisendorn, Ibor Dorn. Brand, Scarnetti, Mühle."

Rasch schüttelte der Priester seine Gedanken ab und straffte sich. "Naffer. Sandspitze ist in großer Gefahr. Ich weiß, was Du früher warst und nicht mehr bist. Was wir jetzt besprechen muss unter uns bleiben. Kein Wort zu niemand, schwöre dies  bei Pharasma." Bevor der Friedhofswärter  antworten konnte, fischte Mestrard mit leicht zitternden Fingern das Buch Tsutos aus seiner Tasche und hielt es dem ehemaligen Schmuggler hin. "Du kennst die alten Tunnel, die nach Sandspitze führen. Sind es diese hier? Welche Fehlen? Ein weiterer Überfall ist geplant und die Schmugglertunnel spielen möglicherweise eine  wichtige Rolle. Bitte!" Die Stimme Mestrards wurde immer drängender und sein Blick durchdringender. Sein Freund und Gehilfe spürte sofort, dass die Lage ernst war.

Während er auf die Antwort Naffers wartet legt der Shoanti Ocura eine Hand auf die Schulter. Die Anwesenheit der von Pharasma gesegneten Kriegerin gibt ihm ein wenig von der Ruhe und Zuversicht zurück, die er dringend benötigt.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #242 am: 16.10.2008, 14:24:05 »
Ancrym schaute die beiden jungen Frauen an.

"Ich hab ehrlich gesagt noch keine Ahnung. Ist draußen auf einer der Farmen, etwa eine Stunde von Sandspitze entfernt, geschehen. Jarni Hansun, so heisst das Opfer, wurde heute morgen, von seinem Vorarbeiter gefunden.

Das ganze ging zuerst etwas unter, ging ja heute schon drunter und drüber und Mads, der Vorarbeiter, war total mit den Nerven runter. Wird wohl kein hübscher Anblick sein.

Ich wollte jetzt gerade los, um mir den Schauplatz selbst anzuschauen, würde mich freuen, wenn ihr beide mich begleitet"

...

Arathis seinerseits hatte seinen Worten Taten folgen lassen und war in den "Drachen" zurückgekehrt. Ameiko lag in ihrem Zimmer auf dem Bett, und sah immer noch recht angegriffen aus. "Ah, Ihr." meinte sie schwach, als sie Arathis' ansichtig wurde. "Scheint so, als müsse ich euch danken. Ihr habt mir wohl das Leben gerettet, wies aussieht."

Mit überraschend großer Ängstlichkeit im Blick schaute sie den Drachenadepten an.

"Wie gehts meinem Vater? Habt ihr ihm schon erzählt, was geschehen ist?"

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #243 am: 20.10.2008, 08:21:53 »
Die Ereignisse der letzten Stunden lasteten schwer auf der Bardin.

"Oh Desna, was hast Du uns bloß aufgebürdet?"

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #244 am: 21.10.2008, 20:38:11 »
Naffer erbleichte, als er die Zeichnungen aus Tsutos Tagebuch sah. Ängstlich sah er Mestrard an.

"ihr seid bestimmt sauer auf mich, dass ich Euch das nicht früher schon gesagt habe, aber den alten Kaijitsu hätte ich nicht zum Feind haben wollen. Naja, sieht so aus, als würde ihn seine Vergangenheit nun wieder einholen was? Kann nicht sagen, dass es mir leid täte, wenn er den Rest seines Lebens gesiebte Luft atmen muss, nur um Ameiko ists schade, die hat einen besseren Vater verdient.

Aber Ihr habt nach den Tunneln gefragt. Eigentlich war es immer nur ein Tunnel. Zuerst benutzten wir einen vom Turandarok her, aber der stürzte irgendwann ein und dann haben wir lieber einen kürzeren direkt vom Strand her gebaut. Auch den könnte man sicher zum Einsturz bringen, wenn man die Stützbalken wegschlägt, dann müsstet Ihr von dort sicher keine Invasion fürchten.

Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #245 am: 21.10.2008, 21:14:26 »
"Eurem..." Arathis geriet kurz ins Stocken, schluckte etwas und es schien fast so, als hätte ihn die Frage Ameikos völlig überrumpelt im ersten Augenblick, "Eurem Vater, Ameiko? Mestrard sagte zu Ancrym ein paar Dinge auf Shoanti, die ich nicht verstand, weil ich dieser Sprache nicht mächtig bin. Ich dachte Ancrym hätte Euch dies schon erzählt. Es wäre an dieser Stelle respektlos, um die Sache herumzureden und Euch in quälender Ungewissheit zu lassen: Es tut mir sehr leid, Ameiko, aber ich muss Euch sagen, dass Euer Vater leider verstorben ist und wir seine Leiche in den Glaswerken gefunden haben. Mein aufrichtiges Beileid."

