Thema: [IG] Teil Eins: Saat der Sorgen

[Symeon]

"Nehmt meinen Kollegen hier nicht zu ernst. Wir haben eine Lieferung, sind von Salzgrund hierher geschickt wurden. Irgendetwas wichtiges, hat man uns gesagt, nur persönlich zu übergeben.", Symeon zuckt mit den Schultern und zerrt dabei unbewusst an der Wilden.

[Die Alte]

Der Mann mustert euch kurz, senkt dann den Knüppel, nur um dann damit zur Ecke des Hauses zu deuten. "Hintereingang."

(ich nehme an, ihr folgt der Anweisung – warum auch nicht?)

Der Eingang für Bedienstete ist klein und unscheinbar. Als ihr euch nähert, kommt gerade eine junge Frau heraus. Sie trägt einfache Kleidung; an ihrem Hals entdeckt ihr die Reste eines dunklen Pulvers, das ihrer Haut die Farbe eurer Wilden gibt. Sie macht einen Bogen um euch und lächelt euch unverbindlich zu.

Weil zumindest Balthasar danach sucht, fällt euch auch das Brandmuster auf, das nahe der Tür prangt: der stilisierte Kopf einer Raubkatze.



Als ihr durch die Tür tretet, findet ihr euch in einem schmalen Gang wieder. Aus Durchgängen zu den Seiten hört ihr geschäftiges Treiben; zu eurer Rechten ist anscheinend eine Küche. Links verlässt gerade eine in ein Kleid aus Laub gehüllte Frau mit der Hautfarbe des Waldvolks die Tür und geht in die euch entgegengesetzte Richtung. Es riecht nach Gewürzen und Moschus.

Ihr tastet euch weiter vor, bis ihr von einem anderen Mädchen angesprochen werdet, die euch skeptisch mustert, dann aber in einen nahen Raum bringt, der wohl für solche Gelegenheiten gedacht ist. Der Raum ist für euch ungewohnt komfortabel mit gepolsterten Sitzgelegenheiten, einer Obstschale und sogar einer Karaffe Wein und mehreren Kelchen. Der Boden ist mit Teppich ausgelegt. Es gibt nur die eine Tür, die zurück in den Gang führt; dieser endete wenig später in einer weiteren Tür, die in das Badehaus führt.

Für einen Moment seid ihr allein. Das Mädchen ist gegangen, um den Alten Juan zu holen. Die Wilde sieht das Obst hungrig an.

[Lleyton Kendal]

Da Lleyton mitlerweile starken Hunger verspürt, steht er auf um sich einen Apfel aus der Schale zu klauben. Einen weiteren schmeist er der Wilden zu. Bevor er jedoch selbst von dem Obst isst, lässt er das Mädchen vorkosten. Es würde ihn nicht wundern, wenn die Speißen vergiftet wären. Ein Trick dessen er sich selbst schon häufig bedient hat.

[Die Alte]

Die Wilde fängt den Apfel mit einer Hand (muss sie ja auch) und beginnt sofort zu kauen. Sie verschlingt das Obst gierig und mitsamt dem Kerngehäuse. Der Saft läuft ihr an den Mundwinkeln entlang; sie wischt ihn mit dem bloßen Arm ab. Als sie fertig ist, rülpst sie und grinst Lleyton an.

"cảm ơn." Sie zeigt auf sich. "Soora."



Dann sieht sie wieder hungrig auf den Obstkorb.

[Lleyton Kendal]

Er erwiedert die Geste: "Lleyton." Auch wenn er sich kaum vorstellen kann, dass die Wilde seinen Namen richtig ausprechen kann.
Da er es für keine gute Idee hält, wenn er den gesamten Inhalt der Obstschale an Soora verfüttert, vergewissert er sich kurz dessen das noch genug Früchte für die anderen darin liegen. Glücklicherweise scheint der Gastgeber nicht zu geizen und so wirft er ihr mit einem gewinnenden lächeln einen zweiten Apfel zu.
Er macht es sich auf dem bequemen Sofa gemütlich, dann zückt seinen Dolch um sich eine Scheibe des saftigen Apfel abzuscheiden.
Es gelingt ihm kaum einen Seufzer der Zufriedenheit zu unterdrücken. Das Leben ist schön und er ist überrascht, wie leicht man sich Freunde schaffen kann.

[Die Alte]

"Löi Ten." Sie kichert. Dann beißt sie wieder zu.

[Symeon]

"Vielleicht solltest du nicht fremder Leute Eigentum an irgendwelche Wilden verfüttern", gibt Symeon in tadelndem Ton zu Bedenken. "Diese Wilden haben es nicht verdient, dass wir sie gut behandeln, sie sind hinterlistig und scheuen keine Gelegenheit einen von uns umzubringen." Mit strengem Blick windet Symeon der Wilden den angefressenen Apfel aus den Händen und blickt sich angeekelt nach einer Möglichkeit um, diesen los zu werden.

