Shael erklärt die Situation mit seiner tiefen, knurrenden Stimme: "Wir haben keine Forschungsanlage gefunden. Ich spreche lediglich über Teile aus Kenneths Vergangenheit. Er kann das sicherlich besser erläutern.
Was ich mit den Daten meinte, ist, dass es möglich wäre,...", dabei dreht er sich zu dem Menschen, "...dass wir in der Bastion noch die Euch gestohlenen Daten sicherstellen könnten, sollte es einen Zentralcomputer geben. So könnten wir herausfinden, was mit Felucia Bay geschehen ist und eure Zweifel beseitigen, Kenneth. Ich bin mir sicher, dass Fräullein Yuej das vor Ort bewerkstelligen kann - ich besitze immerhin auch ein wenig Wissen über gewisse technische Abläufe und kann sie damit beraten, sollte es knifflig werden."
Gerade als der Selkath seinen Satz beendet und sich Uks vom Feuer erhebt, um den Ankömmlingen zu lauschen, humpelt Mandrake aus seiner Hütte und ruft allen gemeinsam zu: "He!... Hej! - Häuptling Blaublut will mit euch sprechen. Er hatte eine Vision und würde sich gerne mit euch beraten. Los, kommt ihn seine Hütte. Am besten sofort!", danach verschwindet er wieder in seiner eigenen Behausung.
Überall im ganzen Dorf seht ihr Felucians ihren täglichen Arbeiten nachgehen: 2 große, stark aussehende der Spezies tragen knorrige, trockene Pilzstengel ins Dorf. Es scheint so, als würden sie eine weitere Hütte bauen wollen. Kleine Felucians spielen und rennen durch das Dorf, seitdem Shael die Behandlungen beendet hatte und den Virus schwinden ließ. 3 Felucians sitzen auf niedrigen Stämmen in der Nähe einer Hütte und flechten Ranken zu Körben, ein Krieger sitzt in der Nähe des Feuers und streift mit einer violetten Rinde über seine Knochenklinge. Am Dorfeingang patrouilleren jetzt ein halbes Dutzend der Jäger, um Alarm zu schlagen, sollte sich jemand nähern. Ab und zu kommt ein leicht gebuckelter Felucian, überall mit rosa fluoreszierenden Punkten, ans Feuer, und rührt in einem scheinbar ewig köchelndem Kessel herum. Das gesamte Dorf strotzt vor Leben und jedem in der Gruppe gefällt der Duft, der vom Kessel aus in die Nasen zieht.
___
Nach 10 Minuten sitzen alle still auf ihren Knien in der Hütte des Schamanen. Der Schamane wirkt nahezu leblos, so, wie er dort, hinter der erloschenen Feuerstelle sitzt. Er scheint sich schon einige Minuten lang zu konzentrieren. Doch seine starke Aura lässt niemanden in der Gruppe auch nur daran denken, ihn durch eine Frage oder ähnliches zu unterbrechen.
Nach einer gefühlte Ewigkeit öffnet Blaublut seine Augen. Die leeren, schwarzen Höhlen, wo man normalerweise Augäpfel erwarten würde, lassen den ein oder anderen in der Gruppe etwas schauern. Gerade Yuej scheint so eine wilde, düstere Präsenz noch nie in ihrem Leben wahrgenommen zu haben. Shael schluckt nur tief, blickt kurz zu Pryn, dessen Blick hart wie ein Stein ist. Uks kratzt sich kurz am Kinn und versucht dem vermeintlichen "Blick" des Schamanen auszuweichen, doch es gelingt ihm nicht. Kenneth ist aufgeregt und sieht, der prüfende Blick des Schamanen auch über ihn zieht. Die Worte des Häuptlings Blaublut wirken wie entfernte Echos in einem überfüllten Tal aus Wasser und Erde: Dumpf, entfernt, schaurig. Shael übersetzt fließend.
"Der Ruf auf meiner Heimat ist groß. Ich höre die Pilze sprechen, sie unterhalten sich im Wind und mit der Sonne. Der Wald ist gefährlich geworden, seitdem die weißen Geister seine Kinder bedrohen und verderben. Die weißen Geister sind unsere Feinde und wir wollen, dass sie unsere Heimat verlassen. Doch sie sind zu viele für unsere Krieger.
Ihr kamt hierher mit der Absicht, uns zu helfen. Dann helft uns jetzt. In letzter Zeit verloren wir immer mehr unserer Krieger an die weißen Geister. Shurae-kluun, Asthraeeskrr, Sthirghal, Meqwtheeth - Sie sind alle verschwunden oder tot. In unseren Herzen bereits letzteres. Sie gingen fort und kamen nie wieder. Als ihr heute morgen nach dem Geist der Wildnis suchen gingt, habe ich dem Ruf gelauscht. Ich fragte, ob es eine weise Entscheidung sei, einen unserer Jäger zu schicken, um euch den Weg zu weisen und die Antwort traf mich hart. Der Ruf flüsterte mir, dass auf dieser Reise jeder von meiner Art sterben würde - ganz gleich, wen ich mit euch schickte. Euer Späher.... Darf keiner von uns sein, Freunde.
Euer Ziel ist der Ort des Verschwindens. Ein Gebiet, aus dem unsere Krieger nie zurück kamen. Dort müsst ihr hin, doch braucht ihr jemanden, der euch führen kann und dabei kann ich euch.... leider nicht..... helfen." Man merkt dem Schamanen einen traurigen Unterton an, irgendwie schon fast wehmütig, obdenn seine Worte für alle ohne Shaels Übersetzung keine Zuordnung fänden.
Der Schamane blickt in die Runde: "Wie wollt ihr entscheiden?"