Zum Schluss hin hatte sich Arathis zwar einigermaßen gefangen, aber er hatte gewisse Innere Zweifel, ob den Weg, den er nun beschritten hat, wirklich der richtige war, aber er wollte Ameiko in dieser Sache anlügen oder um den heißen Brei herumreden, denn ob das besser war, war sehr fraglich.
Was aber klar wurde, bei seiner Rede zum Schluss, dass er wirklich Mitgefühl für Ameikos Situation hatte.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #246 am: 22.10.2008, 19:43:24 »
Emyralda schaut zu Ancrym: "Ich werde Euch begleiten, Sheriff. Ich hoffe, wir findem brauchbare Hinweise."

Dann schaut sie zu Lia: "Kommst Du mit?"

Die Varisianerin scheint zum Aufbruch bereit zu sein.

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #247 am: 22.10.2008, 21:12:51 »
Der Kleriker blickte erstaunt auf, als Naffer über Kajitsu sprach. Diese Abneigung war ihm bisher noch nicht aufgefallen, doch bevor er nachfragen konnte, hatte Naffer schon die weitaus wichtigeren Informationen herausgerückt. Dem Schicksal sei Dank! Das Buch hat also doch sein Gutes. Danke, Naffer.

Mestrard berührte seinen Freund ganz sanft an Stirn. "Pharasma segne Dich, Naffer, und Ihr Segen sei mit uns! Wir müssen die Tunnel zum Einsturz bringen und den anderen überprüfen. Vielleicht haben ihn die Monster aufgegraben. Kommt! Naffer, berichtest Du auf dem Weg, was Du mit der Vergangenheit des alten Kajitsu meintest?"

So schnelle Entscheidungen waren nicht unbedingt die Art des Shoanti, doch er spürte, dass sie rasch handeln mussten.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Lia

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #248 am: 23.10.2008, 00:05:24 »
Lia lächelte Amyralda freundlich zu und nickte.

"Ja, lasst uns aufbrechen. Ich hoffe ich kann dort helfen."

fügte sie schüchtern noch hinzu und folgte dann ihr und dem Sheriff anschliessend.

"Ist denn dieser Mads noch hier in Sandspitze? Was hat er denn erzählt?" fragte sie während sie gingen.

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #249 am: 25.10.2008, 16:45:13 »
Die Angst wich der Leere. Für einen Moment verkrampften sich Ameikos Hände um die Bettdecke und ihr Blick ging zur Decke, dann hatte sie sich zumindest äußerlich wieder gefasst.

"Ich habs befürchtet. Tsuto hat es mir nicht ins Gesicht gesagt, aber die Art und Weise, wie er sich mir gegenüber als Herr über das Glaswerk aufspielte ließ es mich ahnen. Ich danke Euch für eure Ehrlichkeit, Arathis. Und Eure Anteilnahme."

Und wirklich spiegelte Ameikos Blick, als sie ihn nun auf Arathis richtete, diese Dankbarkeit wieder. Es schien klar, dass sie mit den Härten des Lebens vertraut und nicht gewillt war, sich von ihnen unterkriegen zu lassen.

...

Naffer fiel es schwer, Mestrard in die Augen zu schauen, während er dessen Frage beantwortete.

"Wird für euch nicht schwer zu erraten sein, wo das hinführt. Ihr habt vielleicht schonmal von den Sczarni gehört, wenigstens gerüchteweise. Varisianer, die sich zusammengetan haben und eine der wichtigsten, wenn auch geheimen Organisationen in Varisia bilden. Kriminelle Organisation natürlich, Schmuggel ist nur einer der Bereiche, mit der sie versuchen, ihre Gewinne an den Steuern der Chelaxianer vorbeizuschleusen.

Ich weiss nicht, wie das gekommen ist, aber es heisst, das schon der Großvater des alten Kaijitsu seine Finger im Schmuggel hatte und mit den Sczarni zusammenarbeitete. Sein Sohn wollte damit nichts zu tun haben und ließ die Tunnel versperren, aber dessen Sohn wiederum, also Lonjiku Kaijitsu, fing damit wieder an. Aber anscheinend seid ihr ihm ja auf die Schliche gekommen, wenn ihr schon die Tunnel gefunden habt. Was Lonjiku mit den Goblins zu tun gehabt, versteh ich aber auch nicht. Hätte ihn nicht für einen Verräter gehalten."

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #250 am: 26.10.2008, 07:19:27 »
Vor Mestrards innerem Auge erschien der in Glas gegossene Lonjiku. Das schreckliche Bild vor Augen wandte er sich leise und mit einem Anflug von Trauer in der Stimme an Naffer "Er ist kein Verräter. Tsuto ist es." Seine Stimme stockte. "Sie haben ihn ... hingerichtet."
Ich hoffe nur, sein Glaube gibt ihm die Kraft, den Anblick auszuhalten.

