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Autor Thema: [IC] Glas und Hass  (Gelesen 52341 mal)

Beschreibung: Das Brandopfer - Kapitel 2

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Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #315 am: 03.01.2009, 21:56:07 »
Aldern schüttelte den Kopf.

"Ich würde mich gerne etwas ausruhen, wenn es dir nichts ausmacht, ich hab etwas Kopfschmerzen. Falls Du aber heute abend Zeit hast, würde es mich freuen, wenn Du mir die Freude machen würdest, mein Gast zu sein. Deine Freunde sind ebenfalls herzlich eingeladen. Ich habe nicht vergessen, dass ich eurer Tapferkeit mein Leben verdanke, und wer weiss in diesen Zeiten schon, wie lange es mir noch möglich sein wird, euch meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen."

Zum Abschied drückt er Arathis fest die Hand.

"Bis heute Abend, mein Freund."


...

Zögernd schaute der Milzsoldat zu Ancrym, der ihm auffordernd zunickte. "Mach schon, Jubal."

"Ich war nich' selbst dabei, kanns also nur so berichten, wie's mir Vachedi aufgetragen hat."

Mestrard erkennt den Namen. Vachedi ist der Gefangenenwärter in der Garnison, ein Shoanti, der durch seinen Dienst in der Miliz genug Geld zusammen zu bekommen hofft, um eines Tages seine zwei Söhne freizukaufen, die im fernen Kaer Maga in die Sklaverei geraten sind.

"Einer der Priester von Vater Zanthus ist gekommen, und hat Tsuto geheilt, um ihn so aus seiner Bewusstlosigkeit zu wecken. Hat auch geklappt, aber der fromme Dummkopf - verzeiht, Vater Mestrard - hatte seinen Zeremoniendolch noch am Gürtel. Tsuto hat kaum die Augen aufgehabt, da hat er auch schon das Messer in der Hand gehabt und hat dem Priester die Kehle durchgeschnitten. Und bevor einer der anderen was tun konnte, hat er sich den Dolch selbst in die Brust gerammt. Vachedi war stinksauer deswegen, macht sich wohl Vorwürfe, dass er nicht selbst dabei war. Und als er ankam, war es schon zu spät.

Eins war aber noch komisch. Lance hat ausgesagt, dass Tsuto vor seinem Tod noch einen Satz gesprochen hat. "Bis bald" hat er gesagt, als würde er nur kurz weggehen."

Zögernd, fast etwas ängstlich, schaute Jubal Ancrym an. "Meint Ihr, Tsuto wird uns als Gespenst wieder heimsuchen?"

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #316 am: 03.01.2009, 22:53:48 »
"Schon gut,  Jubal." Trotz seiner ruhigen Äußerung konnte der Shoanti den Kommentar des Milizsoldaten gut nachvollziehen.
"Weiß Vater Zanthus von dem Suizid und hat er schon Weihwasser geschickt? Wenn nicht, holt rasch etwas, damit wir Tsuto damit besprengen können. Morgen werden wir wissen, wie es um sein Ableben bestellt ist."

Oh Pharasma, behalte ihn in der Zwischenwelt und verurteile ihn streng gemäß seiner Taten!
Herrin des Todes und des Lebens, Hüterin des Schicksals, gib mir Kraft.


Mestrard hatte für einen Moment die Augen geschlossen, dann wandte er sich an Ancrym. "Wir können nicht auf  den Chelaxianer warten. Ich muss zu Tsuto. Seine Leiche muss bis morgen früh bewacht werden. Streng bewacht. Erst dann werde ich mehr wissen können."

Der Barbar spürte die tiefe Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit im Blick seines Freundes, der wieder aufgestanden war, um in Richtung Tür zu eilen. Noch bevor Ancrym reagieren konnte, warf er Ocura einen langen, Emyralda, Perryion und Lia einen kurzen Blick zu, in dem sichtbar die Bitte stand, ihm zu folgen.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #317 am: 05.01.2009, 21:18:33 »
Emyralda hatte sich bald wieder gefangen. Als sie den bittenden Blick Mestrards bemerkte, stand sie auf, um ihm zu folgen.

Ocura Al Tenerat

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #318 am: 05.01.2009, 22:25:27 »
"Oh, Pharasma!", entfährt es Ocura erschrocken als sie die Umstände von Tsutos Tod hört. Sofort wirft sie einen beschämten Blick zu Mestrard. Sie weiß, dass sie den Namen ihrer Göttin nicht auf diese Weise verwenden sollte, doch hatte sich der Zustand als noch schlimmer herausgestellt als sie befürchtet hatte.

Mestrard muss nicht lange warten, da ist Ocura schon auf den Beinen und zur Tür hinaus. Der Priester hat Recht: Der Körper Tsutos muss bewacht werden, denn wenn an diesen seinen letzten Worten auch nur im Geringsten etwas Wahres sein sollte, so würde das bedeuten dass seine Verwicklung in die jüngsten Ereignisse weit größere - und gefährlichere- Kreise zieht als sie bisher angenommen hatten.

