Salif
Salif bleibt in einiger Entfernung zurück, während sich die beiden anderen um die junge Frau kümmern. Sie braucht ihn nicht zu erkennen, wenn sie schon überlebt. Er hängt seine Armbrust wieder in die Halterung an seiner Hüfte und zieht die weite, dunkelgraue Pelzrobe fester um sich. Von der Schneeverwehung weiter hinten holt Salif seinen Speer und lässt seinen Blick dann aufmerksam über das Areal schweifen. Zwischen den harten, schroffen Felsklüften, verzweigten Gängen und dem wilden Schneetreiben ist es schwer, überhaupt etwas zu erkennen. Die hellblauen Augen zusammengekniffen und den Kopf etwas nach vorn geschoben sucht der junge Mann einige Augenblicke nach Hinweisen darauf, dass sie aufgeflogen sind, gibt dann jedoch mit einem Seufzen auf und kehrt langsam zurück zu den anderen, wobei er seinen Speer auf seine ihm eigene Art und Weise als Gehstab benutzt. Als er an dem Toten vorbeikommt, muss er unwillkürlich stehen bleiben und riskiert einen Blick auf die Leiche, die in zusammengekauerter Haltung, Augen und Mund immernoch geöffnet zu seinen Füßen liegt. Auf der Kleidung und im Haar des Toten bilden Schneeflocken bereits ein zartes, schimmerndes Gewebe, während die Kristalle, die auf Gesicht und Händen landen, noch langsam verblassen und dahinschmelzen. Aus der Wunde in der Brust sickert langsam Blut und rinnt an dem Armbrustbolzen herab, an dessen Ende es langsam gefriert und so einen kleinen, purpurnen Eiszapfen bildet.
Mit einem Frösteln wendet sich Salif ab und geht hinüber zu den anderen. Die Kapuze trägt er nun tief im Gesicht und er sagt so lange nichts, bis die junge Frau außer Hörreichweite ist.