Dann ging er weiter in Richtung der Tunnel, um diese gemeinsam mit Naffer, Ocura und Perryion zu Einsturz zu bringen. "Pharasma steh uns bei. Wir müssen rechtzeitig eintreffen."

Da er wusste, dass sie die anderen wohl auch erst in eine oder zwei Stunden im Rostdrachen antreffen würden, schien es ihm das Beste, die Sache mit den Tunneln sofort zu erledigen.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Perriyon

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #251 am: 27.10.2008, 04:47:08 »
"Wir sollten aber die Kunde über den Tod Kaijitsus vorerst noch geheimhalten, wenn das geht." schlug Perriyon vor, während er nunmehr den anderen folgte.
Wenn meine Eltern erfahren, dass der nicht mehr ist, dann werden die mir sofort irgendeine andere Büroarbeit zuschustern. war dem Halbling klar. Diesen Grund nannte er seinen Begleitern jedoch nicht.
Lieber brenne ich durch und fange irgendwo als Stallbursche an.
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #252 am: 27.10.2008, 08:19:20 »
"Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren und aufbrechen."

Die Bardin wirkte dabei etwa ungeduldig.

Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #253 am: 03.11.2008, 20:16:19 »
Arathis schwieg einige Augenblicke lang, er schaute mit gesenktem Blick einige Zeit lang gedankenversunken zu Boden; auch wenn erst wenige Sekunden vergangen so kommt es ihm so vor, als ob er sich über diese Thematik einige Stunden darüber den Kopf zerbrochen. Dann blickte er jedoch wieder zu Ameiko und richtete folgende Worte an sie:

"Ich bin mir nicht sicher, Ameiko, aber ich glaube, dass Tsuto nicht immer genau so war, wie er jetzt ist. Es scheint, als ob er von außerhalb von einer dunklen Macht kontrolliert werden würde, die ihn als eine Art 'Werkzeug' benutzt. Ich mache mir in gewisser Weise Sorgen um ihn, dass er bald nichts weiter in seinem Herzen kennt außer Rache und Wut und dass er auch gar nicht verstehen wird, dass er in Wirklichkeit missbraucht wird.

Tsutos Künste im waffenlosen Kampf waren allerdings für wahr beeindruckend, es schien fast so, als ob er sich über einen langen Zeitraum selbst beigebracht hatte. Es schien fast so, als ob er mit ihnen Kämpfen so tödlich kämpfen könnte wie so manch einer mit seinem Schwert. Wer hatte ihm eigentlich diese Kampfkunst beigebracht? Wisst Ihr das zufällig? Und mich würde gerne Eure Version der Ereignisse der letzten Nacht interessieren. Zudem war mir Tsutos Verhalten im Kampf nicht ganz nachvollziehbar, war er es, der Euch so übel zugerichtet hat und was wollte er bei Euch, als er die Tür zu Euch öffnete?"

Bevor Ameiko überhaupt etwas sagen kann, sagt Arathis noch aufrichtig zu ihr: "Verzeiht, dass ich Euch nach all den schlimmen Nachrichten schon nach den womöglich anderen üblen Dingen, die in den Glaswerken passiert sind, befrage, allerdings ist Zeit ein kostbares Gut in diesen schwierigen Zeiten. Um so mehr ich hier einige Dinge selbst nachvollziehen kann, um so eher kann dem Wohl von Sandspitze und ganz Varisias gedient werden und beides eben vor einer möglichen sehr großen Bedrohung bewahrt werden."
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #254 am: 07.11.2008, 20:48:23 »
Ameiko zuckte schwach die Schultern.

"Tsuto war schon immer ein Raufbold. Mein Vater hat einige Zeitlang einen Mönch, den es wie unsere Familie  aus Tian Xia nach Varisia verschlagen hatte, dafür bezahlt , ihm die alte Kunst unseres Volkes beizubringen. Tsuto war ein guter Schüler, aber nachdem er einen der jungen Scarnettis übel zugerichtet hatte, weigerte Shi Quan sich, ihn weiter zu unterrichten.

Ich nehme an, er wollte mich im Glashaus gegen euch als Geisel einsetzen, um sich so seine Freiheit zu erpressen. Zum Glück wart ihr schnell genug, es wird Zeit, dass er sich seiner Verantwortung stellt und den Namen unserer Familie nicht weiter mit Schmutz bewirft.

Eins muss ich ihm aber zugute halten: Er hat mich da unten nicht angerührt. Seine Goblins waren allerdings nicht sehr darauf bedacht, mich sorgsam zu behandeln, als er ihnen den Befehl gab, mich zu fesseln."

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