"Vielleicht steht er mit Nekromanten in Verbindung oder er ist sogar selbst einer oder hat er sogar den Extrakt einer Sonnenorchidee bekommen können. Hast Du mich deshalb hierher geleitet, Pharasma?"

Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #319 am: 05.01.2009, 23:19:58 »
Arathis wollte schon gehen doch die Rede Alderns hat auf ihn teilweise eine etwas beunruhigende Wirkung, daher sagte Arathis ganz offen zu ihm: "Bedrückt Dich etwas Aldern? Erst diese Kopfschmerzen und dann hat man ja fast das Gefühl, so wie du kurzzeitig gesprochen hast, dass Dein Ableben kurz vor der Tür stünde. So kenn ich Dich ja gar nicht. Ich sehe hier vor mir einen kräftigen, jugen Mann im besten Lebensalter. Einen mutigen Mann, mit gutem Herzen, der sich wenn es hart auf hart kommt zu wehren weiß. Außerdem steht es heute überhaupt noch nicht fest, was die Zukunft bringen wird. Du solltest also die nächsten Zeit erst einmal weiter genießen so gut Du kannst.

Ich weiß, dass das aus meinem Mund derzeit recht heuchlerisch klingen muss, aber das ändert nicht, dass die Worte prinzipiell einen wahren Kern haben.

Ich bin Dir sehr dankbar, ob Deiner Worte Aldern und fühle mich teilweise sehr geehrt durch sie, aber deine Worte klangen auf der anderen Seite irgendwie so ernst, als ob hinter deinen Worten mehr stecken würden, als man zunächst vermuten würde . Um mich noch mal einmal zu wiederholen: Ist wirklich alles in Ordnung mit Dir, Aldern? Zeit ist durchaus etwas Wichtiges in diesen Zeiten, aber für dich kann mir immer Zeit nehmen, wenn es darauf ankommt, Aldern!", Arathis hält Alderns Hand weiterhin fest und schaut entschlossen an. Erst wenn er eine Reaktion von Aldern hat, erwägt Arathis weiter zu gehen.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #320 am: 06.01.2009, 12:15:12 »
"Keine Sorge, Arathis, mir gehts gut, wahrscheinlich lass ich mich nur von der Panikmache hier in Sandspitze anstecken. Trotz allem ist das hier meine Heimat, und die aktuellen Ereignisse gehen mir ganz schön an die Nieren. Wahrscheinlich muss ich einfach nur mal vernünftig ausschlafen, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Ist wirklich nur ein wenig Kopfweh, sonst nichts."

Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #321 am: 06.01.2009, 19:44:53 »
"Ich hoffe es. Ruh' Dich schön aus. Wir sehen uns heute Abend dann wieder! Hoffentlich hast Du Dich bis dahin dann gut erholt wieder! Und vergiss nie: Hoffnung ist auch in schwierigen Zeiten ein wichtiges Gut. Vielleicht sogar das Wichtigste. Und durch die bisherigen kleinen Siege haben wir zumindest Funken der Hoffnung gesäet!", dann legt Arathis eine kurze Pause ein und sagt dann noch: "Ich denke, wenn Du lieber für einen Moment hier oben bleiben willst, dann gehe ich gleich zu den anderen. Allein trinkt sichs nicht so gut. Bis heute Abend dann!"

Dann verabschiedet sich Arathis somit endgültig von Aldern. Und ist gewillt, so schnell wie möglich zur Garnison zu kommen, daher er sich- wenn er noch einmal genau darüber nachdenkt- nicht so sicher ist, ob das Gespräch mit Aldern nicht doch etwas länger gedauert hat, als er zunächst angenommen hat.

Falls Arathis seine anderen Gefährten unten sieht, schaut er diese fragend, was diese denn herausgefunden haben. Wenn sie aber einfach weitergehen, ohne ihm etwas zu erklären, geht Arathis einfach einmal intuitiv mit; bisher gab es ja auch keinen Grund zum Misstrauen gegenüber den anderen. Auf dem Weg oder bei dem Zielort selbst würde man ihm spätestens wohl sagen, was los ist.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #322 am: 07.01.2009, 10:32:32 »
Arathis kommt gerade noch rechtzeitig nach unten, um sich den anderen auf dem Weg zur Garnison anzuschließen, die sie auch alsbald erreicht haben. Kurz darauf stehen sie in der Zelle vor den Leichen Tsutos und des jungen Priesters, den Mestrard sofort als Marcio Berdan erkennt, einen jungen, noch sehr unerfahrenen Desna-Priester, der erst vor kurzem die Priesterweihe erfahren hat.

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #323 am: 07.01.2009, 21:55:38 »
Oh Marcio. Du hättest noch so viel vor Dir gehabt. warum hat Zanthus Dich geschickt? Der Shoanti behielt die Trauer, die ihn überkam, für sich und er kniete bei dem jungen Priester nieder. Ohne Hast und mit einer geübten Bewegung schloss er dessen Augen und malte ihm mit seinem ehernen Symbol das Zeichen Pharasmas auf die Brust. "Möge Dich die Hüterin rasch in Desnas Reich eintreten lassen, Marcio Berdan!"  

