"Ja, ich weiß." grinst Tyro. "Ich wohne hier schon eine Weile. Hab mich hier einquartiert, bis meine Geschäfte in Kessel abgeschlossen sind. Helpen wollte mir bestimmt nur einen Gefallen tun, ich habe kürzlich in einem Gespräch mit ihm fallen lassen, dass ich ab und zu ein wenig Heimweh habe."
Der Händler winkt einer Bedienung und bestellt sich, es Odis gleichtuend, tatsächlich ein Bier - obwohl die Sorte, die er sich bestellt, von Odis eher als gehaltlose Plörre eingestuft würde - und ein Stück Braten. Während er auf das Eintreffen seiner Mahlzeit wartet, erzählt er - offenbar froh, jemanden seines Volkes getroffen zu haben - Odis von seinen Geschäften. Er gehört einer kleinen Handelsgesellschaft an, die Kessel mit den dort benötigten Waren, aber auch mit Luxusgütern und sogar mit magischen Gegenständen (diese werden aber nur in recht unregelmäßigen Abständen von Skie bestellt, einer ortsansäßigen gnomischen Händlerin, die sich auf den Handel mit magischen Gegenständen spezialisiert hat) aus dem fernen Sasserine versorgt.
"Und Du?" fragt er schließlich. "Was hat dich in diesen götterverlassenen Ort verschlagen? Zum Vergnügen wirst Du ja kaum gekommen sein. Hat man dich als Bergbauexperten angeheuert? Soll hier ja gar nicht so einfach sein, neue ergiebige Vorkommen zu erschließen, hab ich mir sagen lassen."
...
"Ich danke Euch, dass ihr gekommen seid." Neveren Savalant verbeugt sich vor Jenya Urikas, der stellvertretenden Hohepriesterin der Kirche St. Cuthberts. "Wir hätten das schon viel früher tun sollen, aber spätestens nach den neuerlichen Entführungen wäre es wirklich an der Zeit, unsere Handlungen in dieser Angelegenheit zu koordinieren."
Der Bürgermeister schaut die Priesterin an.
"Ich habe gehört, dass ihr ein eigenes Team von Ermittlern aufgestellt habt, die bereits mit ihren Nachforschungen angefangen haben, ist das richtig?"
Jenya lächelt leicht.
"Ihr seid gut informiert, Bürgermeister, in der Tat habe ich das. Wie Ihr auch, nehme ich an. Was kann ich also für euch tun?"
"Ihr haltet euch nicht lange mit Nettigkeiten auf, meine Liebe. Gut, wie Ihr wünscht."
Der Bürgermeister gibt einem im Hintergrund an einer Akte arbeitenden Beamten einen Wink. Dieser weiß offenbar, was gemeint ist, und verschwindet lautlos durch einen zweiten Ausgang.
"ich möchte, dass wir unsere Kräfte bündeln. Mir ist es egal, ob die Kirche später den Ruhm für die hoffentlich erfolgreiche Suche nach den Entführten einheimsen kann. Aber ich kann es nicht länger hinnehmen, dass die Halunken, die dahinterstecken, ihr Treiben ungestraft fortsetzen. Im Prinzip möchte ich eigentlich nur, dass ihr mir gestattet, die Schar eurer Ermittler um zwei Personen zu erweitern. Ich stelle keine Bedingungen und unterstelle die beiden gerne euerem Befehl, möchte aber natürlich auf dem laufenden gehalten... Ah, da sind sie ja."
Die Tür öffnet sich, und der Beamte kehrt mit zwei weiteren Personen zurück. Der Bürgermeister lädt die beiden ein sich zu ihm und Jenya zu setzen.
"Darf ich euch mit einander bekanntmachen: Jenya Urikas, Hohepriesterin des Heiligen Cuthberts, eine Stütze dieser Stadt. Eladrin und Durinko, zwei Privatermittler, die sich bereit erklärt haben, die Stadt in dieser Angelegenheit zu unterstützen."
"Privatermittler, so." Jenya schaut die beiden an. "Nun, ich zweifle nicht daran, dass Bürgermeister Sevalant euch für fähige Männer hält, sonst würde er euch nicht mit diesem Auftrag betrauen. Ich würde aber gerne mehr wissen. Was macht euch in euren eigenen Augen dafür geeignet, die Ermittlungen erfolgreich zu führen und abzuschließen?"