[Charles]

"Mir gefällt es nicht das es hier keinen weiteren Ausgang gibt. Im Falle eines Falles sitzt man in der Falle." äußert sich Charles, der sich von der angenehmen Atmosphäre die der Raum ausstrahlt nicht beruhigen lässt.
Und Symeon, selbst wenn du recht hast, für zweieinhalb Äpfel wird es nicht weniger Ärger geben als für drei Ganze. Und wir haben sogar einen Grund der Kleinen etwas dankbar zu sein. Hat sie nicht die Wachen, die uns durchsucht hätten, wunderbar abgelenkt ?

[Die Alte]

Soora versucht, an den Apfel zu kommen. Sie hält das wohl für ein Spiel, ganz wie ein Kind oder – je nach Perspektive – ein Hund, dem man eine Wurst vorhält. Sie hält aber abrupt inne, als die Tür aufgeht und ein Mann hereinkommt. Er ist hochgewachsen und hat eine Glatze, sieht man von den langen goldblonden Koteletten ab, die sein Gesicht noch schmaler wirken lassen. Die Haare sind sogar so goldfarben, dass sie bestimmt gefärbt sind. Der Mann trägt Stoffe, die euch schon beim Zusehen ein Loch in die Tasche brennen, und er mustert euch neugierig, weder freundlich noch un-. Sein Blick bleibt kurz bei jedem von euch hängen, und bei Soora etwas länger.



Er schließt die Tür hinter sich. "Ihr wolltet mich sehen?"

Der Mann scheint unbewaffnet.

[Die Alte]

Nachdem Balthasar Gossas Namen erwähnt hat, hellt sich seine Miene auf. "Schön, dass ihr da seid. Und pünktlich. Kommt."

Er führt euch aus dem Raum und durch die Tür ins Badehaus. Hier ist die Luft ein wenig schwüler, aber nicht viel. Ihr befindet euch in einer großen Halle, von der einzelne Abteile durch Bastvorhänge abgetrennt sind. Dahinter könnt ihr große eiserne Kessel erahnen. In manchen sitzen mehrere Leute und unterhalten sich, aus anderen Abteilen kommen eher Geräusche, die nicht so sehr nach Waschen klingen. Ständig betritt oder verlässt eine als Wilde verkleidete Frau eines der Abteile, bringt Getränke, Kleidung oder nimmt einen geröteten Kopf mit. Ihr geht quer über diese Halle, um dann auf der anderen Seite hinter den Abteilen durch zu marschieren – abseits etwaiger Gäste. So gelangt ihr in ein Treppenhaus und in den ersten Stock und findet euch in einem Raum wieder, der ähnlich komfortabel aufgemacht ist wie der untere, nur klarer als Arbeitsraum zu erkennen: Papiere liegen herum, und ein großer Geldschrank steht in der Ecke.

Juan öffnet den Schrank (er achtet darauf, dass er das Zahlenschloss verdeckt) und nimmt eine kleine Truhe heraus. "Ich habe das Gold schon abgezählt." Er schließt den Schrank wieder und verschließt ihn auch, bevor er sich umdreht und die Truhe auf den Schreibtisch stellt. Er öffnet sie, und ihr seht fünf etwa gleich dicke Säckchen darin.

"Darf ich nun um die Ware bitten?"

[Charles]

Charles legt wortlos den Sack mit den Traumdottersamen auf den Tisch, neben die Truhe.

[Lleyton Kendal]

Freudig überrascht, dass fünf Geldsäcke auf dem Tisch liegen, greift sich Lleyton einen von ihnen und wiegt abschätzend in der Hand.
Nun, da Lleyton vor einen Anführer der Schwarzen Katzen steht, sieht er den richtigen Zeitpunkt gekommen um eine höchst pikante Frage zu stellen: "Sagt, Juan, was wäre euch eigentlich der Kopf von Mertor Fenk wert?"

[Die Alte]

Juan betrachtet den Sack für einen Moment schweigend. Dann fragt er Lleyton: "Und wollt ihr Fenk ganz töten oder nur zur Hälfte?" Er deutet auf den Sack: "Soll das ein Witz sein? Wo ist der Rest?"

[Umberto]

"Nun Juan, was du vor dir siehst ist exakt das, was wir im Lagerhaus gefunden haben. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn da etwas fehlt, dann musst du das mit Gossa oder dem Schmuggler, welcher den Sack dort versteckt hat klären. Wir haben unser Ende der Abmachung erfüllt. Ende der Geschichte."

[Die Alte]

(Ich mach mal schon jetzt, aber das zählt als "montag morgen")

"Ist das so? Oder habt ihr euch entschieden, die andere Hälfte selbst zu behalten? Oder vielleicht sogar mit Fenk ein Geschäft abgeschlossen?"