Nachdem Mestrard einige Zeit im stillen Gebet bei dem jungen Kleriker gekniet hatte, wandte er sich zu Tsuto. Mit ausdruckslosen Augen und etwas schneller drückte er auch diesem die Lider auf die Augen und versah ihn mit dem Zeichen seiner Göttin. "Mögest Du im Tod das erhalten, was Du im Leben verdient hast."

Anschließend untersuchte er den gesegneten Leichnam des Verräters und dessen Wunden. Was hat er damit gemeint, 'bis bald'... Ob er noch lebt...

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Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #324 am: 12.01.2009, 10:56:11 »
Emyraldas Gesicht nahm einen etwas verzweifelten Ausdruck an.

"So viele Tote. Warum das alles?"

Sie schaute sich den Toten Marcio Berdan an.

"Er war noch so jung. Sein Lied ist schon nach wenigen Strophen beendet worden. Gute Reise, Bruder im Glauben."

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #325 am: 13.01.2009, 11:56:33 »
Tsuto scheint so tot zu sein, wie man nur sein kann und Mestrard findet auch keinen direkten Hinweis darauf, dass sich daran etwas in näherer Zukunft ändern sollte. Bis auf eine kleine unscheinbare Tättowierung auf seiner linken Brust, bei deren Anblick Emyralda scharf die Luft durch die Zähne zieht und auch Ancrym einen leisen, verwunderten Pfiff ausstößt. Eine Art Rune in der Form eines siebenstrahligen Sterns.


Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #326 am: 13.01.2009, 12:01:30 »
Emyralda konnte nicht verhindern, daß sie bleich wurde.

"Das ist das Zeichen, daß der verrückte Möder hinterlassen hat. Es hat also eine tiefere Bedeutung, nur welche? Tsuto war also irgendwie mit dem Mörder im Bunde."

Man sah ihr an, daß sie angestrengt nachdachte.

"Wir müssen herausbekommen, was dieses Zeichen bedeutet."

Perriyon

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #327 am: 14.01.2009, 22:20:27 »
Perriyon bemerkte, wie der Ausdruck in Arathis' Gesicht immer verstaendnisloser wurde und konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen, welches jedoch schnell wieder verschwand, als er Emyraldas blasses Gesicht bemerkte und sich vorstellte, welche noch allzu frischen Erinnerungen dieses Zeichen bei ihr hervorrufen musste. Zum Glueck war ich nicht dabei.
Letztenendes verspuerte der Halbling aber ebenfalls so etwas wie Mitleid mit dem Chelaxianer und erbarmte sich schliesslich, ihn ueber all das aufzuklaeren, was er verpasst hatte waehrend er sich mit Aldern zurueckgezogen hatte.
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #328 am: 14.01.2009, 22:21:56 »
Der Shoanti erhob sich und in dem sonst so ernsten Blick stand Abscheu als Emyralda von der Bedeutung des Zeichens sprach.
"Lasst uns zu Brodert Quink gehen.  Ich wollte ihm ohnehin noch ein paar Fragen stellen. Ancrym? Kannst Du oder deine Leute den Leichnam Tsutos bis morgen früh streng bewachen? Seine Drohung hallt zu laut in meinem Hinterkopf als dass ich meinen Augen trauen würde."

Mestrard atmete durch und sortierte seine Gedanken. Zu viel geschah zu schnell und die Verknüpfung der Morde mit der geplanten Invasion brachte auch nur sehr wenig Licht ins Dunkel.

 
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Die Ernsthaftigkeit dieser Bitte musste seinen Freund überraschen.

Ohne die Antwort abzuwarten, wandte sich Mestrard zur Tür. "Danke." Dann ging er auf die Straße und langsam zu Broderts Haus.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #329 am: 14.01.2009, 22:52:31 »
Arathis bedankt sich höflich für Perriyons Erläuterung wie es sich für einen Abkömmling seines Hauses geziemt.

Arathis überlegt etwas und sagt dann in die Runde: "Vielleicht sollte man Tstutos Körper verbrennen und seine Asche in alle Winde verstreuen. Ich würde ungern noch einmal gegen ihn als starkes, untotes Wesen kämpfen, welches vollkommen von Hass zerfressen ist und diesem- offenbar recht verführerischem- Scheusal Nualia wie ein sabbernder Hund erlegen ist und ihr wohl auch als Untoter immer noch blind dienen würde. Ich hoffe, ich habe nun nichts vorgeschlagen, was Euren Glauben verletzen würde, Mestrard. Ich kenne mich halt leider mit Eurem Pharasma glauben nicht so gut aus und ob Ihr vielleicht wegen Eurem Glauben etwas gegen eine Verbrennung haben könntet.

Ich kenne zwar diesen Bordert Quink nicht näher, aber wenn er ein belesener Gelehrter oder ein älterer, mächtiger Magus ist, könnte er dieses Symbol vielleicht näher bestimmen.

Ein runenartiges Symbol mit sieben Zacken, hmm...", überlegt Arathis zum Schluss laut vor sich hin.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

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